Siedlungsökologie 1

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Karteikarten zur Vorbereitung der Prüfung im Modul Siedlungsökologie. Nach bestem Gutdünken und Gewissen erstellt. Alle Themen der Prüfung sollten damit komplett abgedeckt sein! Viel Erfolg beim Lernen Bewertungen sind erlaubt :P
Silvan Oberholzer
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Silvan Oberholzer
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Resource summary

Question Answer
Was ist Ökologie? - die Lehre von den Wechselbeziehungen der Organismen mit ihrer auf sie einwirkenden Umwelt.
Was ist Siedlungsökologie (Stadtökologie)? Ökologie von Organismen, Populationen und Ökosystemen (z.B. Parks, Gebäude, Mauern, Strassenränder, Gewässer) im Bereich von Siedlungen bzw. Städten und Ballungsgebieten (Stadtökologie). Die Siedlungsökologie ist eine relativ junge Disziplin und konzentriert sich häufig auf die Flora und Fauna in menschlichen Siedlungsräumen
Durch was zeichnen sich Städte im Bereich der Siedlungsökologie aus? Städte sind strukturreich, viele Lebensräume, viele Nischen, trocken bis nass, mager bis nährstoffreich, sonnige und schattige Lage In Städte 40%-50% der Flächen als Lebensräume für Tiere und Pflanzen
Warum ist Natur im Siedlungsraum für Kinder besonders wichtig? Kinder wollen Natur berühren, bewegen, erleben, experimentieren, gestalten, spielen. Brauchen für körperliche, geistige, seelische Entwicklung Spielorte in der Natur.
Internationale Beispiele für Natur in der Siedlung? - Wetland Park in Hongkong - High Line & Central Park in New York - Renaturierung Fluss in Seoul (aus 10 - 14 Fahrspuren 4 Fahrspuren und naturnaher Fluss)
Möglichkeiten des Bundes um auf Siedlungsökologie Einfluss zu nehmen? - allg.: Konzepte und Sachpläne - Biodiversitätsstrategie mit Massnahmen im Aktionsplan - Modellvorhaben Nachhaltige Raumentwicklung
Möglichkeiten der Kanton um auf Siedlungsökologie Einfluss zu nehmen? - Ausscheidung von Gebieten im Richtplan (Regionaler Naturpark, evt. Biodiversitätsförderflächen)
Möglichkeiten der Gemeinden um auf Siedlungsökologie Einfluss zu nehmen? Welches sind die wichtigen Akteure? NUP-Verfahren: Angemessene Dichte QP-Verfahren: Strukturelle Vorgaben GP-Verfahren: Strukturelle Einordung Bewilligungsverfahren: Gestaltung Akteure: - Bauherrschaft - Grundeigentümer - Nutzer / Bewirtschafter
Weshalb hat die Natur im Siedlungsraum grosse Bedeutung für das Stadtklima? - Temperaturen sind geringer - stellt Frischluftzirkulation sicher - Naherholung
Was ist das Problem von grossen, strahlungsaufnehmenden Oberflächen im Stadtgebiet? Was für einen Einfluss haben dunkle Farben? - Reflexion nach unten --> Hitze, die z.T. zu körperlichen Schäden führt - Farbe in Stadt ist dunkler als im Umland --> speichert mehr Wärme - Rückstrahlung (Albedo) --> 2-5% tiefer
Welchen Einfluss haben versiegelte Flächen auf das Stadtklima? - Wasser fliesst schnell ab - dadurch keine Speicherung und keine Verdunstung - speichert Wärme --> hohe Temperaturen
Welchen Einfluss haben Begrünungen (Flachdach, Fassade, Parks) auf das Stadtklima? - gleichen das Stadtklima aus - Speichern Wasser - tiefere Temperaturen --> Stadt selbst ist eine Wärmeinsel
Wie kann die Luftzirkulation in Städten sichergestellt werden? - Siedlungsbereich durchlässig gestalten --> Aufhebung von Hindernissen - Freiflächen erhalten - keine Bebauung direkt entlang von Flussläufen
Erfolgsfaktoren um Natur in die Stadt zu bringen? (übergeordnete Ebene) - Naturnahe Gestaltung verbindlich machen (Beratungsangebot BH, Vorgaben im Baureglement Bsp: Grünflächenanteil, Richtlinie für Umgebungsplan) - Personal des Bauamts weiterbilden - Kampagnen inkl. Anreize für Private - Erstellung Pflegekonzept für öff. Freiflächen
Weitere Möglichkeiten? - Grünflächenziffer - ökologischer Ausgleich quantitativ und qualitativ festlegen (Bsp.: 15% der Fläche) - Leitbilder/Konzepte bezüglich Grünraum - Umgebungsplan bei Bauarbeiten mit der Baueingabe einreichen
Welches sind die "Goldenen Regeln" für die Anlage und Pflege naturnaher Freiräume? 1 Nährstoffarmut ist Artenreichtum 2 Wildpflanzen haben Vorrang 3 Weniger Pflege ist mehr Vielfalt 4 Pflegeingriffe gestaffelt durchführen und Krautsäume stehen lassen 5 Rasen durch Wiesen ersetzen 6 Bodenversiegelung so weit als möglich aufheben 7 Vernetzen (Gewässer, Eisenbahnen) 8 Räume sichern (Lebensräume, Grünflächen)
...Fortsetzung "Goldene Regeln" (9-16) 9 Auf Dünger, Torf und chemische Pflanzenschutzmittel verzichten 10 Kleinstrukturen anlegen 11 Flachdächer und Hauswände begrünen 12 Ungefugte Mauern erhalten 13 Alte Bäume erhalten - neue pflanzen 14 Nisthilfen für Vögel, Wildbienen und Unterschlüpfe für Fledermäuse 15 Aktive EntscheidungsträgerInnen 16 Ehrenamtlich tätige Personen / Vereine / Firmen etc.
Erläutern Sie die "Regel 2" genauer! Mind. 10 Tierarten hängen von einheimischer Wildpflanzenart ab. Bsp. Wildrose: mehr als 30 Tiere und Pilze Im Strassenraum aufgrund von hoher Belastung Züchtungen verwenden!
Nennen Sie mindestens 5 einheimische Wildpflanzen! Weiss- Schwarz- und Kreuzdorn Schwarzerle Schwarzer Holunder Salweide Wildrose Hasel Vogelbeere Brombeere Wildapfel Faulbaum
Was sind Neobiota? Eingeschleppte Arten (besser bekannt als Neophyten und Neozoen)
Was sind Neophyten? Pflanzenart, welche nach dem Jahre 1492 (Entdeckung Amerikas) als wildlebende Pflanze ausserhalb ihres Verbreitungsgebiets aufgetaucht ist.
Was sind Neozoen? Tierart, welche nach dem Jahre 1492 (Entdeckung Amerikas) als wildlebendes Tier ausserhalb ihres Verbreitungsgebiets aufgetaucht ist.
Was sind invasive Neophyten? - verwildern sich leicht - breiten sich effizient aus - verursachen Schäden in Bereich Biodiversität, Gesundheit, Ökonomie
Inwiefern betrifft das Thema uns als RaumplanerInnen? - Stadtplanung & VP (Neophyten auf Brachen und entlang Bahntrassen) - Planen von ökologischer Infrastruktur - Internationale Verpflichtungen (Biodiversitätskonvention) - Sensibilisierung und Aufklärung Bevölk. - bei der Verwendung von Steuergeldern
Welche Auswirkungen hat das Einschleppen der neuen Arten? (4 Auswirkungen) 1. Unkontrollierte Vermehrung 2. Ausrottung einheimischer Arten (Frass) 3. Verdrängung einheimischer Arten durch Nahrungs- oder Nischenkonkurrenz 4. Bastardierung von Arten
Nenne mindestens ein Beispiel für jeden der 4 Punkte (vorherige Frage)? 1. Kaninchen in Australien 2. Purpurhuhn oder Dodo 3. Galapagos-Ziegen oder Grauhörnchen 4. Hornviper kreuzt sich mit einheimischer Aspisviper / Wasserfrosch mit Teichfrosch
Invasive Tierarten in der Schweiz? Marderhund Bisamratte Biberratte Waschbär Wanderratte aktuell: asiatischer Laubholzbockkäfer oder Kirschessigfliege
Invasive Neophyten in der Schweiz? Riesenbärenklau --> Verbrennungen Kanadische Goldrute Drüsiges Springkraut Blutweiderich
Welche Gegenmassnahmen können gegen invasive Neobiota getroffen werden? - Freisetzungsverordnung (gewisse Neobiota dürfen sich im Handel nicht verbreiten; bei einem Bau ist Bauherr zuständig für fachgerechte Entsorgung) - Prüfungen an der Grenze - auch Bestimmungen in den Kantonen, wie welche Art bekämpft wird.
Was sind Ruderalflächen? Als Ruderalflächen werden Schutt-, Kies-, Sand- und Lehmflächen bezeichnet, die vegetationslos oder mit Pionierpflanzen bewachsen sind. - Entstanden in Flusstälern
Was zeichnet Ruderalflächen aus? - schon immer vorhanden (Brachen, Lagerplätze) - Hohe Biodiversität (Pionierpfl., Insekten) - Lebensraum wärmeliebender Arten (Eidechse, Weinberglauch, Wegwarte) - Nährstoffarm, deshalb keine Pflanzen die einheimische Arten verdrängen
Ruderalflächen sind geeignet für Umgebungsflächen von... ... öffentliche Gebäude ... Industriebauten ... Sportanlagen ... Wohnbauten ... Private Gärten ... Strassenräume ... Bahnareale ... Spielplätze
Wie werden Ruderalflächen gepflegt? - Pro Jahr ein Kontrollgang und Massnahmen festlegen - Gehölze und dominante Pflanzenarten entfernen - Alle paar Jahre Fläche wieder in Grundzustand versetzen
Vorteile von Ruderalflächen? - einfach und kostengünstig anzulegen - versickerungsfähiger Boden - Hohe Biodiversität - Keine Bewässerung, Düngung - Flächen vielseitig nutzbar
Was sind Wege und Plätze? Spass! Kleine Auflockerung zwischendurch!
Welche Auswirkungen hat die zunehmende Versiegelung unseres Lebensraum? - Aufheizung des Stadtklimas - Ungenügende Versickerung/Verdunstung - Wasser schnell abgeführt - Weniger Lebensräume - Behinderung der Vernetzung
Welche Überlegungen müssen bei einer Neuanlage, Sanierung oder Aufwertung von Wegen oder Plätzen gemacht werden? - Nutzungsintensität - Nachhaltigkeit Material - Ausstrahlung des Ortes - Pflege - Kosten - Belagswahl
Auf was ist bei der Wahl des Belags zu achten? Welche Beläge können sinnvoll sein? - Versickerungsfähigkeit!!!, Abfluss, Verdunstung, Reinigung, Preis, für welche Anwendung - Schotterrasen, Rasengittersteine, Holzbohlen, Kies, Natursteinplatten, Pflästerung, Verbundsteine
Merkmale eines herkömmlichen Rasens - angesät und intensiv gepflegt - Einsatz von Hilfsstoffen - Verschiedene Samenmischungen - Wuchshöhe bis 5cm - bis zu 1 Schnitt pro Tag (Golfrasen)
Merkmale eines Wildblumenrasens - Durch Ansaat oder durch anhaltende extensive Pflege von Rasen - Blumenrasenmischung enthalten etwa30 Kraut- und 8 Grasarten - Wuchshöhe: 10-30cm - 4 bis 8 Schnitte pro Jahr
Merkmale einer Wildblumenwiese - durch traditionelle Landwirtschaft oder Ansaat entstandene ungedüngte Wiese - Angesäte Blumenwiese entspricht meist einer blumenreichen Frommentalwiese - Wuchshöhe: 60-100cm - 2 bis 3 Schnitte pro Jahr
Unterschiede der Wiesentypen
Vorteile Wildblumenrasen gegenüber herkömmlichem Rasen - keinen oder nur sehr wenig Dünger - Geringerer Pflegeaufwand - Ökologisch wertvoller - Blumenreicher und farbenfroher
Vorteile Wildblumenrasen gegenüber Blumenwiese - Trittfestigkeit: Pflege kann abgestimmt werden - kann beinahe überall angesät werden - Niedrigwachsend
Der Mensch hat Bedürfnis nach Gestaltung der Aussenräume. Erklären Sie den Begriff "cues to care". - Hinweise/Zeichen zur Pflege geben - Jemand kümmert sich um den Garten, trotzdem ist es sehr biodiversitär
Erklären Sie den Begriff "orderly frames". - Es wird ein Rahmen gesetzt, der die Natur abgrenzt, ihr aber trotzdem einen Spielraum gibt.
Welche Möglichkeiten haben beispielsweise Private um der Natur zu "helfen"? (Naturgartenmodule AG) - Wildbienenhotel - Totholzstämme - Schmetterlingsgarten (Ruderalfläche) - Vogelnistkasten
Wie kann Gestaltung und Biodiversität miteinander verbunden werden? - Zusammenarbeit Naturschutz/Landschaftsarchitektur - Auf neuen Flächen anfangs Zierpflanzen zur Überbrückung bis Wiese mit Einheimischen Arten gewachsen
Was ist das Problem mit den einheimischen Pflanzen? - Man bekommt sie praktisch nicht mehr im Gartencenter, wenn dann Saatgut in Kombination mit Zierpflanzen - Erfahrung für Umgang mit einheimische Arten fehlt
Was ist Lichtverschmutzung? - künstliche Aufhellung des Nachthimmels und die störende Auswirkung von Licht auf Mensch und Natur - Form der Umweltverschmutzung - engl.: Light Pollution
Weshalb ist Beleuchtung ein Problem für Tiere? - zieht Insekten an --> Tod - Vögel orientieren sich an Sternen oder Sonne --> Vögel werden irritiert - nachtaktive Tiere erwachen später - beeinflusst Paarungsverhalten - Zerschneidung von Lebensräumen (beleuchtete Strassen)
Weshalb ist Beleuchtung ein Problem für die Menschen? - kultureller Verlust (keine Sterne, Kinder zeichnen Nachtlandschaften) - wissenschaftlicher Verlust (Sternwarten) - Schlafstörungen - Veränderung des Herzrhythmus
Wie kann die Lichtverschmutzung bekämpft werden? (5-Punkte-Plan) Tipp 1: Notwendigkeit überprüfen und unnötige Beleuchtung Rückbauen Tipp 2: Zielgerichtet und von oben nach unten beleuchten Tipp 3: Das Licht abschirmen (kegelförmig) Tipp 4: Bedarfsgerecht beleuchten (Nachtruhe, Stärke auf Minimum) Tipp 5: Orange (Natrium) statt weiss (Quecksilber)
Was können Gemeinden gegen die Lichtverschmutzung tun? BZO: - Einführung Bewilligungspflicht von Beleuchtungseinrichtungen von Grossbauten - Regelung Beleuchtungsdauer
Weshalb waren Fliessgewässer früher im Siedlungsraum nicht erwünscht? - Verbrauch von Siedlungsfläche - Erosionsgefahr - Natur wurde nicht wertgeschätzt
Weshalb werden die Gewässer heute anders wahrgenommen als früher? - Leute ziehen grösseren Nutzen daraus - Gewässer steigern die Lebensqualität - durch renaturierte Gewässer weniger Hochwassergefahr - ökologische Bedeutung des Gewässerlebensraum anerkannt
Was sind Charakteristiken eines natürlichen Fliessgewässers? - strukturreiche Bachsohle (Wasserspiegelbreitenvariabilität) - Totholz - locker gelagertes Geschiebe - unverbaute Ufer - standorttypische Ufervegetation - ausreichende Wasserführung und Qualität - keine Geradlinigkeit
Welche Bereich existieren in einem natürliche Fliessgewässer?
Wie heissen die 4 Dimensionen eines intakten Fliessgewässers? Längsvernetzung Quervernetzung Tiefenvernetzung Zeit
Welche 3 Arten gibt es um Gewässer aufzuwerten? 1. ES BRAUCHT RAUM - eigendynamische Strukturentwicklung (ohne Verbauung) - begrenzte Strukturentwicklung (möglichst Lebendverbau) - Strukturierung des bestehenden Bettes (Hartverbau)
Ein Fliessgewässer ist Raum für vielfältige Aufgaben. Welches sind die Hauptaufgaben? - Transport von Wasser und Geschiebe - Bildung und Vernetzung von Biotopen - Reduktion des Nährstoffeintrags - Selbstreinigung - Angebot von Erholungsraum
Wie heissen die 4 relevanten Bereiche in einem Fliessgewässer? (aus relevanter Beilage) Gerinnesohle Uferbereich Erholungsraum Pendelband
Wie wird die Breite des Uferbereichs bestimmt?
Was ist die Gerinnesohle? - bei mittlerem Wasserstand etwa der Breite des Wasserspiegels - Lebensraum für Wasserpflanzen, Fische
Was ist der Uferbereich? Lebensraum für grosse Vielfalt von spezialisierten Tieren und Pflanzen.
Wie wird der Erholungsraum entlang der Fliessgewässer angesehen? In der Nähe von Siedlungen und auf traditionellen Wander- und Velorouten ist ein pauschaler Raumzuschlag von 3 Metern vorzusehen. Zusätzlich noch Raum für Lagern und Spielen.
Was ist das Pendelband? Umfasst den Bereich, der durch das mäandrieren des Gewässers beansprucht wird. Soll: 5-6fache der Gerinnesohle
Wie und wo wird der gesetzliche Gewässerraum festgelegt? - GschV Art. 41a - 11m für Gerinnesohle < 2 m - 2.5*Gerinnesohle + 7 m für Sohle 2-15 m - kann in dicht überbauten Gebieten den Gegebenheiten angepasst werden. Hochwasserschutz gewährleistet!
Erklären Sie den Begriff Wiederherstellung! - unvermeidbare temporäre Eingriffe in N+L in gleicher Art, Funktion und Umfang im Massstab 1:1 am Ort des Geschehens behoben
Erklären Sie den Begriff Ersatz! - begleicht unvermeidbare Eingriffe in N+L in gleicher Art, Funktion und Umfang im Massstab 1:1 am einem anderen Ort (Realersatz) oder in anderer angemessener Weise
Wo sind Ersatz- oder Wiederherstellungs- und Ersatzmassnahmen erforderlich? - Biotope von nationaler Bedeutung (Moore und Auen) - für Ufervegetation sowie schutzwürdige Biotope - bei konkreten Schutzbestimmungen in Schutz- und Nutzungsplänen
Erklären Sie den Begriff ökologischer Ausgleich! - Auswirkungen intensiver Nutzung sollen unabhängig von einem konkreten technischen Vorhaben kompensiert werden. Bsp: Im Strassen- Bahn- Kiesabbau
Wie ist die gesetzliche Rangordnung der Massnahme? 1. Grundsatzentscheid für oder gegen das Projekt (Interessensabwägung) 2. Bestmöglicher Schutz: Projekt geändert oder Eingriffe minimiert? 3. Grösstmögliche Schonung durch Wiederherstellung 4. Grösstmögliche Schonung durch angemessenen Ersatz
Welche Probleme treten bei Ersatzmassnahmen und beim ökologischen Ausgleich häufig auf? - oft schwierig geeignetes Land bzw. geeignete Massnahmen zu finden --> Poollösungen - Wie wird der Umfang einer Massnahme festgelegt?! --> Bewertungssysteme
Welche 3 Landschaftsmodelle kennen Sie? Metapopulationskonzept von Levins Inseltheorie von Mac Arthur und Wilson Mosaik-Konzept von Duelli
Erkläre das Metapopulations-Konzept! Subpopulationen, die in ihren eigenen Habitatsinseln leben. Sind durch Individuenaustausch schwach gekoppelt. Wenn eine Population stirbt, dann kommt eine Subpopulation von einer anderen Insel und belebt dieses Habitat wieder. Weiterexistenz hängt von Genaustausch ab. Metapopulationen sind stabiler als isolierte grosse Populationen
Welchen Zusammenhang haben Einwanderungsrate und Sterberate gemäss der Inseltheorie? x-Achse: Arten y-Achse: Rate Wenn wenige Arten, kommen viele und sterben wenige. Wenn viele, kommen wenige und sterben viele
Welche Faktoren beeinflussen die Artenzahl zusätzlich?
Welche Bedeutung hat die Inseltheorie auf die Schweiz? - Inseln --> naturnahe Biotope in zerschnittener Landschaft - Das Meer ist die Landschaft und teilweise auch durchwanderbar - kleinere Grössenordnung - Insel = geringe Beeinflussung durch Meer - Biotop = starke Beeinflussung durch Umgebung
Was besagt das Mosaikkonzept? Je mehr Habitate pro Flächeneinheit, desto mehr Arten. Wenn diese Habitate nochmals zerstückelt werden (insgesamt nicht mehr Fläche), steigt die Artenzahl noch weiter. Je grösser die Mosaiksteine pro Flächeneinheit, desto weniger Arten.
Was sind Ökotone? - streifenförmige Grenzräume zwischen benachbarten Ökosystemen - weisen typische Arten auf Bsp. Waldränder, Fluss- Seeufer
Was bedeutet Fragmentierung? - Verkleinerung von Habitaten - Zerstörung von Habitaten - Räumliche Trennung (Barrierewirkung) von Population - Bsp: Strasse, Gewässer, Berggipfel
Was sind die Folgen einer Fragmentierung? - Isolierung - kein Austausch zwischen Populationen - Abnahme der genetischen und Arten-Vielfalt - Verlust von angrenzenden Habitaten - Verringerte Anzahl Organismen vor Ort
Was sind Kerngebiete? - hinsichtlich der Artenvielfalt hochwertige Naturräume mit bestimmten Arten oder Ökosystemen - sind "Reservoire", die Populationsbestände und Ausbreitung der Arten gewährleisten müssen
Was sind Trittsteine? - Inseln von Biotopen - für Überleben eigener Population nicht ausreichend - ermöglicht Austauschprozesse zwischen Kernflächen
Was sind Verbindungselemente? (auch Korridor genannt) - verbinden Kernflächen miteinander - unterstützen und gewährleisten genetischen Austausch
Was ist eine Pufferzone? - Gebiet um die Habitate herum - soll Kerngebiet vor schädlichen Aktivitäten in Randgebieten schützen
Was bezweckt ein Biotopverbund? - schafft räumliche Verbindungen zwischen Biotopen - durch Korridore oder Trittsteine - Zielt auf die Erhaltung der Arten, Artengemeinschaften und Lebensräume ab
Was sind Nachteile von Korridoren? - Ausdünnung von kleinen Populationen - Einwanderung von Räubern, Parasiten - Erleichterung Einwanderung Neobiota
Welche Massnahmen existieren um Durchgängigkeit für Tiere zu verbessern? - Wildtierbrücke - begehbare Zonen unter Brücke - abgeschrägte Randsteine - Lücken in Mauern/Zäunen - Hilfe zur Überquerung von Hindernissen (Büsche am Rand, "Katzenleiter")
Welche Instrumente gibt es um Vernetzung zu verbessern? - Freiraumkonzept - kommunaler Richtplan - (Biodiversitätsstrategie, LEK)
Wie ist der Zustand der Biodiversität in der Schweiz momentan? - Einschätzung der Bevölkerung "gut" --> falsch - Biodiversitätsverluste aufgrund: Siedlungsflächenverbrauch, Entwässerung, Klimawandel, Invasive Arten, Stickstoffeintrag, Nutzungsintensivierung
Was sind Ökosystemleistungen? Sie bezeichnen den vielfältigen Nutzen, den Menschen aus Ökosystemen erzielen.
Welche Kategorien von Ökosystemleistungen gibt es? - Versorgungsleistungen (Nahrungsmittel) - Regulierungsleistungen (Hochwasserschutz) - Kulturelle Leistungen (Erholung) - Basisleistungen (Nährstoffkreisläufe) --> trägt alles zu menschlichem Wohlbefinden bei
Was gehört alles zum menschlichen Wohlbefinden? - Sicherheit - Materielle Grundversorgung - Gesundheit - Gute soziale Beziehungen - Wahl- Handlungsfreiheit
Welche Bedürfnisse haben Kinder an ihre Freiräume? - Bewegungsmöglichkeit erwerben - selbständiges Handeln und Selbstvertrauen weiterentwickeln - Gemeinschaft erleben üben - Ausdrucksfähigkeit entwickeln - mit Materialien experimentieren - Naturvorgänge wahrnehmen und erleben
Welche Funktionen hat ein Schulhausplatz? Pausenplatz Spielplatz Parkplatz Festplatz Freiraum Begegnungsraum Lernraum Naturraum Bewegungsraum
Welche Anforderungen haben Kinder an ihre Schulhausumgebung? - unterrichtsfreundlich (Nischen) - lernfreundlich (Freiwerkraum, Bio-Lernorte) - einladend (Versteckspiel) - ökologisch (naturnah, gepflegt) - spielfreundlich (Sand, Äste) - ästhetisch (viel Grün)
Welche Argumente können eine Neugestaltung einer Schulhausumgebung zum Scheitern bringen? - Vandalismus - Unfallgefahr - Lehrplan - Baukosten - Wille
Was hat Raumplanung mit dem Boden zu tun? - haushälterischer Umgang mit dem Boden - koordinierende Aufgabe (Deponieplanung, Grundwasserschutz) - Altlastenkataster (Terrainveränderungen, Fruchtfolgeflächen)
Welche Funktionen hat der Boden oder weshalb ist er so wichtig? - ökologische Funktion (Lebensraum, Lebensgrundlage, Speichersystem) - sozioökonomische Funktion (Fläche für Siedlung, Produktionsgrundlage) - immaterielle Funktion (Erlebnis- Erholungswert, Prägendes Landschaftselement)
Was ist Boden? - oberste, unversiegelte Erdschicht - besteht aus Humus (totes organisches Material) und dem Unterboden
Wie ist ein Boden aufgebaut? A: 5-30cm B: 30-80cm C: graue Farbtöne (Gestein) C gehört gesetzlich nicht zum Boden
Welche Organismen beleben unsere Böden? (Nenne min. 4) - Insektenlarven - Regenwürmer - Schnecken - Milben - Spinnen - Asseln - Pilze, Bakterien, Algen
Was sind Bedrohungen für unseren Boden? - Versiegelung - Erosion - Verdichtung - Einsatz von Pestiziden/Dünger - Schadstoffe aus Abfällen - Unfälle mit gefährlichen Flüssigkeiten
Erläutere das Problem der Bodenverdichtung! - besonders schlimm bei nassem Boden - führt zu sauerstoff-limitierenden Bedingungen - eingeschränktes Wurzelwachstum - Verzögerter Abbau von organischem Material - Bildung von Treibhausgasen - 1/3 aller Böden stark verdichtet
Was sind Massnahmen für den Schutz des Bodens? - haushälterische Bodennutzung - umweltgerechte Land- Forstwirtschaft - Bodenschutz beim Bauen - Verringerung der Emissionen (Quecksilber) - Fruchtfolgeflächen erhalten --> in RPG, USG, UVPV etc.
Was sind Grundregeln im Umgang mit dem Boden beim Bauen? (Regeln 1-5) 1. Bei der Planung berücksichtigen 2. Abhumusierung und Rekultivierung sind Teil des Bauvorhabens 3. Abtrag nur bei trockenen Verhältnissen 4. leichte Maschinen 5. Für Überfahrt Baggermatratzen verwenden
Was sind Grundregeln im Umgang mit dem Boden beim Bauen? (Regeln 6-10) 6. Ober- Unterboden getrennt abtragen 7. Unterboden nicht befahren 8. Zwischenlager locker schütten und nicht befahren 9. keine unkontrollierten Verschiebungen von belastetem Boden 10. offen Böden sofort begrünen
Wann gilt ein Boden als fruchtbar? - Boden weist die für den Standort typischen Lebensgemeinschaften und Bodenstruktur auf - Pflanzen (natürlich wachsend oder vom Mensch gepflanzt) können normal und ungestört wachsen - Pflanzliche Erzeugnisse des Bodens sind geniessbar und nicht gesundheitsschädlich für Mensch und Tier - Die direkte Einnahme des Bodens ist für Tiere und Menschen nicht gesundheitsschädigend
Altlasten Boden Welche 3 Kategorien gibt's? Nenne Merkmale l = unbelastet (Aufbringstandort frei wählbar) ll= schwach belastet (Entsorgung Deponie, wenn Aufbringen am gleichen Ort oder auf weniger empfindlichen Flächen nicht möglich) lll = stark belastet (nicht verwertbar, Deponie entsorgen)
Was ist Sukzession? - zeitliche Abfolge verschiedener Lebensgemeinschaften an einem Ort - findet in allen Ökosystemen statt
Was ist Primärsukzession? Beispiele? - Vegetation beginnt auf neu entstandenen, unbesiedelten Substraten, also zunächst mit Bodenbildung -Bsp.: Vulkan, Auen, Bergsturz, Gletschervorfelder
Was ist Sekundärsukzession? Beispiele? - Abfolge von Vegetationstypen nach einer Störung auf bereits besiedelten Standorten - Rückfall auf frühere Sukzessionsstadien -Bsp.: Waldbrand, Windwurf
Weshalb spielen Pionierstadien im schweiz. Naturschutz eine so grosse Rolle? ES GIBT FAST KEINE PIONIERSTADIEN MEHR IN DER SCHWEIZ! Tiere und Pflanzen der Pionierphasen sind selten geworden. Gründe: Gewässer haben kein Platz für Verschiebung; allg. zu wenig Platz; Waldbrände und Hangrutsche werden unterdrückt --> Bsp.: mit künstlichen Kiesflächen werden Pionierstadien geschaffen
Nenne 8 konkrete übergeordnete Massnahmen zur Förderung der Arten- und Lebensraumvielfalt! (1-6) 1. Räume sichern mittels Richtplan (regionale Pärke) 2. Verbindlichkeit schaffen (GFZ einführen) 3. Sensibilisierung Bevölkerung (Vorträge, Kampagnen) 4. Best Practice, Vorzeigebeispiele 5. regionales, kantonales LEK erarbeiten (Förderung Renaturierungsprojekte) 6.Landschaftsqualitäts- Biodiversitätsproj.(Landwirt überzeugen)
Nenne 8 konkrete übergeordnete Massnahmen zur Förderung der Arten- und Lebensraumvielfalt! (7-11) 7. Leitbild Gemeinde (Förderung Siedlungsgrün) 8. Bauvorschriften (Umgebungsgestaltung) 9. Wiederherstellung/Ersatz/öko. Ausgleich (Vorschriften durchsetzen) 10. Vorsorgeprinzip (Emissonen an der Quelle bekämpfen) 11. Aus- Weiterbildung von wichtigen Akteuren (Achitekt, Bauherr)
Warum sollen einheimische Pflanzen verwendet werden? - Wichtiger Faktor für Artenvielfalt/Biodiversität - von einer einheimischen Pflanze hängen ca. 10 einheimische Tierarten ab
Ende? YOU DID IT! C U tomorrow!
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