Hermeneutischer Zugang

Descrição

Diese Mindmap ist meine Zusammenfassung des ersten Kapitels des Studienbriefes 33041, welches zum Studium der Bildungswissenschaften der Fern Universität Hagen gehört.
Yvonne Heitland
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Yvonne Heitland
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Resumo de Recurso

Hermeneutischer Zugang
  1. Hermeneutik
    1. eine Theorie über die Interpretation von Texten und über das Verstehen
    2. GP (Geisteswissenschaftliche Pädagogik) war 1918-1933 und 1945-1960 die einflussreichste Richtung innerhalb der Bildungswissenschaft
      1. Die Strömung der GP ist heute kaum mehr bedeutsam, hat eher eine historische Bedeutung
        1. Alle GP-Vertreter der ersten Generation studieren bei Wilhelm Dilthey (1833-1911)
          1. Wilhelm Dilthey und der hermeneutische Zirkel
            1. Wilhelm Dilthey beschäftigte sich mit den Wissenschaften, die sich mit dem menschlichen Leben auseinandersetzen (die heutigen Sozial- und Kulturwissenschaften)
              1. Die Geisteswissenschaften beschäftigen sich nicht mit der Repräsentation der Außenwelt, sondern mit der inneren Wirklichkeit, ein von innen erlebter Zusammenhang, ein inneres Erkennen > Verstehen
                1. „Die Natur erklären wir, das Seelenleben verstehen wir“ (Dilthey)
                  1. Es gibt keinen direkten Zugang zum Geistesleben, man nutzt Interpretationen von Objektivationen
                    1. Objektivationen = Produkte menschlichen Geistes („Texte“) z.B. Buch oder Brief, aber auch Gespräche, Filme, Handlungen, „alle Artefakte und Produktionen des menschlichen Geistes“
                    2. „Für Dilthey erfolgt Verstehen durch Einfühlung, das als Hineinversetzen, Nachbilden, Nacherleben eine Art Nachvollzug des Schöpfungsvorgangs (Rede, Schrift, Kunstwerk) darstellt.“
                      1. „In der klassischen Hermeneutik wurde darunter eine alte – noch auf die Griechen zurückgehende – Grundregel verstanden, die besagt, dass das Ganze aus dem Einzelnen und das Einzelne aus dem Ganzen verstanden werde muss. Ganzheit und Teil bilden ein Zirkelverhältnis, sie bedingen sich gegenseitig.“
                      2. Wissenschaftstheoretische Grundannahmen
                        1. Die Phänomene der Geisteswissenschaften sind Teil unseres geschichtlichen Lebens, unseres praktischen Lebenszusammenhangs
                          1. Dreistufiges Thema der Theoriebildung nach Erich Weniger
                            1. Implizite Annahmen = Theorie 1. Grades
                              1. Erziehungspraktiken die nicht ausdrücklich bewusst sind, sondern verinnerlicht wurden
                              2. Handlungswissen = Theorie 2. Grades
                                1. Erfahrungen und Handlungswissen aus der Praxis
                                  1. In Leitsätzen von Institutionen
                                  2. Wissenschaftliche Theorie = Theorie 3. Grades
                                    1. Wissenschaft(-stheoretiker), die sich Gedanken um das Verhältnis von Theorie und Praxis machen
                                  3. Theorie folgt nicht immer der pädagogischen Praxis
                                    1. Theorie hat v.a. in der Ausbildung zeitlich Vorrang, damit die Wirklichkeit besser Verstanden werden kann
                                    2. Grundsätzlich gilt für die GP jedoch, dass die Praxis Vorrang hat und nicht durch Theorien „[…] eingeengt, vorgeprägt, reglementiert oder gar antizipiert […]“ werden soll
                                      1. Verstehen muss aus der Deutung und Interpretation geschichtlichen Daseins (>dem Leben selbst) erfolgen
                                        1. 1. Geschichtlichkeit der Bildungswirklichkeit (historisch gewachsenes Phänomen, kann nur aus sich selbst heraus und ihrer eigenen Geschichtlichkeit verstanden werden)
                                          1. 2. Hermeneutik als verstehende Deutung der Bildungswirklichkeit (>Theorien, Curricula, Institutionen, Bildungsangebote, etc. sind geschichtlich gewachsene Manifestationen des menschlichen Geistes und damit geistige Objektivationen)
                                          2. Für die empirisch-analytische Richtung hat die hermeneutische Methode keine Gültigkeit
                                          3. Inhaltliche Grundfragen der GP
                                            1. Allgemeine Bedeutung des Erziehungs- und Bildungsbegriffes steht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit Geisteswissenschaftlicher Pädagogik:
                                              1. „In welchem Verhältnis stehen Erziehung/Bildung und Individuum?“
                                                1. „In welchem Verhältnis stehen Erziehung/Bildung und Institutionen der pädagogischen Praxis bzw. Erziehung/Bildung zu den gesellschaftlichen Verhältnissen?“
                                                2. Eine zentrale Rolle spielt die Beziehung zwischen Zögling und Erzieher bzw. Auszubildender und Ausbilder
                                                  1. „Wie soll das personale Verhältnis gestaltet werden?“
                                                    1. „Wie soll mit der Problematik zwischen Macht, Autorität und Gehorsam auf der einen Seite und Liebe, Fürsorge und Verantwortung auf der anderen Seite umgegangen werden?“
                                                  2. Würdigung und Entwicklung
                                                    1. Dies GP hat seit Ende der 1960er Jahre an Bedeutung verloren, doch die aktuelle Erziehungs- und Bildungswissenschaft baut auf die GP auf und wäre ohne GP nur unverstandenes Stückwerk
                                                      1. „Die [GP] hat alle anderen erziehungs- und bildungswissenschaftliche Strömungen beeinflusst […]“
                                                        1. Die dritte und letzte Generation der GP setzte schon weniger auf die hermeneutische Methode, stattdessen hat sie mehr empirische Verfahren eingesetzt
                                                          1. Der Symbolische Interaktionismus (ausgearbeitet von Mead) verwendet viele Konzepte der GP
                                                            1. Kritik an die GP:
                                                              1. Von der analytisch-empirischen Sichtweise: nicht ausreichend faktenbezogen
                                                                1. Von der gesellschaftskritischen Orientierung: GP blendet bestehende Macht- und Herrschaftsverhältnisse aus; es gehe der GP (nach Karl Marx) nicht darum die Welt zu interpretieren, sondern sie zu verändern

                                                              Semelhante

                                                              Durkheim
                                                              Yvonne Heitland
                                                              empirisch-analytischer Zugang
                                                              Yvonne Heitland
                                                              B 2.2 2. Blickrichtung: Die struktur-funktionalistische Funktionszuweisung an Schulen und deren Kritik
                                                              Yvonne Heitland
                                                              B 3.2+3 Georg Hansen: Gute Segregation - schlechte Integration & Definitionen
                                                              Yvonne Heitland
                                                              B 3.5 Theoretische, historische und empirische Zugänge zu Integration und Segregation
                                                              Yvonne Heitland
                                                              B 3.9 Georg Hansen: Integrative Segregation, segregative Integration - Versäulung als Alternative?
                                                              Yvonne Heitland
                                                              B 3.6 Albert Memmi: Rassismus
                                                              Yvonne Heitland
                                                              Pierre Bourdieu
                                                              Yvonne Heitland
                                                              B 1.6 Lebensphase Jugend
                                                              Yvonne Heitland