Geschichte-Antike

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Abitur Geschichte (Griechenland ) Flashcards on Geschichte-Antike, created by K. Boettcher on 08/01/2016.
K. Boettcher
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Question Answer
Kennzeichen der Polis Kennzeichen: 1. Innen- und außenpolitische Selbstständigkeit (Autonomie und Eleutherie) 2. Wirtschaftliche Selbstgenügsamkeit (Autarkie) 3. Name abgeleitet von Bewohnern, nicht vom Ort 4. Unter dem Schutz der Gottheit und ihrer Gesetze 5. Aristokratie/Oligarchie 6. Verkehr zwischen den Polis durch Verträge  Weitgehend gleiche Ausprägung, aber unabhängig voneinander
Wesen der Polis Wesen: 1. Politik/Verfassung a. Zoon politikon: Streben der Menschen nach staatlicher Gemeinschaft b. Politeia: Identität von Staat (Aufbau, Verfassung) und Bürgerschaft c. Staat der Politen (Vollbürger) mit unbeschränkter Souveränität; Bürger ist jeder dem der Staat die Teilnahme an beratender und richtender Staatsgewalt zugesteht d. Teilung der Bewohner in polites (Vollbürger), Halbfreie, Fremde, Sklaven e. Herrschaft der Freien über die anderen
Athen • Bezeichnet die Stadt Athen und die Halbinsel Attika -> großes Herrschafts- und Einwirkungsgebiet • Der Name ist abgeleitet von dem der Schutzgöttin der Stadt, Pallas Athene, die ihren Sitz im Parthenon –Tempel der Akropolis hat. • Bezeichnung des Staatswesens als „oi Athenoi“ – „Die Männer von Athen“: im griechischen Sprachgebrauch und Staatsverständnis machen die kampffähigen Männer einer Gemeinschaft den Staat aus, nicht ein abstrakter Staatsbegriff oder ein geographischer Begriff.
Politik in Athen • Am Anfang Monarchie. 800 v.Chr Wandel zur Aristokratie: o Jedes Jahr werden 8 Archonten gewählt, die für verschiedene Bereiche (Verwaltung, Rechtsprechung, Kriegsführung etc) zuständig sind o Nach einem Jahr kommen die Archonten in den Adelsrat= Areopag (-> oberste beschließende und richtende Gewalt)
Sozialstruktur einer Polis • Fast immer befindet sich bei einer Polis eine Anhöhe/Berg (= Akropolis = Oberstadt). Hier wohnt niemand, sondern die Akropolis ist Treffpunkt für Bürgerversammlungen, Gerichtsverfahren, religiöse Zeremonien. Ein prächtiger Tempel als architektonisches Zentrum. • Bürger einer Polis war nur der, der Kind eines Bürgers war oder ein Stück Land besaß. • Neuankömmlinge/Fremde aus anderen Polis blieben immer ohne Bürgerrecht -> Metöken (In Athen ~ 1/10 der Bevölkerung) • Sklaven bildeten eine weitere Gruppe, die kein Bürgerrecht besaßen. (in Athen ~1/3 der Bevölkerung) • Frauen und Kinder waren ebenfalls keine Bürger und besaßen keine politischen Rechte. • Innerhalb der Gruppe der Polisbürger gab es große soziale Unterschiede
Demokratie • Zusammengesetzt aus: „Demos“ = Gesamtvolk, bzw. niederes Volk und „Kratos/Kratein“ = Stärke/Macht ausüben • Demokratie bedeutet also wegen der Doppeldeutigkeit des Begriffs „demos“ entweder die Herrschaft des Gesamtvolkes über sich selbst oder die Herrschaft des niederen Volkes über das Gesamtvolk. • Der Begriff der Demokratie entstand erst nach ihrer Entstehung, erstmals bei Herodot genannt, später – meist in herabsetzendem Sinne – von Schriftstellern, die im Nachhinein von der Blütezeit der Demokratie schrieben. (Thukydides, Antiphon, Aristophanes, Aristoteles) • Lange Zeit wurde statt des Begriffs Demokratie der Begriff Isonomia verwendet, der im 6. Jhdt. entstanden ist. (zuerst mit Solon, später als Gegenbegriff zur Tyrannis) • Aristoteles schuf die Unterscheidung in „politie“ für die gemäßigte Form der Demokratie, und „demokratia“ als Bezeichnung für die radikale Volksherrschaft im 4. Jahrhundert
Zeitliche Entwicklung 1200-700 v. Chr.: Dorische Wanderung. Erst danach gibt es eine Sesshaftigkeit. Schon vorher wanderten aber verschiedene Stämme ein. Seit ca. 1100/1000 v.Chr: Beginn der Besiedelung/Kolonisierung der ionischen Küste (Westküste Kleinasiens bedingt durch Landknappheit 776: Beginn der Aufzeichnung der olympischen Siegerlisten Ab ca. 750 v.Chr.: Beginn der Aufzeichnung der Werke Homers (Ilias, Odyssee) 750-550 v.Chr.: Zeitalter der griechischen Kolonisation nach Westen aus Landknappheit, Hungersnöten und Überbevölkerung („Griechen saßen um das Mittelmeer, wie die Frösche um den Teich“) 7. Jhd.: wirtschaftliche und soziale Konflikte in Athen  Missernten,  Verarmung und Verelendung der Kleinbauern  Schuldknechtschaft (meist dann als Sklaven verkauft)  Zunehmende Kolonisierung nach Westen Sozialer Unterschied zwischen arm und reich wird immer größer Handwerker und Kaufleute profitieren von der Kolonisierung  Gelangen zu Reichtum und verlangen politisches Mitspracherecht  Dürfen, wenn sie sich eine Rüstung leisten können, in Kriegen mitkämpfen (-> Hopliten) Auch in der Adelsschicht n
Reform des Solon a. Entschuldung der Bauern und Verbot der Schuldknechtschaft b. Freikauf von, in die Sklaverei verkauften attischen Bürgern c. Festlegung eines Höchstmaßes an Grundbesitz, aber keine Neuverteilung d. Maßnahmen zur Förderung von Handel und Gewerbe e. Koppelung der politischen Mitsprache an die Finanzkraft des Bürgers und seine militärische Funktion  Einteilung in 4 Klassen (Großgrundbesitzer, Ritter, Jochbauern, Arbeiter)
Reform des Kleisthenes a. Einteilung des Landes in 10 Phylen b. Jede Phyle setzt sich zusammen aus je einem Bereich (Deme) der Stadt, des Landes und der Küste c. Der Rat der 500 (boulé) setzt sich aus 50 Ratsherren je Pyle zusammen, die für 1/10 des Jahres die Regierungsgeschäfte führen d. Der Rat der 500 macht mit der Volksversammlung Gesetzesvorschläge e. 10 Strategen, beliebig oft wählbar, immer auf 1 Jahr, sind militärische Befehlshaber f. 10 Schatzmeister (1 pro Phyle): Überwachung der Staatsgelder g. Ostrakismos (Scherbengericht): auf Antrag werden zu mächtige Persönlichkeit aus Athen verbannt ohne Verlust an Ansehen, Vermögen und Bürgerrecht, Abstimmung in der Volksversammlung mit min. 6000 Teilnehmern. h. Schaffung der Demen: Selbstständige Verwaltungseinheiten und Kultgemeinschaften i. Bedeutung der Volksversammlung: o Ort des politischen Geschehens o Adelsparteien müssen um Unterstützung werben  Isonomia und Isegoria schränken Vorrechte des Adels ein, aber es können sich praktisch nur Adlige politisches Engagement finanziell leisten -> Oligarchie → Beseitigung sozialer Abhängigkeiten
Reform des Ephialtes/Perikles 1. Areopag verliert Oberaufsicht über Staatsverwaltung  Entmachtung  Wird an Boulé und Volksversammlung übertragen  Areopag ist nur noch für die Blutgerichtsbarkeit zuständig 2. Geschworenengericht: nun aus allen 4 Klassen wählbar und mehr Machtbefugnisse 3. 461: Perikles führt Diäten als Tagegeld für Beamte, Ratsmitglieder und Geschworenenrichter ein.  Bauern, Handwerker verlieren kein Geld mehr wenn sie zu den Versammlungen gehen  Verhinderung von Bestechung und Parteiinteresse 4. 458: Zulassung der Zeugiten (3. Steuerklasse) zum Archontat  Verwirklichung der politischen Chancengleichheit durch Diäten und Losverfahren 5. Alle Ämter außer die Strategen werden durch das Los bestimmt.  Prinzip der absoluten Gerechtigkeit (Ausschaltung von Parteiinteressen) 6. Metöken leisten Heeresdienst aber ohne politische Mitsprache zu erhalten 7. Neues Bürgerrechtsgesetz: beide Eltern müssen Vollbürger sein → Vollendung der Demokratie durch politische Gleichheit der Bürger (Insomnia) Folgen: • Theten werden zu Vollbürgern mit aktivem und passivem Wahlrecht • Entstehen einer radikalen Demo
Radikale Demokratie I. Verwirklichung der Isonomia (Gleichheit aller vor dem Gesetz) II. Breite Masse regierungsunfähig -> auf fähigen Politiker angewiesen III. Fördert Nationalstolz durch einmalige Herrschaftsform  Feste persönliche Bindung an Polis IV. In Athen: i. Perikles durch überragende Rednergabe jährlich zum Strategen (-> höchstes Amt) gewählt ii. Beeinflussung der Volksversammlung iii. Übertragung von Entscheidungsbefugnissen an Strategen iv. Kritik von Thukydides: „nur dem Namen nach eine Demokratie. In Wirklichkeit die Herrschaft des ersten Mannes“.  Problem: Menschen der unteren Klassen sind leicht zu beeinflussen: Gefahr einer Alleinherrschaft
Perserkriege 499-494: Ionischer Aufstand gegen das Perserreich → Zerstörung von Milet Athen und andere Poleis haben die Kolonien unterstützt → Angst vor persischer Rache  Gründung des Peloponnesischen Bund unter der Führung von Sparta 490: Strafexpedition Persiens → Sieg der Griechen bei Marathon → Sieg wird als Sieg des überlegenen politischen Systems angesehen (-> Stärkung des Nationalstolzes) 486/487: Archonten werden ab sofort ausgelost  Schwächt Bedeutung des Amtes  Stärkt Bedeutung der Volksversammlung und des Strategenamtes Massive äußere Bedrohung durch die zu erwartende Invasion.  Staatlich, gefördertes Flottenbauprogramm (200 Trieren, 34.000 Ruderer): 4. Steuerklasse (Theten) leisten als Ruderer Militärdienst  Theten wollen auch politisches Mitspracherecht 480: Niederlage der Griechen bei den Thermophylen  Ablenkung von der eigentlichen Schlacht bei Salamis  Schlacht bei Salamis: erster Sieg der griechischen Kriegsflotte 478/477: Gründung des Attisch-Delischen Seebundes unter der Führung Athens 468: Zerstörung der persischen Flotte durch den Seebund 462, 458-450: Reform
Perikleisches Zeitalter I. Die Vollendung der Demokratie a. 462 Entmachtung des Areopags → alle Macht in der Volksversammlung und der Boulé → Losverfahren b. 461 Durch die Zahlung von Diäten für das Rats- und Richteramt und später sogar an Teilnehmer der Volksversammlung wurde die Demokratie auf eine breitere Basis gestellt  Ärmere Bürger können sich seitdem am politischen Leben beteiligen aber es besteht auch die Gefahr, dass man aus Versorgungsgründen teilnimmt. Zur Kostendeckung der Reformen werden die Leiturgien eingeführt = besondere Pflichten, für die reiche Bürger aufkommen müssen (Finanzierung von Kriegsschiffe, Festgesandtschaften, Diäten, …) Bisher gab es für die athenischen Vollbürger keine festen und regelmäßigen Steuern, sondern nur im Kriegsfall wurden Abgaben erhoben, jetzt mit den Leiturgien eine regelmäßige Abgabe. (nur Metöken mussten vorher bereits 12 Drachmen im Jahr als Kopfsteuer zahlen) c. 458 Zulassung der Zeugiten zum Archontat → politische Verantwortung ganz beim Volk, d.h. den attischen Bürgern → Wahlamt „Stratege“ von größter politischer Bedeutung  Direkte Beteiligung aller B
Beurteilung der attischen Demokratie 1. Obwohl man sich bemühte, blieb die attische Polis doch eine Herrschaft der Minderheiten. Denn nur ein Bruchteil der in Athen lebenden Menschen waren Vollbürger (S. 25, M4) 2. Der Adel hatte zwar die gleichen Rechte wie jeder andere Bürger in der Volksversammlung, aber wegen ihrer Erfahrung behielten doch meist die Adeligen die wichtigsten Ämter und damit die Führung 3. Der mangelnde Bildungsstand der meisten Bürger, die doch in Ämter gewählt wurden, ließ die tüchtigen und gebildeten resignieren  Zögerliche politische Arbeit, wenn das Los auf Unfähige fiel 4. Die Masse der Bürger war leicht zu beeinflussen, was Demagogen (besonders Perikles) ausnutzten 5. Durch den jährlichen Wechsel im Amt war es schwierig eine kontinuierliche Politik zu gestalten
Niedergang der Polis I. Ursachen a. Dualismus Athen–Sparta: - Attischer Seebund: Aufstieg Athens zur Großmacht - Bedrohung der Vormachtstellung Spartas b. Peloponnesischer Krieg (431-404) - Niederlage Athens und Auflösung des Seebundes = Ende der politischen Vormachtstellung - Vormachtstellung Spartas in Griechenland c. Innenpolitische Stabilität Athens bleibt gewahrt  Zerstörung des politischen Gleichgewichts II. Stationen a. Keine dauerhafte Vormacht Spartas b. Aufstieg Thebens c. Persien: erneute Inbesitznahme der ionischen Stadtstaaten, beherrschende Macht der Ägäis d. Athen: neue Konsolidierung, wechselnde Bündnisse e. 4. Jhd.: gekennzeichnet durch innergriechische Machtkämpfe und ständige Bürgerkriege  Machtvakuum innerhalb der griechischen Poliswelt III. Folgen a. Aufstieg Makedoniens (Heerkönigtum) b. Seit 360: Eingriffe in griechische Auseinandersetzungen durch Philipp II. c. Sieg über hellenischen Bund in Chaironea: Hegemonie Makedoniens über Griechenland d. Gemeinsamer Feldzug gegen Persien unter Alexander: endgültiger Sieg über Persien e. Zusammenschluss der Griechen gegen Makedonien nach A
Sklaverei • Die Sklaven ermöglichten es den Griechen / Athenern sich politisch zu betätigen. • Zunächst arbeiteten Sklaven vorwiegend in Haus und Hof. • Versklavt wurden vor allem Nichtgriechen und Kriegsgefangene. • Man findet Sklaven in fast allen Berufen: Landwirtschaft, Handwerk, Bergwerk, Erziehung, medizinischer Bereich (Ärzte) • Die griechische Wirtschaft beruhte zwar niemals ausschließlich auf der Sklaverei, aber die Sklaverei stellte einen wichtigen Faktor für die funktionierende Wirtschaft dar. • Es gab neben Sklaven auch freie Bauern, zinspflichtige Pächter und Tagelöhner, die die gleiche Arbeit in der Landwirtschaft ausübten. • Gerade auf größeren landwirtschaftlichen Besitzen (des Adels) wurden viele Sklaven eingesetzt. In den Bergwerken kamen fast nur Sklaven zum Einsatz, weil die Arbeit dort sehr hart war. • Sklaven wurden als Kapitalanlage und Mietobjekt angesehen.
Männer Das Leben der Männer fand hauptsächlich in der Öffentlichkeit statt. Man(n) trieb Sport, traf sich um über Politik zu reden, nahm die Geschäfte war, mit denen das Geld verdient wurde. Man traf sich außerhalb des Hauses. • Häufig wurde auch ein Symposium veranstaltet (Symposium = Gelage, Geselligkeit für Männer mit Gesang, Musik, Tanz, Speisen. Möglichkeit für eine zwanglose Kommunikation ohne Ehefrau). Diese wurde im eigenen Haus von vornehmen Athenern veranstaltet. Den Ehefrauen war die Teilnahme natürlich untersagt, sie blieben in ihrem abgetrennten Wohnbereich. Aber Hetären (Frauen die speziell für die Unterhaltung von Männern ausgebildet waren, nicht zwangsläufig Prostituierte!!) sorgten für die Unterhaltung bei den Symposien.
Erziehung - Nach Alter gestaffelt - Die Erziehung der Kinder erfolgte ab einem gewissen Alter durch Privatlehrer. Der Umfang der Bildung, die ein Kind / Junge erhielt war abhängig vom Vermögen der Eltern → Die Söhne wohlhabender Eltern wurden bis zu ihrer Volljährigkeit in Rhetorik, Sport und Musik unterrichtet, während ärmere Kinder nur Grundbegriffe des Lesens und Schreibens erlernten. - Mädchen lernten nur grundlegende Sachen und Hauswirtschaft Trotz der finanziellen Abhängigkeit für die Bildung gab es im Athen des 5. Jhd. V. Chr. erstaunlich wenig Analphabeten. Das Theater leistete einen wesentlichen Beitrag zur Bildung. Neben Musik und Tanz spielte in Athen die Leibesübung eine wesentliche Rolle, die im „Gymnasion“ betrieben wurde. Nur in Sparta gab es eine vom Staat verordnete Erziehung für die heranwachsende Jugend
Attische Demokratie • Die frühe Vorläuferin einer auf das Prinzip der Volkssouveränität gegründeten politischen Ordnung. • Mit ihr wurde ein Verfassungstypus entwickelt, der allen Bestrebungen zur Ausweitung direktdemokratischer Ansätze als Modell und geschichtliche Erfahrung dienen konnte und kann, im Positiven wie im Negativen. • vollständige Ausprägung erlangte sie im 5. Jahrhundert v. Chr., im Zeitraum zwischen den Perserkriegen und dem Peloponnesischen Krieg. Das war zugleich die Zeit der größten Machtentfaltung Athens durch den attischen Seebund und einer darauf mitgegründeten glanzvollen kulturellen Entfaltung, als deren imponierendstes Zeugnis die Bauten auf der Akropolis überliefert sind. • Auch in der Epoche ihrer Vollendung bot die Attische Demokratie allerdings nur einem Teil der Bevölkerung das Recht zur politischen Partizipation. Frauen, Sklaven und Metöken (Bewohner Athens auswärtiger Herkunft) waren davon ausgeschlossen. Registrierte Vollbürger waren andererseits auf allen politischen Entscheidungsebenen gefordert. • Eine Gewaltenteilung existierte nicht. • Wegen der Beschränkung auf män
Volksversammlung • Kerninstitution der attischen Demokratie. • Zugangsberechtigung: sobald sie nach Ableistung des Militärdienstes als Epheben mit 20 Jahren in der Bürgerliste ihrer jeweiligen Demen eingeschrieben waren. • In der Praxis ist das Mitwirkungsrecht jedoch hauptsächlich von denen ausgeübt worden, die im engeren Einzugsbereich des städtischen Siedlungskerns wohnten; andere ließen sich wohl nur gelegentlich und bei ganz wichtigen Problementscheidungen durch einen langen Hin- und Rückweg zur Pnyx nicht von der Teilnahme abhalten. So galten bereits 6000 Teilnehmer als „das Volk in Fülle“, das über alle Angelegenheiten Beschlüsse fassen konnte, meist in Form der Cheirotonie. Auch der Ostrakismos war an dieses Quorum gebunden, und es war zugleich die jährliche Anzahl an Bürgern, die den Volksgerichten als Geschworene dienten. • Jeder in der Volksversammlung Anwesende war nicht nur abstimmungsberechtigt, sondern besaß auch gleiches Rederecht (Isegorie) – ein besonders herausgehobenes Merkmal seiner Freiheit in der Demokratie. • Um einen geordneten Ablauf der maximal von Sonnenauf- bis Sonnenunte
Rat der 500/Boule • Legte Tagesordnung und Beschlussanträge für die Volksversammlung fest. Damit kam dem Rat eine entscheidende Funktion im Verfassungsgefüge Athens zu, denn eine Abstimmung in der Volksversammlung war nur möglich, wenn ein Antrag des Rates (probouleuma) vorlag. • Zusammensetzung und Organisationsweise aus der kleisthenischen Phylenordnung abgeleitet, was den Tagesrhythmus der ekklesia bestimmte  Den 10 Phylen entsprechend war das Jahr in 10 Abschnitte gegliedert, in denen die 50 Vertreter je einer Phyle den Ratsvorsitz und die laufende Geschäftsführung innehatten (Prytanie). Aus ihrer Mitte bestimmten sie wiederum einen täglich wechselnden Vorsitzenden, der für einen Tag und eine Nacht als der offizielle Repräsentant Athens fungierte. • Der Rat der 500 war das politische Organ, in dem alle attischen Demen im Verhältnis zur jeweiligen Bevölkerungszahl permanent vertreten waren • Aufsichtsfunktion über die Beamten, aus Vorberatungen resultierenden Beschlussanträge für die Volksversammlung und Zuständigkeit für die laufenden innen- und außenpolitischen Angelegenheiten  beinahe täglich
Volksgerichte • Wie das Volk (der Demos) in der Ekklesia als demokratischer Souverän entschied, so übte es in den aus ihr hervorgegangenen Volksgerichten die Rechtsprechung aus. • Beide Organe verkörperten jeweils das Volk als Ganzes und überlappten personell, sodass Gerichtssitzungen und Volksversammlungen nicht an denselben Tagen angesetzt werden durften. • Vor Gericht trugen Kläger und Beklagter nacheinander ihre Sachdarstellung sowie Rechtsgründe und Beweismittel vor und hatten je noch einmal Gelegenheit zur Erwiderung. Der Umfang der Einlassungen beider Parteien war durch den Einsatz von Wasseruhren auf die dem Prozessgegenstand angemessene Verhandlungsdauer begrenzt. Ohne Aussprache und gemeinsame rechtliche Bewertung urteilte sodann jeder Geschworene durch Einwurf des einen von zwei Stimmsteinen in eine Urne, ob die Klage in der vorgetragenen Form zu bestätigen oder abzuweisen war. Die einfache Mehrheit entschied; bei Stimmengleichheit unterlag der Kläger.
Religion und Kultur a. Nebeneinander von bäuerlicher Religion (Fruchtbarkeitskulte), Adelsreligion (olympische Götter), Volksreligion (Naturgötter) und Mysterienkulten b. Heiligtümer mit gesamtgriechischer Bedeutung: Olympia, Delphi, Samos, Delos c. Kultspiele zu Eren der Götter (Olympische Spiele zu ehren von Zeus, Phythien zu Ehren von Apoll) d. Einleitung jeder öffentlichen Handlung durch Opfer und Gebet 3. Kultur: a. Öffentliche Angelegenheit der Polis (Kunst, Literatur, Musik, Sport)  Träger des öffentlichen und privaten Lebens
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