Symbolischer Interaktionismus

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Flashcards on Symbolischer Interaktionismus, created by J W on 21/01/2019.
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Question Answer
Was ist das Neue an dieser Theorie? Aus der Sicht des symbolischen Interaktionismus ist "das menschliche Zusammenleben ein Prozess, in dem Objekte geschaffen, bestätigt, umgeformt und verworfen werden. Das Leben und das Handeln von Menschen wandeln sich notwendigerweise in Übereinstimmung mit den Wandlungen, die in ihrer Objektwelt vor sich gehen." (Blumer 1969, S. 91)
Was bedeutet soziales Handeln nach Max Weber? Wie erweitert der Symbolische Interaktionismus diese Perspektive? Max Webers Definition des sozialen Handelns fand in den 60er Jahren ihren Ursprung: Danach heißt soziales Handeln, sich am gemeinten Sinn des Handelns des anderen zu orientieren! Diese Webersehe Perspektive erweitert der Symbolische Interaktionismus, indem er beschreibt, wie sich die Handelnden wechselseitig den Sinn ihres Handeins anzeigen und so über die gemeinsame Situation verständigen.
Was tun die Handelnden in der Interaktioin nach Blumer? Sie produzieren gemeinsame Symbole, die sie revidieren und wieder neu definieren.
Wie lautet der berühmte Satz nach William I. Thomas (1863-1947), den Blumer als einen der prominentesten Vorläufer des Symbolischen Interaktionismus erwähnt? "Wenn Menschen Situationen als real definieren, sind auch ihre Folgen real."
Auf wie vielen Prämissen beruht der symbolische Interaktionismus nach Blumer? 3 (Handeln auf der Grundlage von Bedeutungen)
Erläutern Sie die Prämissen nach Blumer! "Die erste Prämisse besagt, dass Menschen »Dingen« gegenüber auf der Grundlage der Bedeutungen handeln, die diese Dinge für sie besitzen. Unter »Dingen« wird hier alles gefasst, was der Mensch in seiner Welt wahrzunehmen vermag - physische Gegenstände, wie Bäume oder Stühle; andere Menschen, wie eine Mutter oder einen Verkäufer; Kategorien von Menschen, wie Freunde oder Feinde; Institutionen, wie eine Schule oder eine Regierung; Leitideale wie individuelle Unabhängigkeit oder Ehrlichkeit; Handlungen anderer Personen, wie ihre Befehle oder Wünsche; und solche Situationen, wie sie dem Individuum in seinem täglichen Leben begegnen. Die zweite Prämisse besagt, dass die Bedeutung solcher Dinge aus der sozialen Interaktion, die man mit seinen Mitmenschen eingeht, abgeleitet ist oder aus ihr entsteht. Die dritte Prämisse besagt, dass diese Bedeutungen in einem interpretativen Prozess, den die Person in ihrer Auseinandersetzung mit den ihr begegnenden Dingen benutzt, gehandhabt und abgeändert werden." (Blumer 1969: Der methodologische Standort des Symbolischen Interaktionismus, S. 81)
Was wird nach Blumer dem Zusammenleben in Gruppen notwendigerweise vorausgesestzt? 1. Interaktion zwischen den Gruppenmitgliedern 2. eine aus Individuen bestehende Gesellschaft, die miteinander interagiert
Für den Symbolischen Interaktionismus gibt es keine Welt an sich, sondern nur Welten, wie Menschen sie sich und füreinander konstruieren. Diese »Welten« sind aus »Objekten« zusammengesetzt, die wiederum "das Produkt symbolischer Interaktion sind. Zu den Objekten ist alles zu zählen, was angezeigt werden kann, alles, aufdas man hinweisen oder aufdas man sich beziehen kann. Welche Objekte werden dabei unterschieden (mit Beispielen) 1. Physikalische Objekte: Stühle, Bäume oder Fahrräder 2. Soziale Objekte: Studenten, Priester, Präsident, Freund, ... 3. Abstrakte Objekte: moralische Prinzipien, philosophische Lehrmeinungen, Gerechtigkeit, Mitleid, ...
Was lässt sich zur Bedeutung von Objekten in einer Interaktion bzw. einem Gespräch mit einer anderen Person sagen? Sie muss vorher definiert sein, dh., dass die Bedeutung bereits vorher bekannt ist und keine Missverständnisse entstehen können.
Was unterscheidet nach Mead den Menschen vom Tier im Bezug auf auslösende Reize und die Reaktion auf diese? Tiere reagieren auf auslösende Reize nur in festgelegter Weise, während Menschen aufgrund ihres "Selbst", diese Art der Interaktion steuern können. Der Mensch ist Gegenstand seiner eigenen Handlung!
Was besagt die Theorie des symbolischen Interaktionismuses? Der Mensch schafft sich seine Welt selbst, indem er interpretierend über sie verfügt: "Im Wesentlichen besteht das Handeln eines Menschen darin, dass er verschiedene Dinge, die er wahrnimmt, in Betracht zieht und aufder Grundlage der Interpretation dieser Dinge eineHandlungslinie entwickelt. Die berücksichtigten Dinge erstrecken sich auf solche Sachen wie seine Wünsche und Bedürfnisse, seine Ziele, die verfügbaren Mittel zu ihrer Erreichung, die Handlungen und die antizipierten Handlungen anderer, sein Selbstbild und das wahrscheinliche Ergebnis einer bestimmten Handlungslinie." (Blumer 1969, S. 95)
Was ist wesentlicher Bestandteil des kollektiven Handelns? Im kollektiven Handeln zeigen die Individuen sich durch ihre Handeln gegenseitig an, welche Bedeutung einem Objekt beigemessen wird oder beigemessen werden soll. (Interaktion ist Interpretation)
Im Prozess des wechselseitigen Anzeigens werden einzelne Handlungen verkettet. Wie ist "Verkettung" hierbei zu verstehen? Dieser Begriff der Verkettung (»interlinkage«) ist durchaus wörtlich zu verstehen, denn eine Handlung greift in die andere, ist Reaktion aufeine Handlung und Bedingung für eine nächste. Verkettung begründet gemeinsames Handeln.
Blumer (1969) macht drei Aussagen zu der Verkettung, die sich auf die scheinbare Wiederholung von Handeln, die Ausdehnung, die eine solche Verkettung annehmen kann, und auf die Vorgeschichte der Handlungen bezieht. Nenne die wesentlichen Aspekte dieser Anmerkungen! 1. Handlungen, die sich wiederholen und gefestigt sind (Jede Person hat ein gewisses Verständnis wie er handeln will und wie sein Gegenüber handeln wird) 2. "Netzwerke von Handlungen" (nach Abels, 2010, S. 54) (Darunter versteht er die Abfolge von Handlungen verschiedener Personen, aufgrund einer bestimmten Situation, beispielsweise der Ablauf eines Schulverweises) 3. Erfahrung des Handelns (Personen erfahren im Laufe ihres Lebens unterschiedliche Bedeutungen und Interpretationen, die sie immer wieder verwenden. Daraus resultiert auch eine Verkettung mit vorangegangen Teilnehmern, die in dieser Interaktion keine aktive Beteiligung haben)
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