Philosophie des Geistes

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Philosophie (P1) Flashcards on Philosophie des Geistes, created by stefan hoff on 04/03/2017.
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Question Answer
Antike Leib-Seele Theorien 1) Platon Dabei vertritt Platon einen Substanzdualismus - ähnlich wie Descartes - und 2) Aristoteles, der vertritt einen Substanzmonismus einhergehend mit einem Eigenschaftsdualismus.
Platons Verständnis von Seele Für Platon gilt die enge Verbindung von Seele (als Prinzip des Lebens) und Körper. Er trägt verschiedene Beweise vor, um die substantielle Eigenständigkeit der Seele gegenüber dem Körperlichen darzutun. Einer beruht auf dem Argument der „Wiedererinnerung" an vorgeburtlich Geschautes. Damit nimmt er 3 Thesen des Descartes vorweg: 1. Die substanzdualistische These 2. Die These der Unsterblichkeit der Seele (Der Tod trennt lediglich die zeitweilige Verbindung von Körper und Seele während des Lebens) 3. Die Gleichsetzung der Seele mit dem Selbst, dem Subjekt. [D.h. „personale Identität" erfolgt alleine vom Seelischen her]
Leib-Seele Theorie von Platon 1 Aus dem Dialog Phaidon läßt Sokrates vier Punkte aufzählen: 1) Sokrates wollte Leib und Seele während des Lebens trennen, da s. M. nach der Körper die Seele vom Erlangen von Erkenntnis nur irre führt. 2) Nach dem Tod trennen sich Körper und Seele, d.h. die Möglichkeit der Seele zur wahren Erkenntnis kann es erst nach dem Tod und der Trennung geben. 3) Die Seele kehrt nach dem Tod an ihren angestammten Ort zurück und erkennt dort alle Ideen, die sie während der Verweildauer im Körper nur halb erkannte. 4) Das, was im Diesseits erkannt wird ist nur eine mehr oder weniger starke Erinnerung an das, was die Seele vor ihrer Ankunft im Körper bereits erkannt hat. Sokrates fürchtet den Tod nicht, da er sich dort an dem Ziel angekommen sieht alles zu erkennen.
Leib-Seele Theorie von Platon 2 Daraus lassen sich vier wesentliche Punkte ableiten: 1) Die Trennung von Leib und Seele und damit die dualistische These 2) Die Seele ist unsterblich 3) Die Seele und das Subjekt sind gleich. 4) Der Körper wird erst durch die Seel lebendig Die drei erstgenannten Punkte sind auch später bei Descartes wiederzufinden.
Unterschied zwischen Platon und Aristoteles Der Unterschied zwischen Aristoteles und Platon liegt in der Auffassung, wie die Seel vom Körper unterschieden wird. Während Platon Körper und Seele stofflich trennt aber für die Dauer des Lebens vereint sieht, ist für Aristoteles beides Substanz mit unterschiedlichen Eigenschaften. Er schreibt der Substanz drei Bedeutungen zu. Die Seel kann aber nicht Stoff sein, da sie den Körper beseelt. Wenn der Körper also Stoff ist, kann das beseelende nur die Form sein, die dem Körper Leben durch die Beseelung gibt. Somit könnte man dies als Eigenschaftsdualismus bezeichnen, im Gegensatz zu Platons Dualismus.
Gemeinsamkeit zwischen Platon und Descartes Beide sind Substanzdualisten! Auch für Descartes gilt wie für Platon: erstens, dass Leib und Seele zweierlei sind; 2., daß die Seele unabhängig vom Körper besteht und 3., dass das Subjekt mit der Seele (hier: cogitationes) identisch ist.
Gemeinsamkeit Aristoteles und Platon Der Körper wird durch die Seele belebt. Die Seele ist das belebende Element.
Die generelle Theorie von Aristoteles Die Seele als Belebungsprinzip ist weder immaterielles Ding noch materielles Ding, sondern die "Form" eines Lebewesens. Er unterscheidet in seiner Metaphysik (und Naturphilosophie) „Stoff" und "Form", aus welch beiden jedes konkrete Einzelding besteht. Beides sind unselbständige Prinzipien, d.h. keines kann ohne das andere sein. Nur gedanklich sind sie zu unterscheiden, in Wirklichkeit kommen sie nie getrennt vor. Die bloß materiellen Bestandteile eines Dings (vgl. "Organe" eines Lebewesens) sind demgemäß nur "potentiell" ein wirkliches Ding. Ein „wirkliches" Ding ist keine bloße Ansammlung von Stoff, sondern erst wenn dieser eine geeignete Form erhält (in unserm Fall: wenn die Organe zusammenarbeiten), kommt es zu einem wirklichen Ding, sei es Statue, oder Lebewesen. Sowohl "Stoff", als auch "Form", als auch das aus beidem bestehende "Einzelding" können nach AR als Substanz (ousia) bezeichnet werden. Die Seele ist dann Substanz im Sinne der "Form", denn man sagt ja „vom" Körper, daß er beseelt sei, er lebendig sei, dies aber nicht von der Seele.
Aristoteles ist Substanzmonist und Eigenschaftsdualist weil: Sofern gilt: Kein Körper ohne Form ist Aristoteles also ein Substanzmonist. Und sofern weiter gilt: Seele ist nicht materiell, ist er darüberhinaus ein Eigenschaftsdualist, demzufolge ein und demselben wirklichen Ding zwei verschiedene Eigenschaftsklassen zugesprochen wird: Rein materielle Eigenschaften und auf diese nicht reduzierbare vitale und mentale Eigenschaften. Im Unterschied zu Platon erlaubt diese Position nicht den Unsterblichkeitsgedanken.
Aristoteles Verständnis von Seele Durch die Verwendung des Substanzbegriffes für die Seele ergibt sich die Einordnung derselben unter Punkt 2), die Seele als Form die den Körper lebendig macht. Somit ergibt sich auch bei Aristoteles die Trennung zwischen Körper und Seele. Diese Unterscheidung ist aber nicht die im Sinne Platons, da er der Substanz drei Bedeutungen gegeben hat. Somit spricht Aristoteles sowohl beim Körper als auch bei der Seele von Substanz, aber mit unterschiedlichen Eigenschaften. Die Seele ist im Aristotelischen Sinne nicht unsterblich.
Leib-Seele Theorie Aristoteles 1 Aristoteles beschreibt die Seele über die Kategorie „das Seiende“, wobei er der Gattung „Substanz“ drei Bedeutungen zuordnet: 1) Als Bezeichnung für das stoffliche aus dem ein Körper besteht. 2) Als Bezeichnung der Form, die aus dem Körper einen bestimmten Gegenstand macht. 3) Als Bezeichnung der Kombination aus Stoff und Form als konkreten Gegenstand.
drei Arten von Seele bei Aristoteles * "vegetative" Seele (anima vegetativa) bei Pflanzen (d.i. Ernähren, Wachsen, Reproduzieren) * bei Tieren kommt dazu (!): die "animalische, wahrnehmende" Seele („anima sensitiva", Vermögen wahrzunehmen, zu begehren, und sich zielgerichtet zu bewegen) sowie * darüberhinaus bei Menschen die "Vernunftseele" („anima rationalis", Vermögen zur Erkenntnis und zum Bedenken eigenen Handelns)
Unterschied zwischen der Antiken Position und Descartes Während in der Antike die Seele (psyche) Prinzip des Lebendigseins war, bricht DESCARTES mit dieser Auffassung. Für ihn sind lebendige Körper als solche nicht „beseelt" .„Seele" ist bei ihm eine eigene - von allem Ausgedehten (res extensa) unabhängige Substanz des Mentalen (res cogitans). Platon und Aristoteles haben ein gemeinsames grundlegendes Verständnis darüber, dass die Seel das Leben bringende ist. Descartes versteht die Seel anders, für ihn ist die Seele das Denken.
res extensa und res cogitans ausgedehnte Sache und denkende Sache
Mögliche Probleme durch die Position von Descartes Aus seinem substanzdualistischen Standpunkt ergeben sich aber Probleme wie das der Möglichkeit von kausaler Einwirkung einer Substanz auf die Andere, oder dasjenige der Erkenntnismöglichkeit von Fremdpsychischen...
Descartes readikaler Bruch Dieser vollzieht einen radikalen Bruch mit der antiken Philosophie, nämlich: Bestritten wird die Gleichsetzung von "Seele" mit "Leben". Damit aber verschiebt sich sein Verständnis von „Seele" hin zu einer anderen Auffassung. Sie ist ihm nun - unabhängig vom Lebendigsein - nur mehr Inbegriff mentaler Phänomene (res cogitans). Den Übergang von der Antike zu Descartes könnte man deshalb beschreiben als den von der psyche zur res cogitans.
Descartes erkenntnistheoretische Sicht auf die Seele Descartes versucht die Seele als etwas Eigenständiges, vom Körper losgelöstes zu erkennen und bezieht sich in seiner Argumentation auf die Form des Erkennens der Seele. Hierzu wendet er die Methode des Zweifelns an und argumentiert darüber, dass selbst dann, wenn alles angezweifelt wird, der Zweifel an sich aber unbezweifelbar und dadurch auch absolut gewiss ist. Darüber kommt er zu dem Schluss, dass der Akt des Denkens an sich zweifelsfrei ist und sich aus der Tatsache, dass er denkt und sein Akt des Denkens nicht angezweifelt werden kann er sei.
Descartes Zweifel Alles, was nur irgendwie bezweifelt werden kann, kann nicht absolut sicher sein. Zunächst erscheinen ihm die Sinneswahrnehmungen äußerer Gegenstände zweifelhaft. Aber auch die Wahrnehmung des eigenen Körpers ist nicht absolut sicher, denn wie oft hat man sich in ihm differenzlos vorgefunden - und es war doch nur im Traum, ist man doch wieder erwacht. [Warum aber sollte dieses, was wir für unser Wachbewußtsein halten, nicht selbst ein eben nur lang anhaltender Traum sein?] Selbst mathematische Einsichten sind nicht absolut sicher. Hat man sich nicht schon oft verrechnet. Alles kann also soweit bezweifelt werden. Doch läßt sich auch bezweifeln, daß man zweifelt. Ja, aber genau dann steht unbezweifelbar fest, daß Zweifel ist. Dann ist absolut gewiß, daß ich zweifle („ego cogito, ergo sum, est omnium prima et certissima" Ich kann mir sehr wohl vorstellen, keinen Körper zu haben, nicht aber, nicht zu denken.Was aber heißt es ein denkendes Wesen zu sein? Eine res cogitans, ein denkendes Wesen zu sein heißt eines zu sein, „das zweifelt, versteht, ... will oder nicht will,...
Descartes Seele Verständnis Auch für Descartes gilt wie für Platon: erstens, dass Leib und Seele zweierlei sind; 2., daß die Seele unabhängig vom Körper besteht und 3., dass das Subjekt mit der Seele (hier: cogitationes) identisch ist. Nur im letzten Punkt bestehen Unterschiede: Seelisch ist für Platon - und besonderes Aristoteles dasjenige, was den Körper belebt. Für Descartes nur das Denken. Insofern kommt im Unterschied zu den Erstgenannten bei ihm den Tieren beispielsweise keine Seele zu. Die belebte Welt ist nach ihm deshalb auch nur rein mechanisch erklärbar.
Es gibt zwei grundlege Unterschiede zwischen dem Cartesianischen Ansatz und dem der Antike Während in der Antike die Seele als das galt, was den Körper belebt und daher bei Menschen, Tieren und Pflanzen zu finden ist, ist die Seele bei Descartes das Denken, das Bewusstsein. Descartes betrachtet Tiere und den menschlichen Körper als Maschinen, ohne Bewusstsein und damit mit einer endlichen Anzahl an möglichen Verhalten und Reaktionen. Der zweite Unterschied liegt in der Betrachtungsweise. Platon und Aristoteles betrachten die Seele auf metaphysischer Grundlage – bei Platon ein dingliches Etwas, was sich zwischen den Welten bewegt und bei Platon und Aristoteles als das lebensspendende. Bei Descartes wird die Seele über die Art und Weise definiert, wie er sie erkannt. Hier liegt ein erkenntnistheoretischer Ansatz vor. Im Weiteren könnte man den erkenntistheoretischen Argumentationsstrag durch einen metaphysischen ergänzen, da auch Descartes die Existenz eines göttlichen Wesens annimmt, dessen Vorstellung er in sich selbst findet.
Descartes erkenntnistheoretisches Kriterium Kriterium der (absoluten) Gewißheit. Nur was absolut gewiß ist, kann Substanz sein. Und dies ist an dieser Stelle erst einmal die „res cogitans". Hier zeigt sich ein erster fundamentaler Unterschied zu den Positionen von Platon und Aristoteles. Diese gehen hingegen von „Gegebenheiten" aus, als da sind: Vorfindlichkeiten wie Lebendigsein (und was damit zusammenhängt). Descartes hingegen kommt bezüglich seiner Ableitung der Seele als res cogitans ohne metaphysische Prämissen aus. Eine solche zieht er erst heran, wenn er den Zweifel an der Existenz der Außenwelt („res extensa") ausräumen will.
Metaphysische Prämisse nach Descartes um Zweifel an der Existenz der Außenwelt („res extensa") auszuräumen. Descartes' Beweis der „res extensa" mittels metaphysischer Prämisse Dazu stellt er fest, dass er in sich die Vorstellung eines vollkommensten Wesens vorfindet. Eine solche kann aber nicht aus ihm selbst stammen, da er selbst nicht derart vollkommen ist. Sie muss also durch eben dies Wesen verursacht sein. Ist es aber vollkommen, dann kann es kein Betrüger sein, weshalb man seinen Sinnen, die uns die Außenwelt anzeigen, wieder vertrauen darf. Sofern diese uns gelegentlich täuschen, liegt dies an uns. Und dem ist zu begegnen durch die Absicherung, dass unsere Wahrnehmungen klar und deutlich sind... Damit aber beruht der Beweis für die Existenz der Außenwelt auf der metaphysischen Prämisse der Existenz eines Wesens, das vollkommen ist (Gott)
Aus diesem Ansatz ergeben sich zwei Hauptprobleme: 1. Wie vermag eine der beiden so unterschiedlichen Substanzen in der Anderen Prozesse zu verursachen? (Das Problem des Interaktionismus) 2. Wie können wir andere Personen als Personen verstehen? (Das Problem des Fremdpsychischen)
Das Problem des Interaktionismus - Das Leib-Seele Problem „Wenn wir uns in den Finger schneiden, empfinden wir Schmerz" - eine solche alltägliche Überzeugung soll vom Hintergrund der Descarteschen Zwei-Substanzen-Lehre beleuchtet werden. Wir sind doch sicher, daß der Schmerz nicht schon in der Messerspitze ist und nur anläßlich der Berührung mit uns in unser Bewußtsein hinüberwandert. Ebenso überzeugt sind wir doch, daß beispielsweise eine böse Absicht nicht „gekrümmt" ist und sich deshalb unsere Hand zu einer Faust ballt....[eigenes Beispiel..] Es ist uns also prima facie gewiß, daß geistig seelische Prozesse von körperlichen, genauer physiologischen Prozessen begleitet werden und umgekehrt. Ja mehr noch, daß die einen von den anderen verursacht werden können und vice versa. Doch wie hat man sich diese Verursachung zweier unterschiedlicher Substanzen vorzustellen? Die „geistige" Substanz ist nicht ausgedehnt und soll trotzdem in Ausgedehntes hineinwirken können. Und das Ausgedehnte soll ins Nicht-Ausgedehnt wirken können.
Konzentration des Leib-Seele nach.... Bieri hat das Problem in dem nach ihm benannten „Bieri-Trilemma" konzentriert; 1. mentale Phänomene sind nicht-physische Phänomene 2. mentale Phänomene sind im Bereich physischer Phänomene kausal wirksam 3. der Bereich physischer Phänomene ist kausal geschlossen Die Auflösung dieses Dilemmas, doch nicht seine Lösung, bestünde in einer Zurückweisung einer dieser drei gleichermaßen plausiblen Thesen. Descartes nun weist These drei zurück. Er nimmt einen Ort im Gehirn an, die Zirbeldrüse (Corpus pineale), an dem die kausalen Impulse von Leib und Seele aufeinander einwirken. Insofern betrachtet Descartes den physischen Nexus nicht als kausal geschlossen, sondern die Seele kann an dieser Stelle auf ihn einwirken. Allerdings bleibt diese Lösung unbefriedigend, denn wie genau die Seele die Zier begrüße in Bewegung setzen können sollte, wie er Vermögen, uns zum weinen zu bewegen, wenn wir trauern, genau erklärt werden könnte, bleibt unklar. Descartes verschärft also eher die Problemstellung, als dass er sie beantworten würde.
Das Problem des Femdpsychischen nach Descartes haben wir nur unmittelbaren Zugang zu den Inhalten des eigenen Bewusstseins. Diese sind uns als solche gewiss. Die Möglichkeit eines ebenso unmittelbaren Zugangs zur psychische anderer Personen ist uns aber prinzipiell verstellt. Ich kann nie wissen, ob ihr Verhalten den mir von mir her bekannten korrelierenden Bewußtseinsinhalten auch entspricht. Ob also, wenn ich bei einem anderen Tränen sehe, dieser auch tatsächlich traurig ist. [Beispiele sind immer gut..]. Innenwelt kenne ich nur von mir, von Anderen habe ich nur, was zur Außenwelt gehört. Descartes selbst geht auf dieses Problem kaum ein.
Das cartesianische Analogieargument Deshalb sei hier auf BRENTANO verwiesen, der einen Ausweg aus dieser Problematik suchte, ohne Descartes Prämissen preiszugeben. Zunächst bestreitet er die Möglichkeit innerer Selbstbeobachtung, da das gegenwärtige psychische Phänomen es geradezu unmöglich mache, ihm unsere ganze Aufmerksamkeit zuzuwenden. Beobachteten wir unseren gegenwärtigen Zorn, dann wären wir nicht mehr ganz im Zorn gegenwärtig [hier plausibilisiere ich mir den Kurstext]. Zornig sein dagegen können wir nur „wahrnehmen", was aber heißt, nicht mehr unmittelbar zu beobachten, sondern im Nachhinein (wie kurz auch immer) zu konstatieren. Insofern gäbe es auch nur ein indirektes erkennen fremder psychischer Phänomene. Da wir immerhin einander verstehen (können), ist nicht zu vermuten, dass die Verschiedenheit von Personen eine tief greifende ist, sondern im Gegenteil davon auszugehen, dass wenigstens der Gattung nach, die psychischen Phänomene vollzählig in der inneren Erfahrung geboten werden. Dieses Analogieargument aber ist ein Fehlschluss und zwar eine „petitio principii":
Fazit Brentano Brentano will zeigen, dass wir den anderen deshalb verstehen, weil bei ihnen das Verhalten mit denselben seelischen Phänomenen einhergeht wie im eigenen Fall („Explanandum"). Dafür zieht er aber die Erklärung heran (Explanans): Menschliche Individuen unterscheiden sich nicht allzu sehr voneinander. - Damit aber führt er als Prämisse ein, was Konklusion sein sollte...
Fazit Descartes Descartes wird den beiden Problemen, die sich auf dem Boden seines Substanzdualismus zuspitzen nicht gerecht. Auch der Rettungsversuch Brentanos vermag nicht zu überzeugen.
Ontologischer Behaviorismus Dieser Variante zufolge gibt es nur den Leib, Verhalten, keine Seele, daher keine Frage nach dem Verhältnis von Leib und Seele und also auch kein Leib-Seele-Problem. Gibt es nur Verhalten und keine Seele, dann gibt es auch keine psychologische Erkenntnis, kein Verstehen der Innenwelt des anderen auf der Grundlage seines Verhaltens. Und schließlich sind psychologische Aussagen leer, bedeutungslos, da es nichts gibt, was sie beschreiben würden.
Epistomologische Behaviorismus Eine zweite Version des Behaviorismus ist der Epistemologische Behaviorismus, der die Frage nach der Existenz von Geist und Seele offen lässt. Sofern wir eine andere Person verstehen, verstehen wir ihr Verhalten, nicht etwa geistig-seelische Prozesse, die sich in ihr abspielen würden. Der Epistemologische ist ein methodologischer Behaviorismus: Er verzichtet auf Erklärungen unter Zuhilfenahme unbekannter geistig-seelischer Entitäten, und will sich in streng wissenschaftlicher Verfahrensweise nur auf Beobachtbares stützen. Psychologische Aussagen müssen im Sinne des Epistemologischen Behaviorismus umgedeutet werden: Sie sind nicht sinnlos, denn sie beziehen sich nicht wirklich auf eine seelische Innenwelt; vielmehr beschreiben sie Verhalten und gewinnen von diesem her ihre Bedeutung. Wird von Herrn M. behauptet, er habe Zahnschmerzen, dann ist damit gemeint, dass er das Gesicht verzieht, sich die Backe hält und entsprechende Laute ausstößt.
Sellars Weltbilder In seinem bevahioristischen Ansatz unterscheidet Sellars zwei Arten des in der Welt Seins, nämlich ein sogenanntes manifestes Weltbild, das den begrifflichen Rahmen abgibt, in welchen wir in unserem Alltag unsere Wirklichkeit verstehen. Dieses manifeste Weltbild ist selbst abgeleitet von einem sogenannten ursprünglichen Weltbild, in dem es dieses empirisch und kategorial verfeinert. Im Zuge dieser Verfeinerung werden bestimmte Elemente des ursprünglichen Weltbildes gestrichen und neue Kategorien hinzugefügt. Während der Mensch im ursprünglichen Weltbild die gesamte Natur als beseelt begreift, grenzt er sich im manifesten Weltbild davon ab. Jetzt ist ihm die Welt wesentlich von menschlichen Personen bevölkert.Diesem Weltbild steht das wissenschaftliche Weltbild gegenüber. Dessen Unterscheidungsmerkmal ist sein postulieren und theoretischer Zugriff auf die Wirklichkeit. Zum Zwecke der Erklärung beobachtbarer Gegenstände führt das wissenschaftliche Weltbild unbeobachtbare, theoretischer Entitäten ein. 
synoptic view Beide Weltbilder treten mit dem Anspruch auf umfassend die Wahrheit zu sagen. Auch wenn das wissenschaftliche Weltbild anerkennt, dass es aus dem manifesten entstammt, betrachtet es dieses nur als vorläufige nützliche Annäherung an die Wirklichkeit. Sellars sieht das wissenschaftliche Weltbild als ein realistisches an, was heißt, dass die neu eingeführten theoretischen Entitäten sich letztendlich als real erweisen werden. Gleichwohl lasse sich das manifeste Weltbild nicht auf ein wissenschaftliches Weltbild reduzieren, weil es eine Entität enthält, die wissenschaftlich nicht fassbar ist: nämlich den Begriff der Person. Unter Person kann ein Wesen verstanden werden, dass Absichten hat. Von jemandem zu sagen, dass er verpflichtet sei, etwas zu tun, u,.dghl. mehr, kann wissenschaftlicxh nicht eingeholt werden. - Deshalb steht am Ende der Entwicklungen ein "synoptic view"!, d.i. eine Zusammenschau beider Weltbilder.
der methodologische Behaviorismus Diese Ausführungen können als eine Erläuterung seiner Position des "methodologischen Behaviorismus" aufgefasst werden, demzufolge eine Analogie besteht zwischen unserem Umgang mit wissenschaftlichen theoretischen Begriffen und der Verwendung psychologischer Begriffe in unserer Alltagspsychologie.
Dies erläutert Sellars anhand des Mythos von Jones 1 Dabei stellt er sich Vorfahren von uns als einen Stamm grunzender und stöhnender Höhlenbewohner vor, die nur über eine Sprache verfügen, die sich allein auf öffentlich beobachtbare Ereignisse und Verhaltensweise bezieht. - Jones nun kommt ins Spiel, als diese Vorfahren daran interessiert waren Verhalten zu erklären, dass auf dieser Grundlage unverständlich und mehrdeutig blieb. Jones schlägt Ihnen deshalb eine Theorie vor, wonach von Gedanken nicht nur dann die Rede sein soll, wenn sie sich öffentlich äußern. Er unterstellt, dass öffentliche Äußerungen nur die Fortsetzung eines innerlichen Sprachverhalten sei, also nur ein Modell für das psychische Geschehen einer inneren Rede darstelle. Die Erklärung dafür, dass einer der Mitbewohner zum Beispiel seinen Koffer packt, ist es nicht mehr, dass er zuvor geäußert hat: ich reise morgen nach Paris, sondern dass er diese Absicht zuvor innerlich geäußert hat.
Dies erläutert Sellars anhand des Mythos von Jones 2 Genau dieses fassen innerer Absichten kann nur nicht auf ein wissenschaftliches Weltbild zurückgeführt werden, ist aber gleichwohl Element des manifesten Weltbilds. Das postulieren theoretischer Entitäten ist in der Psychologie des manifesten Weltbildes angelegt: die Art und Weise wie Wissenschaften empirische Phänomene erklären sind nur Verfeinerungen der Art und Weise, wie gewöhnliche Menschen versucht haben, ihre Mitmenschen zu erklären. Analog der wissenschaftlichen Methode theoretischer Entitäten zur erklärungbeobachtbarer Entitäten anzunehmen, erklären wir also das Verhalten anderer Menschen durch die Annahme psychologischer Entitäten. In diesem Sinne gibt es die Seele und den Geist des anderen genauso wie es die theoretischen Entitäten in den Wissenschaften gibt.
priveligierter Zugang Dieser Ansatz bewährt sich auch in Hinsicht auf Aussagen im Modus der "ersten Person", also dem "Ich"-sagen. Sellars geht dabei davon aus, dass es einen privilegierten Zugang der Person zu den eigenen geistigen Zuständen gibt. Aussagen der ersten Person werden aber erlernt durch Zustimmung oder Ablehnung dieser Äußerungen durch Dritte, je nachdem, ob sie mit dem Verhalten der Person übereinstimmen oder nicht. Über eine solche normierende Rückmeldung wird dann eine Person dazu gebracht, verlässliche Selbstbeschreibung zu äußern, ohne sein eigenes Verhalten beobachten zu müssen. Damit entwickelt sich gegenüber der bisher beschriebenen erklärenden Verwendung theoretischer Entitäten eine Berichtende. Und diese Berichtende Verwendung betrachten wir als privilegiert - obwohl sie in ihrer Rechtfertigung von intersubjektiven Belegen abhängt, weshalb sie in dieser Hinsicht nicht privat sind.
Kritik an Sellars 1) Dies passt wohl am besten auf Gedanken. Solche sind wohl kaum unmittelbare Erfahrungen, sondern eher (durch Andere) vermittelte Angelegenheiten. Im Unterschied dazu jedoch dürfte beispielsweise eine Rotwahrnehmung eine unmittelbare innere Erlebnisqualität besitzen. 2) die Interpretation innerer Selbstzuschreibungen als Analogon zu wissenschaftlichen Erklärungen zu fassen, dürfte gleichfalls Zweifel aufkommen lassen. Wissenschaftliche Erklärungen sind in aller Regel zuerst einmal bloße Hypothesen, die dann im weiteren entsprechenden Test zu unterziehen sind. Dieser Sachverhalt dürfte auch in unserem alltäglichen Verhalten gegenüber Mitmenschen nachvollziehbar sein, weniger jedoch in Bezug auf den eigenen Fall. Die Frage lautet also, ob diese von Sellars entworfene sog. "Theory-theory" auch wirklich als eine Theorie der Selbstbeschreibung angenommen werden kann.
Zusammmenfassender Bezug Sellars auf die Probleme des Cartesianismus: während der ontologische Behaviorismus das Leib Seele Problem zunächst dadurch löst, dass er die Existenz der Seele leugnet - weshalb er auch kein Problem des fremd psychischen kennt, scheitert der " analytische" Behaviorismus mit seiner These psychologische Aussagen seien an Verhalten erschlossen im Falle von Aussagen der ersten person: Intuitiv gewiss scheint zu sein, daß ich sehr wohl um eigene innere Zusätnde weiß, ohne mein eigenes Verhalten voerab beobachtet haben zu müssen. Diesen beiden Positionen gegenüber ist Sellars Standpunkt noch einmal ein liberalerer. Doch erscheint auch sein Versuch psychische Entitäten zu theoretischen zu erklären nicht recht befriedigend angesichts des Problem des Eigenenpsychischen. Während eine Schwierigkeit des Cartesianismus in der Unerreichbarkeit des Fremd psychischen bestand und die des o.g. Behaviorismus in derjenigen des Eigenpsychischen, scheint Sellars gleichwohl eine Lösung anzuzeigen, wenn er darauf beharrt, dass psychologische Aussagen in dem Sinne bedeutungsvoll sind
privat und öffentlich Descartes ist privat, dritte Person unerreichbar ontologischer und epistomologischer Behaviormismus sind öffentlich, da kein Problem mit der dritten Person Sellar ist beides, da er sowohl Eigenpsyche und Fremdpsyche erkennt
Überblick Descartes klass. Behavioirismus Sellar Descartes: Dualist, privat, Problem der Fremdpsyche klass. Behav.: monistisch, öffentlich, Problem des Eigenpsychischen Sellar: im Prinzip Dualist (menschen im manifesten Weltbild mit psychologischen Entitäten), öffentlich und privat,
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