"Pädagogisches Handeln in den Antinomien der Moderne" (Werner Helsper)

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Professionalität und Schule (Lernpfad 2: Helsper, Pädagogisches Handeln und Antinomien) Flashcards on "Pädagogisches Handeln in den Antinomien der Moderne" (Werner Helsper), created by Lisza Neumeier on 13/11/2016.
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Question Answer
Worum geht es im Text von Helsper? In diesem Text zeigt Werner Helsper auf, in welche Spannungsfelder pädagogisches Handeln in der Moderne eingebunden ist und macht darauf aufmerksam, dass die Auflösung dieser Spannungen zugunsten einer Seite immer problematische Aspekte beinhaltet.
- die von Helsper dargestellten Spannungsfelder nennen, in seinem Schema verorten und erklären können. -Spannung zwischen Autonomie (Freiheit) und Zwang -Spannung zwischen Organisation und Interaktion -Spannung zwischen Nähe und Distanz -Spannung zwischen Allgemeinbildung und sozialer Brauchbarkeit -Spannung zwischen kultureller Pluralisierung -Spannung zwischen der Entfaltung kindlicher Natur und Disziplinierung
vier Paradoxa ZIRP Rationalisierungsparadox, Pluralisierungsparadox, Individualisierungsparadox, Zivilisationsparadox
-Spannung zwischen Autonomie (Freiheit) und Zwang Wie kutiviere ich die Freiheit bei diesem Zwange? -Erziehung und Bildung ist dazu da, autonome Menschen heranwachsen zu lassen. Wir wollen selbständiges Denken, Agieren, Entscheidungsdenken fördern. -Andererseits, ist schulische Bildung immer mit einer Reihe von Zwängen verbunden. Eine bestimmte Unterwerfung ist in jeder schulischen Beziehung dabei. Kant hat sich mit diese -Wie nun kann man Autonomie kultivieren, wenn es nicht ein Resultat eines pädagogischen Appels sein kann (weil das wär dann ja vorgegeben) -Modus des Als-ob: Kind Freiheit gewähren und so tun als wär er schon so weit um eine gewisse Tätigkeit zu machen und dann schauen was passiert -Spannung zwischen pädagogischer Enteignung und krisenauslösende Überforderung
zwischen Organisation und Interaktion -Grundsätzlich ist die Schule sehr stark formalisiert und generalisiert (Lehrpläne, Ausbildungsweg zum Lehrer, Schulform, Schulabschlüsse, Leistungsnachweis, Beurteilungsraster, ...) -Organisationsformen, die vorgegeben sind und in denen wir uns bewegen müssen. → Schulzeiten, Stundenplan, Lehrplan,.. Kritik daran: lebensferne Schule. Diese Organisationsformen schränken ein und geben keinen Raum für pers. Interaktion. -Zeitliche Distanz und Abstand zur Schule: Man lehrt den Kinder etwas fürs Leben und kapselt sie aber gleichzeitig davon ab, indem sie in der Schule festhält. reformpädagogische Kritik: keine Pause nach Bedarf, keine Räume nach Bedarf, etc. (Montessori, Steiner Schule machen das schon so) -lernen ist in raum-zeitlicher Distanz, symbolisch und für später -Schulversuche, etc. wurden gestartet, aber war dann iwie organisatorisch nervig, weil zB eine Gruppe grade Ruhe brauchte und die andere gleichzeitig lärmend durchs Schulhaus zog...
zwischen kultureller Pluralisierung -Pluralisierung von: Lebensformen, Weltanschauunge, Wertvorstellungen und Normen (nicht nur Menschen aus anderen Kulturen, sondern jeder) -Vielfalt -Andersheit -Infragestellung von Erziehung zu bestimmten Werten, Normen, Lebensformen -Relativierung der allgemein gültigen Regeln pädagogischen Handlens -Pädagogische Aufgabe: Ermöglichung unterschiedlicher Lebensformen Lehrperson als ,,Begleiter’’ und ,,Lernhelfer’’ statt pädagogisch ,,Führen’’ -Neue Anforderungen und Belastungen für Pädagoginnen -Pädagoge ist Dauerjugendlicher und muss ständig lernen, was durch die Pluralisierung verstärkt wird -Lehrer, die Kindern aus unterschiedlichen Milieus spezifische Hilfe geben, ohne auf irgendeine Standardregel zu achten
zwischen Nähe und Distanz -Vorwurf: Distanziertes Vermitteln von Fachinhalten (zwar Lehrinhalte gut, aber keine Nähe, nichts persönliches) vs. -Vorwurf: Eingriff in die Privatspähre des Heranwachsenden und seiner Familie -Reformpädagogische Ansätze: ,,Pädagogischer Eros’’ als geistige Liebe vom pädagogischen FÜhrer zu seinem Zögling als eigentliche pädagogische Kraft vs. -,,Liebe zum Kind’’ als problemaitische Verwicklung, überfordernder Anspruch, Verfehlung der PRofessionalit (Kompetenzen und Kenntnisse) -Beruflich-pädagogisches Handeln nicht vereinbar mit familiärer Intimität → affektive Neutralität
affektive Neutralität Beruflich-pädagogisches Handeln nicht vereinbar mit familiärer Intimität
zwischen Entfaltung kindlicher Natur un Disziplinierungen -Disziplinierung von natürlichen Leidenschaften und Neigungen durch Strafmaßnahmen oder durch pädagogisch angeleitete Selbstdisziplinierung -Kind soll von heftiger Leidenschaft ferngehalten, und wenn doch da dann als Krankheit gedeutet werden -Sexualität soll auch nicht zu früh auftreten!
zwischen Allgemeinbildung und sozialer Brauchbarkeit -Bildung für Bildungswillen (für Allgemeinbildung und Vollkommenheit) oder -Bildung als Qualifizierung (zB. für den Arbeitsmarkt) -brauchbare oder nützliche Individuen hervorbringen?
Individualisierungsparadox Es besagt dass einerseits die Möglickeiten für eine eigenverantowrliche, autonome Lebensführung steigen, aber gleichzeitig auch die Belastungen und Risiken dieser Eigenverantwortlichkeit anwachsen. Für die Grundantinomie von Zwang und Freiheit resultieren daraus im pädagogischen Handeln neue Herausforderungen
Rationalisierungsparadox Das Rationalisierungsparadox besteht darin, dass soziale Interaktionen immer umfassender in ausdifferenzierten sozialen Organisationnstattfindet, die von kommunikativen Erfodernissen und der BEsonderheit der Handelnden abstrahieren. Pädagosiches Handeln aber ist zwingend auf konkrete, interaktive Aushandlungsprozesse verwiesen, die durch abstrake Organisationsregeln gefährdet werden.
Pluralisierungsparadox Die Spannung einer Vervielfältigung von Lebensformen einerseits und übergreifenden kulturellen Generalisierung andererseits kennzeichnet das Pluralisierungsparadoxon. Die Spannung einer einheitlichen, integrierenden und einer differenzierenden Orientierung pädagogischen Handels wird damit komplizierter: Denn pädagogisches HAndeln muss an die Vervielfältigung partikularer Lebensformen anknüpfen, ohne in sie einführen zu können und muss in übergreifende kulturelle Prinzipien einführen, kann dies aber nur in generalisierter Form universalistischer Prinzipien.
Zivilisierungsparadox Im Verhältnis zu ,,Natur' bildest das moderne Ziviliserungsparadoxon die widerspruchsvolle Gleichzeitgkeit einer unfassenden Freisetzung sinnlich-affektiver Anspräuche bei einer distanziert-rationalen Zurichtung sozialer Verkehrsformen. Damit werden PädagogInnen verstärkt mit Balanceaufforderungen konfrontiert, die konstitutive Spannung pädagogischen HAndelns von emotionalr Nähe und begrenzender Distanz zwischen den Polen einer familiarisierten Intimisierung und eienr vergleichgültigen Kälte zu bewältigen.
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