Ordnungspolitik

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Karteikarten auf Ordnungspolitik, erstellt von Morti Hassan auf 08/08/2017.
Morti Hassan
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Question Answer
Was sind soziale Institutionen? Institution ist Regel, gilt im Bereich sozialer Interaktionen innerhalb einer bestimmten Gruppe und wird von kollektiven Sanktionierungsmechanismus durchgesetzt.
Institutionen Spielregeln
Organisation Kollektive Entscheidungseinheit, Ressourcen werden zusammengelegt und Mitglieder werden im Hinblick auf gemeinsame Zwecke arbeitsseitig koordiniert.
Ordnungspolitik Gestaltung der Spielregeln, Zielt auf wünschenswerte Ergebnismuster ab, nicht auf Sicherstellung bestimmter Ergebnisse bestimmter Gruppen. Indirekte verfahrensorientierte Strategie
Prozesspolitik Eingriffe in Spielverlauf. direkte Ergebnisorientierte Strategie
Ideengeschichte "Freiburger": Prinzipien einer Wettbewerbsordnung Privateigentum: Souveränität-Handlungsfreiheit Vertragsfreiheit: Privatautonomie(aber keine Kartelle) Haftung: Verantwortung für Wirkungen auf Dritte Verlässliche Rahmenbedingungen: Rechtssicherheit Stabiles Geld: Vorraussetzung für funktionierende Kreditmärkte, langfristige Preissignale Offene Märkte: Leistungswettbewerb(Abbau von Marktzutrittsschranken)
Grundprinzip Leistungswettbewerb Konsumentensouveränitiät Leistungs- und Innovationsanreize
Ideengeschichte "Österreicher": 7 Kernaussagen Methodologischer Individualismus, Zeitliche Struktur von Produktion und Koordination, Konstitutiver Wissensmangel, Markt als Spontane Ordnung/Lernprozess, Wettbewerb als Entdeckungsverfahren, Unternehmertum, Institutionelle Bedingtheit von Marktprozessen, Interdependenz der Ordnungen
Property Rights Theory Transaktion nicht Tausch von Gütern, sondern von Handlungsrechten. Firmen = Bündel von Handlungsrechten und Verträgen. Soziale Verwertungschancen von Handlungsrechten werden definiert in Gebrauch. Aneignung von Erträgen und Veränderung der Substanz. Wert und Anreizwirkung von Handlungsrechten abhängig von Exklusivität. Teilbarkeit und Übertragbarkeit.
Transaktionskostenökonomik -Kosten der Benutzung des Marktes -Suchkosten -Verhandlungskosten -Überwachung und Durchsetzungskosten
Effekt des Property Rights Theory Gute Institutionen -> Senken Transaktionskosten -> Erhöhen Whskeit gegenseitig vorteilhaften Tauschs und Anreize zur Spezialisierung -> Führen so zu Wachstum und Wohlstand
Ökonomische Theorie der Politik Gleiche Verhaltensannahmen (eigenintressiertes, rationales Verhalten): Untersuchung von (unter politischen Restriktionen) erwarteten Verhaltensmuster
Anarchie(" Hauen und Stechen") Anarchie als Ideal für einen freiheitlich denkenden Menschen? Nachteile: - Kein Schutz der eigenen Freiheitsrechte vor dem Übergriff anderer - Keine Verwirklichung gemeinsamer Anliegen(öffentliche Güter)
Zustandekommen des Verfassungsvertrages Verfassungsvertrag als Bollwerk gegen schlechte Regierungen
rechtsstaatliche Demokratie als Verfassungsvertrag -Überwindung des Kampfes jeder gegen jeden - Gemeinsame Beschlussfassung in gemeinsame Angelegenheiten - Beschränkung der Staatsgewalt
Schleier des Nicht-Wissens Individuen kennen in Ursprünglicher Situation Ihre Position in Gesellschaft noch nicht, sind so dazu bereit Verfassungsvertrag zuzustimmen
Inhalt des Verfassungsvertrages: Der Rechtsstsat Zuweisung exklusiver Verfügungsrechte über knappe Ressourcen zur Abgrenzung der individuellen Freiheitsspielräume: > Uneingeschränkte Verfügungsfreiheit des Eigentümers > Vertragsfreiheit > Impliziert Tauschsystem des Marktes > Durchsetzung der Regeln durch Gerichte, Polizei...
Inhalt des Verfassungsvertrages: Der Leistungsstaat Öffentliche Güter: >Landesverteidigung >Außenpolitik >Öffentliche Infrastruktur, etc. Verteilungsfrage: Einkommensverteilung Nicht aber rechtsstaatliche Fragen
Inhalt des Verfassungsvertrages: 2-stufiges Verfahren zur Entscheidung über die Inhalte von Leistungs- und Rechtsstaat Konstitutionelle Ebene: Individuen legen auf Verfassungsebene mit Einstimmigkeit die rechtstastlichen Bestimmen und Abgrenzungsregeln für den laufenden politischen Prozess fest. Im laufenden politischen Prozess wird über leistungsstaatliche Anliegen nach diesen Abstimmungsregeln entschieden.
Inhalt des Verfassungsvertrages: Verfassungsreform > Reformklausel muss enthalten sein, um sich an grundlegende Veränderungen der Welt anzupassen und anfängliche Zuteilung neu dislutieren zu können. > Kompetenz diese zu ändern nach individualistischer Logik: Bürger, die sich selbst der Verfassung unterwerfen, sollten diese selbst besitzen. > Merheiten in Parlamenten sollten nicht genügen, denn Agenten (gewählte Regierung) könnten nicht an einer Verselbstständigung gehindert werden >Verfassungsänderungen bedürfen der direkten Zustimmung der Bürger
Von Hayeks Theorem der sozioökonomischen Evolution > Ausgangspunkt: ökonomische Verhsltensmodell > Verfassungsvertrag wird hier nicht durch explizite Willensäußerung geschlossen > Verfassung entwickelte sich quasi > Spontane Ordnung und abstrakte Regeln
Spontane Ordnung > Entsteht endogen durch gegenseitige Anpassung der Akteure > Markt kommt nicht durch planenden Willen der Individuen zustande > Selektionsprozess bei dem jeweils effizienteste Lösung durchgesetzt wird > Wettbewerb als Prozess, als Entdeckungsverfahren > gilt auch für staatliche Regeln
Abstrakte Regeln > spontane Ordnung ensteht innerhalb abstrakter Regeln(z.B. Eigentums- & Wettbewerbsordnung) > abstrakte Regeln ergeben sich im Evolutionsprozess > Ablehnung Konstruktivismus: Rechtssysteme zu komplex um konstruiert werden zu können > Nach Hayek werden Regeln Zufällig gefunden > Durchsetzung der fittesten Regeln: Selektionsprozess
SWF: Axiome von Arrow: Einstimmigkeit Paretokriterium: Wenn eine indiv. Wertvorstellung von keiner anderen gegenteiligen Wertvorstellung in Frage gestellt wird, wird diese Wertvorstellung in gesellschaftliche Präferenzordnung aufgenommen
SWF: Axiome von Arrow: Nicht-diktatorische Lösungen Kein Individuum befindet sich in der Position, seine Präferenzen gegenüber den anderen Mitgliedern der Gesellschaft durchzusetzen
SWF: Axiome von Arrow: Transitivität SWF bildet konsistente Ordnung aller möglichen alternativen Gesellschaftszustände ab
SWF: Axiome von Arrow: Unbeschränkter Politikbereich - Möglichkeit auf eine relevante Alternative zurückzugreifen - Jede Politik muss gewählt werden können
SWF: Axiome von Arrow: Unabhängigkeit von irrelevanten Alternativen - individuelle Wahl von 2 Gesellschaftszuständen darf nur von diesen beiden Alternativen abhängen - Vermeidung interpersoneller Nutzenvergleiche - Keine Information die kardinale Nutzenvergleich erlaubt wird zugelassen Beweis der Unmöglichkeit: Es lässt sich mathematisch zeigen, dass keine gesellschaftliche Alternative existiert, die alle fünf Axiome erfüllt
Beweis der Unmöglichkeit: Es lässt sich zeigen, dass keine gesellschaftliche Alternative existiert, die alle fünf Axiome erfüllt
SWF: Arrow Theorem mind. 2 Individuen & mind. 3 Alternativen in einer gesellschaftlichen Präferenzordnung erfasst werden müssen, ist jede gesellschaftliche Präferenzordnung, die Axiome 1,3,4 & 5 erfüllt, diktatorische Lösung.
Ordinalität es existieren Präferenzen über alle Alternativen und transitiv
Kontinuität keine unendlich bessere Alternative. Unterschiedliche Gewichtungen der Alternativen verändern deren Attraktivität
Reduktionsaxiom Es gilt das Prinzip der Endwertbetrachtung. Muss sich ein Individuum zwischen einer zusammengesetzte Lotterie und eine einfache Lotterie mit den gleichen Endwerten entscheiden, so ist es zwischen diesen indifferent.
Unabhängigkeitsaxiom Präferenzordnung zwischen 2 Alternativen bleibt bei Zumischung einer irrelevanten dritten Alternative unverändert
Monotonie Präferenzordnung ist monoton
Sicherheitseffekt Individuen sind risikoavers und ziehen als sicher erscheinende Lotterien anderen vor, obwohl Erwartungswert gleich ist
Reflektionseffekt Wertschätzung ist vom Wertebereich abhängig. (sichere Ereignisse werden im positiven Bereich höher geschätzt als im negativen Wertebereich)
Isolationseffekt Entscheidung über Lotterien erfolgt nur auf Basis der Lotteriebestandteile, die sich unterscheiden. Identische Lotteriebestandteile werden bei der Entscheidung ausgeblendet.
Prospect Theory - besteht aus verschiedenen Bestandteilen - Rationalität der Akteure durch Wahrnehmungsverzerrungen modifiziert - Nutzen nicht vom absoluten Vermögensniveau abhängig, sondern von Veränderungen des Vermögens bezüglich eines Referenzpunktes
Medianwählermodell: Annahmen - Eingipfligkeit der Präferenzen - Stimmbürger gleichzeitig Konsumenten Öffentlicher Güter &Steuerzahler - Kostenaufteilung unabhängig vom Projekt - Budgetdeckung vorgeschrieben - über jede Vorlage separate Abstimmung - 100vH Wahlbeteiligung - Angenommen wird Projekt nach einfachen Mehrheitsregel - Koalitionen von Wählern existieren wegen zu hoher Verhandlungskosten nicht
Medianwählermodell: Besonderheiten - Medianwählergleichhewicht kein Paretooptimum - Stabile Mehrheiten ergeben sich auch unter anderen Mehrheitsregeln - Ergebnisse des Medianwählermodell ergeben sich nur in direkter Demokratie
Medianwählermodell: Kritik - Eindimensionale Entscheidungssituation sind in der Realität eher selten vorzufinden - Bei Mehrgipfligkeit ist Ergebnis von Abstimmungsagenda abhängig. Strategische Abstimmungen nicht ausgeschlossen - alleinige Ausrichtung politischen Handelns an Präferenzen des Medianwählers unglaubwürdig. Eigeninteresse der Politiker nicht berücksichtigt - Parteien organisieren sich nicht nur am Medianwähler. Profilierung, Ideologie. etc. sind für Formulierung von Politik ebenfslls relevant - Wähler entscheiden nicht ausschließlich anhand des Wahlprogramms - Wahlbeteiligung von 100vH unrealistisch
Prohabilistisches Wählerverhalten: Bisher - Pessimistische Sicht der polit. Ökonomie (Mehrheitsentscheidungen inhärent instabil) - Deterministisches Wählermodell unrealistisch: > Nutzenunterschiede polit. Programme nur ungenau bekannt > Wähler kennen Parteiprogramme und Parteien Wählerwillen unvollständig > Parteien richten sich nacj Whskeit des Stimmengewinns aus
Prohabilistisches Wählerverhalten: Modell - Whskeiten erklären sich aus Reaktionen der Wähler auf Nutzenunterschiede in den Wahlprogrammen - Graphisch ergeben sich Whskeitsgebirge - Wettbewerb drängt Parteien zur Verwirklichung der Wählerpräferenzen - Im GG beide Parteien gleiches Wahlprogramm - Entscheiung nicht mehr unbedingt durch Medianwähler - Parteien gleichen Grenznutzen der Wähler gewichtet mit ihren politischen Reaktionen aus. (-> Präferenzintensität berücksichtigt)
Prohabilistisches Wählerverhalten: Problem - Annahme konkaver Wahrscheinlichkeitsfunktionen -> Restriktion zugelassener Präferenzen - Partei verliert viel und gewinnt wenig , wenn Wegbewegung vom Optimum - Wenn Wählerpräferenzen weit auseinander (z.B. moralische Entscheidungen oder Minderheitenprobleme ) -> Instabilität
Zusammenfassung Ideengeschichte - Staat als Regulativ um "Hauen & Stechen" zu verhindern - Individuelle Anreize zur Schaffung eines Rechtstaates und eines Leistungsstaates - Entstehung ekner Verfassung aus vertragstheoretischer Perspektive hinter dem Schleier des Nicht- Wissens - Verfassungsreform nach Regeln der Entscheidung über eine Verfassung - Kompetenzkompetenz des Souveräns (der Bürger) - Kritik an der vertragstheoretischen Sicht aus Hayeks Perspektive -Survival of the fittest order and the fittest rule
Kritik Ideengeschichte - Fehlen eines Rationalkalküls - Individuelle Entscheidungen haben immer auch planende Komponente
rationales Wählen - Wähler wählt Kandidaten, dessen Programm ihm den meisten erwarteten Nutzen bringt (Nutzenstrom) - Individuum wählt allein, um ein bestimmtes Ergebnis herbeiführen (rein instrumentelles Wählen) - Kandidat lediglich Person, die nutzenmaximierendes Ergebnis realisiert
Einstimmigkeit bei Wahlen Vorteil: niemand wird übergangen Nachteil: Entscheidung wird entweder gar nicht zustande kommen oder Einigungs- bzw. Entscheidungsprozeß dauert sehr lange. (große Einigungs- bzw. Entscheidungskosten)
Mehrheitsregel bei Wahlen Vorteil: geringere Entscheidungskosten Nachteil: unterlegene Minderheit wird willkürlich etwas aufgezwungen (externe Kosten) je höher Stimmanteil in % der für Zustandekommen eines Beschlusses benötigt wird, umso geringer die externen Kosten
Zusammenhang Entscheidungskosten und externe Kosten
1) Methodologischer Individualismus Letztendliche Entscheidungseinheit ist immer das Individuum. Kollektive Entscheidungen sind das Ergebnis der Aggregation individueller Entscheidungen
2) Rationalität - Präferenzen & Restriktionen bestimmen Entscheidungssituation des Individuums: Einkommen, Preise, Rahmenbedingung (z.B. rechtlich), (erwartete) Reaktionen anderer - Präferenzen als Intentionen des handelnden Individuums - Nutzen- VS. Gewinnmaximierung - Eigenständigkeit der Entscheidung
Rationalität der Entscheidung - Homo Oeconomicus kein wandelnder Computer - Unvollständige Information: Kosten der Informationsbeschaffung - Verhalten ist durch Anreize systematisch beeinflusst - Auf Veränderungen des Handlungsraumes reagiert ein rationales Individuum systematisch (nicht willkürlich) - Individuelles Verhalten wird durch rationales Handeln erklärt - Realitätsannahme als abstrahierendes Hilfskonstrukt (Realismus wäre unnötig und überzogen)
Eingeschränkt rationales Verhalten Prüfung von Alternativen, bis hinreichend akzeptable gefunden sind
Zur Frage der Präferenzen - Präferenzen ändern sich langsamer als Restriktionen - Aber können sich im Zeitverlauf ändern - Nicht Sinnvoll, Änderungen im Verhalten durch Änderungen der Präferenzen zu erklären - Es ließe sich alles mit Präferenzänderung erklären - Präferenzen können zwar hinterfragt werden (Herkunft, Konsistenz,...), was die "richtigen" Präferenzen sind lässt sich jedoch nicht wissenschaftlich feststellen
3) Existenz relevanter Alternativen - Es gibt immer genügend Alternativen, zwischen denen das Individuum auswählen kann - Substitution als Folge veränderter Beschränkungen möglich - Bessere Alternativen werden Wahrgenommen, schlechtere Fallen gelassen
4) Eigennutzannahme - Individuen grundsätzlich und in 1. Linie auf eigene Vorteile bedacht, sie sind egoistisch - Eigennutz VS. Opportunismus (Lügen, Stehlen, Betrügen) - Rechtssystem zur Beschränkung opportunistischen Verhaltens - Sinnvolle und robuste Institutionen für eine Gesellschaft erdorfern dir Annahme eigennützigen Verhaltens
Empirischer Gehalt und Grenzen des ökonomischen Denkansatzes - Überschätzung der Aussagekraft des ökonomischen Modells - Ökonomie des Dr. Pangloss: Betonung und Berücksichtigung von Transaktions- & Informationskosten kann die Welt als die "beste aller Welten" darstellen lassen - Durch geeignetes setzen von Restriktionen lässt sich nicht jedes beliebiges Verhalten erzeugen - Immunisierung des ökonomischen Verhaltensmodell gegen mögliche Misserfolge durch Annahmen in Zielfunktion oder Restriktionen
Freiwilliger Tausch führt zu einem Pareto-Optimum - Markt als Institution, die dies ermöglicht - Gleichsetzung von Güteroptimum und SWFmaximum - Welches Pareto-Optimum erreicht wird, hängt von den Anfangsausstattungen ab
Markt als Allheilmittel für: - Transaktions- kosten - Staatsversagen
Theorie der rationalen Erwartungen - Jede systematische Politik der Nachfragesteuerung ist wirkungslos - Die ökonomische Welt entwickelt sich dann am besten wenn der Staat nicht eingreift
Selbstheilungs-kräfte des Marktes - keine notwendige Folge der Anwendung des ökonomischen Verhaltenmodells - z.B. Umwelt: Festlegung der Eigentumsrechte - Beste Welt bei Abwesenheit der Staatseingriffe als Dogma
Wertfreiheit der Ökonomie Keine Festlegung auf Konservative oder Sozialdemokra- tische Position
Überschätzung der Machbarkeit der Verhältnisse (Gegenpol des Dr. Pangloss) - Illusion, nahezu jeder gesellschaftliche Zustand sei durch stattliche Eingriffe erreichbar - Wissensproblem - Keine Präferenzbeeinflussung - Lucas Kritik: > Veränderung der Wipo verändert Restriktionen > Wipo lässt sich nur bedingt abschätzem - Veränderung intrinsischer Motivation
Politische Repräsentation Buchanan und Tullock haben sich mit Wahl der Abstimmungsregel in verschieden Bereichen beschäftigt. Welche Abstimmungsregel in welchen Bereichen gewählt wird entscheidet über Machtverteilung und kann weitgehende Konsequenzen für die ganze Gesellschaft haben.
Einstimmigkeit Vorteil: Niemand kann übergangen werden Nachteil: Entscheidung kommt entweder gar nicht zustande oder Einigungs- bzw. Entscheidungsprozess dauert sehr lange. -> Buchanan und Tullock sprechen von großen Einigungs- bzw. Entscheidungskosten.
Mehrheitsregeln Vorteil: geringere Entscheidungskosten als Einstimmigkeitsregeln Nachteil: unterlegene Minderheit kann etwas aufgezwungen werden. -> Buchanan und Tullock sprechen von externen Kosten, die bei kollektiven Entscheidungen berücksichtigt werden müssen.
Je höher der Stimmanteil in %, der für Zustandekommen eines Beschlusses benötigt wird, desto niedriger sind die externen Kosten.
Je höher der Stimmanteil in %, der für Zustandekommen eines Beschlusses benötigt wird, desto höher sind die Entscheidungskosten.
Beide vorherigen Kurven in Diagramm und daraus 3. Funktion einzeichnen: Parabel, in dessen Minimum externe Kosten am niedrigsten und an X-Achse (Anzahl der Stimmregeln) kann man ablesen welche Mehrheitsregel optimal ist. Trade-off zwischen Entscheidungskosten und N und zwischen externen Kosten und N.
Fazit: Einstimmigkeit oder Mehrheitsregel Grundsätlich: bei Grundrechtsfragen wird höhere Mehrheit gefordert, wie bei anderen Fragen. Einstimmigkeit bei großen Bevölkerungsgruppen nicht umsetzbar, deshalb Entscheidungsberechtigung weitergeben. Durch diese Förderalisierung werden Entscheidungskosten verringert. Nach B&T je größer Gruppe bzw. Entscheidungskosten, umso mehr Delegation notwendig. Betrifft nicht private Güter (hier entscheidet jeder für sich selbst und damit für die Gesellschaft).
Prinzipal-Agenten-Probleme I Bürger müssen sich stets über polit. Sachfragen informieren, wenn sie darüber entscheiden wollen. Kosten die entstehen: Informationskosten. Politiker sind Spezialisten, die sich im polit. Geschägt auskennen und Informationskosten für Bürger verringern. Je mehr delegiert wird, desto niedriger Informstionskosten.
Prinzipal-Agenten-Probleme II Gefahr bei Delegation: Politiker können Macht die sie erhalten für persönliche Zwecke benutzen. Muss sich nicht unbedingt um Korruption handeln sonder können auch kleine Annehmlichkeiten sein, die das Leben vereinfachen. Delegation verursacht deshalb Kosten der Beaufsichtigung, Kontrolle und Sanktion. Trade-off zwischen Informstions- & Delegationskosten: Je höher Delegation, desto niedriger Informationskosten und desto höher Delegationskosten
Direkte VS Repräsentative Demokratie (Asymmetrische Information) I Direkte Demokratie zu viele Kosten, Kompromiss zwischen direkter und repräsentativer Demokratie. Abwägen zwischen Informstions- & Delegationskosten. Ergebnis: partielle Delegation, bei der nicht mehr alle Entscheidungen von Abgeordneten und Regierung getroffen werden, sondern gewisse Entscheidungen bei best. Sachfragen vom Volk. Repräsentative Demokratie mit Elementen einer direkten Demokratie.
Direkte VS Repräsentative Demokratie (Asymmetrische Information) II Anderer Kompromiss: Repräsentative und Direkte Demokratie werden nicht gemischt, sondern hintereinander ausgeführt. Volle Delegation soll herrschen bis ein Reservationswert (Schwellenwert für Staatsaugaben) erreicht wird. Wird dieser Schwellenwert überschritten, entscheidet von da an das Volk über künftigen Umgang mit neuen Ausgaben
Direkte VS. Repräsentative Demokratie (Asymmetrische Information) III Paar Fakten, die empirisch belegt worden: - Stimmbeteiligung in Volksabstimmung bei besonders verteilungspolitisch relevanten oder moralisch umstrittenen Fragen höher als bei Fragen des Finanzausgleichs bspw.: - Je kleiner Volk ( geringe Bevölkerungszahl), desto mehr direkte Volksrechte hat ein Volk im Schnitt. - Starke Heterogenität innerhalb der Bevölkerung (Einkommensvertreilung) führt zu mehr repräsentativer Demokratie
Präsidial VS. Parlamentarische Demokratie BRD: Parlamentarische Demokratie gekennzeichnet durch starke Polit. Führung & schnelle polit. Entscheidung. führt aber auch oft zur Instabilität. Fraktionsmitglieder sind Fraktionsdisziplin unterworfen. USA: Präsidiale Demokratie weniger Fraktionszwang Mehrheitstimmen müssen für jede Gesetzesvorlage neu gefunden werden. -> Entscheidungen dauern länger sind aber stabiler.
Wähler Paradox des Wählens Massenwahlen werden nicht durch einzelne Stimmen entschieden, dadurch geht Anreiz zu wählen verloren.
Downschen instrumentellem Modell der Wahlbeteiligung I R = P * B - C R: Erwarteter Nutzen aus Wahlteilnahme P: Wahrscheinlichkeit, dass einzelne Stimme des Wählers gesamte Wahl entscheidet B: Nutzen, der entsteht, wenn Partei gewinnt, die Wähler gewählt hat C: Kosten, die damit verbunden sind, zur Wahl zu gehen (Informationskosten, Wahllokal aufsuchen)
Downsche instrumentellem Model II Modell heißt instrumentelles Modell, da Individuen Wahl als Instrument betrachten, mit dem eine best. Politik durchgesetzt wird. Wähler gehen nur zur Wahl wenn sie denken, dass ihre Stimme die Wahl entscheiden könnte. -> rationaler Wähler zur Wahl, genau dann wenn R>0 (andernfalls Wahlenthaltung)
Paradoxon bei großen Wahlen Wahrscheinlichkeit P mit einer einzigen Stimme Wahl zu entscheiden sehr gering & somit Nutzen R aus der Wahl auch gering. C relativ hoch. -> R<0, tatsächliches Wahlverhalten rational nicht erklärbar. Rational nicht zur Wahl zu gehen; Rational zur Wahl zu gehen => Paradoxon im Modell Lösung: weitere Annahmen im Modell (D)
Idee von Riker und Ordeshook (1968) zu Downschem Modell Nutzer haben neben Nutzen B noch ein Nutzen D (rührt daher das der Wähler beim Wählen, Gefühl der Befriedigung erhält, da er bürgerlichen Pflichten nachkommt, eine Art Gewissenserleichterung) R = P*B - C + D Nutzen D keine messbare sondern soziologische Größe, die mit individueller Rationalität nicht unbedingt vereinbar ist.
Wahlkreise Wenn Land in Wahlkreise eingeteilt wird, ist es möglich, dass ein Präsidentschaftskandidat insgesamt absolut mehr Stimmen erhält, ein anderer trotzdem die Wahl gewinnt weil er mehr Wahlkreise gewonnen hat. Dadurch Whskeit, Wahlausgang mit seiner Stimme zu entscheiden größer als ohne Wahlkreise. Im Wahlkreis erhöht sich sozialer Druck, der mit in D einspielt.
Marginale Wahlbeteiligung Faktor, der marginale Wahlbeteiligung beeinflusst ist Wichtigkeit und Bedeutung der Entscheidung für das wählende Volk. Weiterer Faktor ist erwartete Knappheit des Wahlausgangs und inwiefern es Politikern gelingt, Informationskosten zu sinken. Gilt vor allem im Wahlkreis.
Wählerverhalten Wähler senken Informationskosten auf eigene Hand. Wähler wählen retrospektiv, d.h. sie wählen anhand der Leistung einer Regierung in der vergangenen Periode. Wählen aus eigenen Interessen = egotropisches Wählen. Wählen aus sozialen Gesichtspunkten= soziotropisches Wählen. soziotropisch dominiert egotropisch Wähler orientieren sich an der Gesamtsituation des Landes und daran inwiefern eine best. Regierung ihrem Land Nutzen bringt. Medien haben Allgemein geringen Einfluss auf Wahlverhalten.
Expressives Wählen als Erweiterung für Downsches Modell: Weder durch Konsumnutzen D, noch durch Nutzen B hohe Wahlbeteiligung erklärbar. 3. Komponente zum Modell hinzufügen: Nutzen, der aus dem Ausnutzen der Möglichkeit besteht, seine Präferenzen und Meinung kostengünstig kundzugeben.
Kleinkostenentscheidung I Bisher: Entscheidungen nehmen direkten Einfluss auf Nutzen des einzelnen. Im wirtschaftlichen Bereich trifft das aufjedenfall zu. Außerhalb der Wirtschaftswissenschaften gilt Annahmen des ökonomischen Verhaltensmodells nicht immer.
Kleinkostenentscheidung II Entscheidung die keinen direkten Einfluss auf Nutzen des Wählers hat = Kleinkostenentscheidungen. Kirchgässner unterscheidet in 2 Arten: - Entscheidung für sich und andere irrelevant. Gesellschaftliche Entscheidung hat jedoch Konsequenzen für alle (Wahl) - Entscheidung hat zwar nicht für das Individum Konsequenzen, aber für ander (Entscheidung eines Richters) So passiert es oft dss Wähler ohne Interesse an der Wahl, Wählen gehen ohne sich zu informieren und nur die Partei wählen weil sie sie unterstützen wollen oder die eigene soziale Herkunft wiederspiegeln
Politiker in Regierung & Parlament Arbeitsteilung - Politiker sind Personen, die größeres polit. Geschick besitzen. Dadurch haben sie komparativen Vorteil in Politik - Bürger vertraut sich Politiker in polit. Entscheidungen an
Endogene Kanditenwahl • Jeder Bürger kann sich als Kandidat für Parlament oder Regierung bewerben, muss allerdings Kosten dahinter beachten. • In der Wahl ergibt sich sequentielles Spiel. Bei mehreren Kandidaten/Parteien machen Wähler Entscheidung strategisch von anderen abhängig. Resultat wird vom potentiellen Kandidat antizipiert und er kandidiert nur, wenn er Nettonutzen erzielt.
Prinzipal-Agenten Probleme I Politiker in Regierung & Parlament Delegationskosten: - s.a. vorherige - Bei vollständigem polit. Wettbewerb werden Renten für Politiker vollständig aufgerieben. Wettbewerb nur bei perfekten Substituten vollständig. - Bei vielen Wechselwählern anscheinend annähernd vollkommerner Wettbewerb
Prinzipal-Agenten Probleme II Politiker in Regierung & Parlament Lösung durch Durchsetzbarkeit, Verifizierbarkeit & Beobachtbarkeit: - Nur Politiker kennen Kosten der Bereitstellung öffentlicher Güter - Jeder Kandidat kann vollständigen Vertrag anbieten. Versprechen nicht verifizierbar, Verträge nicht möglich, dadurch haben Politiker Anreiz nach Wahl zu betrügen - Rent-Seeking wird wahrscheinlich. Um dem entgegenzuwirken, müssen Reputationensmechanismen wirken
Reputation: In typischen wiederholten Spielen mit hoher Unsicherheit über Endzeitpunkt können Reputationseffekte zur Disziplinierung der Politiker führen, müssen aber nicht.
Career Concerns: - Amtsinhaber werden Rent-Seeking nicht nachgeben, da sie zur Wiederwahl kompetent erscheinen wollen. Kompetenz wird durch Leistungen in Vergangenheit signalisiert. - Vor der Wahl besonders viele dieser Signale, direkt danach, große Versuchung Renten abzuschöpfen - Über Wahlzyklus folgen Politiker einem trade-off: höhere Wiederwahlwahrscheinlichkeit gegen Reduktion polit. Renten
Effizienzlöhne - Um Moral Hazard zu unterbinden, können Effizienzlöhne an Politiker gezahlt werden - Höhere Diäten selektieren kompetentere Kandidaten & reduzieren Whskeit der Rentenabschöpfung (ohne Wiederwahl relativ höhere Opportunitätskosten) - Können auch in Form von Sondervorteilen gezahlt werden - Wenn Parlamente selbst über Diäten entscheiden fallen diese höher aus - Höhere Diäten & Wirtschaftswachstum sind korreliert
Ideologie - ideologische Ausrichtung der Wähler kann polit. Wettbewerb reduzieren - Ideologie erklärt Abstimmungsverhalten individ. Abgeordneter erheblich & spielt eine Rolle in polit. Konjunkturzyklen - Auch bei Wahlkampfausgaben findet sich ideologische Kompenente - Wähler bestrafen Abweichungen von ihrer eigenen ideologischen Position, mit nichtwiederwahl der Politiker - Gilt eher für (amerikanisches) 2-Parteiensystem als in Koalitionsregierungen - Koalitionszwang führt zu unangenehmen Entscheidungen, aber auch als Werkzeug für Politiker zum herausreden -> kann zu Instabilität führen, aber auch Länder mit häufigen Regierungswechseln sind häufig von stabilen Konstellationen regiert
Logrolling: - Logrolling/Stimmentausch hat ähnliche Eigenschaten wie eine Koalition - Um in USA dem Wahlkreis best. geldwert Vorteile zukommen zu lassen, tauschen Abgeordnete stimmen aus - Ob positive oder negative Effekte resultieren nicht sicher, empirisch führt es zu Stabilität von polit. Entscheidungen - Stimmentausch offenbart Präferenzintensität - Negative Effekte: • Externalisierung der Kosten öffentlicher Maßnahmen gegenüner Dritte, die nicht zum Logrolling-Arrangement dazu gehören • Kartellbildung zur Ausschaltung unliebsamen Wettbewerbs häufig unter Einbezug der Regierung - Logrollin ubiquitär & ermoglicht Abgeordneten von polit. Vorstellungen der Wähler abzuweichen
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