KatHo Münster M18 Psychologie Winter

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Flashcards on KatHo Münster M18 Psychologie Winter, created by yeah boi on 18/01/2020.
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Question Answer
V1: Philosophie als Grundlage -Bis Ende 19. Jh beschäftigte sich Philosophie (Anthropologie) mit psychologischen Fragen -Aristoteles Schrift "über die Seele" (4.Jh v. Chr.): >Vitalseele (belebend, ernährend) >Animalseele (empfindend, fühlend) >Geistseele (denkend, wollend) -Überlegungen von Platon und Sokrates zur Funktionsweise des Geistes
V1: Geschichte der Psychologie "Die Psychologie besitzt eine lange Vergangenheit, aber nur eine kurze Geschichte."
V1: Veränderte Sicht durch die Aufklärung -René Descartes(17.jh): cogito ergo sum -menschlicher Körper = "Tier-Maschine" -Rationales Denken steht im Mittelpunkt des Erkenntnisgewinns -Nicht die Bibel allein sagt etwas über den Menschen aus
Philosophische Theorien zum Erkenntnisgewinn: -rationale Erkenntnistheorie: Descartes & Kant > "apriorische Vorbedingungen" -empirische Erkenntnistheorie: Locke > "leere Tafel" -hermeneutische Erkenntnistheorie: Dilthey: > "Ganzheitlichkeit, Subjektivität"
V1: Veränderte Sicht durch die Evolutionsbiologie Darwin: Mensch -> Naturwesen ergo -> Naturwissenschaftliche Vorgehensweise
V1: Anfänge der "Psychologie" -Ende des 19. Jahrhunderts: Entwicklung zu einer eigenen Fachdisziplin -1879: Gründung des ersten Labors für experimentelle Psychologie durch Wundt in Leipzig -Wettstreit der Schulen bis 1950
V1: Zeit des Nationalsozialismus (1) -nach dem Krieg zunächst keine Auseinandersetzung mit der Rolle der Psychologie in der NS Zeit -z.T. sogar verbreitung von Halbwahrheiten "Psychologie hat unter den Nazis gelitten" >stimmt so nicht, Wahrheit ist komplexer -"vorauseilender Gehorsam" in der Deutschen Gesellschaft für Psychologie" (DGP) -Benachteiligung, Amtsenthebung und Deportation jüdischer Psychologen wurde in nicht-jüdischen Kreisen weder thematisiert noch verurteilt oder gar vereitelt -Von 15 Ordinarien der Psychologie wurden 6 aus rassistischen Gründen entlassen oder kamen durch Emigration ihrer Amtsenthebung zuvor >Darunter anerkannte Psychologen wie Stern, Wertheimer und Lewin -Verbot der Psychoanalyse als jüdische Wissenschaft -stattdessen Gründung des "Deutschen Instituts für psychologische Forschung und Psychotherapie" >Entwicklung "deutscher" Seelenheilkunde >Zusammenführung verschiedener tiefenpsychologischer Ansätze -Schaffung einiger hundert Stellen im Bereich der Wehrmacht >erstmals klares Berufsfeld für Psychologen -Einführung eines Diploms zur verbesserten Ausbildung von "Wehrmachtspsychologen" -...
V1: Zeit des Nationalsozialismus (2) ... -zum ersten Mal einheitliche Diplom-Prüfungsordnung -Einzelne Beispiele für eine Nutzung wissenschaftlicher Methoden zur Diskriminierung (Persönlichkeitstypen von Jeansch) -Nachweisliche Beteiligung von PsychologInnen an diagnostischen Untersuchungen im Rahmen der "Kindereuthanasie"
V1: Behaviorismus Psychologie = Wissenschaft vom Verhalten >naturwissenschaftlich, "objektiv", "radikal" >Reiz/Situation -> Reaktion/Verhalten >Radikaler Environmentalismus Vertreter: Watson, Pavlow Neobehaviorismus: erkennt innere Prozesse an, beschränkt sich aber durch beobachtetes Verhalten erhobene Daten
V1: Kognitive Psychologie "Kognitive Wende" der Mensch reagiert nicht nur auf Reize, sondern hat Pläne, die er verfolgt (Computerprogramm um Ziel (Sollwert) zu erreich) >Computer-Metapher >Psychologische Handlungstheorien >seit den 70ern dominanteste Richtung der Psychologie Vertreter: z.B: Ulich, Anderson
V1: Kognitive Wende Die Abkehr von der Modellvorstellung eines passiv reagierenden Menschen hin zu einem planenden, selsttätig handelnden und wahrnehmenden Individuum Umfasst nicht nur allgemeine Psychologie sonder alle Teilgebiete und Anwendungsbereiche
V1: Tiefenpsychologie/Psychoanalyse Bewusstes/Unbewusstes Neurosenlehre: ÜBER-ICH (Moralische Instanz) (Werte und Normen) ICH (Realität) (Kritischer Verstand, Triebverzicht o. -aufschub) (Reaktion ES (Bedürfnisse, Libido, Destrudo)
V1: Humanistische Psychologie -Mensch und Umwelt zwar autonome aber interdependente Entitäten -Eher eine Bewegung vieler kombinierter Anschauung von Psychologie -Ganzheitlichkeit "Ganzheitliche Betrachtung versucht Phänomene in ihrem Zusammenhang mit dem spezifischen Umfeld zu sehen" -Selbstverwirklichung >der Mensch strebt nach innerlicher und äußerlicher Freiheit -Hier und Jetzt >Wird in den Vordergrund gerückt, auf langwieriges interpretieren der Vergangenheit wird verzichtet -Kontakt >Individuelle Bewusstheit realisiert sich vor allem im Kontakt, in Begegnung mit anderen Menschen und der materiellen Welt >>> ! Das Ich ist ohne ein Du oder eine Es nicht denkbar ! VertreterInnen: Rogers, Cohn
V1: "Arbeitsdefinition" Psychologie = "wissenschaftliche Untersuchung des Verhaltens von Individuen und ihren mentalen Prozessen"
V2: Biopsychosozialer Ansatz Biologische Einflüsse (genetische Pädisposition, genetische Mutation, Gene die auf die Umwelt reagieren) Psychologische Einflüsse (erlernte Ängste und andere erlernte Erwartungen, emotionale Reaktionen, kognitive Verarbeitung und Wahrnehmungsinterpretation) und Soziokulturelle Einflüsse (Anwesenheit anderer, Erwartungen der Kultur; der Gesellschaft und der Familie, Einflüsse von Gleichaltrigen oder anderer Gruppe, Rollenmodelle) BESCHREIBEN; ERKLÄREN; VORHERSAGEN UND VERÄNDERN DAS VERHALTEN UND DIE MENTALEN PROZESSE EINES INDIVIDUUMS
V2: Wissenschaftlicher Ansatz Psychologie als empirische Wissenschaft -datengeleitet -Bottom-up-Prinzip -quantitativ oder qualitativ
V2: Die 8 Psychologien mit denen ein Individuum zu tun haben kann Sozialpsychologie: Interaktion mit andern Arbeitspsychologie: bei der Arbeit Pädagogische Psychologie: als Lehrende(r) Klinische Psychologie: bei Störungen Biologische Psychologie: Biologische Grundlagen Allgemeine Psychologie: Grundlegende Prinzipien Persönlichkeits Psychologie: Individuelle Unterschiede Entwicklungspsychologie: Veränderungen in der Lebensspanne
V2: 4+1 Grundaspekte des psychischenn Systems -Aussagen über Entwicklungsbedingungen -Aussagen über aktuelle innere Prozesse -Aussagen über die Person, über Dispositionen(Eigenschaften, Überdauernde Merkmale) -Aussagen über Situationsfaktoren -Aussagen über interpersonale Bezüge
V2: Zuordnung der 4+1 Grundaspekte 1&2 -> Person 3 -> Aktuelles Verhalten 4&5 -> Kontext
Feldtheorie nach Kurt Lewin Nach Lewin (1969) ist das Verhalten eine Funktion von interdependenten Variablen der Person und der Umwelt, die die Gesamtsituation bzw. den Lebensraum (psychologisches Feld) bilden, in dem das Individuum seine Entscheidungen trifft. V=f(P,U)
V2: Aktuelle Prozesse Ablauf nach Nolting&Paulus Situation(Anreger) -> Wahrnehmung -> Denken(erfassend) -> Emotion -> Motivation -> Denken(planend) -> Verhalten -> wirkt ein auf -> Situation(Effekt) uuuuund von vorne
V2: Interpersonale Bezüge Verhalten -> Wahrnehmung -> Denken(erfassend) -> Emotion -> Motivation -> Denken(planend) -> Verhalten -> dasselbe bei der anderen Person
V2: Integrierendes Modell (ohne interpersonelle Bezüge) Wie Aktuelle Prozesse, nur beeinflussen Personenfaktoren (Motive, Einstellungen, Fähigkeiten, Gewohnheiten, Temperament) die aktuellen, inneren Prozesse. Die Personenaspekte gehen aus der bisherigen Entwicklung hervor und jeder aktuelle Prozess trägt zur Weiterentwicklung dieser Personenfaktoren bei. Man spricht vom Reifen und Lernen
V2: Integrierendes Modell Wie interpersonelle Bezüge, nur beeinflussen Personenfaktoren (Motive, Einstellungen, Fähigkeiten, Gewohnheiten, Temperament) die aktuellen, inneren Prozesse. Die Personenaspekte gehen aus der bisherigen Entwicklung hervor und jeder aktuelle Prozess trägt zur Weiterentwicklung dieser Personenfaktoren bei. Man spricht vom Reifen und Lernen
V2: Was ist Wahrnehmung? (Gröschke) Wahrnehmung ist ein plastisches, durch Erfahrung und Lernen sich organisierendes, informationsverarbeitendes System, das durch ein Ineinandergreifen komplexer und hierarchischer Verarbeitungsprozesse zwischen einem Objekt (distaler Reiz), seinem Abbild in einem Rezeptor (proximaler Reiz), und dem erlebten Perzept (das was letztlich wahrgenommen wird) gekennzeichnet ist.
V3: Empfindung vs. Wahrnehmung Empfindung (Sensation) ist ein Datengesteuerter Prozess (bottom-up), während Wahrnehmung (Perception) ein Konzeptgesteuerter Prozess (top-down) ist.
V3: Ablauf zur Identifikation der Umgebung (Grafik)
V3: Ablauf zur Identifikation der Umgebung (Worte) Wahrnehmung: Mentale Prozesse (Erwartungen, Erfahrungen, Annahmen, Gedächtnis, Sprache) -> Identifikation/Wiedererkennen <- Perzeptuelle Organisation <- Empfinden <- Stimulation durch die Umgebung Empfinden:
V3: Physikalische Vorraussetzungen zum Empfinden Adäquate Reize: Rezeptoren müssen in der Lage sein, die vom Wahrnehmungsobjekt ausgehende physikalische Energie aufzunehmen und in neuronale Signale umzuwandeln
V3: Formkonstanz der Wahrnehmung Trotz unterschiedlicher Perspektiven werden Objekte erkannt (Erfahrung, Gedächtnis)
V3: Gestaltprinzipien a. Nähe b. Ähnlichkeit c. Glatter verlauf d. Geschlossenheit, gute Gestalt
V3: Gesamteindruck der Wahrnehmung Im Alltag arbeiten meist mehrere Sinnessysteme zusammen für einen Gesamteindruck Beispiel: -Person sehen -Stimme hören -Geruch riechen -Händedruck spüren kann täuschen, oft dominiert durch einen Leitsinn
V3: Physikalische und subjektive Wirklichkeit 1. Wir nehmen Wirklichkeit nicht so wahr, wie sie ist (Farbe statt Strahlung) 2. Wir nehmen nur einen kleinen Teil der Wirklichkeit 3. Wir nehmen Reize erst ab bestimmter Schwelle war (Reizschwelle) 4. Auch Unterschiede müssen bestimmte Schwelle überschreiten.
V3: Kategorienbildung -Grundprinzip der Reduzierung von Komplexität im Wahrnehmungsprozess -Gliederung von Reizen in bestimmte Kategorien, die durch bestimmte Merkmalsstrukturen beschreibbar sind -Einordnung eines konkreten Reizen in eine Kategorie aufgrund seiner Merkmalsstruktur
V3: Kategorisierung Beispiel Tisch Beine / Platte / dran sitzen / Möbel / Holz -> TISCH
V3: Prototyp -Hergestellt aus der Gesamtheit aller Erfahrungen mit Mitgliedern der Kategorie (Alle bisher gesehenen Tische bilden einen "Urtisch" im Gedächtnis) ODER: -Das repräsentativste Exemplar einer Kategorie (man denkt beim Wort Tisch zunächst an den Esstisch seiner Kindheit)
V3: Vorteile der Kategoriesierung -Vereinfachung de kognitiven Verarbeitung und Speicherung -Kommunikationsfähigkeit -Möglichkeit, Vorhersagen treffen zu können
V4: Soziale Kategorisierung Mitra / Stab / Dom / Kreuz -> BISCHOF
V4: Modell der Gesichterverarbeitung nach Bruce und Young (0,5. Piktorieller Code) 1. Strukturelle Codes -Blickwinkelspezifische Gesichtsrepräsentationen -konfigurale Gesichtsinformationen (sprachmimik, emotionaler Ausdruck) -einzelne Gesichtselemente (Bart, Brille) -Ausdrucksunabhängige Gesichtsrepräsentationen 2. Face Recognition Unit (FRU) -alle gespeicherten strukturellen Codes eines Gesichts 3. Person Identity Notes -alle identitätsspezifischen semantischen codes (z.B. Beruf, Hobby) 4. Name ALLES ÜBER DAS KOGNITIVE SYSTEM BEI UNBEKANNTEM GESICHT GERICHTETE VISUELLE VERARBEITUNG, ALSO FOKUSSIERUNG AUF BESTIMMTE GESICHTSELEMENTE
V4: Personenwahrnehmung als Konstrukt Beobachtbare Merkmale der wahrgenommenen Person -körperliche Erscheinung -Ausdruck und Bewegung -Sprache -> Interne Merkmale der wahrnehmenden Person -Erfahrungen mit Menschen mit ähnlicher Erscheinung -Bewerten der Interaktion -Stereotype -Selbstkonzept -> Einschätzung der wahrgenommenen Person -Persönlichkeitsmerkmale -Gefühle -Absichten
V4: Automatisierte Prozesse in der Informationsverarbeitung -ohne Absicht -ohne kognitiven Aufwand -ohne Bewusstheit -stört andere gleichzeitig ablaufende kognitive Prozesse nicht -nicht unmittelbar steuerbar (Diese Person ist bedrohlich) (meistens Top-Down-Prozesse)
V4: kontrollierte Prozesse in der Informationsverarbeitung -absichtlich -unterliegt der willentlichen Kontrolle -kognitiv aufwendig -erfordert Bewusstsein (Wie war noch gleich der Name?)
V4: Stereotype -Eine kognitive Struktur, die unser Wissen, unsere Überzeugungen und Erwartungen über eine soziale Gruppe von Menschen enthält -geht über definitorische Merkmale hinaus
V4: Beispiel Stereotyp Präsident/in -diplomatisch -überparteilich -staatstragend -weltoffen
V4: Relevanz von Stereotypen -Reduktion von Kompexität -Schnellere Verarbeitung -Voraussagen in unbekannten sozialen Situationen
V4: Veränderbarkeit von Stereotypen -Substereotypisierung -eher möglich durch überwiegend prototypisches Mitglied -schwierig durch Wahrnehmungsverzerrung
V4: Zugänglichkeit von Stereotypen -Voraussetzung für die (automatische) Anwendung -ist durch Priming-Effekte erhöht -oder chronisch erhöht (z.B. durch politische Überzeugungen)
V4: Vorurteil -Ablehnende Haltung bzw. negative Emotionen gegenüber Personen -weil diese einer bestimmten sozialen Gruppe angehören -und dieser Gruppe bestimmte Eigenschaften zugesprochen werden -Haltung wird aufrechterhalten, obwohl zusätzliche Informationen zur Verfügung stehen
V4: Kontinuum der Sozialen Kategorisierung Kategorie -> Stereotyp -> Vorurteil automatisch ----------------> kontrolliert Informationsverarbeitung ------> Einstellung
V5: Wahrnehmungsverzerrungen: Primacy-Effekt (Effekt des ersten Eindrucks) -Erste Information über eine Person bekommt übermäßige Bedeutung. -Weitere Informationen werden bei der Wahrnehmung assimiliert.
V5: Wahrnehmungsverzerrungen: Überbewertung eines zentrale Merkmals -Eine als zentral eingeschätzte Information über eine Person bekommt eine übermäßige Bedeutung -Weitere Informationen werden bei der Wahrnehmung assimiliert.
V5: Wahrnehmungsverzerrungen: Halo-Effect (Ausstrahlungseffekt) -Eine leicht zugängliche Information über eine Person bekommt eine übermäßige Bedeutung -Weitere Informationen werden bei der Wahrnehmung assimiliert.
V5: Wahrnehmungsverzerrungen: Negativverzerrung -Eine negative Information über eine Person bekommt eine übermäßige Bedeutung -Weitere Informationen werden bei der Wahrnehmung assimiliert.
V5: Konzeptgesteuerte soziale Wahrnehmung -Unterstützung der Wahrnehmung durch Heuristiken -Ziel: "Leerstellen" auffüllen, Komplexität reduzieren
V5: Subjektive, implizite Persönlichkeitstheorie -Implizite Annahme, dass es "typische" Kombinationen von Persönlichkeitsmerkmalen gibt -Wird eins aus einer Kombination beobachtet, werden die weiteren Intuitiv ergänzt -> Beispiel für Heuristik
V5: Stabilität von Heuristiken: Warum sind implizite Persönlichkeitstheorien, Wahrnehmungsverzerrungen, Stereotype und Vorurteile so stabil? A: Urteilsstabilisierende Kognitionen: -Vermeidung kognitiver Dissonanz -Einfluss von Hypothesen auf die Informationsaufnahme und -verarbeitung B: Urteilsstabilisierende Interaktionen
V5: Attributionsthorie: Definition Attribution Schlussfolgerung, die sich auf angenommene Ursachen eines bestimmten Verhaltens einer Person bezieht (Kausalattributation) ->Erklärungen aus der Beobachterperspektive -> Fremd- und Selbstattributation KEINE DIREKTE VERHALTENSERKLÄRUNG
V5: Wahrnehmung von Ursache-Wirkung-Zusammenhängen (Kausalität) im Alltag Grundsätzliche Prinzipien, die zur Annahme einer Kausalität führen: -Ursache geht Wirkung vorraus -Ursachen haben einen zeitlichen und/oder räumlichen Zusammenhang mit Wirkung -Auffällige Reize werden als eher mögliche Ursache wahrgenommen -Ursachen ähneln der Wirkungen (z.B. beim Ausmaß) -typische/bekannte Ursachen werden vorrangig berücksichtigt
V5: Ziel der Attribution INTUITIVE ALLTAGSERKLÄRUNG -> Verstehbarkeit -> Vorhersehbarkeit -> Kontrolle Meist einfaktorielle Erklärung
V5: Verschiedene Arten der Attribution Internale Attribution: personenbezogene Ursachen, Disposition -absichtlich vs unabsichtlich -kontrollierbar vs unkontrollierbar -stabil vs. vorübergehend Externale Attribution: Umgebungs- und Situationseinflüsse, Zufall, Glück, Pech, "Schicksal" -stabil vs vorrübergehend
V5: Theorien zur Genese von Attributionen: Dispositionale Attributionstheorie Fritz Heider: Ziel der Attribution ist das Herausfinden von überdauernden und charakteristischen Merkmalen: -Fähigkeiten -Persönlichkeitsmerkmalen -> Vorhersage/Kontrolle
V5: Theorien zur Genese von Attributionen: Theorie der korrespondierenden Schlussfolgerung Jones und Davis: Schlussfolgern von beobachtbarem absichtlichen Verhalten auf korrespondierende Absichten und Dispositionen Vergleich von: Auswirkungen ausgeführter Handlungen MIT Auswirkungen nicht ausgeführter Handlungen
V5: Theorien zur Genese von Attributionen Kovariationstheorie Handelnder kann: -in einer bestimmten Situation -in einer bestimmten Weise -auf ein bestimmtes Objekt reagieren
V5: Theorien zur Genese von Attributionen Kovariationstheorie Konsensus, Konsistenz und Distinktheit Konsensus: -Wie reagieren unterschiedliche Handelnde unter gleichen Situationen auf das gleiche Objekt Konsistez: -Wie reagiert der gleiche Handelnde unter unterschiedlichen Situationen auf das gleiche Objekt? Distinktheit: -Wie reagiert der gleiche Handelnde in ähnlicher Situation auf unterschiedliche Objekte?
V5: Beispiel: Warum beschwert sich der Gast im Restaurant?
V5: Attribution im Alltag In vielen Alltagssituationen stehen nicht genügend Informationen zur Verfügung, um die Bereiche Konsensus, Konsistenz und Distinktheit zu differenzieren -> ANWENDUNG VON HEURISTIK
V5: "Fehlerhafte" Attribution Correspondence bias (Korrespondenzverzerrung): Verhalten als direkter Indikator für Disposition einer Person, nicht korrekte Anwendung einer "situativen Theorie"
V5: Sitative Theorie -Einfluss situativer Faktoren auf das Verhalten anderer -Gewichtung situativer Faktoren gegenüber den dispositionalen Faktoren
V5: Correspondence Bias 1 Fehlen einer Situativen Theorie: Situativen Faktoren wird gegenüber der dispositionalen Faktoren wenig/keine Bedeutung beigemessenbei der Erklärung von Verhalten ->Fundamentaler Attributionsfehler
V5: Correspondence Bias 2 Versäumnis, situative Theorie anzuwenden: -Situativen Faktoren wird zwar gegenüber dispositionalen Faktoren Bedeutung beigemessen, sie werden jedoch nicht berücksichtigt/wahrgenommen.
V5: Correspondence Bias 3 Bewusste Vernachlässigung der situativen Theorie -Situativen Faktoren wird zwar gegenüber dispositionalen Faktoren eine Bedeutung beigemessen, Situative Faktoren werden jedoch ABSICHTLICH nicht berücksichtigt.
V5: Correspondence Bias 4 Verzerrende Anwendung der situativen Theore: -Situativen Faktoren wird zwar gegenüber dispositionalen Faktoren eine Bedeutung beigemessen, jedoch werden diese AUF GRUND VON VORANNAHMEN VERZERRT
V5: Correspondence Bias: Einflussfaktoren -Blickwinkel (Akteur-Beobachter-Effekt) -Auffälligkeit -Motivation und Kapazität -Verarbeitungsziele -Wahrgenommene diagnostische Relevanz
V5: Situative Theorie Anwendung zur Attribution (Grafik)
V5: Selbstattribution Beispiel: Erfolg/Misserfolg: -Intern vs Extern (Lokation) -Stabil oder Variabel (Stabilität) -Kontrollierbar vs unkontrollierbar -> gelernte Hilflosigkeit
V5: Selbstattribution: Erfolg/Misserfolg (Grafik)
V6: Einstellungen Summarische Bewertung eines Einstellungsobjekts -> positive oder negative affektive Reaktion Vielzahl unterschiedlicher Einstellungsobjekte sind denkbar: -Personengruppen -Ideologien -Verhaltensweisen
V6: Funktion von Einstellungen -Regelung von Annäherungs- und Vermeidungsverhalten -Sicherheit in Interaktion mit der Umwelt -Komplexitätsreduktion -Identität und Zugehörigkeit -Erleichterung der Selbstdefinition
V6: Stabilität von Einstellungen In der Forschung umstritten: stabil vs. in Situation konstruiert -> hängt vermutlich von konkreter Einstellung ab -> Netzwerkmodell als "Kompromiss"
V6: Struktur von Einstellungen -> Affektive Komponente -> Kognitive Komponente -> Verhaltenskomponente (umstritten ob Teil der Einstellung)
V6: Richtung und Stärke von Einstellungen -Ambivalente Einstellungen möglich -Stärke/Extremität und Zentralität können variieren
V6: Zwei Systeme des Denkens nach Kahneman System 1 (schnell/intuitiv): automatisch, mühelos, nicht willentlich gesteuert, assoziativ System 2 (langsames Denken): Anstrengende mentale Aktivitäten, willentlich gesteuert, erfordert Aufmerksamkeit, Komplex -Beide Systeme bei Wachheit aktiv -System 1 produziert permanent Vorschläge für System 2, das zum Teil reagiert -Wenn System 1 Schwierigkeiten hat, fordert es Unterstützung von System 2
V6: Gesetz des geringsten Aufwands -Das Gesamtsystem versucht, kognitiven Aufwand zu vermeiden/reduzieren -> System 2 als "fauler Kontrolleur"
V6: Kognitive Leichtigkeit wiederholte Erfahrung, klare Darstellung, geprimte Vorstellung, gute Laune -> Leichtigkeit -> fühlt sich vertraut an, erscheint wahr, fühlt sich gut an, erscheint Mühelos
V6: Vernachlässigung von Ambiguität Wenn ein Objekt mehrere Bedeutungen hat ( B / I3 ), kann durch kognitive Leichtigkeit die Doppeldeutigkeit vernachlässigt werden.
V7: Einstellungsbildung: Prozesse geringen kognitiven Aufwands -Mere Exposure (leichtere Verarbeitung durch wiederholte Darbietung wird als positiv emofunden) -Evaluative Konditionierung (Kombination mit positiven/negativen Reizen) -Operante Konditionierung (nachfolgende Verstärkung/Bestrafung) -Nutzung interner Zustände (how-do-i-feel-about-Heuristik, Leichtigkeit der Verarbeitung) -Nutzung externer Merkmale/Persuasion (Heuristiken wie "Experten kann man vertrauen")
V7: Einstellungsbildung: Prozesse höheren kognitiven Aufwands -Verarbeitung des Inhalts einer Botschaft -Ansatz der kognitiven Reaktion -> Durch Nachdenken werden Einstellungen extremer: --> Rede improvisieren zu vorgegebenen Argumenten überzeugt mehr als Lesen --> "Impftheorie" / Schwaches Gegenargument stärkt Einstellung
V7: Einstellungsbildung: Zwei-Prozesse-Modelle der Persuasion z.B. Modell der Elaborationswahrscheinlichkeit:
V7: Theorie der kognitiven Dissonanz (Festinger) -Menschen streben nach Konsistenz in ihrem psychischen System -Bei subjektiver Unvereinbarkeit entsteht ein unangenehmer Erregungszustand (Dissonanz) -Dies führt zu Motivation diesen Zustand zu ändern (Konsistenz herstellen)
V7: Möglichkeiten mit Kognitiver Dissonanz umzugehen -Kognitionsänderung -Selektive Suche nach Informationen -Externale Attributierung
V7: Einfluss von Einstellungen auf Informationsverarbeitung -Selektive Suche nach Informationen, passend zur Einstellung -Selektive Aufmerksamkeit für einstellungskonforme Informationen -Einstellungskonforme Interpretation von Informationen -Besseres Lernen von einstellungkonformer Information, vor allem bei inzidentellem Lernen (ohne Lernabsicht) -Besserer Abruf von einstellungskonformer Information
V7: Einstellung als Verhaltensprädiktoren Korrespondenzprinzip: -Einstellung und Verhalten müssen vergleichbare Spezifikationsgrade haben Aggregation: -Globale Einstellungen sagen aggregiertes Verhalten besser vorher
V7: Umgang mit Widerspruch zwischen Einstellung und Verhalten (Beispiel Rauchen) Kognitive Veränderung: -Hinzufügen konsonanter Kognitionen -Abziehen dissonanter Kognition -Bagatellisieren -Trivialisieren -Rationalisieren
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