StEOP '17 Methodologie _ 2

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Soziologie (StEOP Univie'17_Methodologie) Flashcards on StEOP '17 Methodologie _ 2, created by Cat Fischer on 29/05/2017.
Cat Fischer
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Resource summary

Question Answer
parallel ablaufende Prozesse in der Geschichte politisch-ökonomische Entwicklung - Soziologie definiert sich als (bzw. wird definiert) zur wissenschaftliche(n) Diszplin - Erhebungsmethoden zur Datengenerierung werden entwickelt und getestet - Statistik wird für sozialwissenschaftliche Fragestellungen entdeckt
Vorläufer der Sozialwissenschaft: Soziologie - Krieger zählen - Landvermessung - Verwaltung (z.B. Grundsteuer, Hufregister)
Vorläufer der Sozialwissenschaft: Ethnologie - Reisebericht - Handel - Kolonialisierung - Missionen - Interesse an kulturellen Unterschieden
Ende der Feudalherrschaft - Zentralisierung der Verwaltung - Ökonomisches Denken im Staat - staatliche Erhebungen --> Merkantilismus, Absolutismus, Kameralistik
Hermann Conring (1608-1681) D -1660 Universitätsvorlesung über Staatszustände - Beginn der deutschen Universitätsstatistik
Gottfried Achenwall (1719-1772) D führt den Begriff Staatsmerkwürdigkeiten ein -> was die Wohlfahrt im Staat hindert/mehrt ->Vergleich mit anderen Staaten -> Statistik: Lehre der Staatsforschung
August Ludwig von Schlözer (1735-1809)D "Statistik ist stillstehende Geschichte - GEschichte ist fortlaufende Statistik" -> verwendet verschiedene Daten "Tabellenknecht", "politischer Arithmetiker"
Sir William Petty (1623-1687) GB 1641 "Political Anatomie of Ireland" - verwendet als erster mathematische Ausdrücke als Angaben in der Soziologie - politische Arithmetik
John Graunt (1620-1674) GB - Regelhaftigkeiten - Sekundäranalysen - Demographie
Adolphe Quételet (1796-1874) B - 1823 LaPlace weckt Interesse an Wahrscheinlichkeitsrechnung - 1841 Präsident der statistischen Zentralkommission für Belgien - 1848 Système social (dt. Zur Naturgeschichte der Gesellschaft) - einfache Statistik in der Sozialforschung - Prinzip der großen Zahlen - Moralstatistik - soziale Physik -->Begründer der Sozialstatistik
Quételet II erstmalige Anwendung des Modells der Normalverteilung auf Menschheit -> eine Reihe von Messungen (Körpergewicht, Körpergröße) annähernde Normalverteilung -> Normalverteilung biologischer, psychologischer, anthropologischer Merkmale entspricht Naturgesetz -> Natur strebt eine ideale normative Ausprägung aller Merkmale an (individuelle Ausprägung hängt von großer Zahl unabhängiger Merkmale ab)
Quételet III endgültige-tatsächliche Ausprägung der Merkmale ist Kombination von "idealer Norm" + Zufallseinflüssen (z.B. Brustumfänge von schottischen Soldaten führen zur Normalverteilung)
Auguste Comte (1798-1857) F Drei-Stadien-GEsetz -> Theologisches Stadium (fiktiver Zustand) -> Metaphysisches Stadium (abstrakter Zustand) -> Positives Stadium (wissenschaftlicher Zustand)
Merkmale des wissenschaftlichen Zeitalters Beobachtung Experiment Vergleich --> Soziologie
Frederic Le Play (1806-1882) F zweifelt an Aussagefähigkeit statistischer Größen bei der Darstellung gesellschaftlicher Verhältnisse -> Daten entstammen nicht aus wissenschaftlicher Erhebung, sind lückenhaft -> Komplexität der individuellen und zwischenmenschlichen VErhältnisse geht in statistischen Daten verloren
Le Play II - Methode der direkten Beobachtung "Familienmonographien" - genaueres Protokollieren aller Vorgänge - Forderung nach umfassendem Quellmaterial - Jahresbudget: alle Leistungen und Nutzungen - Problem: Fallzahlen
Friedrich Engels (1820-1895) D "Die Lage der arbeitenden Klasse" (1845) -> ordnet Merkmale nach soziologischen Problemstellungen -> klagt Profitgier an -> methodische "Unschärfen" -> Prognosen
Max Winter - Journalist in Arbeiterpresse - stellt Lebensumstände insbesondere des Wiener Proletariats eindringlich und kritisch dar - Arbeit für Kinderfreunde
Victor Adler (1852-1918) "Die Lage der Ziegelarbeiter" - Arzt, sozialdemokratischer Politiker, Haupt der Arbeiterbewegung, Mitbegründer der 1. Republik -> setzte sich fürs allgemeine Wahlrecht ein
Émile Durkheim (1858-1917) - ein Begründer der sozialwissenschaftlichen empirischen Soziologie (mit eigenständigen Methoden) -> erster LEhrstuhl für Soziologie in Frankreich -> will Lage der GEsellschaft verbessern
Ferdinand Tönnis (1855-1936) -gegen Scharlatanerie der Staatsmerkwürdigkeiten - Primärerhebungen (neue Daten erheben) - quantitative und qualitative Daten (Beobachtung und Erforschung des sozialen Lebens) - Hintergründe von Zusammenhalt (freiwillig und vorgegeben) -
Bronislaw Malinowski (1884-1942) PL "Argonauten des westlichen Pazifiks" (1921) -> schwierig, weil Daten "in den Menschen" -> erste Fortschritte erst vor Ort, allein und nach Erkenntnis effektiver Arbeit im Feld
Paul Lazarsfeld (1902-1976) A Wirtschaftspsychologische Forschungsstelle
Massenkommunikation - Propaganda der Nazis - 1933-1938: verbindliche Weisungen, wie Nachrichten zu übermitteln sind; genaue Sprachregelung; Gleichschaltung des gesamten Rundfunks - erste Rundfunksendung 01.10.1924 - 1916 Zeitungswissenschaft entsteht als Frühform der Medienwissenschaft - 1938-1945 kaum Forschungsergebnisse - 1939 Institut für Zeitungswissenschaft in Wien
deduktiv-nomologisches Erklärungsmodell (Hempel) - Nomologisch: gr. nomos = Gesetz - Deduktiv: Erklärungsleistung durch eine Deduktion Gesetze (Wenn-dann) G1, G2, G3,… Explanans Randbedingungen A1, A2, A3,… ------------------------------------------- Erklärender Sachverhalt E Explanandum Bsp. Frustrations-Aggressions-Hypothese •  Erklärungsschema: Erklärung eines Sachverhaltes = Subsumtion unter ein Gesetz •  Prognoseschema: Gesetze & Randbedingungen --> Prognose v. Sachverhalten
Sozialforschung: Beschreiben Erfassen und Sammeln von sozialen Tatbeständen
Sozialforschung: Erklären sozialer Tatbestand erklärt durch Gesetz und Randbedingung
Sozialforschung: Vorhersagen basiert auf Erklärungen und Erwartungen
Sozialforschung: Beeinflussen Wissen über Grundlagen + Ziel
Statistik heute: Datenreduktion - deskriptive Statistik - Inferenzstatistik - multivariate Verfahren
deskriptive Statistik beschreibt eine Stichprobe (Häufigkeiten, Prozent, Lage- und Streuungsmaße) Parameterschätzen schließen auf die Verteilung in der Grundgesamtheit
Inferenzstatistik überprüft, ob Zusammenhänge nciht ur zufällig, sondern überzufällig sind --> Signifikanztests
multivariate Verfahren gruppieren, Gruppenzugehörigkeit überprüfen
Statistik heute: Datenkombinationen - Methodentriangulation - Methodenmix
Methodentriangulation Unter Methodentriangulation versteht man den bewussten Einsatz unterschiedlicher Erhebungsverfahren (Beobachtung, Befragung, Experiment, etc.) im Rahmen eines Forschungsprojektes, was in der englischsprachigen Literatur auch als mixed methods approach bezeichnet wird.
Ethnologie beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Lebensweisen von Menschen in ihren kulturellen und sozialen Ausdrucksformen
Gebiet der Ethnologie - außer-europäischer Bereich
Fokus der Ethnologie - Aspekte des "Fremden" und des "kulturell Anderen" - Relativierung des "Eigenen" bzw. des "Fremden"
Ziel der Ethnologie verschiedene Kulturen zueinander in Beziehung setzen
Grundlage der Ethnologie möglichst umfassende Innenansicht der Kulturen
Methodologie der Ethnologie -vergleichende Perspektive - möglichst umfassende Innenansicht der Kulturen - empirische Forschung im Rahmen der Feldforschung
Joseph-Francais Lafitau (1681-1746) - Jesuitenpater - Naturforscher - Ethnologe --> Begründer der Vergleichenden Ethnologie (wechselseitige Erhellung)
wechselseitige Erhellung systematischer Vergleich (=komparative Methode) nach dem Prinzip der wechselseitigen Erhellung
Wie funktioniert wechselseitige Erhellung? F gewinnt Erkenntnis über A - gleichzeitig gewinnt F durch A Erkenntnis über sich selbst
Neuigkeit der wechselseitigen Erhellung 1. der Vergleich als solches 2. der nach beiden Seiten offene Charakter -> historische Quellen liefern Denkansätze/Theorien und neu gesammelte Eindrücke/gemachte Erfahrungen liefern Erkenntnis und Erklärungen für historische Quellen - kein simples Eindrücke sammeln/gegenstandsloses Hinschauen - Erkennen von soziologisch-ethnographischen Typen (das Große& Ganze)
7 Ws - Wer - Was - Warum - Wozu - Wann - Wo - Wie
Wer? Autoren / Handelnde Person / Forschende / Rezipienten
Was? Realität vs. Fiktion
Warum? Ursache (Kausalität)
Wozu? Handlungsorientierung (Verwertungsorientierung, Legitimation, Idealisierend, Verstehend -> wem nützt es?)
Wann? in welchem Zeit- und Forschungskontext ist die Quelle verfasst (während Beobachtung, nachträglich)
Wo? vor Ort (direkt teilnehmend) / aus sicherer Entfernung
Wie? (privates) Tagebuch / Logbuch / Information f. d. Herrschenden
Selbstbild eigene Werthaltungen beeinflussen Wahrnehmung! - Feldforscher_innen - Rezipienten von Quellen - Verfasser_in der Quellen ->kritische Selbstreflexion ist Methodenteil jeder Arbeit
Fremdbild - Verfasser_in (wenn Rezipienten auf Sichtweisen des/der V. schließen) - beobachtete Personen (sofern diese keine Selbstauskunft geben)
Reduktion des Einflusses des Selbstbilds Bewusstseins schaffen über Werte und Motivationen
Grand Tour / Kavalierreisen Söhne des Adels reisen in Begleitung von Gelehrten durch Europa - Rennaissance/Barock/Aufklärung - obligatorisch - Vorstellung über Welt gewinnen/Abbau von Vorurteilen - starker Niederschlag in Reiseliteratur s. Goehte
Forschungsreise Reisen unter wissenschaftlichen Aspekten (Humboldt, Asch, Cook/Foster)
Sammlungen beginnendes 15. JH: Petrarca Interesse an archäologischen funden in Rom als Zeugnis der ruhmreichen Vergangenheit
Sammlungen II Mitte 16.jh: erste Kunst- und Wunderkammerm - Aufarbeitung des nach dem Zufallsprinzip Gesammelten - Sammlungen gewinnen Bedeutung - Sinnvolle Kriterien zur Darstellung wurden nötig
Sammlungen III Mitte des 19. Jh: Verfeinerung der Methoden für Aufbewahrung und Katalogisierung --> Problem des unsystematischen Sammelns: - immer zahlreichere Objekte - Redundanz - von unterschiedlichen Menschen - aus verschiedenen Zeiten - ohne dementsprechenen Bedeutungsinhalt (ABER: Bastian, 1882, je mehr Material desto besseres komparatives Studium)
Sammlungen IV Hauptziel: Gesetzmäßigkeiten (Ähnlichkeiten und Unterschiede)
Adolf Bastian (1826-1905) durch sein Wirkungen wurde Ethnologie in Berlin früher als Forschungsbereich angesehen --> Sammeln Vorraussetzung für ethnologisches Arbeiten --> Vermehren & Sichern von Objekten
Sammlungen V heute: -(alte) Sammlungen digital zugänglich machen - alte Sammlungen auf neue Erkenntnise prüfen - Anregung interdisziplinäre Forschung (--> neue Erkenntnisse) -> ethisch brisante Objekte -> unrechtmäßig erworbene Objekte
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