Einführung, Grundbegriffe, Epidemiologie

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Lena Paisdzior
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Was ist klinische Psychologie? Klinische Psychologie ist diejenige Teildisziplin der Psychologie, die sich mit psychischen Störungen und den psychischen Aspekten somatischer Störungen und Krankheiten in der Forschung, der Diagnostik und Therapie beschäftigt. (Hoyer & Knappe, 2002)
Ziele der klinischen Psychologie - Beschreibung des interessierenden Verhaltens -> Objektiv, reliabel, umfassend (z.B. kognitive, emotionale Ebene) - Erklärung -> Muster/Prozesse & damit verknüpfte Faktoren auffinden - Vorhersage -> Zusammenhang von Verhaltens-ereignissen & deren Verknüpfung mit Prädiktoren verstehen - Beeinflussung & Kontrolle -> Interventionen zur Veränderung bzw. „Kontrolle“ des Verhaltens ableiten => Z.B. Patient soll kein Vermeidungs-verhalten mehr zeigen - Reduktion von Leiden, Behinderung & Verbesserung der Lebensqualität -> Leidensdruck soll reduziert werden
Definition psychischer Störungen nach dem DSM5 - Eine psychische Störung ist definiert als Syndrom, welches durch klinisch signifikante Störungen in den Kognitionen, in der Emotionsregulation und im Verhalten einer Person charakterisiert ist. Diese Störungen sind Ausdruck von dysfunktionalen psychologischen, biologischen oder entwicklungsbezogenen Prozessen, die psychischen und seelischen Funktionen zugrunde liegen. Psychische Störungen sind typischerweise verbunden mit bedeutsamen Leiden oder Behinderung hinsichtlich sozialer oder berufs-/ausbildungsbezogener und anderer wichtiger Aktivitäten
Symptom vs. Syndrom vs. Störung - Symptom = kleinste Beschreibungseinheit psychischer oder somatischer Beeinträchtigung -> z.B. niedergedrückte Stimmung, reicht aber noch nicht aus, um eine Störung zu diagnostizieren - Syndrom = überzufällig häufig auftretende Kombination von psychischen Symptome -> z.B. depressives Syndrom - Störung = klinisch erkennbarer Komplex von Symptomen oder Verhaltensauffälligkeiten & weiteren Kriterien -> z.B. Major Depression
Definition psychischer Störungen und mögliche Definitionskriterien Eine psychische Störung im Kindes- und Jugendalter ist dadurch charakterisiert, dass sie das betroffene Kind bzw. den Jugendlichen darin beeinträchtigt, seine alterstypischen Entwicklungsaufgaben erfolgreich zu bewältigen. (Heinrichs & Lohaus, 2020) - Mögliche Definitionskriterien: ->Abweichung von der Entwicklungsnorm -> Subjektiver Leidensdruck (Problem: schwer auf andere übertragbar) -> Gefährdung von Personen (Problem: funktioniert nicht bei allen Störungsbildern -> z.B. Angststörung gefährdet i.d.R. niemanden)
Was entspricht der Norm? Was ist die Norm?
Was entspricht der Norm? => Probleme - Ideal: Ein Leben komplett ohne Beschwerden ist recht unrealistisch, wir würden vielen kleinen Dingen zu viel Beachtung schenken. - Sozial: In welcher Gesellschaft befinde ich mich denn? In Deutschland ist die Gesellschaft ganz anders als z.B. in Saudi-Arabien - Funktionell: Man ist normal, solange man noch „funktioniert“. Aber sollte man wirklich erst dann intervenieren, wenn Personen nicht mehr funktionieren? => Man kann nur schwer festlegen, was normal ist und was nicht
Entwicklungsaufgaben - Einzelne Entwicklungsabschnitte haben alterstypische Entwicklungsaufgaben - Bewältigung dieser Entwicklungs-aufgaben = Entwicklungsziele - Bewältigung einer Entwicklungsaufgabe kann Bewältigung einer nachfolgenden Entwicklungsaufgabe erleichtern
Entwicklungsaufgaben 1 - 6 Jahre
Entwicklungsaufgaben 6 - 18 Jahre
Epidemiologie - Erforschung der räumlich-zeitlichen Verteilung von Krankheiten, ihren physischen, sozialen & verhaltensbedingten Entstehungs-, Ausbreitungsbedingungen sowie von Krankheitsfolgen - Anwendung sozialstatistischer Methoden, z.B. Querschnittsstudien, Kohortenstudien - Festgelegte Zielpopulation, Falldefinition, Messinstrumente & Zeitraum
Epidemiologie - Prävalenz und Inzidenz Prävalenz (meist in Prozent angegeben): - Relative Häufigkeit des Vorkommens einer bestimmten Erkrankung oder eines Merkmals in einer bestimmten Population zu einem bestimmten Zeitpunkt oder in einer bestimmten Zeitperiode - Punktprävalenz = relative Häufigkeit an Fällen in einer Population zu einem Zeitpunkt - Zeitraumprävalenz = relative Häufigkeit an Fällen in einem Zeitraum - Lebenszeitprävalenz = relative Häufigkeit an Fällen, die mind. einmal im Leben die Fallkriterien erfüllen Inzidenz: - Anzahl an Neuerkrankungsfällen einer bestimmten Erkrankung in einem bestimmten Zeitraum
Prävalenz psychischer Störungen im Kindes und Jugendalter
Behandlungen von Störungen im Kindes- und Jugendalter - Behandlung nur bei ca. 17 % der betroffenen Kinder & Jugendlichen - Prävention & Intervention haben eine starke Bedeutung -> Prävention setzt da ein, wo die Krankheit noch nicht entstanden ist - Ca. 75 % der im Erwachsenenalter anhaltenden psychischen Störungen beginne bereits vor dem 24. Lebensjahr, 50 % vor dem 14. Lebensjahr (Kessler et al., 2005) - Stabilität psychischer Störungen bei Kindern & Jugendlichen in Längsschnittstudien nachgewiesen => Risiko für Entwicklung einer weiteren psychischen Störung im Erwachsenenalter signifikant höher
Prävention - Ziel: Krankheitsvermeidung - Erreichbar durch -> Reduktion bzw. Minimierung von Risikofaktoren (z.B. Alkoholkonsum eines Elternteils als Risikofaktor) -> Verbesserung bzw. Erzeugung von Schutzfaktoren - Prävention muss eng mit Annahmen über Ursachen der zu vermeidenden Krankheiten, normalen Entwicklungsverläufen, Risiko- & Schutzfaktoren verbunden sein - Abgrenzung zur Intervention: diagnostizierte Störung liegt (noch) nicht vor - Prävention wirkt & kostet langfristig weniger
Intervention - Ziel: Krankheitsbehebung, Symptomreduktion - Erreichbar durch z.B. Psychotherapie - Unterschiede zur Psychotherapie mit Erwachsenen: -> Größere Bedeutung des sozialen Umfelds (Familie, Freunde, Schule) -> Einbezug von Bezugspersonen in Diagnostik & Therapie (je jünger das Kind, desto mehr) -> Störungseinsicht beim Kind meist nicht immer gegeben -> Berücksichtigung des Entwicklungsstandes des Kindes unbedingt notwendig
Ätiologie - Lehre von den Ursachen psychischer Störungen - Prädisponierende (begünstigende) Faktoren, z.B. Temperament, Gewalterfahrungen - Auslösende Faktoren, z.B. Misserfolge, Verlusterlebnisse - Aufrechterhaltende Faktoren, z.B. Vermeidungsverhalten
Paradigmen der klinischen Psychologie => Ein System grundlegender Annahmen bzw. eine allgemeine Perspektive, welches die Definition, Untersuchung & Behandlung abweichenden Verhaltens beeinflusst - Biologisches Paradigma - Kognitiv-behaviorales Paradigma - Psychoanalytisches Paradigma - Lerntheoretisches Paradigma - Diathese-Stress-Modell - Interaktionsmodelle
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