Eriksons Modell psychosexueller und psychosozialer Entwicklung im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter

Resource summary

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    Inhalt
    Erik H. Erikson Das epigenetische Prinzip Stufenmodell psychosexueller Entwicklung 1. Phase 2. Phase 3. Phase 4. Phase Kritik 5. Phase 6. Phase 7. Phase 8. Phase Kritik

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    Erik H. Erikson (1902 - 1994)
    Psychoanalytiker Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung

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    Das epigenetische Prinzip
    Die Entwicklung hat einen Grundplan, das heißt alle Phasen sind miteinander verbunden. Phasen bauen aufeinander auf jede Krise hatte schon Vorläufer in der Entwicklung und ist auch nach "Bewältigung" noch als Thema vorhanden die Lösung der Probleme hängen von der richtigen Entwicklung zur rechten Zeit ab Die Entwicklung ist ein Prozess von Neubildungen, die auf der Basis der vorangegangenen Entwicklung entstehen Psyche ist nicht von Geburt an festgelegt, sondern der Mensch entwickelt seine Persönlichkeit auf Basis seiner Anlagen weiter Entwicklung immer innerhalb vob Beziehungen Ge- und Misslingen hängt maßgeblich von Verhalten der Bezugspersonen ab

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    Stufenmodell psychosexueller Entwicklung
    Kindheit:Phase 1 - 4Mögliches extremes Fehlverhalten der erwachsenen Bezugspersonen kann zu bestimmten Folgen für die weitere Entwicklung der betroffenen Kinder und Jugendlichen führen.Jugend- und Erwachsenenalter: Phase 5 - 8

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    1. Phase (ca 0 - 1,5 Jahre)
    Urvertrauen vs. Urmisstrauen- enge Anknüpfung an Freuds "orale Phase"- Kind ist völlig von Mutter abhängig- Gefühl der tiefen inneren Geborgenheit = Urvertrauen    ----> diffuses Gefühl    ----> basiert auf Erfahrungen mit der eigenen Mutter, aber bedeutet nicht Vertrauen in sie- Enttäuschungen sind unvermeidbar    ----> Urvertrauen wird erschüttert                - entwicklungsfördernd                - "innere Unruhe" im Kind                    ----> positive Folge möglich: Entwicklung von eigenen Aktivitäten- Aufgabe: Balance zwischen Urvertrauen und Urmisstrauen herstellen
    --> kein Urvertrauen: später keine Zuversicht, keine         Aufgabenbewältigung, innerliche Unruhe--> kein Urmisstrauen: Gefährdung der Entwicklung,         kann kaum         Zurückweisungen oder Niederlagen hinnehmen---------> Eltern dürfen Kinder nicht grob                    vernachlässigen, aber auch                     nicht NUR verwöhnen und liebkosen Hyperaktivität kann Folge beider Extrema sein "stabile", liebevolle Bezugspersonen sind wichtig

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    2. Phase (ca. 1,5 - 3 Jahre)
    Autonomie vs. Scham und Zweifel- enge Anknüpfung an Freuds "anale Phase"--> Kind würde einerseits etwas gerne tun, weiß jedoch, dass es       verboten ist- Einschränkung der "Autonomie" des Kindes durch Verbote--> häufig Wut und Aggressivität- innerer Konflikt, wenn das bevorzugte Handeln verboten ist und    gleichzeitig als "schlecht" dargestellt wird--> Scham, Gefühl von Mitmenschen auf Grund von Handeln /        Eigenschaften als minderwertig wahrgenommen zu werden
    enstehende Krise ist sinnvoll: Lernen von Regeln und Verboten Lernen, dass nicht immer der eigene Wille durchgesetzt werden kann Trieb- und Bedürfniskontrolle Lernen, die Reaktionen der Anderen schrittweise einzuschätzen Erfahren, dass Handeln Folgen nach sich zieht extreme Erziehung & Folgen: nur  Ge- und Verbote: zwanghafte Gehorsamsorientierung, Ablehnung von Ge- und Verboten, geringe Ordnungsbereitschaft, keine Anerkennung von Autoritäten keine Ge- und Verbote: Suche nach Autoritäten

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    3. Phase (ca. 3 - 6 Jahre)
    Initiative vs. SchuldgefühlAnknüpfung an Freud: Ödipuskonflikt ist bedeutsam--> Entstehung von Schuldgefühl wegen Konkurrenzdenken         gegenüber dem gleichgeschlechtlichen Elternteil und         gleichzeitiger Liebe zu diesem--> Erikson: Rivalität und Konkurrenz auch im Kindergarten oder         unter Geschwistern------> Eltern müssen vorbildlich handeln, Grenzen aufzeigen, aber               Kind nicht abweisen            --> gleichgeschlechtlich: aktiver Partner zum bewundern            --> andersgeschlechtlich: Stellenwert des Lebenspartners                     verdeutlichenGewissensbildung des Kindes (fremdbestimmt, heteronom)--> basierend auf Liebe, Bewunderung, Unterwerfung
    rigide Macht / Abweisung: Kinder lernen nicht die Initiative zu ergreifen, Kinder wollen nicht gefallen, Kinder sehen kein Vorbild--> keine Eigeninitiative, kaum eigenes Gewissen, schnelle        Unterwerfung gegenüber (vermeintlichen) AutoritätenODER--> hektische Ergreifung der Initiative, ständig neue Beziehungen,        keine langen BeziehungenEltern sollten Forderungen und Entscheidungen immer begründen!!!

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    4. Phase (ca. 6 - 12 Jahre)
    Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühlgroße RelevanzEntstehung von Werksinn--> Schule ist wichtig und sinnvoll------> Bewusstsein, dass bestimmte Leistungen noch nicht erbracht              werden können-------------> Gefühl von Unterlegenheit gegenüber der Eltern und                            älteren Kindern-----------------> Minderwertigkeitsgefühl (prinzipiell)                                  entwicklungsfördernd--------------------> Motivation sich anzustrengen, Ehrgeiz                                         - ständige Abwertung                                             ---> Arbeitsverweigerung, Furcht vor Ablehnung,                                                       Leistungsdruck                                        - ständiges Loben                                            ---> unrealistische Einschätzung der eigenen                                                     Leistungen
    WICHTIG:Gleichaltrige Leistungsvergleiche in der SchuleRegelspiele

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    Kritik
    nicht frei von bestimmten kulturellen Einstellungen des Autors nur Orientierung, keine "erzieherischen Rezepte" fraglich, ob das Modell heutzutage noch ausreicht

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    5. Phase
    Identität vs. Identitätsdiffusionphysische Geschlechtsreife und körperliche und hormonelle Veränderungen --> Phase des Übergangs von Kindheit ins ErwachsenenalterAusbildung einer eigenen PersönlichkeitZunehmende Ablösung von der Familie, MündigkeitGruppe der Glecihaltrigen hat hohe BedeutungWer bin ich und wer will ich sein??Hinterfragen von ideologischen PerspektivenKritische Betrachtung der Um- und MitweltEntdeckung von Schwächen und Fehlern der Menschen im unmittelbaren Umfeld.Bestimmte Erwartungen können nicht erfüllt werden oder man will es nicht
    Mühevolle Erarbeitung der Identität--> zu viele Identitätsangebote------>manche schaffen es nicht eine Identität auszubilden-----------> IdentitätsdiffusionViele bedürfen eines MoratoriumsGruppen/Orte, wie Sportvereine, haben große BedeutungMädchen: innige Beziehungen zu Tieren --> Lebenssinn in TierpflegeJugendliche müssen Verantwortung übernehmen, sollen für Folgen ihres Tuns einstehen, Berücksichtigung von moralischem Denken und Werten

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    5. Phase
    rigide Vorgaben und Verbote:--> Identität bleibt auf kritiklose Unterwerfung unter Autoritäten ausgerichtetODER--> radikale Ablehnung aller Autoritäten, keine positive Identität

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    6. Phase
    Intimität und Solidarität vs. IsolierungLernen intime Beziehungen einzugehen--> besondere Verantwortung für den Anderen übernehmen--> besondere Zuwendung erfahrenANSONSTEN: Zustand der Isolierung

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    7. Phase
    Generativität vs. StagnationFähigkeit und Wunsch sich für den Fortbestand der Gemeinschaft einzusetzen Zeugen und Gebären von Kindern Bereitschaft für die nachwachsende Generation Verantwortung zu übernehmen kriminelles Verhalten = misslungenes generatives Verhalten / sinnvolle generative Lebenseinstellung

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    8. Phase
    Integrität vs. VerzweiflungMöglichkeit auch im Alter noch Gestaltungsmöglichkeiten zu entdecken.Am Ende des Lebens muss das eigene Leben vor sich selbst bewertet werden.

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    Kritik
    Folgt bestimmten kulturellen Orientierungen Erwachsene nehmen im Moratorium weiter Einfluss Moratorium kann immer nur zeitlich begrenzt gewährt werden während des Moratoriums könnte sich eine Identitätsdiffusion noch ausweiten          ----> Bezüge zur Realität notwendig 
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