Klinische Neuropsychologie - Großhirn und funktionelle Basissysteme

Description

Zellbiologie Psychologie (Klinische Neuropsychologie) Flashcards on Klinische Neuropsychologie - Großhirn und funktionelle Basissysteme, created by Joney Stoney on 04/07/2018.
Joney Stoney
Flashcards by Joney Stoney, updated more than 1 year ago
Joney Stoney
Created by Joney Stoney over 5 years ago
58
1

Resource summary

Question Answer
Telencephalon Endhirn: Größter Teil des Gehirns; 2 Hemisphären, durch Fissura Longitudinalis getrennt Pro Hemisphäre 4 Lobuli: Frontal, Parietal, Temporal, Occipital
2 Bereiche ohne Zuordnung zu einem Lobus 1. Gyrus Cinguli (medial an der Großhirnrinde) 2. Lobus Insularis (lateral; durch Frontal- Parietal- und Temporallappen verdeckt)
Sulci Furchen: Dienen der Oberflächenvergrößerung -Primärfurche: bei allen Menschen gleich -Sekundärfurche: bei vielen Menhschen variabel -Tertiärfurche: hoch individuell (vgl. Fingerabdruck)
Hauptfurchen 1. Sulcus centralis ->Trennt Frontal- und Parietallapen 2. Sulcus lateralis -> Trennt Temporallappen von Parietal- und Frontallappen
Gyri Windungen: Dienen der Oberflächenvergrößerung Typische Gyri für jeden der vier Lappen vorhanden
Gyri des Lobus Frontalis 1. Gyrus frontalis superior 2. Gyrus frontalis medius 3. Gyrus frontalis inferior 4. Gyrus precentralis
Gyri des Lobus Parietalis 1. Gyrus postcentralis 2. Gyrus supramarginalis 3. Gyrus angularis
Gyri des Lobus Temporalis Durch sulcus temporalis superior & inferior voneinander getrennt: 1. Gyrus temporalis superior 2. Gyus temporalis medius 3. Gyrus temporalis inferior Heschl-Querwindungen (Gyrus temporalis sup.): Sitz der Primären Hörrinde
Wichtigste innere Großhirnstrukturen Graue Substanz auf Rinde (Cortex) und im Marklager liegender Kerne (Nuclei) verteilt Marklager-Kerne → einige davon als Basalganglien bezeichnet
Entstehung der Hirnlappen und Rotation der Hemisphären Während der embryonalen Entwicklung des Gehirns findet in den Hemisphären eine "rotierende" Wachstumsbewegung statt; Hemisphärenbläschen wachsen anhand einer Horinzontalen Achse; es entstehen der Frontal- Occipital- und Temporallappen
Entwicklungsgeschichtliche Gliederung des Großhirns Phylogenetisch alte von jungen Großhirnabschnitten unterscheidbar: Paleokortex (Riechhirn), Striatum, Archikortex (Hippocampus), Neokortex -> alt nach jung
Rindenfeldgenerierung nach Brodmann Einteilung des Gehirns in 52 Areale; Einteilung anhand histologischer Merkmale
Basalganglien Zentrale Regulation der Moptorik (Feedbackschleifen) Anatomische Bestandteile: -Striatum; Corpus Striatum (Nucleus Caudatus, Putamen) -Pallidum (Globus Pallidus) Funktionell dazugehörig: -Nucleus subthalamicus -Substantia Nigra
Basalganglien: Striatum Nucleus caudatus, Putamen, Nucleus Accumbens Trennung in Matrix (85%) und Striosomen Hauptaufgabe: Integratorische und inhibitorische Beeinflussung motorischer Impulse Afferenzen (wichtigste): Substantia Nigra, Thalamus, motorischer, sensorischer, präfrontaler Assoziationskortex Efferenzen (wichtigste): Pallidum, Substantia Nigra Funktion: Inhibitorische oder exzitatorische Modulation motorischer Impulse: inhibitorische Funktion dominant Beteiligt an: motorischen und anderen Lernvorgängen, kognitiven Integrationsvorgängen Krankheitsbilder in Verbindung: Morbus Parkinson, Hyperkinesien Nucleus Accumbens: kleiner Abschnitt des Striatums; intensive Affarenzen vom limbischen System; Teil des Belohnungssystems
Basalganglien: Pallidum Globus Pallidus: mediales und laterales Pallidussegment Afferenzen: Striatum, Thalamus, Nucleus subthalamicus Efferenzen: Laufen in große Faserbündel zusammen; v.a. Thalamus Funktion: funktioneller Antagonist des Striatums mediales Segment: inhibitorische Modulation von Bewegungsimpulsen laterales Segment: Exzitatorische Modulation von Bewegungsimpulsen -> Hauptsächlich exzitatorische Modulation Läsionen: Bewegungsarmut, Ungeschicktheit, evtl Hyperkinesien
Basalganglien: Nucleus subthalamicus Afferenzen: Pallidum -> hemmende Impulse aus lateralem Pallidussegment Efferenzen: Pallidum -> fördernde Impulse zum medialen Pallidussegment => insgesamt Hemmung von Bewegungsimpulsen Läsionen: Kontralaterale hyperkinetische Symptome, Ballistisches Syndrom; Hemiballismus -> Häufig einseitige Läsionen (Tumor)
Basalganglien: Claustrum In Funktion noch wenig verstanden; Projektion vermutlich hauptsächlich zum Striatum
Zusammenwirken der Basalganglien und zentrale Regulation der Motorik Basalganglien: feine Abstimmung der Bewegungsabläufe; Ausmaß, Kraft, Richtung und Geschwindigkeit einer Bewegung limbisches System: ursprünglicher Bewegungantrieb; Weitergabe der Bewegungsimpulse an Assoziationskortex, dann 3 Wege zum Thalamus: 1. Bewegungsvorbereitende Zentren des motorischen Kortex; Läsion: Lähmungserscheinungen 2. über Pons zum Kleinhirn -> Modulation und Korrektur der Bewegungsabläufe des Assoziationskortex; Läsion: Ataxie 3. über Basalganglien; Läsion: Hyper- oder Hypokinesien Substantia Nigra: fördernde Wirkung auf die Motorik Nucleus subthalamicus: hemmende Wirkung auf die Motorik Kleinhirn: Feinabstimmung motorischer Impulse Basalganglien: Bahnende oder unterdrückende Verarbeitung der Impulse
Paleokortex -Riechhirn -Bulbus olfactorius -Tractus olfactorius -Tuberculum olfactorium -Septum
Riechbahn und olfaktorischer Kortex Riechrinde und -bahn: 1. Sinneszellen der Riechschleimhaut -> Fortsätze bilden Hirnnerv I und projizieren zum bulbus olfactorius 2. Verschaltung der Impulse in abgrenzbare Einheiten (Glomeruli) -> topisch getrennte Verarbeitung der Geruchsqualitäten im bulbus olfactorius; Weiterleitung an olfaktorischen Kortex 3. Enge Verbindung des tuberculum olfactorium mit nucleus accumbens -> Integration der Geruchswahrnehmung mit Impulsen anderer Areale 4. Weiterleitung der Information an Thalamus, frontobasale Neokortexareale, verschiedene vegetative Zentren -> Analyse, Interpretation und Erkennung der Geruchsinformation; funktionell eine Art "sekundärer olfaktorischer Kortex"
Area septalis Septum verum, Septum pellucidum Emotionale, vegetative und Gedächtnisleistungen
Amygdala Corpus amygdaloideum mehrere Einzelkerne; teilweise Integration in temporalen Kortex Funktion: -modulierender Einfluss auf die vegetativen Zentren des Hypothalamus -Vermittlung von Verhaltensweisen -emotional ausgelöste motorische Reaktionen -emotionale Bewertung von Sinnesreizen -Speicherung emotionaler Gedächtnisinhalte
Basale Vorderhirnstrukturen Gruppe von Kernen; wichtigster: Nucleus basalis Afferenzen: limbisches System Efferenzen: fast alle neokortikalen Areale -> Bindeglied zwischen limbischem System und Neokortex -> 90% der Zellen acetylcholinerg
Archikortex und limbisches System -Hippocampus -Gyrus cinguli -Gyrus parahippocampalis -Amygdala -Corpus mammilare ferner auch: Teile des Thalamus, Riechhirn
Limbisches System: Hippocampus Afferenzen: Regio entorhinalis -> modulierte sensorische Impulse aus dem Neokortex; Thalamus, Gyrus cinguli, Amygdala Efferenzen: Fast alle im Fornix enthalten, projizieren zu: Septum, Amygdala, Hypothalamus, corpora mammilaria Besondere Efferenzen: Papez-Neuronenkreis Hippocampus -> Fornix -> Corpora mammilaria -> Thalamus -> Gyrus cinguli -> Area entorhinalis ->Hippocampus Funktion des Kreises: Überführung von Gedächtnisinhalten vom Kurz- ins Langzeitgedächtnis Läsion des Schaltkreises: enorme Einbußen der Merkfähigkeit (max. ca. 2 Min.) bei Läsion eines Bestandteils Funktion Hippocampus: Gedächtnisbildung, sowie endokrine, emotionale, vegetative Funktionen als Teil des limbischen Systems Läsion Hippocampus: bilateral -> völlige räumliche und zeitliche Desorientierung
Histologie des Archikortex Größter Anteil des Archikortex 3-Schichtig und von Hippocampus gebildet
Anatomische Grundlagen des Gedächtnisses Ebenen des Gedächtnisses: 1. Kurzzeitgedächtnis (Sekunden bis Minuten) 2. Gedächtniskonsolidierung (Tage bis Monate) 3. Langzeitgedächtnis (Jahre bis Jahrzehnte) Kategorische Trennung: -explizite Gedächtnisinhalte (=deklarative; Fakten, Ereignisse) -implizite Gedächtnisinhalte (=non-deklarative; Handlungsabläufe/Gewohnheiten, motorisch und emotional Gelerntes) Amnesie: -anterograde Amnesie (keine Bildung neuer Erinnerungen) -retrograde Amnesie (Verlust alter, vor der Schädigung bestehender Erinnerungen)
Gyrus Cinguli nach Hippocampus größter Teil des limbischen Systems Funktion: psychomotorischer und lokomotorischer Antrieb Läsion: schwere Persönlichkeitsveränderungen, mangelnder psychomotorischer und lokomotorischer Antrieb ("Abgestumpftheit" und Bewegungsarmut)
Funktion der Bestandteile des limbischen Systems Hippocampus: Gedächtnis, Verhalten, emotionale und vegetative Funktion Gyrus cinguli: psychomotorischer und lokomotorischer Antrieb, vegetative Modulation Gyrus parahippocampalis: Gedächtnis, Zuleitung von Sinnesinformationen zum Hippocampus Amygdala: Affekverhalten, emotionales Lernen, Beeinflussung vegetativer Funktionen Corpus mammilare: Gedächtnis, Affektverhalten, vegetative Funktionen
Funktionelle Gliederung des Neokortex Neokortex = Allo- oder Isokortex; 6-Schichtig; fast gesamte Hemisphärenoberfläche Funktionelle Einteilung: -Primärfelder: unimodal; Sensorische Zentren, die ihre Sinnesaffarenzen direkt vom Thalamus erhalten und diese interpretationsfrei weiterleiten -Sekundärfelder: unimodal; liegen neben den primären Rindenfeldern; Interpretation der primären Sinneseinformation mittels "erkennenden Zuordnens" -Assoziationsfelder: multimodal; afferent und efferent mit vielen verschiedenen Sekundärfeldern verbunden
Histologie des Neokortex: neokortikale Neuronen 2 Haupttypen: 1. Pyramidenzellen: Projektionsneurone (efferent); meist exzitatorisch (Glutamat); 85% aller kortikalen Neurone; Dendriten an Spitze und Basis, verlassen teils die Hirnrinde 2. Nicht-Pyramidenzellen: intrakortikale Interneurone; meist inhibitorisch (GABA); morphologisch unterschiedliche Typen voranden; keine Pyramidenform, Dendriten verlassen Hirnrinde nicht
Histologie des Neokortex: die 6 Schichten des Neokortex 1. Molekularschicht: keine Pyramidenzellen, vereinzelt kleine Nicht-Pyramidenzellen 2. Äußere Körnerschicht: überwiegend kleine Pyramidenzellen, sehr dicht gepackt 3. Äußere Pyramidenschicht: überwiegend große Pyramidenzellen, mittlere Zelldichte, Assoziations- und Kommissurenfasern 4. Innere Körnerschicht: viele kleine Sternzellen, eng gepackt, Großteil der Nicht-Pyramidenzellen, hohe Zelldichte 5. Innere Pyramidenschicht: vorwiegend sehr große Pyramidenzellen, mittlere Zelldichte 6. Multiforme Schicht: kleine Pyrramidenzellen und Nicht-Pyramidenzellen, mäßige Zelldichte Unterscheidung durch Nissl- oder Markscheidenfärbung möglich
Kortikale Faserverbindungen und Rindentypen Faserverbindungen: Großteil der afferenten Projektionen zum Kortex stammen aus spezifischen Thalamuskernen und deren Kortexarealen Rindentypen: granulärer Kortex: in sensorischen Rindengebieten; extrem stark entwickelte Körnerschicht und nur schwach entwickelte Pyramidenschicht agranulärer Kortex: stark ausgeprägte Pyramidenschicht und eher schwach ausgeprägte oder gar fhlenden Schichten 2 und 5 Kortikale Rindenfelder nach Brodmann: durch histologische Kriterien eingeteilt, darin existente kleinere Funktionseinheiten (einzelne, funktionell zusammengehörige Zellsäulen (Columnae), die innerhalt eines Kortexareals als Gruppe hinter und nebeneinander geschaltet sind
Bestandteile des Frontallappens -Gyrus precentralis -Pyramidenbahnen -Prämotorischer und supplementärmotorischer Kortex -Frontales Augenfeld -Motorisches Sprachzentrum -Frontales Blasenzentrum -Präfrontaler Kortex
Gyrus precentralis (inkl. Pyramidenbahnen) = primär somatomotorische Rinde/ Eigenschaften: Motokortex Brodmannareal 4 Ursprungsort von Willkürbewegungen somatotope Gliederung Afferenzen: Thalamus, Gyrus postcentralis Efferenzen: = Pyramidenbahnen (Tractus corticonuclearis, Tractus corticospinalis) Funktion: willkürmotorische Versorgung der kontralateralen Körperhälfte, Feinmotorik Läsion: Symptome Ortsabhängig (Somatotop!) kontralaterale Parese (isolierte Läsion)
Steuerung der Gesichtsmuskulatur Gyrus precentralis: Willkürbewegungen der unteren Gesichtshälfte (unilateral: kontralateral) Supplementärmotorischer Kortex: Willkürbewegungen der oberen Gesichtshälfte (bilateral: ipsi- und kontralateral) Gyrus cinguli: emotional ausgelöste Gesichtsbewegungen, in zwei Bereichen (obere und untere Gesichtshälfte)
Prämotorischer und supplementärmotorischer Kortex Prämotorischer Kortex: Brodmann 6 und teilw. 8 Supplementärmotorischer Kortex: angrenzend an prämotorischen Kortex Läsionen: Prämotorischer Kortex: spastische Lähmung Supplementärmotorischer Kortex (isoliert): Bewegungsarmut
Frontales Augenfeld Eigenschaften: = frontales Blickzentrum liegt anterior des prämotorischen Kortex Funktion: Initiation willkürlicher Augenbewegungen auf gewähltes Blickziel, Entstehung willkürlicher Augeneinstellbewegungen (Sakkaden) Afferenzen: primärer und sekundärer visueller Kortex Efferenzen: Formatio reticularis Bei Blcikfolgebewegungen Einwirken von Parietal- und Temporallappen Läsion: Ipsilaterale Beeinträchtigungen der o.g. Fähigkeiten
Motorisches Sprachzentrum = Broca-Sprachzentrum Aufgabe: Formen der Sprache in Satzbau und Wortlaut Afferenzen: primärer und sekundärer auditiver Kortex, mehrere Assoziationsfelder Efferenzen: Gyrus precentralis Läsion: Bei Läsion der dominanten Hemisphäre: motorische Aphasie
Frontales Blasenzentrum Lage: Gyrus cinguli Funktion: Willkürliche Kontrolle über Harnblasen- und Enddarmentleerung Läsion: Inkontinenz
Präfrontaler Kortex Lage: rostral des prämotorischen Kortex Funktion: Beteiligung am Kurzzeitgedächtnis, höhere soziale, psychische und geistige Leistungen, Handlungsmotivation, kognitive Leistungen Läsion: Bilateral: schwere Persönlichkeitsstörungen
Bestandteile des Parietallappens -Somatosensible Bahnen -Gyrus postcentralis -Sekundärer somatosensibler Kortex -Posteriorer parietaler Kortex -Vestibuläre Bahn und vestibulärer Kortex -Gyrus angularis
Somatosensible Bahnen/ afferentes System zum sensiblen Kortex Bahnen des sensiblen anterolateralen Systems: Schmerz-, Temperatur-, grobe Druck- und Tastempfindungen, beginnen peripher an entsprechenden Sinnesrezeptoren Bahnen des Hinterstrang-/ medialen Systems: feine Berührungs-, Vibrations- und Lagewahrnehmung
Gyrus postcentralis; primärer somatosensibler Kortex Eigenschaften: -Brodmannareale 1,2,3 -Somatotop (unilateral); einzelne Körperteile überproportional Repräsentiert, Repräsentation korreliert mit Differenzierungsfähigkeit -Sensible Informationen kontralateral Funktion: lokalisatorische Zuordnung, Differenzierung von Stärke und Art des Sinnesreizes Area 1: v.a. Afferenzen von dermalen Berührungsrezeptoren Area 2: v.a. Afferenzen des Lagesinns Area 3: v.a. Afferenzen von Muskelspindeln, Schmerz- und Temperaturrezeptoren Läsion: Kontralaterale Beeinträchtigung der Empfindung von Berührung, Druck und Schmerz
sekundärer somatosensibler Kortex Eigenschaften: -Somatotop (bilateral) Funktion: Dominante Hemisphäre: Erkennung, Zuordnung von Getastetem Nicht-dominante Hemisphäre: Orientierung für Lage im Raum Läsion: taktile Agnosie bzw. räumliche Orientierungsstörung
Posteriorer parietaler Kortex Funktion: Basis sensorisch-kognitiver Funktionen, multisensorische Integration als Teil des temporo-parieto-occipitalen Assoziationskortex, visuelle Raumwahrnehmungs- und Aufmerksamkeitssteuerung Läsion: Kontralateraler Neglect
Sulcus interparietalis Kortex, der diesen sulcus auskleidet Lage: Posteriorer Parietallappen Funktion: "Mathematischer Kortex", kalkulative Fähigkeiten Klinik: Bei Beeinträchtigung: Dyskalkulie
Vestibuläre Bahn und vestibulärer Kortex Vestibuläre Bahnen beginnen in Vestibulariskernen, welche gekreuzt und ungekreuzt über den Hirnstamm projizieren Klinik: Schwindelsymptome und Fallneigungen; eher selten
Gyrus angularis BA 39 Lage: Übergang Parietal- zu Temporallappen Funktion: Dominante Hemisphäre: zentrale Rolle bei der Verknüpfung visueller Impulse und der Zuordnung zu sprachlichen Begriffen Wichtige Schaltstelle zwischen visuellem und auditivem Kortex Unerlässlich für den Vorgang des Lesens und Schreibens
Strukturen des Okzipitallappens -Sehbahn -Primärer visueller Kortex -Sekundärer visueller Kortex und weitere visuelle Rindenfelder
Sehbahn 1. Sinneszellen der Retina -> 2. Bipolarre Zellen -> 3. Retinale Ganglienzellen* -> 4. Chiasma opticum *Magnozelluläres System: Große Zellen der Retina; projizieren in corpus geniculatum laterale auf magnozelluläre Neuronen; Dient der Bewegungswahrnehmung und grober (nicht-farblicher) Objektwahrnehmung *Parvozelluläres System: Kleine Zellen der Retina; projizieren in corpus geniculatum laterale auf parvozelluläre Neuronen; Dient der hochaufgelösten visuellen Wahrnehmung (Detailreich) und Farbwahrnehmung Läsionen: Nucleus opticus: ipsilaterale Blindheit des Auges Chiasma opticum: bitemporale Hemianopsie Traactus opticus: Homonyme Hemianopsie Corpus geniculatum laterale: Kontralaterale Hemianopsie Sehstrahlungsläsion: kleinere Gesichtsfeldausfälle
Primärer visueller Kortex BA 17 Auch: Area striata Zerebrale Bewusstwerdung visueller Impulse Afferenzen: Corpus geniculatum laterale Efferenzen: Sekundärer visueller Kortex (BA 18, 19) Läsion: kontralaterale kleinere Gesichtsfeldausfälle bis hin zur homonymen Hemianopsie
Sekundärer visueller Kortex und weitere visuelle Rindenfelder Sekundärer visueller Kortex: BA 18, 19 Funktion: Analyse der visuellen Informationen in Farbe, Form, Orientierung und Entfernung Im Temporallappen: Interpretation visueller Information und Verknüpfung mit gelerntem Afferenzen: v.a. primärer visueller Kortex Efferenzen: zu übergeordneten visuellen Rindenfeldern weitere visuelle Rindenfelder: Blickzentrum: am Übergang zum Parietallappen gelegene Anteile der visuellen Rinde; verantwortlich für das Entstehen von Blickfolgebewegungen Frontales Augenfeld im Frontallappen Läsion des sek. vis. Kortex und weiterer Felder: keine Zuordnung des Gesehenen/ visuelle Agnosie
Bestandteile des Temporallappens -Hörbahn -Primärer auditorischer Kortex -Sekundärer auditorischer Kortex -Sprachassoziierte Schaltkreise
Hörbahn Eigenschaften: Tonotop gegliedert Kontra- (Faserkreuzungen) und Ipsilaterale Kommunikation der einzelnen Nuclei Verlauf: 1. Cochleare Haarzellen 2. Nervus cochlearis 3. Nucleus cochlearis (Kommunikation mit 4. und 5.) 4. Nucleus olivaris superior 5. Nucleus colliculus inferior 6. Corpus geniculatum mediale 7. Auditorischer Kortex
Primärer auditorischer Kortex BA 41 Afferenzen: Hörbahn mit frequenzspezifischen Terminatonsorten Efferenzen: sekundäre Hörrinde Läsion: einseitig: geringe Minderung des Hörvermögens
Sekundärer auditorischer Kortex BA 22, 42 Wernicke-Areal dort befindlich Funktion: interpretative Verarbeitung auditorischer Impulse Hemisphärenasymmetrie: Dominant: Rationale Integration Nicht-dominant: Nicht-rationale Integration Afferenzen: Gyrus angularis Efferenzen: Primärer auditorischer Kortex Funktionelle Bedeutung des Wernicke-Zentrums: Wichtige Rolle bei Sprache und Denken; bei Schädigung tief greifende Persönlichkeitsstörung Läsion: Sekundärer auditorischer Kortex: Sensorische Aphasie (dominante Hemisphäre) Gyrus angularis: Alexie oder Agraphie
Sprachassoziierte Schaltkreise Funktion: Nachsprechen von Wörtern Lesen und Vorlesen Ablauf: 1. Visuelle Impulse von Retina über Sehbahn zum primären visuellen Kortex 2. Dort Bewusstwerdung und Weiterleitung an sekundären visuellen Kortex 3. Sekundärer visueller Kortex: Identifikation als Schrift und Interpretation 4. Weiterleitung der Impulse zum Gyrus angularis 5. Weiterleitung zum Wernicke Areal (sekundärer auditiver Kortex): Verbindung des Schriftbildes mit sprachlichem Sinn Läsion: Wortfindungsstörunngen Leitungsaphasie
Bestandteile der Inselrinde (Lobus insularis) und des multisensorischen Kortex -Multisensorischer Kortex der Inselrinde -Viszerosensible und gustatorische Bahnen -Sekundärer gustatorischer Kortex (jedoch im Frontallappen)
Multisensorischer Kortex der Inselrinde Wichtigste Teil der viszerosensiblen Rinde Funktion: Primäre Verarbeitung von kortikaler Geschmackswahrnehmung -> primärer gustatorischer Kortex; Wichtige Komponente der Schmerzwahrnehmung
Sekundärer gustatorischer Kortex Im orbitofrontalen Kortex gelegen; teilweise überlappend mit sek. olfakt. Kortex Afferenzen: Primärer gustatorischer Kortex
Viszerosensible Bahnen Allgemein-viszerosensible Bahn beginnt an den peripheren Rezeptoren der inneren Organe
Gustatorische Bahnen 1. Verschiedene geschmackssensible Neuronen projizieren auf Ganglione des: Nervus fascialis (7. Hirnnerv), nervus glossopharyngeus (9. Hirnnerv), nervus vagus (10. Hirnnerv) 2. Weiterleitung der gustatorischen Reize an den nucleus solitarius (Hirnstamm) 3. Weiterleitung über formatio reticularis 4. Nucleus ventralis posterior (Thalamus) 5. primärer gustatorischer Kortex 6. sekundärer gustatorischer Kortex; Abzweigungen u.a. zum Thalamus un limbischen System
Kategorien der Bahnsysteme innerhalb des Großhirns Unterscheidung grundsätzlich zwischen: 1. Kommissurenfasern (Verbindung zwischen Hemisphären) 2. Projektionsfasern (Verbindung Kortex mit subkortikalen Gebieten) 3. Assoziationsfasern (Verbindung hemisphäreninterner Areale)
Wichtigste Bahnsysteme des Großhirns Corpus callosum (Balken) Hauptverbindung der Hemisphären (Kommissur) Läsion: Split Brain; Kommunikation der Hemisphären hauptsächlich über periphere Singale; vollständiges Split Brain jedoch nur bei Kommissurotomie aller Kommissuren, nicht bei alleiniger corpus callosum Kommissurotomie Weitere wichtige Kommissur: commissura anterior Capsula interna Enthält die meisten zu- und ableitende kortikalen Projektionsbahnen Läsion: große klinische Bedeutung; Funktionsstörungen im jeweils geschädigten Bereich, Kommunikation von bestimmten Hirnarealen nicht mehr möglich -> Integrative oder bewusstwerdende Leistungen nicht ausführbar
Präparative darstellung des Gehirns Ermöglichen konkrete topografische Vorstellung der Lage der Gehirnteile zueinander Post mortem anhand bestimmter Schnitte: Frontalschnitte: Schnitt 1: rostral des chiasma opticum Schnitt 2: in Höhe des chiasma opticum Schnitt 3: in Höhe des corpus amygdaloideum Schnitt 4: in Höhe des corpus mammillare Schnitt 5: in Höhe von Mesencephalon und Pons Horizontalschnitte: Schnitt 1: oberhalb des nucleus caudatus Schnitt 2: in Höhe des Fornix Schnitt 3: in Höhe der commissura anterior Saggittalschnitte: Schnitt 1: in Höhe des caput nuclei caudati Schnitt 2: in Höhe des Putamens
Show full summary Hide full summary

Similar

Klinische Psychologie Teil 1
Lisa Mariá Hchil
Klinische Psychologie Teil 2
Lisa Mariá Hchil
Eriksons Modell psychosexueller und psychosozialer Entwicklung im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter
Lena S.
Allgemeine Psychologie
CharlotteSc
Pädagogik Abitur 2016: Freud
Lena S.
Gedächtnis
Nicole Girard
M1, Kurs 2: Einführung in die Forschungsmethoden - Unit 1 - Psychologie als eine empirische Wissenschaft: Warum brauchen wir Forschungsmethoden?
Chris Tho
Pädagogik Abitur 2016: Freud
Lena S.
Kapitel 1: Was macht Psychologie einzigartig?
bence-bartos
EC - Entwicklungspsychologie II - ultimativ
Lilly Payer
Evaluation II - Bedarfsanalyse
Johanna Brinkmann