Kapitel IV - Wirtschaftsordnung und Transformation

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Lehramt Flashcards on Kapitel IV - Wirtschaftsordnung und Transformation , created by Nathalie Peisker on 17/07/2018.
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Question Answer
1. Woraus leitet Karl Marx die Verelendung der Arbeiterklasse ab? - Industrielle Revolution 19.Jh. (Dampfmaschine) -> technischer Fortschritt -> niedriges Lohnniveau -> Verelendung bestimmter Berufsgruppen Marx: kapitalistisches System = Schuld an Verelendung der Arbeiter Problemlösung: Marktwerttheorie - schlüssiges Modell, aber nicht in modernen Sozialmarktwirtschaft zu beobachten - viele staatliche Regulären wirken krassen Entwicklung entgegen (Tarifverträge) - Gewerkschaften bestehen -> Schutz
1. Woraus leitet Karl Marx die Verelendung der Arbeiterklasse ab? MARTWERTTHEORIE Marktwerttheorie: - Wert eines Gutes über Arbeitszeit beurteilt - Arbeitszeit (Gebrauchswert) eines Arbeiters = Tauschwert + Mehrwert - Tauschwert = minimaler Lohn (um Familie zu ernähren) - Arbeiter arbeiten mehr als zur Erhaltung ihrer Arbeitskraft notwendig - Kapitalisten: Minimierung von Löhnen bei Maximierung der Arbeitszeit -> Ausbeutung der Arbeiter - Steigerung d. Profits über Investitionen, Konkurrenz unter Unternehmen -> Maschineneinsatz gezwungen -> Verfall von Preis & Profitraten - zunehmender Einsatz von Maschinen -> Akzelerationsprinzip - Arbeiter werden entlassen & verelenden
2. Wie kann der tendenzielle Fall der Profitrate erklärt werden? Profitrate P = Mehrwert M / (konst. Kapital C + variables Kapital V) - C = Maschinen etc., V = Lohnkosten etc. - durch technischen Fortschritt und zunehmenden Einsatz von Maschinen -> C erhöht und V überproportional gedrückt - deshalb zunehmender Einsatz von Maschinen (neuere/bessere, weil C steigt) - um P zu erhöhen -> Arbeitszeit maximal ausgeweitet, Löhne minimiert - Produktivität nur durch kapitalintensive Investitionen erhöht -> Investitionsspirale -> Fall von P
2. Wie kann der tendenzielle Fall der Profitrate erklärt werden? Folge: Konzentrationstheorie: sinkende P -> Kapitalisten weiten Produktion aus -> nicht konkurrierende Unternehmen scheiden aus -> wenige marktbestimmte Unternehmen -> große Anzahl von Arbeitern vs. wenige Unternehmen Zusammenbruchstheorie: - Ende in gewaltsamer Revolution -> Machtübernahme durch Proletarier Fazit: technischer Fortschritt -> Verfall der P -> Entstehung weniger marktbeherrschender Unternehmen, zunehmende Verarmung der Arbeiter -> Gewaltsame Revolution Kritik: Innovationen i.d.R. positiv für P
3. Inwiefern haben sich die Vorhersagen der marxistischen Wirtschaftstheorie bestätigt? marxistische Wirtschaftstheorie: - Klassenkampf zw. Kapital & Arbeit - Produktionsverhältnisse zw. Kapital & Arbeit bestimmt Bewusstsein -> Klassenlose Gesellschaft
3. Inwiefern haben sich die Vorhersagen der marxistischen Wirtschaftstheorie bestätigt? Vorhersagen theoretischer Rahmen: 1.Mehrwerttheorie: - sinkende Arbeitszeiten - steigende Reallöhne in Industrieländern 2. Freisetzungstheorie: - zunehmender Einsatz von Maschinen - Wanderung zum Dienstleistungssektor - keine direkte Zunahme d. Arbeitslosigkeit 3. Konzentrationstheorie: - Konzentration in einzelnen Bereichen - aber nicht in gesamter Industrie - kein allg. Trend 4. Zusammenbruchstheorie: - Ende ist gewaltsame Revolution in einigen Ländern - kein allg. Trend -> meisten Vorhersagen haben sich NICHT bestätigt
4. Wie beurteilen sie die These, dass Arbeitslosigkeit mit dem technischen Fortschritt zu begründen ist? techn. Fortschritt -> Maschinen zunehmen effizienter, Entwicklung neuer Produktionsverfahren -> Nachfrage nach menschlicher Arbeit sinkt häufig führt Technisierung zu kurzfristiger Arbeitslosigkeit langfristig entstehen neue Arbeitsplätze -> Verlagerung von Arbeitsplätzen zu anderen Branchen
4. Wie beurteilen sie die These, dass Arbeitslosigkeit mit dem technischen Fortschritt zu begründen ist? PRO vs. CONTRA PRO: - Arbeitsvolumen seit 70er kontinuierlich gefallen, weil große Fortschritte in Automatisierung und Informationstechnologie (digitale Revolution) - Maschinen arbeiten effizienter, genauer, schneller -> Rückgang von Arbeitsplätzen - zunehmender Maschineneinsatz -> Arbeitsplatzverlust, aber notwendig für internat. Wettbewerb CONTRA: - Gewerkschaften wehren sich gegen massiven Abbau von Arbeitsplätzen - Senkung der Lohnnebenkosten durch Staat -> senken der Beschäftigungskosten - diese Subventionierung besteht nicht für Maschinen - Entstehung neuer Industriezweige (IT) -> mehr Arbeitskräfte in diesem Bereich -> kompensiert Verlust in Agrar etc. - Technisierung fordert neue Arbeitsplätze (Wartung, Konstruktion etc.)
5. Gehen sie auf Probleme der sozialistischen Preisbildung ein! - Preisbildung basiert auf Arbeitswerttheorie - Waren haben objektiven Wert (abhängig von Eingesetzen Arbeit) - im Sozialismus keine Kapitalzinsen, Preise orientieren sich an Produktionskosten, nicht an Bedürfnissen der Konsumenten Problem: Preis hat keine Informationsfunktion -> spiegel A&N nicht wider
5. Gehen sie auf Probleme der sozialistischen Preisbildung ein! 1. Anreizproblem: - ohne Gewinne kein Anreiz zu effizienter Produktion -> keine Innovation - willkürliche Gewinnzuschläge führen zu hoher Produktion bei minderer Qualität - fix Preise bei knappen Gütern -> Hamsterkäufe 2. Bedürfnissbefriedigung: - ohne Marktpreise ist Bestimmung von Bedürfnissen schwierig -> veränderte Bedürfnisse kaum umgesetzt - Preissetzung und Mengenvorgaben aus politischen Gründen -> geringe Preise und Überproduktion insb. Grundnahrungsmittel -> Verschwendung 3. Bestimmung des objektiven Warenwerts: - komplizierte Kapitalgüter und hochqualifizierte Arbeit kann nicht problemlos umgerechnet werden in Arbeitseinheiten
5. Was bedeutet in diesem Zusammenhang ZURÜCKGESTAUTE INFLATION? - Preise festgesetzt -> keine Inflation (ausweichen der Inflation) -> Abnehmende Qualität der Güter - Geldmenge > Gütermenge -> mehr Geld als Güter im Umlauf -> unfreiwillige Bargeldhaltung -> Flucht in Hartwährung, Naturalientausch, Schwarzmärkte Fazit: - Preisfestsetzung -> Fehlallokation und gesamtvolkswirtschaftliche Wohlfahrtsverluste - Verschwendung von Gütern - Soziale Unruhe - Preissetzung durch Politikersouveränität sollte unterlassen werden
6. Wie kam es in sozialistischen Planwirtschaften zu VERSTECKTER ARBEITSLOSIGKEIT? - laut Statistik: Vollbeschäftigung - versteckte Arbeitslosigkeit = Quote der Arbeitslosigkeit (nicht in Statistik erfasst) - versteckte Arbeitslosigkeit durch Preisbildung bedingt: betriebl. Kostenpreis + Gewinnzuschlag -> Anreiz durch mehr Personal Kosten zu erzeugen -> Horten von Arbeitskräften - kein Anreiz wirtschaftlich zu arbeiten, weil kein Wettbewerbsdruck und Subventionierung von ineffizienten Unternehmen -> eigentliche Arbeitslosigkeit taucht nicht in Statistik auf Fazit: Arbeitskräfte hatten Arbeitsplatz, aber verrichteten keine Arbeit
7. Wie kam es in sozialistischen Planwirtschaften zu Konjunkturzyklen? - Aufstellung eines neuen 5 Jahresplan -> steigende Investitionen -> positiver Multiplikatoreffekt -> allg. Überforderung der VW durch Knappheit der Güter -> politische Gegenmaßnahmen -> negativer Multiplikatoreffekt (Beruhigungsphase) - Anpassung der VW zusätzlich behindert, weil starre Preisfestsetzung und verzögerte Anpassung der Produktion
8. Warum waren sozialistische Planwirtschaften langfristig nicht lebensfähig? Planwirtschaft: Koordination individueller Pläne durch Planungsinstitutionen - > Politikersouveränität - Preisbildung am Markt nicht zugelassen -> periodische Überlastung der VW - zu viele Investitionsprojekte gleichzeitig -> keine Zinsen -> Investitionsmittel nach politischer Präferenz verteilt - kein Anreiz zu sparen -> Investitionen überstiegen Spareinlagen - Import wesentlicher Güter (Energie) unmöglich zu finanzieren - ehem. sozialistische Ländern hatten oft erhebliches Defizit zw. beschlossener und erreichter Leistung
8. Warum waren sozialistische Planwirtschaften langfristig nicht lebensfähig? FAZIT: - systemischer Fehler -> zurückgestaute Inflation und versteckte Arbeitslosigkeit - starre Preisfestsetzung und Produktionsplan erschweren Anpassung der VW - Innovation massiv gehemmt -> keine Entwicklung der VW - Staat langfristig nicht überlebensfähig -> Niedergang unabwendbar - Reform sämtlicher Systeme: Verwaltung, monetären Sektors, etc.
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