Diabetes mellitus

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Dr. med. Roland Ernst Dietler
Alaithia Troger
Flashcards by Alaithia Troger, updated more than 1 year ago
Alaithia Troger
Created by Alaithia Troger about 7 years ago
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Resource summary

Question Answer
Definition: Glucose = wichtigste Zuckerart
Definition: Glycogen = Speicherzucker in der Zelle
Definition: Insulin = Enzym aus Pankreas / für Speicherung verantwortlich
Definition: Glucagon = Enzym aus Pankreas / Insulingegenspieler
Definition: Gluconeogenese = Glucoseneubildung in der Leber aus Proteinen und Fetten
Anatomie: Pankreas • Verdauungsenzyme + Enymproduktion in Langerhans‘sche Zellen - inselförmig im Pankreas verteilte Zellverbände - α-Zellen: Produktion von Glucagon - ß-Zellen: Produktion von Insulin • Insulinproduktion überwiegt quantitativ die Glucagonproduktion • zusätzliche Glucagonproduktion in der Magen-und Duodenumschleimhaut • bei Ausfall des Pankreas verbleibt die Glucagonwirkung
Physiologie: Insulin • Bildung als Praeproinsulin zu Proinsulin: Spaltung in L-Peptid (leader-peptide) + C-Peptid (connecting-peptide) = inaktiv und Insulin = aktiv • Halbwärtszeit des Insulin 5 Minuten • Halbwärtszeit des C-Peptids 25 Minuten • Tagesbedarf normaler Erwachsener: 40 E • Basale Sekretion • Mahlzeitenabhängige Sekretion
Insulinwirkung: 1. Steigerung der Glucosepermeabilität in Herz-, Muskel- und Fettzellen → Erhöhter Einstrom der Glucose in die Zellen → Erhöhter intrazellulärer Metabolismus
Insulinwirkung: 2. Steigerung der Gycogenproduktion in den Leber- + Muskelzellen → Vermehrter Speicherzucker
Insulinwirkung: 3. Verminderung der Glucoseneubildung aus Aminosäuren → Verminderte Gluconeogenese → Vermehrte Verwendung der Aminosäuren zum Körperaufbau, anabole Wirkung
Insulinwirkung: 5. Wirkung auf Elektrolyte Aktivierung des Na-K-Cl-Cotransporters und, Aktivierung der Na-K-ATP-ase → Vermehrter Kalium-Eintritt nach intrazellulär Erhöhte zelluläre Aufnahme von Phosphat → Vermehrte Bereitstellung von ATP als Energielieferant Erhöhte zelluläre Aufnahme von Magnesium → Erhöhte Enzymaktivität durch Co-Enzym Mg
Was bewirkt Insulin? • Blutzuckersenkung • Senkung freier Fettsäuren im Serum • Energiespeicherung mit Zucker / Fetten / Phosphat • Anabole Wirkung • Senkung der Serumspiegel von - Kalium - Phosphat - Magnesium
Glucagonwirkung: 1. Steigerung der Glycogenolyse → Erhöhte Freisetzung von Glucose ins Blut
Glucagonwirkung: 2. Steigerung der Gluconeogenese in der Leber → Erhöhte Neubildung von Glucose
Glucagonwirkung: 3. Steigerung der Fettsäureoxydation in der Leber → Erhöhte Energiebereitstellung aus Fettsäuren → Umwandlung von Fettsäuren in Ketokörper
Was bewirkt Glucagon? • Erhöhte Energiebereitstellung • Katabole Wirkung • Azidose durch vermehrte Ketokörperbildung
Glucolyse = Glucosestoffwechsel wird aktiviert durch Stress, schwere Sepsis, Trauma, schwere Anstrengung Auslöser sind: • Glucagon • Adrenalin • Glucocortikosteroide • Schilddrüsenhormon • Wachstumshormon
Laktat (azidose) Typ B • Ausserordentlich wichtiger Energielieferant • V.a. Lungen bekommen davon einen grossen Teil der Energie im Stressstoffwechsel
Metabolismus des ZNS • Gewicht des Gehirns: 1200-1500 g • Von 12-15% des Herzminutenvolumen durchflossen • Hat 20% Anteil am Gesamt-Sauerstoffverbrauch • Hat 25% Anteil am Gesamt-Glucoseverbrauch → sehr hohe metabolische Aktivität → Energiedeckung vollständig von funktionierendem Kreislauf und suffizienter Glucosebereitstellung abhängig → Nur Energiereserven für 3 Minuten !!
Pathologie: Diabetes mellitus • Der Diabetes mellitus ist eine erbliche oder erworbene chronische Stoffwechselkrankheit • Beruht auf einem relativen oder absoluten Insulinmangel Hauptprobleme sind: → akute hyperglycäme Entgleisungen mit Koma → Therapiebedingte hypoglycäme Entgleisungen → Langzeitfolgen der chronischen Hyperglycämie
Klassifikation: Diabetes mellitus Grad I: gestörte Glucosetoleranz Grad II: nichtinsulinabhängiger Diabetes Grad III: insulinabhängig zur Zuckerkontrolle Grad IV: insulinabhängig zum Überleben
Diabetes mellitus Typ I • Zerstörung der β-Zellen der Langerhans‘schen Inseln durch Autoimmunreaktion • Entwicklung eines absoluten Insulinmangels • Praedisponierende genetische Faktoren • Auslösende Faktoren sind unklar • Nachweis von Antikörpern • Entwicklung meist in jungen Jahren (10-30 –jährig)
Diabetes mellitus Typ II =Vererbte Störung der Insulinrezeptoren =Auslöser: meist ein metabolisches Syndrom / Adipositas → erhöhter Insulinbedarf → erhöhtes Hungergefühl → Adipositas → Downregulation der Insulinrezeptoren → noch höherer Insulinbedarf (Teufelskreislauf) → Erschöpfung der Inselzelle → relativer Insulinmangel → Diabetes mellitus
Andere Auslöser einer peripheren Insulinresistenz • Stressreaktion / erhöhter Sympatikus • Zytokine wie TNFα, IL-6 mit folgendem SIRS • Endoxide / Sepsis • Geringe körperliche Aktivität
Ursachen: Diabetes mellitus • Verschiedene genetische Defekte der Inselzellen • Pankreasinsuffizienz • Gestationsdiabetes • Endokrinopathien • Medikamente
Laborbestimmung: Diabetes mellitus • Nüchternblutzucker • Glycolysiertes Hämoglobin (HbA1c) • C-Peptid • Antikörperbestimmung gegen Inselzellen und Insulin • Urinuntersuchungen • Ketokörper im Plasma
Pathologie: chronische erhöhter BZ • nichtenzymatische Glycolysierung von Strukturproteinen • Verdickung der Basalmembranen (z.B. Kapillaren, Nierenglomeruli) • Flussbehinderung durch Membrane Mikro-und Makroangiopathie / Organschäden
Mikroangiopathische Organopathien • Diabetische Glomerulosklerose • Diabetische Retinopathie • Diabetische Neuropathie
Periphere sensomotorische Polyneuropathie (somatisches NS) Ablauf distal betonter symetrischer Ausfälle von: 1. Reflexen 2. Tiefensensibilität 3. Thermosensibilität 4. Schmerzempfinden 5. Späterscheinung: motorische Ausfälle
Autonome diabetische Neuropathie (VNS) • Kardiovaskulär • Urogenitalsystem • Magen-Darmtrakt • Thermoregulationsstrung • Neuroendokrines System
Makroangiopahtische Organopathie Ursachen: Mikroangiopathie der vasa vasorum Glycolysierung der Strukturproteine der Gefässe Frühe Arteriosklerosierung mit -Koronare Herzkrankheit -Periphere Verschlusskrankheit (PAVK) -Hirnarteriensklerose Ausbildung einer arteriellen Hypertonie → zusätzliche Verschlechterung der Gefässsituation Ischämie-Schmerz fehlt häufig wegen diabetischer Neuropathie
Kombination von Mikro- & Makroangiopathie = diabetischer Fuss Mikroangiopathie: - Sensomotorische Polyneuropathie - fehlende Schmerzwahrnehmung - Druckstellen / Mikrotraumen / Malum perforans Makroangiopathie: - Durchblutungsstörung bei PAVK - Erhöhte Infektionsneigung bei Immunschwäche - Wundheilungsstörungen
Ursachen: Koma diabetikum = absoluter oder relativer Insulinmangel • fehlende oder ungenügende externe oder interne Zufuhr • erhöhter Insulinbedarf - Infektionen / schwere Erkrankungen - Stress bei Unfällen / Operationen / Schwangerschaft - Therapie mit Corticosteroiden - Hyperthyreose • erhöhte Zuckereinfuhr
Komaformen Hyperosmolares Koma Ketoazidotisches Koma
Hyperosmolares Koma - typisch für Typ II-Diabetiker - relativer Insulinmangel - schleichender Beginn - längerer Therapieverlauf - schwerste Hyperglycämie - massive Hyperosmolarität - massiver Volumen und Elektrolytverluste - wenig Azetonurie
Ketoazidotisches Koma - typisch für Typ I-Diabetiker - absoluter Insulinmangel - rascher Beginn - meist rasche Stabilisierung - mittelschwere Hyperglycämie - schwere metabolische Azidose mit rasch auftretendem Koma - Ketokörper im Urin und Serum
Ursachen: Wasserverlust Elektrolytshift von intra- nach extrazellulär durch Azidose → sekundärer Volumenshift bei zusätzlichem osmotischem Gradient → intrazelluläre Dehydratation / Volumenverlust Osmotische Diurese (intratubuläre Hyperglycurie) → extrazellulärer Volumenverlust → sekundärer Volumenshift von Intra- nach Extrazellulär
Ursachen: Dyselektrolytämie Azidose →Elektrolytshift von intra- nach extrazellulär → Intrazelluläre Depletion • Hyperosmolarität im EZR (Glucose + Elektrolyte) → osmotische Diurese (Polyurie) → massiver Elektrolytverlust via Nieren
Therapie → Zuerst Abschätzen des Volumenverlustes (Gewichtsverlust!) → Laborwerte dürfen nicht zu schnell korrigiert werden = zu schnelle Wasserverschiebungen von Extra- nach Intrazellulärraum = Hirnödem / pontine Myolinolyse / diffuses Zellödem mit Organdysfunktion
Priorität-Stufen 1. Schockbehandlung 2. Insulin 3. Elektrolytkorrektur 4. Azidose-Korrektur
CAVE: Hypoglycämischer Schock Cave: Diabetiker nehmen wegen der autonomen diabetischen Neuropathie Hypoglykämien deutlich schlechter wahr
Ursachen: Hypoglycämischer Schock • Überdosierung von Insulin / Sulfonylharnstoffen • Nüchternhypoglycämie • Alkoholintoxikation • Hungern
Autonome Symptome: Hypoglycämischer Schock Parasympatische Reaktion → Heisshunger → Übelkeit → Erbrechen → Schwäche Sympathische Reaktion → Unruhe → Schwitzen → Tremor → Hypertonie → Tachykardie → Mydriase
Zentralnervöse Symptome: Hypoglycämischer Schock Neuroglycopenische Symptome → Kopfschmerzen → Versiertheit → Reizbarkeit → Koordinationsstörung → primitive Automatismen → Krämpfe → fokale Symptome → Somnolenz → Koma → zentrale Atem-und Kreislaufstörungen
Therapie: Hypoglycämischer Schock • 25-100 ml Glucose 40% iv, ev repetitiv • Regelmässige BZ-Kontrollen • BZ-Ziel: ca 8 mmol/l • Aufrechterhaltung mit Glucose 5% • Ursache beheben
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