12. Milzbrand (und Rauschbrand)

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Tierseuchenbekämpfung (Spezielle Tierseuchenbekämpfung) FlashCards sobre 12. Milzbrand (und Rauschbrand), criado por Lisa R. em 29-07-2019.
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MILZBRAND - Bacillus anthracis (einziger obligat pathogener Bacillus) - gram-postive, aerobe Stäbchen - Sporen (Dauerform) -> über Jahrzehnte im Boden infektiös (widerstehen Fäulnis, Trocknung, Gerben) - Zoonose - weltweite Verbreitung, D: 2009, 2012, 2014 - Einsatz als Biowaffe (aber Infektionsdosis recht hoch)
Tenazität - Spore hoch, vegetative Form gering - Desinfektion: Formalin, Glutaraldehyd, Peressigsäure - wichtig ist laufende Desinfektion -> vegetative Form beseitigen, bevor Sporen entstehen können
Übertragung - Hauptinfektionsquelle ist der Boden -> Kontamination durch Ausscheidungen von erkrankten Tieren oder Abwasser von Verarbeitungsbetrieben (Häute, Felle, Wolle) - Ausscheidung der vegetativen Form mit hämorrhagsichen Exsudaten -> Sporulation bei O2-Exposition - Infektion von pflanzenfressenden Haustieren über Futter, Dünger (vor allem orale Aufnahme) - Auskeimen + Vermehrung in Lymphozyten + Milz, große Mengen der vegetativen Form ins Blut entlassen
Verlauf bei Menschen 1. Hautmilzbrand - häufigste Form Mensch - Infektion über Läsionen (Papeln, lokale Ödeme -> Ulzerationen -> Nekrosen) - unbehandelt: ca. 20% Septikämie + Tod, behandelt Todesart 1% 2. Darmmilzbrand - orale Infektion (kontaminiertes Fleisch/Wasser) - Bauchschmerzen, Diarrhö, Erbrechen, Septikämie 3. Lungenmilzbrand - Infektion über Aerosole, Staub - Pneumonie, Husten, blutiger Auswurf, Atemnot 4. Injektionsmilzbrand - 2000-2013 in Europa -> Injektion von kontaminiertem Heroin 5. Milzbrand-Meningitis - kann aus allen Formen entstehen - Fieber, Kopfschmerz, Verwirrtheit
Verlauf bei Tieren - alle Säuger, v.a. Pflanzenfresser hoch empfänglich 1. perakut-septikämische Form -
Diagnostik - Mikroskopischer Direktnachweis: (Ohrvenen-) Blut, Organabstriche -> große Stäbchen, Bambusform - Koloniemorphologie: Medusenhaupt - PCR - Phagentest, Perlschnurtest, Acoli-Test - Labore mit Schutzstufe 3 -> unbedingt Kontamination der Umwelt verhindern
Virulenzfaktoren - Anthrax Toxinkomplex: Lethalfaktor (LF), Ödemfaktor (EF), Protektives Antigen (PA) -> kodiert durch Plasmid pX01 - Kapsel -> Schutz vor Phagozytose -> kodiert durch Plasmid pX02 - weitere Toxine: Immune inhibitor Protein (Inh), Multiple peptide resistance factor (MprF), Anthrolysine -> hauptsächlich Bedeutung für Überleben in Phagosomen
Pathogenese - Auskeimen (Germination) der Spore - PA bindet an entsprechenden Rezeptor der Wirtszelle -> 7 PA-Komplexe lagern sich zusammen - Bindung von EF + LF -> Aufnahme des Komplexes über Endozytose - PA bindet Pore im Endoskopen -> Freisetzung von EF + LF - EF: über Erhöhung von cAMP -> Efflux von Wasser aus der Zelle -> Ödeme - LF: spaltet MAPKK -> beeinflusst Zellwachstum, Zellteilung -> Zelltod, Nekrosen
Therapie + Prophylaxe - nur selten aufgrund des perakuten Verlaufs - Antibiose: Oxytetracyclin, Penicillin, Streptomycin - Prophylaxe: Tierkörperbeseitigung, kein Weidegang/Futtergewinnung auf gefährdeten Weiden - Verbot der Schlachtung + Abhäuten von verdächtigen / kranken Tieren
RAUSCHBRAND - Clostridium chauvoei - gram-positives, anaerobes Stäbchen - Gasödemerkrankung = emphysematöse, nekrotisierende Myositis - v.a. Rind und Schaf - nur in bestimmten Gebieten = Rauschbranddistrikten -> Weser-Ems-Niederung, Voralpenregion
Pathogenese - Infektionsquelle: mit Sporen kontaminiertes Futter / Wasser -> Infektion oral auf der Weide - Übertritt der Sporen ins Blut/Lymphe durch Mikroläsionen im Darmepithel - Transport in Skelettmuskulatur, dort Auskeimen der Sporen + Vermehrung (anaerob!) - Toxine + Enzyme werden gebildet -> Gasbildung, Hämorrhagien, Ödeme, Emphyseme, Tod
Virulenzfaktoren - Exotoxine: -> alpha-Toxin: hämolysierend -> gamma-Toxin: zerstört intrazelluläre Substanz -> Neuraminidae: Zerstörung intrazelluläre Matrix
Diagnose - Kontamination der Umwelt mit Sporen verhindern! - bakteriologisch: gram-positive Stäbchen, anaerob - IFT: Abklatschmaterial von Muskel/Kulturmaterial - PCR - Diagnose erschwert durch schnellen + meist letalen Krankheitsverlauf, schnelle post mortale Zersetzung
Therapie und Prophylaxe - Therapie wenig erfolgversprechend, evt. Antibiose mit Penicillin / Oxytetracyclin - chirurgische Behandlung -> Schaffung aerober Verhältnisse - Prophylaxe: Impfstoffe! - gefährdete Weiden meiden! - Verbot der Schlachtung + Abhäutung von kranken bzw. verdächtigen Tieren
VERORDNUNG ZUM SCHUTZ GEGEN DEN MILZBRAND UND DEN RAUSCHBRRAND - beides Anzeigepflichtige Tierseuchen - Ziele: Seuche zurückdrängen - komplette Eliminierung aufgrund der Sporen schwierig - unmöglich - Aufbau der Verordnung -> Begriffsbestimmungen -> Schutzmaßregeln gegen Milzbrand -> Aufhebung der Schutzmaßregeln -> Schutzmaßregeln gegen Rauschbrand
Begriffsbestimmungen Ausbruch / Verdacht - Ausbruch von Milzbrand / Rauschbrand -> Nachweis durch bakteriologische oder serologische Untersuchung - Verdacht: Ergebnis der klinischen / patholog.-anat. / serologischen US lassen Ausbruch befürchten
Schutzmaßregeln gegen Milzbrand VOR amtlicher Feststellung - Impfungen verboten (Ausnahmen für wissenschaftliche Zwecke) - Behörde kann Impfung anorrdnen - geimpfte Tiere unverzüglich zu kennzeichnen Vor amtlicher Feststellung des Verdachts/Ausbruchs: - Besitzer muss empfängliches Vieh absondern - Verbringungsverbot (auch für verendete Tiere und Teile, Rohstoffe, Erzeugnisse etc.)
Schutzmaßregeln gegen Milzbrand NACH amtlicher Feststellung - Kennzeichnung des Betriebes mit Schildern - Absondern von Tieren - Beschränkung Personenverkehr (Behörde kann Genehmigung notwendig machen) - R+D - Verbringen von Tieren, Kadavern, Dung, Gülle, Futter, Einstreu etc. nur mit Genehmigung - Milch unschädlich beseitigen
Tötung + Heilversuch - Behörde kann Tötung und unschädliche Beseitigung der seuchenkranken und seuchenverdächtigen Tiere anordnen (nicht unter Blutentzug!) - Abhäuten verboten - Heilversuche nur durch einen Tierarzt!
Reinigung + Desinfektion - Ställe, Standorte und Gegenstände -> unverzüglich R + D - Schadnagerrbekämpfung - Dung -> Packen, Desinfizieren, min. 3 Wochen lagern - flüssige Abgänge: Desinfektion - Futter und Einstreu (ev. Träger des Erregers) -> Verbrennen / zusammen mit dem Dung behandeln
Aufhebung der Schutzmaßregeln - wenn Milzbrand erloschen ist -> alle empfänglichen Tiere verendet/getötet, unschädlich beseitigt oder entfernt ODER -> binnen 14 Tagen nach Beseitigung toter und nach Genesung seuchenkranker Tiere kein neuer Fall festgestellt UND -> R+D durchgeführt + abgenommen
Schutzmaßregeln gegen Rauschbrand - sinngemäße Anwendung der Schutzmaßregeln gegen Milzbrand

Semelhante

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