Zusammenfassung der Ressource
Affektive Störungen=Zyklothymie=manisch-depressive Erkrankungen
- im triadischen System phasenhafte affektive Störungen zu endogenen Störungen gezählt:
- Grund ist genetische Ursache:d.h. Krankheitsrisiko steigt mit zunehmendem Verwandtschaftsgrad, während Umwelteinflüsse und psychosoziale Momente nachrangige Bedeutung haben
- in ICD-10 erfolgt Klassifikation nach KRANKHEITSMERKMALEN, VERLAUFSFORMEN und Ansprechen auf verschiedene Therapieverfahren sowie nach Schweregrad, Krankeitsdauer, Rückfallrisiko
- keine Einteilung nach Entstehungsursachen, somit Unterscheidung nach psychogen oder endogen nicht mehr notwendig
- Affektive Störungen UNIPOLAR oder BIPOLAR:Verlaufsformen
- unipolar:manische ODER depressive Phasen
- unipolare DEPRESSION: Frauen:Männer 2:1- 65%
- Beginn depressiver Phasen allmählich, d.h. kein genauer Anfangszeitpunkt bestimmen
- DEPRESSIONEN F 32
- Kriterien Erscheinungsbild, Erleben und Affektivität
- Erscheinungsbild:ernst, ängstliche Beunruhigung, aufällig Bewegungsarmut, Mimik, Gestik und Sprache Angespanntheit, Hoffnungslosigkeit
- Erleben: fast jeder Depressive hat mit Frage des Suizids zu tun gehabt, 50% häufigste Ursache für vollendeten Suizid, merh als 10% sterben an Suizid
- Affektivität:versteinert, gleichgültig, leer, unlebendig, tot, ausgebrannt, können nicht traurig sein oder weinen, leiden sehr darunter:Nichtfühlenkönnen und Nichttraurigseinkönnen wichtige diagnostische Kriterien-->
- gehören zum Kern des melancholischen- depressiven Erlebens, Gefühllosigkeit gefühlt, Erstarrung empfunden, im Extremfall als Entfremdungserleben (Depersonalisation)
- starke, sehr bedrückende Angst vor alltäglichen banalen Aktivitäten, Unsicherheit und Zukunftsangst
- =Reihe psychischer und vegetativer Symptome gekennzeichnet
- ICD-10 Kriterien
- leichte depressive Episode F 32.0
- ohne somatisches Syndrom
- mit somatischem Syndrom
- mittelgradige depressive Episode F 32.1
- ohne somatisches Syndrom
- mit somatischem Syndrom
- schwere depressive Episode F 33.2.
- ohne psychotische Symptome
- mit psychotischen Symptomen
- hypochondrischer Wahn-Versündigungs- und Schuldwahn-
- gedrückte Stimmung
- Verminderung von Antrieb und Aktivität
- Schuldgefühle, Wertlosigkeit
- ausgeprägte Müdigkeit
- und "somatische Symtome"
- wenn 4 der 8 Symtome nach ICD-10 vorhanden sind:
- 1. Deutlicher Interesseverlust oder Verlust der Freude an angenehmen Aktivitäten
- 2.Mangelnde Fähigkeit auf Ereignisse emotional zu reagieren, die früher eine Reaktion hervorriefen
- 3. Früherwachen:2 Stunden oder mehr vor gewohnten Zeit
- 4. Morgentief
- 5. Ausgeprägte psychomotorische Hemmung oder Agitiertheit (von anderen bemerkt)
- 6.Deutlicher Appetitverlust
- 7.Gewichtsverlust: 5% des Körpergewichts
- 8.Deutlicher Libidoverlust
- Phänomenologisch= aufgrund Erscheinungsbildes Formen der Depression
- Gehemmte Depression:Antriebshemmung im Vordergrund
- Ängstlich-Agitierte Depression (Jammerdepression)
- ängstliche Getriebenheit-hektische Bewegungen, lamentieren,Jammern
- Larvierte Depression (=maskierte, vitalisierte, somatisierte)
- eigentliche depressive Verstimmung in der Larve der Körpersymptome verborgen
- Kopf- und Rückenschmerzen, Atem-,Herz- und Magen-Darmbeschwerden, Unterleibsschmerzen
- Psychotische Depression:stimmungskongruente Denkinhalte Verarmungs-Versündugungs-Schuldwahn, selten akkustische Halluzinationen (imperative Stimmen zum Suizid auffordern) oder depressiver STUPOR
- Sonderformen:
- Unipolare MANIE:Frauen:Männer 1:1-5 %
- Plötzlicher Beginn
- Bipolar: depressive UND manische Phasen regelmäßig oder unregelmäßig abwechselnd, erkranken früher als unipolar-depressive
- Bipolare Störung:Frauen-Männer 1:1- 30%
- bei ca. 10 % der Depressionen kommt es zu hypomanischen Nachschwankungen
- Zeitspanne zwischen zwei Phasen= Intervall
- Beginn einer Phase und dem Beginn einer weiteren Phase (Phase plus Intervall)=Zyklus
- 25% der affektiven Störungen (Manien und Depressionen) einphasig
- 75% rezidivieren: unipolar: durchschnittlich 4, Zyklusdauer bei Depressionen 4-5 Jahre, bipolar 6 Phasen 3-4 Jahre
- Dauer unbehandelter depressiver und manischer Phasen: 4- 12 Monate, wobei manische kürzer sind
- im Gegensatz zu chronischen Verlaufsformen (Dysthymia), akute affektive Störungen in Phasen oder Episoden unterteilt
- Morbiditätsrisiko:Erkrankungsrisko 0,8 %, Alter der Erstmanifestation 2 Gipfel: 20 und 29 Jahre oder 50 und 59 Jahre
- Im Gegensatz zu Schizophrenien: bei affektiven Störungen i.d. Regel zur völligen REMISSION (vorübergehendes vollständiges Zurückbilden von Krankheitserscheinungen)
- in 10-15 % geschieht dies nicht: RESIDUUM =Krankheitsrest, Überbleibsel, dann spricht man von Remissonsgrad