Kap. 5.4, Geldschöpfung

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Wer bietet in einer modernen Volkswirtschaft Geld an?	Zentralbank und die Geschäftsbanken
Wer hat das alleinige Recht, Bargeld (Banknoten und Münzen) in Umlauf zu bringen (Bargeldschöpfung)?	Zentralbank
Welche Form des Geldes stellen die Geschäftsbanken bereit?	Buchgeld
Wer hat innerhalb der EU das Recht Münzen zu prägen (Münzregal)?	Die Mitgliedstaaten
Aus was besteht die Zentralbankgeldmenge?	Aus dem gesamten Bargeld (Banknoten und Münzen) außerhalb der Zentralbank sowie den Sichtguthaben bei der Zentralbank
Wann schöpft die Zentralbank Geld?	Wenn Sie Vermögensgegenstände (zum Beispiel Wertpapiere, Devisen) kauft und mit Zentralbankgeld bezahlt oder bei Kreditgewährung Zentralbankgeld bereitstellt
Wann vernichtet die Zentralbank Geld?	Wenn Sie Vermögensgegenstände (zum Beispiel Wertpapiere, Devisen) verkauft und sich mit Zentralbankgeld bezahlen lässt oder zur Tilgung eingeräumten Kredite Beträge an Geld entgegennimmt
Was ist Geschäftsbankengeld (= Buch- oder Giralgeld)?	Das von den Geschäftsbanken in Form von Sichtguthaben der Nichtbanken (= andere Unternehmen, Haushalte, Staat) geschaffene Geld
Was versteht man unter passiver Buchgeldschöpfung?	Wenn ein Bankkunde Bargeld auf sein Girokonto bei einer Geschäftsbank einzahlt, entsteht Buchgeld (= Sichtguthaben). In diesem Fall geht der Anstoß zur Schaffung von Buchgeld nicht von der Bank aus.
Wie verändern sich die Geldmengen M1, M2 und M3 bei der passiven Buchgeldschöpfung?	Die Bareinzahlungen führt zu einer Verlängerung der Geschäftsbanksbilanz (Aktiv-Passiv-Mehrung). Die Geldmenge M1 ändert sich dadurch nicht. Lediglich die Zusammensetzung der Geldmenge ändert sich, da Bargeld durch Buchgeld ersetzt wird. Daher bleiben auch M2 und M3 unverändert.
Wann liegt eine aktive Buchgeldschöpfung vor?	Wenn eine Geschäftsbank - von einem Bankkunden gegen Einräumung eines Sichtguthaben Vermögensgegenstände (zum Beispiel Devisen, Wertpapiere) kauft oder - einem Bankkunden durch Kreditgewährung Mittel auf einem Girokonto zur weiteren Verwendung bereitstellt.
Wie verändern sich die Geldmengen M1, M2 und M3 bei der aktiven Buchgeldschöpfung?	Bei der aktiven Buchgeldschöpfung erhöht sich die Geldmenge M1 und als Folge davon auch M2 und M3.
Was sind die Grenzen der aktiven Buchgeldschöpfung?	- Barreserve (Barreservesatz) - Mindestreserve (Mindestreservesatz)
Was versteht man unter der Barreserve (Barreservesatz)?	Jede Bank muss ständig einen bestimmten Bargeldbetrag als Kassenbestand für die Fälle halten, in denen Kunden Sichteinlagen bar abgeben wollen (Umwandlung von Buchgeld in Bargeld). Diese Liquidität Reserve wird als Barreserve (BR) bezeichnet. Ihre Höhe hängt von den Erfahrungswerten der Bank hinsichtlich der Zahlungsgewohnheiten der Kunden ab.
Was versteht man unter Mindestreserve (Mindestreservesatz)?	In den meisten Ländern schreibt die Zentralbank den Geschäftsbanken vor, dass sie einen bestimmten Prozentsatz der Kundeneinlagen als Mindestreserve (MR) bei der Zentralbank in Form einer Sichteinlage halten müssen. Dadurch wird ein Teil des in Geschäftsbankensektor befindlichen Zentralbankgeld ist blockiert.
Aus was besteht der Reservesatz, den jede Geschäftsbank in Höhe eines bestimmten Prozentsatzes der Kundeneinlagen als Zentralbankgeld als Reserve zurücklegen muss?	Reservesatz (r) = Barreservesatz + Mindestreservesatz
Was wird als Überschussreserve bezeichnet?	Die zur freien Verfügung verbleibende Zentralbankgeldmenge für eine Geschäftsbank nach Abzug von Barreserve und Mindestensreserve
Wie ist die Überschussreserve (Ü) definiert?	Ü = ZBG - (BR + MR)
Was gibt der Geldschöpfungsmultiplikator an?	Um das Wievielfache ist die Kreditvergabemöglichkeit der Geschäftsbanken höher als die ursprüngliche Überschussreserve
Wie hoch ist der Geldschöpfungsmultiplikator, wenn alles Bargeld in den Geschäftsbankensektor zurückfließt (= Annahme eines vollständigen Bargeldrückfluss ist)?	Geldschöpfungsmultiplikator = Kehrwert des Reservesatzes
Vervollständigen Sie den Satz: Die Kreditvergabemöglichkeit des Geschäftsbankensystems ist umso größer, je …	... geringer die Reservehaltung (Barreserve und Mindestreserve) ist.
Vervollständigen Sie den Satz: Die Kreditvergabemöglichkeit des Geschäftsbankensystems ist umso kleiner, je …	... höher die Reservehaltung (Barreserve und Mindestreserve) ist.

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	Erstellt von Stefan Kurtenbach vor mehr als 5 Jahre