Sozialisation

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Question Answer
Begriff bei Kant unter Zivilisierung, erzieherisch steuerbar Antike: sensus communis, sozial-kulturell geprägte Vernünftigkeit
Merkmale Entwicklung des Einzelnen im Spannungsfeld von Mensch und Umwelt; gesellschaftl. Einflüsse, die das soziale Wesen des Menschen in sozialen Interaktionen konstituieren; menschl. Verhalten u. gesellschaftl. Reproduktionsmechanismen (nicht intentional, nicht freiheitl.-mündig); beobachtbar; lebenslanger Prozess
Sozialisation nach Max Weber Wissenschaft, welche soziales (=auf das Verhalten anderer bezogen) Handeln (=Verhalten) deutend verstehen und ursächlich erklären will
Diskussionspunkte Einfluss von Anlage und Umwelt, Gewichtung der Faktoren; Aktivierung der genetischen Ausstattung in Abhängigkeit von sozialen Einflussfaktoren; intern-extern, aktiv-passiv
grundlegenden Zusammenhänge zw. Persönlichkeit und Sozialisation Wechselwirkung Einfluss von biologischen Anlagen und Pädagogik wird wiederum beeinflusst/unterbrochen von Sozialisation durch Milieu, Medien, Rollenzuschreibungen, Positionen im sozialen Raum etc.
4 Ebenen (nach Tillmann) 1) Subjekt 2) Interaktionen und Tätigkeiten 3) Institutionen 4) Gesamtgesellschaft (Hierarchie aus der Außenperspektive in Wechselwirkung miteinander)
4 Ebenen (nach Tillmann) 1) Subjekt Einzelner mit seinen Erfahrungsmustern, Einstellungen, Kenntnissen, emotionalen Strukturen, kognitiven Fähigkeiten
4 Ebenen (nach Tillmann) 2) Interaktionen und Tätigkeiten Austausch in Familie, Unterricht, mit Peergroups, bes. Schule (als Institution bereits Teil der 4. Ebene)
4 Ebenen (nach Tillmann) 3) Institutionen Betriebe, Massenmedien, Schulen, Unis, Militär, Kirche
4 Ebenen (nach Tillmann) 4) Gesamtgesellschaft ökonomisch, soziale, politische, kulturelle Struktur; erfahrungsgesättigter Entwurf des Einzelnen, da Einfluss nicht direkt, sondern über Institutionen vermittelt; Institutionen spiegeln Handlungs- und Normensystem wider
3 Phasen, 3 Instanzen 1) primäre 2) sekundäre 3) tertiäre
Phase 1 Primäre: Muster sozialen Verhaltens in früher Kindheit (Regeln, Sprache, Gefühle)
Phase 2 sekundäre: Verhaltenserwartungen, Einübung in Rollen, Interaktionen, v.a. sprachlich
Phase 3 tertiäre: Berufsleben, Ausbildung, Studium, Weiterbildung, lebenslanges Lernen
Instanz 1 primäre: Famile, Verwandte Freunde
Instanz 2 sekundäre: Schule, Peergroup, Medien, KiGa, Hort, Ausbildungseinrichtungen, Hochschule, Weiterbildungseinrichtung, VHS, Pflege- und Hilfseinrichtungen
Instanz 3 tertiäre: kulturelle Institutionen, Behörden, Betriebe, Polizei, Freizeiteinrichtungen, Gleichaltrige, Vereine, Kirchen, Medien, Wohnumgebung
Rollen Gesellschaftliche Erwartungshaltungen (Soll, Muss, Kann)
soziale Position Ort in einem Feld sozialer Beziehungen
Rollentheoretische Ansätze 1) Strukturell-funktionale Theorie (Parsons) 2) Symbolischer Interaktionismus (Mead, Goffman) 3) kritische Rollentheorie (Habermas)
strukturell-funktionale Theorie (Parsons) 1 Stabilisierung des Systems durch Einübung und Übernahme von sozialen Rollen; Normen und WEerte in Rollen objektiviert, werden in psych. System übernommen; Einzelner wird integrierter Bestandteil des soz. Systems, Verhalten abhängig von soz. Rolle
strukturell-funktionale Theorie (Parsons) 2 Reproduktionstheorie des Sozialen; soz. Gleichgewicht sichert Funktionieren des Systems; Stabilisierung u. Reproduktion gesellschaftl. Verhältnisse; sowohl Erhalt als auch Eingliederungsprozess; Rollenbegriff ist zentrales Verbindungselement zw. Individuum u. Gesellschaft
Symbolischer Interaktionismus (Mead, Goffman) 1 Sichtweise der einzelnen Gesellschaftsmitglieder u. tägl. Interaktion; Rollenerwartungen erfordern Interpretation u. produktive Gestaltung; role-taking u. role-making unter Einbezug von Rollenspielen; sozialer Wandel wird konstituiv und erklärbar; Grundlage: gemeinsamer Raum geteilter Auffassungen, Normen, Einstellungen und Annahmen
Symbolischer Interaktionismus (Mead, Goffman) 2 Sozialisation=Rollenlernen in einem symbolisch bedeutungshaften soz. Sinnzusammenhang; in menschl. Kommunikation wird über Symbole Erwartungshaltung antizipiert; Normen repäsentiert von gesellschaftl. Gruppen ("generalized other"); wechselseitiger Interaktionsprozess; Aushandeln von Normen und Regeln im Spielraum eigener Bedürfnisse und Erwartungen
Symbolischer Interaktionismus (Mead, Goffman) 3 Verhalten mittels sprachl. Symbole; auch: Prozess der Einübung von Perspektivenübernahme; "I" (individuell-psychische Komponente, individuelle Reaktion) und "Me" (Konglomerat soz. Erwartungen können durch "I" antizipiert werden; Produkt: soz. Identität (self), Selbstbild vor dem Hintergrund der individuellen Widerspiegelung der allg. Struktur des Sozialen
kritische Rollentheorie (Habermas) 1 im Anschluss an Ich-Identität, in Kritik der soz. Determination u. Rollenhandeln als einseitige Anpassungsleistung; Kritik an Parsons Theorie u. ihre Negation v. Konflikten, fehlender Beachtung der Bedürfnisrepression u. soz. Determination; Widerständigkeit u. Nonkonformität nicht thematisiert suggeriert Automatismus in Rollenübernahme
kritische Rollentheorie (Habermas) 2 Rollenkompetenzen, Grundqualifikationen zur Möglichkeit von Reflexion, konstruktiver Umgang mit Mehrdeutigkeiten u. Ambivalenzen, Internalisierung aber auch Distanzierung; starke Ich-Identität als kommunikative Kompetenz, soz. Identität wahren und ausdrücken, gleichzeitig persönl. Identität, Betonung der Widerständigkeit gegen die Anpassung als gesellschaftl. interaktionistisches Verhalten (balancierte Identität)
Sozialisation Erziehung: Sozialmachung als intentionaler Akt Sozialisation: Sozialwerdung; gesellschaftl. Wirkung auf das Individuum; Bedingungen von Zeit u. Ort sowie Zustände der soz. Umwelt relevant; Bildung des Menschen ebenfalls abhängig von gesellschaftl. Einflüssen, welche durchschaut werden können/müssen, um ihnen und ihrer Dominanz nicht dauerhaft u. widerstandslos ausgesetzt zu sein
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