Created by arne.doebler
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Question | Answer |
Welche Schöpfer bedeutender Bedürfnis- und Motivationstheorien kennst du? | Henry A. Murray 1893-1988 Verhalten determiniert durch needs und presses Maslow 1908-1970 Bedürfnispyramide (Bedürfnisse hierarchisch geordnet) Carl R. Rogers 1902-1987 Streben nach Selbstaktualisierung |
Welche Gemeinsamkeiten haben die Bedürfnis- und Motivationstheorien von Murray, Maslow und Rogers? | 1. Art und Stärke zielgerichteten Verhaltens multideterminiert durch Bedürfnisse und Motive 2. Wechselwirkung von Person und Umwelt 3. Maslow und Rogers als zentrale Vertreter der humanistischen Psychologie (betont u. a. Streben nach Selbstverwirklichung) |
Welche Instanzen gibt es in dem an Freud orientierten Persönlichkeitsmodell von Henry A. Murray | 1. ES Sitz aller Antriebe (Sexualität und Aggression sowie zahlreiche weitere) 2. ICH Sitz bewusster Planung und Durchführung konkreten Verhaltens 3. ÜBER-ICH Sitz der durch wichtige Andere und die Kultur bestimmten Werte und Normen 4. ICH-IDEAL Sitz der Ziele, die die Basis bilden für kurz-, mittel- und langfristige Handlungspläne |
Was versteht Henry A. Murray unter Bedürfnissen? | Organisch verankerte "regierende Kräfte", welche die Wahrnehmung, Informationsverarbeitung und Verhaltensplanung steuern Ziel der Verhaltenssteuerung: Reduktion von Bedürfnisspannung |
Welche Klassen von Bedürfnissen unterscheidet Henry A. Murray? | 1. Viszerogene Bedürfnisse: angeboren, auf Selbsterhaltung orientiert 2. Psychogene Bedürfnisse: Entwicklung im Verlauf der Sozialisation |
Wie ist Henry A. Murray zufolge Verhalten erklärbar? | durch Interaktion von Merkmalen der Person (needs) und Merkmalen der Situation (presses) |
Wie unterteilt Henry A. Murray "presses"? (situative Bedingungen, die Bedürfnisbefriedigung erleichtern oder erschweren) | 1. Alpha-press: objektive Merkmale der Situation 2. Beta-press: subjektive Wahrnehmung der Situation |
Welche Methode schlägt Henry A. Murray zur Erfassung von Bedürfnissen vor? Was ist ihre Funktionsweise? | Thematischer Apperzeptionstest (TAT) = Bildtafeln mit mehrdeutigen Zeichnungen von Szenen, zu denen Personen eine Geschichte erzählen sollen Annahme: Interpretation der Szene von der Persönichkeit des Betrachters beeinflusst, (eigene needs und presses werden auf Szene projiziert = projektives Verhalten) |
Welche Fragen werden dem Teilnehmer beim Thematischen Apperzeptionstest (TAT) gestellt? | Wie kam es zu der Szene? Was passiert im Moment? Wie geht es weiter? Was denken und fühlen Akteure? |
Welche Kritikpunkte können den Thematischen Apperzeptionstest (TAT) betreffend angeführt werden? | 1. Mangelnde Ökonomie 2. Mangelnde Objektivität 3. Mangelnde Reliabilität 3. Mangelnde Validität |
Wie hat man versucht den Thematischen Apperzeptionstest (TAT) zu optimieren | durch einen Standardisierten Auswertungsschlüssel von McClelland (1953) |
Was enthält das Personality Research Form? (Stumpf et al. 1985) Wozu wird es eingesetzt? | Aufwändige und sorgfältige Testkonstruktion 14 Inhaltsskalen analog zu den "needs" von Murray Items, die mit richtig oder falsch zu beantworten sind Einsatz: in erster Linie zu Forschungszwecken und im Beratungskontext |
Welche 20 "needs" unterscheidet Henry A. Murray? | 1. Erniedrigung / Abasement 2. Leistung / Achievement 3. Affiliation / sozialer Anschluss 4. Aggression / Aggression 5. Unabhängigkeit / Autonomy 6. Widerstandsfähigkeit / Counteraction 7. Unterwürfigkeit / Defence 8. Defendence / Selbstgerechtigkeit 9. Dominance / Machtausübung 10. Selbstdarstellung / Exhibition 11. Leidvermeidung / Harmavoidance 12. Misserfolgsvermeidung / Infavoidance 13. Fürsorglichkeit / Nurturance 14. Ordnung / Order 15. Spiel / Play 16. Zurückweisung / Rejection 17. Sinnhaftigkeit / Sentience 18. Sexualität / Sex 19. Hilfesuchen, Abhängigkeit / Succorance 20. Verstehen, Einsicht / Understanding |
Ist Henry A. Murray's Unterteilung in 20 "needs" noch aktuell? | nein, einzelne needs werden aber weiterhin stark beforscht, v.a. Leistunsgmotiv Beispiel: Risikowahlmodell von Atkinson (Erfolgsmotiv mit TAT gemessen) |
Wozu dient das Motive Superiority Measure (MSM) von Eichstaedt (2004)? Wovon wird dabei Ausgegangen? | zur indirekten Erfassung von Motiven Annahme: ,dass bspw. machtmotivierte Personen bei Wortdarbietung am PC Wörter, die mit Machtmotiv assoziiert sind schneller Erkennen als motivthematisch neutrale Wörter |
Wer war Abraham Maslow? Was waren seine Überzeugungen? Was seine Vorgehensweise? | Vertreter der Humanistischen Psychologie Ablehnung: psychodynamischer und lerntheoretischer Erklärung für Verhalten und Erleben Befürwortung: eines optimistischen Bildes vom Menschen als einer nach Autonomie, Sinnfindung und Selbstverwirklichung strebenden Individualität Methodischer Zugang: phänomenologische Analyse des subjektiven Erlebens des Individuums (Gegensatz: "objektive" Realität) |
Was ist die hierarchische Ordnung der Bedürfnisse in Abraham Maslow's Bedürfnispyramide (1908-1970)? | 1. Selbstbverwirklichung (Wachstumsbedürfnisse) 2. Ich Bedürfnisse: Annerkennung, Geltung (Wachstums- & Defizitbedürfnisse) 3. Soziale Bedürfnisse: Freundschaft, Liebe, Gruppenzugehörigkeit (Defizitbedürfnisse) 4. Sicherheitsbedürfnisse: Meterialle und berufliche Sicherheit, Wohnen, Arbeit (Defizitbedürfnisse) 5. Grundbedürfnisse Essen, Trinken, Schlafen (Defizitbedürfnisse) |
Welche Kritik kann an Abraham Maslow's Bedürfnishierarchie geübt werden? | 1. Zu strenge Abfolge der Bedürfnisbefriedigung in Stufen (von Maslow selbst anerkannt) 2. konkrete Konsequenzen für Verhaltensvorhersage unklar |
Wer war Carl R. Rogers? Was waren seine Überzeugungen? Was seine Vorgehensweise? | Vertreter der Humanistischen Psychologie Betonung der subjektiven Erfahrung des Individuums Ausgangspunkt zum Verständnis des Verhaltens, ist das innere Bezugssystem des Individuums Bezugssystem der Person setzt sich zusammen aus ihren Erfahrungen ("allles, was sich innerhalb eines Organismus zu einer bestimmten Zeit ereignet und potentiell dem Bewusstsein zugänglich ist.") |
Von wem stammt folgendes Zitat: "der beste Ausgangspunkt zum Verständnis des Verhaltens, ist das innere Bezugssystem des Individuums selbst" | Carl R. Rogers (1995) |
Was versteht Carl R. Rogers unter "Erfahrungsfeld"? | Erfahrungsfeld = Gesamtheit der Erfahrungen des Individuums |
Welche Bedeutung schreibt Rogers subjektiven Erfahrungen zu? | subjektive Erfahrungen sind nur der erfahrenden Person selbst zugänglich und real insofern, als sie real erlebt werden und somit Verhalten beeinflussen |
Von wem stammt folgendes Zitat: "Es ist die Wahrnehmung der Umwelt, die diese als Umwelt konstituiert, wobei es gleichgültig ist, wie sich die Umwelt zu einer "realen" Wirklichkeit verhält, die wir philosophisch postulieren können." | Carl R. Rogers |
Was versteht Carl R. Rogers als "Aktualisierungstendenz"? Welche Rolle spielen Spannungsreduktion und Spannungsförderung? | Motivationssystem: Aktualisierungstendenz = Tendenz des Organismus all seine Möglichkeiten in einer Weise zu entwickeln, die dazu dient, ihn zu erhalten und zu erhöhen Spannungsreduktion: Aufrechterhaltung des Organismus Spannungsförderung: Weiterentwicklung des Organismus |
Was meint Carl R. Rogers mit dem "organismischen Bewertungsprozess"? | Regulationssystem: organismischer Bewertungsprozess = Gefühle geben Auskunft darüber, ob Erfahrungen positiv und für die Anregung bzw. Aktualisierungstendenz förderlich => Aufsuchen von Erfahrungen oder nicht => Vermeidung von Erfahrungen |
Was versteht Carl R. Rogers unter "Verhalten"? | Verhalten: zielgerichteter Versuch des Organismus, die erfahrenen Bedürfnisse nach Aktualisierung in der Realität, so wie sie wahrgenommen wird, zu befriedigen |
Wie sorgt nach Rogers die Selbstaktualisierungstendenz dafür, dass der Organismus für sein Verhalten Belohnt wird? | Selbstaktualiserungstendenz (= Aktualisierung jenes Teils der Erfahrungen des Organismus, der im Selbst symbolisiert (=repräsentiert ) ist) sorgt dafür dass das Selbstkonzept der Person aufrechterhalten und vervollkommnet wird |
Worauf basieren nach Carl R. Rogers "Positive Beachtung" & "Positive Selbstachtung"? (im Kontext der Selbstaktualisierungstendenz) | Positive Beachtung: Basiert auf Erfahrungen mit externen Belohnungsquellen Positive Selbstachtung: Basiert auf Erfahrungen mit verinnerlichten Belohnungsquellen |
Was versteht Carl R. Rogers unter "unbedingter" und "bedingter positiver Wertschätzung" | Unbedingte positive Wertschätzung: Person erfährt, dass sie von anderen akzeptiert/geliebt wird, auch wen diese sich mit bestimmtem Verhalten der Person nicht einverstanden zeigen Bedingte positive Wertschätzung: Person erfährt, dass sie nur akzeptiert/geliebt wird, wenn sie bestimmtes Verhalten zeigt |
Woraus entstehen Carl R. Rogers zufolge Verhaltensstörungen? | aus einer Diskrepanz zwischen den Bewertungssystemen des Selbst und übernommenen Wertungen |
Was versteht Carl R. Rogers unter Subzeption? Was resultiert aus ihr? | Subzeptio = unscharfe, vorbewusste Wahrnehmung der Inkongruenz von Selbst und Erfahrungen filtert Wahrnehmung und lässt nur ins Bewusstsein, was mit Selbstkonzept vereinbar Resultat: Angst, fehlangepasstes Verhalten |
Was ist nach Carl R. Rogers eine "voll funktionierende Persönlichkeit"? | 1. Zustand der Kongruenz zwischen Selbst und Erfahrungen durch: 1.1 Angemessene Symbolisierung von Selbsterfahrungen 1.2 Offenheit für Erfahrungen 1.3 Optimale psychologische Anpassung 1.4 Differenziertheit der Wahrnehmung 1.5 Reife |
Wie ist die Vorgehensweise und was ist Idee der Klient-zentrierten (non-direktiven) Gesprächstherapie nach Rogers? | nichts soll von außen korrigiert oder in bestimmte Richtung gebracht werden Selbstheilungskräfte der Person sollen geweckt werden, damit Klient zu mehr Kongruenz zwischen Selbstkonzept und Erfahrungen findet, d.h. Erfahrungen angemessener symbolisiert Psychotherapie als Hilfe zur Selbstverwirklichung |
Was sind drei Bedingungen für gutes Therapie-Klima/erfolgreiche Therapie nach Rogers ? | 1. Transparenz (Offenheit) Therapeut soll Klienten mit Aufmerksamkeit und Wärme begegnen, ohne zu bewerten 2. Akzeptanz Therapeut soll sich selbst anzunehmen gelernt haben, damit seine Angst oder seine Abwehr den Klienten nicht verstören, als auch die Probleme der Klienten ernst nehmen 3. Empathie Therapeut soll Gefühle des Klienten widerspiegeln, um ihn zur Einsicht in sein eigenes Erleben zu ermuntern |
Welche Kritik kann an Rogers Theorie- und Therapieansatz geübt werden? | Theorie: hoher Subjektivismus, daher eingeschränkte empirische Überprüfbarkeit von Rogers Konstrukten Therapie: Selbst als alleiniger zuverlässiger Kompass der Bewertung und Korrektur von Verhalten, ist die Non-Direktivität der Therapie immer angemessen? |
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