Das Leben von Nelson Mandela

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Name: Nelson Rolihlahla Mandela geboren am: 18.7.1918 geboren in: Umtata/Transkei südafrikanischer Politiker Der Freiheitskämpfer für die Rechte der Schwarzen in Südafrika saß von 1962 bis 1990 für seine Überzeugungen in Haft und avancierte zur Symbolfigur des Widerstands gegen die Apartheidpolitik. 1994 wurde Mandela zum ersten schwarzen Staatspräsidenten seines Landes gewählt.

Der Sohn eines Häuptlings und dessen Nebenfrau aus dem Stamm der Xhosa wuchs mit seinen Geschwistern in einer ländlichen Region auf. Nach der Schulzeit begann Mandela 1938 im Apartheidstaat Südafrika ein Studium der Rechtswissenschaften an der ausschließlich für Farbige zuständigen Universität von Fort Hare. Mit dem angestrebten Abschluss wurde es zunächst jedoch nichts: Mandela hatte einen Kommilitonenstreik organisiert und musste die Universität daher 1940 verlassen. Im folgenden Jahr verdingte sich der 23-Jährige als Polizist und Minenaufseher bei Johannesburg, ehe er 1942 nach einem erfolgreichen Fernstudium die Zulassung als Rechtsanwalt erhielt.

Um etwas gegen die rechtlose Situation der Schwarzen in Südafrika zu unternehmen, schloss sich Mandela 1942 dem African National Congress (ANC) an. Bald merkte er jedoch, dass mit der eher gemäßigten Politik der Organisation keine Veränderungen zu erreichen waren. Er rief mit dem Schwarzenführer Walter Sisulu und mit Oliver Tambo die Jugendliga ins Leben. Ziel war es, den ANC auf eine militante Linie einzuschwören und auf diese Weise das Selbstbestimmungsrecht der unterdrückten Schwarzen durchzusetzen. Mandela, der 1944 eine Nichte Sisulus geheiratet hatte, galt schon bald als die treibende Kraft der Jugendliga, die zunehmend Einfluss auf den ANC gewann. Als die weiße Apartheidpartei der Nationalisten 1948 an die Macht kam, übernahm die Jugendliga endgültig das Kommando in der Freiheitsbewegung. Der neue ANC-Chef Albert Luthuli und sein Generalsekretär Mandela schafften es in der Folgezeit, den ANC als großen Hoffnungsträger der Schwarzen in Südafrika zu etablieren. Die ANC-Führung leitete im Stile Mahatma Gandhis Aktionen zivilen Ungehorsams gegen die herrschenden Weißen und bekamen 1952 die harte Reaktion der Ordnungsmacht zu spüren: Mandela wurde verhaftet, durfte Johannesburg nicht verlassen und erhielt ein Beteiligungsverbot an ANC-Versammlungen. Mandela widmete sich daher seinem Beruf und eröffnete zusammen mit Tambo die erste afrikanische Anwaltskanzlei in Südafrika. Seine politische Tätigkeit setzte Mandela heimlich fort, beispielsweise brachte er eine Freiheitscharta zu Papier, die von einem von Mandela mit einberufenen Volkskongress aller Rassen des Landes im Juni 1955 verabschiedet wurde.Mandela durfte an dem Treffen nicht teilnehmen und schlich sich daher als Taxifahrer getarnt zum Versammlungsort. Die Mitglieder des Volkskongresses standen unter ständiger Beobachtung der Polizei, die schließlich 1956 in einer großen Aktion gegen die Aktivisten vorging: Über 150 Menschen, darunter auch Mandela, kamen in Haft und mussten sich bis 1961 vor Gericht verantworten. Der Prozess war eine Farce, so dass den Richtern nichts anderes übrig blieb, als die wegen Hochverrats Angeklagten freizusprechen. Bereits vor der Urteilsverkündung war Mandela, der 1958 seine zweite Frau Winnie geheiratet hatte, gegen Zahlung einer Kaution aus der Haft entlassen worden. Er nutzte die Freiheit, um den Widerstand gegen das Apartheidregime zu verstärken.

Als eine Gruppe von Schwarzen im März 1960 in Sharpeville gegen die neuen Passgesetze der Regierung protestierte, reagierten die staatlichen Ordnungshüter mit brutaler Gewalt und richteten unter den Demonstranten ein Blutbad an. Kurz darauf verhängte die Regierung den Ausnahmezustand und verbot den ANC. Die Schwarzenorganisation hatte jedoch ihre Vorkehrungen für den Verbotsfall getroffen, und so trat im April 1960 Plan M in Kraft: die Bildung kleiner Einheiten im ganzen Land, die sich dem Zugriff, der Kontrolle und der Bespitzelung durch den Staat entziehen konnten. Die ANC-Führung agierte fortan aus dem Untergrund. Mandelas neu gegründete militante Gruppierung "Speer der Nation" tat sich insbesondere durch gezielte Sabotageakte gegen staatliche Einrichtungen hervor und zielte darauf ab, das Apartheidregime herauszufordern und zu destabilisieren. Der ANC forderte eine Verfassung und Regierung unter Mitwirkung des afrikanischen Volkes, das die absolute Mehrheit der Bevölkerung bildete, und sprach allen sonstigen Regierungen die moralische Berechtigung ab. Mitte 1962 unternahm der 43-Jährige eine Reise in mehrere afrikanische Staaten und nach Großbritannien und bat um (finanzielle) Unterstützung für seinen Kampf. Da es Schwarzen jedoch untersagt war, Südafrika zu verlassen, kam Mandela kurz nach seiner Rückkehr erneut in Haft. Im November verurteilte ihn ein Gericht zu fünf Jahren Gefängnis, das Regime bereitete zudem eine weit größere Anklage gegen den ANC-Aktivisten wegen der Sabotageaktionen vor. Das Urteil vom Juli 1964 lautete auf lebenslange Haft.

Die meiste Zeit seiner Inhaftierung verbrachte Mandela in einer kleinen Zelle auf der berüchtigten Felseninsel Robben Island vor Kapstadt. Alle Zeitungen des Landes erhielten ein striktes Verbot, über Mandela zu berichten. Trotz aller Abschirmungsversuche geriet der ANC-Politiker nicht in Vergessenheit - im Gegenteil. Überall in der Welt wurde an das Schicksal des Freiheitskämpfers erinnert, die Stimmen, die für seine Freilassung plädierten, mehrten sich. Mandela avancierte zum Idol der unterdrückten Schwarzen in seiner Heimat, blieb der unbeugsame Kämpfer für seine Sache und lehnte mehrere Angebote zur Freilassung bei Gewaltverzicht ab. Ende der 80er Jahre verschärfte sich der Druck auf das Regime in Südafrika, zumal mehrfach von schweren Krankheiten des Inhaftierten die Rede gewesen war. Der neue weiße Staatspräsident Frederik Willem de Klerk ließ Mandela am 11. Februar 1990 nach insgesamt 28 Jahren Haft ohne Bedingungen frei.

Die Symbolfigur des schwarzen Widerstands gegen die Apartheid übernahm 1991 den ANC-Vorsitz und leitete die Verhandlungen mit der weißen Regierung über ein Ende der Rassendiskriminierung. Mandela, der sich 1991 von seiner Frau Winnie getrennt hatte, überraschte politische Freunde und Gegner, als er trotz seines persönlichen Schicksals für eine Verständigung zwischen Schwarzen und Weißen plädierte und damit insbesondere radikalere Schwarzengruppen gegen sich aufbrachte. Mandela hielt jedoch an seinem Kurs der "nationalen Versöhnung" fest und erreichte auf diese Weise einen gewaltfreien Übergang zu einem demokratischen System in Südafrika und die Abschaffung der Rassendiskriminierung. 1993 wurden Mandela und Staatspräsident de Klerk mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Im April 1994 fanden erstmals freie und gleiche Wahlen statt, aus denen der ANC als klarer Sieger hervorging. Neuer Staatspräsident wurde Mandela, der seine auf Ausgleich bedachte Politik in der Folgezeit fortsetzte. Für 1999 kündigte Mandela seinen Rückzug aus der Politik an und holte bei den 99er-Wahlen erneut fast zwei Drittel aller Stimmen. Als Nachfolger des charismatischen 80-Jährigen wurde der ANC-Politiker Thabo Mbeki im Juni 1999 vereidigt.

Der ANC-Politiker saß für seine demokratischen Überzeugungen 28 Jahre im Gefängnis und stieg zur Symbolfigur der schwarzen Südafrikaner im Kampf gegen die Apartheid auf. Nach seiner Freilassung schlug er einen Kurs der nationalen Versöhnung zwischen Schwarzen und Weißen ein, erreichte die Abschaffung der Apartheid und wurde erster schwarzer Staatspräsident seines Landes.

Kurzbiografie

Jugend und Studium

Politische Tätigkeit

Verschärfung nach Massaker

Gefängisstrafe

Staatspräsident

Würdigung

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