VL 12: Ethik, Medienrecht und Qualität 1

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Lernziele: - wissen unter welchen rechtlichen und ethischen Bedingungen Journalismus betrieben wird - Instrumente zur Qualitätssicherung und -kontrolle kennen - wissen wie eine Blatt- bzw. Inhaltskritik durchgeführt werden kann
Sven Christian
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Sven Christian
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    Ethik und Recht im Journalismus
    Gesellschaftlicher Grundkonsens Sozio-kulturelle (ev. auch religiöse) Prägung Staatssystem (föderal strukturierte Demokratie) Politischer Wille Juristische Regelung Unternehmerische Haltung Persönliches Wertesystem (Wollen sie wirklich auch fürs Publikum arbeiten? Persönliche und berufliche Haltung) Wirtschaftlicher Rahmen - Freiheit des Journalisten durch Freiheitsrechte des Einzelnen beschränkt- Brancheninterne Regulierung: Presserat- UBI: Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen

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    Definition von Qualität der SRG
    inhaltliche Richtigkeit inhaltliche Kompetenz (Vertiefungskompetenz) verlässliche Themenhierarchie Themenkontinuität verlässliche journalistische Standards formale Kompetenz (Gestaltung-, Sprachkompetenz) formale Vielfalt (adäquate Form) Verständlichkeit Schnelligkeit Authentizität Präsenz (am Ball sein; zeitlich und inhaltlich)  Nähe zum Publikum 

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    Qualitätsmanagement Herleitung NZZ
    Drei Grundsätze:  Unabhängikgeit Hohe Qualität Liberale Grundhaltung Unabhängigkeit: Frei von Sonderinteressen, Sicherstellung eines hohen Eigenfinanzierungsgrads, eine nachhaltige Wirtschaftlichkeit, große Krisenresistenz, sorgsam gelebte Checks-and-Balances gegenüber DrittinteressenHohe Qualität: kompetent, relevant, originär, exklusiv, innovativ, adaptiv, professionell (messbar besser als spezifische Konkurrenz im jeweiligen Angebotssegment)Liberale Grundhaltung: Respekt vor dem Individuum und seiner Eigenverantwortlichkeit, Förderung von gesellschaftlicher und marktwirtschaftlicher Freiheit bei größtmöglicher interventionistischer Zurückhaltung und schlanken stattlichen Strukturen, und Kampf für Menschenwürde und Freiheitsrechte unter Achtung der Rechtsstaatlichkeit

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    Qualitätsmanagement - Messgrößen 
    Wie misst man Qualität?- Sachliche Richtigkeit (was unterscheidet falsch und richtig?)- Relevanz (gemäß Positionierung)- Zeitliches Genügen (rechtzeitig, schnell, erste...)- Handwerkliches Genügen (Aufbau, Zugang, Distanz, etc.) - Stilistisches Genügen (Sprache, Ton, Bild, Dramaturgie, etc.)- Produktionssicherheit- Kundenfreundlichkeit- Nutzwert- Einzigartigkeit- ABER, keine ISO-Zertifizierung bei Kernprodukt, dem Inhalt
    Wie sichert man Qualität?- Aus- und Weiterbildung- Workflow-Management (4-Augen-Prinzip) - Kritische Hinterfragung der eigenen Leistung (Senderkritik)- Bench-Vergleich- Kundenfeedback- Rahmenbedingungen- Redaktionskultur- Achtung und Durchsetzung von Kodizes- Sanktionierung bei Misstritten- Transparenz bei Fehlern, Rügen, juristischen Urteilen- Selbstregulierung durch Ombudsperson/ Presse-bzw. Medienräte

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    Feedback-Kultur 1
    Was ist eine zielführende Feedback-Kultur? sachlich, fair, nachvollziehbar positiv kritisch (anstelle von destruktiv vernichtend) keine Eigen-bzw. Gruppendynamik zulassend reflektierend auch der Kritik gegenüber nie nur top-down! verankert in der Redaktionskultur ergebnisverbessernd exemplarisch für das Allgemeine
    Wie organisiert man Feedback? Sitzungen täglich, wöchentliche, instand? kontinuierlich../situativ... prinzipiell als Teil der governance in einer Redaktion mehrstufig indirekt schriftlich/ direkt face-to-face Fremd- und eigene Wahrnehmung

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    Feedback-Kultur 2
    Wie ist es bei einer gut geführten Redaktion üblich? täglich Kurzkritik (situativ) durch CR/TL während Morgenstehung täglich Inhaltskritik Ressortebene täglich Gestaltungsfeedback durch AD an Bildredaktion laufend (extrem zufällig) durch CR (walking around...) Wöchentlich schematisch an Planungssitzung Kader selten Einladung Fremdkritik 4-6-Augen-Prinzip bei allen Texten (Soll), Kommentaren (Pflicht) alle "heiklen" Inhalte müssen CR vorgelegt werden CR reagiert mündlich oder schriftlich  Meinungsbildung im Ausspracheverfahren mit Dossierverantwortung MA-Gespräche auf allen Stufen mind. 1x jährlich Sorgsame Führung heisst, Feedback als eine direkte Funktion der Qualitätssicherung auf Ebene Mitarbeiter und Inhalten zu verstehen. Aber: Wer solches leisten will/muss, muss dafür sehr viel Zeit und Akribie aufwenden können! So gesehen dient Feedback eben nicht nur zur Förderung einer möglichst fehlerarmen Publizistik (direkte Qualitätssicherung), sondern ist immer auch Bestandteil eines erfolgreichen Redaktionsmanagements mit Blick auf Mitarbeiterführung (indirekte Qualitätssicherung). Wenn sich Journalisten ernst genommen fühlen, Wertschätzung und Tadel erhalten, dann zeugt das von Respekt für ihr Handwerk. Das ist intrinsisch wohl die beste Motivation für einen Journalisten. Gute Chefs sind daher präsent und aufmerksam für beides!

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    Hinweise zu Text und Bild
    Bildlegende braucht notwendige Informationen für Verständnis des Bildes Klare Benennung von Ort und Personen in der Bildlegende Keine Informationen in die Legende, die im Bild nicht eindeutig enthalten sind --> Nicht die Interpretation des Bildes dem Leser vorgeben Bei selbsterklärendem Bild: Verzicht ("Abfallsäcke" kann jeder selber sehen) keine Ironie in Bildlegende
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