40.10 Émile Durkheim

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Studium Bildungswissenschaften Modul 1A (33040 Erziehung - Bildung - Sozialisation SS16) Flashcards on 40.10 Émile Durkheim, created by Yvonne Heitland on 11/02/2017.
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Question Answer
Émile Durkheim... 1858 - 1917; gilt als Begründer der Soziologie; ist einer der ersten Wissenschaftler, die menschliches Verhalten untersucht haben
Vordergründige Frage für Durkheim Die Frage nach einer sozialen Ordnung, die durch die sozialen Bindungen des Menschen konstituiert wird
Durkheim versucht die Soziologie... ...nach naturwissenschaftlichem Vorbild zu begründen, um nomologische Aussagen über die Gesellschaft zu formulieren
Soziale Tatsachen... ...sind sämtliche sozialen Faktoren, äußere Einflussnahmen und Phänomene, welche die Soziologie umgreift; ...sind jede mehr oder minder festgelegten Arten des Handelns; ...sind die Naturgesetze der sozialen Gesetze; ...wirken auf das menschliche Verhalten
Durkheim fragt danach... ...wie die Gesellschaft ist, nicht wie sie sein soll; ...was gesellschaftsstabilisierende Faktoren sind.
Gesellschaftlicher Wandel ist laut Durkheim... ...kein freiheitlicher Gestaltungsprozess von Individuen, sondern als gleichsam evolutionsbiologischer Reflex auf das Bevölkerungswachstum und als Effekt technologischer Erneuerungen von Kommunikations- und Verkehrsformen zu betrachten
Jede Veränderung in der Organisation einer Gesellschaft... ...hat als Folge eine gleichwertige Veränderung auf menschlicher Ebene.
Zentrale Fragen bei Durkheim: Wie ist eine Ordnung der Gesellschaft möglich?; Welche Gesetze liegen dieser Ordnung zugrunde?; Wie erhält sich eine Ordnung in der Gesellschaft?; Wie entstehen soziale Bindungen?;
Durkheim unterscheidet zwischen zwei Arten der sozialen Bindung mechanische Solidarität und organische Solidarität
Segmentierte Gesellschaft wird zusammengehalten durch die mechanische Solidarität; mechanisch steht für eine ursprüngliche, selbstverständliche Solidarität; ist verbunden mit einer niedrigen Bevölkerungszahl; Schaffung eines Kollektivbewusstseins; gemeinsame Überzeugungen leisten die soziale Bindung (Religion, Werte, Normen); Individualität wird aufgelöst; wenig ausgeprägte Arbeitsteilung; Repressives Recht (Strafe gilt als Sühne)
Arbeitsteilige Gesellschaft / Funktional ausdifferenzierte Gesellschaft beruht auf organischer Solidarität; die Gesellschaft strebt funktional auseinander; hohe Bevölkerungsdichte; differenzierte, arbeitsteilige Individualisierung, Autonomie; kein Kollektivbewusstsein; Restitutives Recht (Rechtsprechung)
Warum ist das autonome Individuum immer mehr von der Gesellschaft abhängig? Wegen der Arbeitsteilung; durch die Arbeitsteilung entsteht ein Netz von wechselseitigen Abhängigkeiten; Arbeitsteilung ist vergleichbar mit dem vormaligen Kollektivbewusstsein; Jedes Organ hat seine eigene Aufgabe und ist abhängig von den anderen.
moralisches Grundprinzip bei Durkheim stellt die Arbeitsteilung der solidarischen Gesellschaftsform dar, d.h. Arbeitsteilung erzeugt Solidarität, auf der die Moral fußt.
Was ist Moral? Unter Moral versteht Durkheim das herrschende Regelsystem der Gesellschaft, welche historisch, evolutionistisch gewachsen ist; das moralische Regelwerk verändert sich ohne Intentionalität des Menschen; Moral ist nicht frei wählbar, sondern aufgezwungen; die Regeln der Moral liegen außerhalb des menschlichen Willens, ihre Einhaltung erfolgt durch erduldetem Zwang stabiles System von Regeln, die gegeben sind und der Verhaltensregulierung dienen
Disziplin Soziologie hat einen eigenen Gegenstand: die Gesellschaft, ihre Ordnung und Moral, sowie das soziale Verhalten der Menschen; ermöglicht Moral durch ihre wissenschaftliche Forschung
Anomie ...bezeichnet die Ordnunglosigkeit, das Auseinanderklaffen individueller Handlungen und deren Einbindung in ein soziales Ganzes, d.h. die soziale BIndungslosigkeit des Individuums; ...ist ein Zustand, in dem sich das Individuum nicht mehr als Teil der Gesellschaft begreift; ...kann verhindert bzw. reduziert werden durch die Etablierung relevanter moralischer Maßstäbe.
Rolle der Erziehung Erziehung wird zu einem zentralen Weg der Reproduktion der Gesellschaft; Erziehung ist bei Durkheim methodische Sozialisation; Bei Durkheim geht es nicht um die individuellen Anlage, die durch Erziehung zur Entfaltung kommen sollen; Erziehung ist das Mittel, durch welches sich die Bedinugngen der Existenz der Gesellschaft immer wieder erneuern
Sozialisationsprozesse erzeugen... ...das soziale Wesen im Menschen
Individuelles Wesen Bezug zu uns selbst, auf die Ereignisse unseres persönlichen Lebens
Soziales Wesen System von Ideen, Gefühlen und Gewohnheiten, welche die Gruppen audrücken, denen wir angehören; Religiöse Überzeugungen, moralische Ansichten, nationale und professionelle Traditionen; es entsteht, indem das Individuum die moralischen Regeln der Gesellschaft internalisiert
Aufgabe der Erziehung als methodische Sozialisation Bildung des sozialen Wesens, welches aus dem asozialen, egoistischen Wesen entstehen soll; das soziale Wesen soll fähig sei ein soziales und moralisches Leben zu führen; Erziehung soll dem sozialen Wesen seine zukünftigte Funktion in der Gesellschaft aufzeigen, durch die Arbeitsteilung wird die Fukntion des Einzelnen maßgeblich.
Transzendental-soziologische Voraussetzungen für Moral / Drei Faktoren, die auf die Bedeutungen und Momente der sozialen Moralität verweisen Geist der Disziplin; Anschluss an die soziale Gruppe; Autonomie des Willens - die aufgeklärte Zustimmung
Geist der Disziplin ...beschreibt die unbedingte Unterordnung unter das Gesollte; Vermeidung rein egoistischer Handlungsformen; das moralische Gesetz als Regelsystem der Gesellschaft muss maßgeblich werden (geschieht durch Einübung, Gehorsam, Sanktionen); Zentrale Institution für diesen Geist ist die Schule
Anschluss an die soziale Gruppe im Vordergrund steht hier die soziale Bindung des Menschen als funktionales Mitglied der Gesellschaft; moralische Normen und Werte werden über das Gefühl der Zugehörigkeit einer Gruppe vermittelt
Autonomie des Willens - die aufgeklärte Zustimmung Thematisch wird die Freiheit des Einzelnen; Autonomie des Willens: Einsicht der Moral; Aufgeklärte Zustimmung: Wenn der Mensch die Funktion und Notwendigkeit der Einhaltung moralischer Regeln versteht, kann er sich diesen Regeln als Audruck freien Willens anpassen; Die AZ ist das Wissen über die Notwendigkeit des Zwanges; Der äußere Zwang wird zur Selbstbeherrschung und Selbstregulierung
Moralisches Handeln... ...ist altruistisches, aufopferungsvolles Handeln, das zur Erhaltung der Gesellschaft notwendig gefordert und durch Zwang erzielt werden muss.
Die soziale Ordnung und die Reproduktion in Schichten und Klassen... ...ist notwendig für das Funktionieren von Gesellschaft
Wie ist eine Ordnung der Gesellschaft möglich? Solidarität
Welche Gesetze liegen dieser Ordnung zugrunde? Moral
Wie erhält sich eine Ordnung in der Gesellschaft? Arbeitsteilung, aufgeklärte Zustimmung, Erziehung
Wie entstehen soziale Bindungen? Erziehung
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