Deutsch-Französische Freundschaft

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Französisch Slide Set on Deutsch-Französische Freundschaft, created by Paula Raithel on 18/10/2016.
Paula Raithel
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    1958 begann eine Ära der Begegnung. Bundeskanzler Konrad Adenauer war von der Wichtigkeit enger, regelmäßiger und dauerhafter Beziehungen zwischen Frankeich und Deutschland überzeugt. Als der französische Staatspräsident Charles de Gaulle ihn zu sich nach Hause nach Colombey-les-deux-Eglises einlud, war Adenauer zunächst skeptisch, denn de Gaulle galt als anti-deutsch. Doch de Gaulle schlug Adenauer bei dieser ersten Begegnung eine enge deutsch-französische Zusammenarbeit vor. Er wollte, dass Frankreich eine wichtige Rolle in der Weltpolitik spielte, wusste jedoch, dass es dies nur im Rahmen eines starken Europa tun könnte, das von den Großmächten USA und UdSSR unabhängig war. Er sagte Adenauer, Frankeich befürchte nun keinen deutschen Angriff mehr, und der einzig mögliche Partner für Frankreich sei die Bundesrepublik – vorausgesetzt sie verzichte auf Atomwaffen und betrachte die Ostgrenze als endgültig. Das erste Treffen de Gaulles und Adenauers war der Beginn eines engen freundschaftlichen Verhältnisses
    1958 – 1963: Adenauer und De Gaulle

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    1963: Elysée-Vertrag
    1963 wurde in Paris ein Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit unterzeichnet. Er symbolisiert einen Wendepunkt in den Beziehungen. Die Phase der Aussöhnung war weitgehend abgeschlossen. Nun begann eine enge Kooperation beider Regierungen. Um die Politik besser abzustimmen, waren regelmäßige Treffen zwischen dem französischen Präsidenten und dem Bundeskanzler sowie zwischen Ministern vorgesehen. Das Deutsch-Französische Jugendwerk wurde gegründet. Von beiden Regierungen finanziert, stellt es Jugendaustauschprogramme und Sprachkurse in den Mittelpunkt seiner Arbeit. Durch Begegnungen sollen Vorurteile abgebaut und eine gemeinsame Identität geschaffen werden. Bis heute haben 8 Millionen Jugendliche aus beiden Ländern an den Begegnungen teilgenommen.

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    Frankreich und Deutschland spielten aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung eine Schlüsselrolle im europäischen Einigungsprozess. Doch unterschiedliche Interessen führten immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Partnern. Frankreich war der gemeinsame Agrarmarkt wichtig. Da in Frankreich mehr Menschen in der Landwirtschaft arbeiteten, wollte die Regierung in den 1960er Jahren den französischen Markt schützen und europäische Absatzmärkte für die Überschussproduktion – zum Beispiel von Weizen – sichern. Die damals teurer produzierende deutsche Landwirtschaft fürchtete Nachteile aus dem einem gemeinsamen Agrarmarkt. Deutschland war die Zollunion wichtig, weil die deutsche Industrie stark von Exporten ins Ausland abhängig war. Frankreichs weniger entwickelte Industrie stand der Öffnung der Zollgrenzen skeptischer gegenüber.Aber es gab auch andere politische Gegensätze. Frankreich war zum Beispiel für ein Europa der Vaterländer. Deutschland dagegen strebte die Überwindung der Nationalstaaten an.Trotz der deutsch-französischen Freundschaft führten diese Gegensätze immer wieder zu Spannungen in Brüssel. 1967: Wurde die „Europäische Wirtschaftsgemeinschaft“ zur Europäischen Gemeinschaft (EG). 1973 traten Dänemark, Irland und das Vereinigte Königreich bei.
    Von der EWG zur EG

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    1974 – 1981: Giscard d’Estaing – Schmidt
    Als in der Bundesrepublik Helmut Schmidt Kanzler wurde und in Frankreich Valérie Giscard d’Estaing Präsident, entwickelte sich zwischen den beiden ein freundschaftliches Verhältnis. Auch hatten sie ähnliche wirtschaftspolitische Vorstellungen. Es gab neue politische Impulse, um dem seit der Öl- und Weltwirtschaftskrise drohenden Zerfallsprozess der EG entgegenzutreten. 1978 einigten sich Giscard d‘Estaing und Schmidt auf ein europäisches Währungssystem, innerhalb dessen die nationalen Währungen sich nur in gewissem Rahmen bewegen könnten. Damit sollten die Wechselkurse innerhalb der Europäischen Gemeinschaft stabilisiert werden. Eine weitere Initiative führte 1979 zur ersten Direktwahl des Europäischen Parlaments. Die Europäische Gemeinschaft erweiterte sich 1981 um Griechenland. 1986 folgten Portugal und Spanien.

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    1982 – 1995: Mitterrand - Kohl
    Als François Mitterrand und Helmut Kohl an die Regierung kamen, blieb die enge Freundschaft zwischen den Nachbarn eine konstante Größe der Politik beider Länder. Trotz unterschiedlicher politischer Herkunft der Staatsmänner. Die militärische Kooperation wurde weiter intensiviert. Über gemeinsame Manöver und Rüstungszusammenarbeit hinaus, wurden neue Wege beschritten. 1990 wurde eine gemeinsame deutsch-französische Brigade gegründet, 1993 wurde die Brigade in das Eurokorps eingebunden, dem auch Belgien, Spanien und Luxemburg angehören, und das Einsätze für EU und NATO-Missionen steuert. 1994 waren als Teil der deutsch-französischen Brigade erstmals deutsche Soldaten bei der Parade auf den Champs-Elysées zu sehen. Ein Anblick, der manche, wie Valéry Giscard d’Estaing, schmerzlich an die Vergangenheit – die Besetzung Frankreichs durch die Deutschen während des zweiten Weltkriegs - erinnern mochte. Zum Defilee der deutschen Soldaten auf den Champs-Elysées äußerte sich Giscard d’Estaing in einem Interview des französischen Fernsehens: „Als ich in Paris noch zur Schule ging, hörte ich jeden Morgen beim Aufwachen die Deutschen unter den Fenstern singen. Bis 1944 hörten wir ihre Schritte auf der Straße. Der Gedanke daran, dass man die deutschen Soldaten in diesem Jahr, wo wir all dieser Schlachten, dieser Opfer gedenken, auf den Champs-Elysées vorbeidefilieren sehen wird, geht mir schon zu Herzen“. Die Wiedervereinigung der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik zu einem großen Deutschland im Jahr 1990 ließ bei den Nachbarn, insbesondere in Frankreich, Ängste entstehen. Die Beziehungen zwischen dem vereinigten, großen Deutschland und Frankeich wurden nicht einfacher. Beide mussten sich in ihre neue Rolle finden. Doch die Einheit wurde kooperativ mit den europäischen Partnern vollzogen und von Frankreich konstruktiv mitgetragen.

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    Die deutsch-französische Zusammenarbeit wurde auch in den kommenden Jahren durch „Politiker-Paare“ befördert. 1997 verabschiedeten Bundeskanzler Helmut Kohl und Staatspräsident Jacques Chirac in Weimar eine gemeinsame Erklärung über die kulturelle Zusammenarbeit. 1998 legten Bundeskanzler Gerhard Schröder und Jaques Chirac Saarbrücken als Sitz der geplanten Deutsch-Französischen Hochschule fest, die ein Verbund deutscher und französischer Hochschulen werden sollte und im Jahre 1999 ihre Arbeit aufnahm. 2002 wurde der „Euro“ - bereits seit 1999 die gemeinsame Währung der Europäischen Union - in Frankreich, Deutschland und 10 weiteren Ländern der EU auch als Bargeld eingeführt. Weitere Länder schlossen sich in den folgenden Jahren an. Auch heute sind die Interessen Frankreichs und Deutschlands nicht immer gleich, es gibt unterschiedliche Positionen und Konflikte, die jedoch im Rahmen der Europäischen Union ausgetragen werden. Neben der politischen und der kulturellen Zusammenarbeit ist es oft auch nüchternes wirtschaftliches Interessenkalkül, das Deutsche und Franzosen immer wieder zusammenarbeiten lässt. Mehrere tausend deutsche Firmen haben Filialen in Frankeich, und fast ebenso viele französische Firmen haben Niederlassungen in Deutschland. Die deutsch-französischen Beziehungen sind zum Alltag geworden. Sie in Gang zu halten, bedarf jedoch einer permanenten Anstrengung. Wenn Deutschland und Frankreich auch künftig Motor der europäischen Einigung sein wollen, müssen sie ihre Fähigkeit, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, weiter pflegen und ausbauen.
    1995 bis heute
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