40.11 Pierre Bourdieu

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Studium Bildungswissenschaften Modul 1A (33040 Erziehung - Bildung - Sozialisation SS16) Flashcards on 40.11 Pierre Bourdieu, created by Yvonne Heitland on 12/02/2017.
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Question Answer
Pierre Bourdieu analysiert... ...die soziale Welt vor dem Hintergrund symbolischer Formen der Macht
Sozialisation zeigt sich als... ...Habitualisierung
Zu Pierre Bourdieu... 1930-2002; ...ist eine der einflussreichsten Soziologen Frankreichs; ...ist ein Analytiker der Macht
Zentrale Elemente einer sozialen Praxis bei Bourdieu sind... ...praktische Erfahrungen, Erkenntnisse und Wahrnehmungsformen der sozialen Akteure
Die Arbeiten Bourdieus... ...konzentrieren sich darauf, die Mechanismen der Macht aufzuzeigen
Differenz der individuellen und der gesellschaftlichen Perspektive: Während die Menschen davon ausgehen, ihr Leben und Denken sei Ausdruck der je eigenen Entscheidung, zeigt eine Betrachtung von außen die Verbindung zu ihrer sozialen Positionalität.
Das Handeln der Akteure... ...kann nicht losgelöst werden von ihrem sozialen Raum und der räumlichen Platzierung
Menschliche Wesen sind zugleich biologistische Individuen und soziale Akteure Als biologistisch individuierte Körper sind sie örtlich gebunden und nehmen einen Platz ein; Menschen sind Handelnde, die im sozialen Raum positioniert und durch diesen Ort charakterisiert sind
Soziale Akteure ...sind über ihren Körper mit der Welt verbunden und respräsentieren die soziale Welt durch ihren Leib; ...wo der Mensch lokalisiert ist, sagt etwas über ihn und seine Stellung aus; Ds Handeln der Menschen, Geschmack, Kleidung, das Verhältnis zum Körper, Vorlieben für Kunst und Musik, ihr gesamter Lebensstil sind bedingt von der jeweiligen Position im sozialen Raum
Symbolische Gewalt indirekte Form der Machtausübung; ...ist eine nicht wahrgenommene Form von Gewalt; Herrschaftsbeziehungen, in denen ein unbewusstes Einverständnis der Beherrschten mit der Herrschaftssituation vorliegt; ...kann unabängig von Bewusstsein und Willen ausgeübt werden
physischer Raum ...ist ein realer Ort / die reale Welt; Dr Mensch gestaltet seinen physischen Raum nach seinen Möglichkeiten (Kapital) und seinem Geschmack
sozialer Raum ...ist ein theoretisches Konstrukt, ein Koordinatensystem, in dem der Mensch anhand seines Kapitals verortet wird; ...entspricht keinem realen Raum; vom sozialen Raum lassen sich Rückschlüsse auf die Position physischen Raums des Menschen ziehen
Kapital ...fungiert als Mittel und Einsatz des "Kampfes"; Bourdieu unterscheidet unterschiedliche Kapitalformen; Vom Kapital ist die Position im sozialen Raum abhängig; ...ist gespeicherte "akkumulierte" Arbeit in Form von Material oder verinnerlichter Form; ...ist eine individuelle Kraft
Kapitalformen ökonomisches Kapital; kulturelles Kapital; soziales Kapital
Ökonomisches Kapital ...ist unmittelbar an Geld gebunden; ...ist jederzeit in einen Geldwert zu verwandeln; ...wird gesichert durch das Eigentumsrecht; Einkommen oder materieller Besitz (Wohnungseigentum, bestimmte Autos)
Kulturkapital ...ist wichtiges Startkapital auf dem Karriereweg; ...es gibt Möglichkeiten vor oder verschließt sie; es gibt drei Formen: 1. verinnerlichter, korporierte Zustand; 2. objektiviertes Kulturkapital; 3. insitutionalisiertes Kulturkapital; 4. Symbolisches Kapital
verinnerlichtes, korporiertes Kulturkapital Bildung; es bedarf persönlicher Anstrengung und die Investition von Zeit; kann nicht besessen werden; die Bedeutung von diesem Kapital steigt, je seltener seine Träger sind; wird durch "soziale Vererbung" weitergegeben; Übertragung erfolgt in verborgener Form z.B. durch frühe Förderung oder Investition von Bildung
objektiviertes Kulturkapital ...ist übertragbar; materielle Trägerobjekte: Gemälde, Bücher, Instrumente; das Potenzial der materiellen Trägerobjekte wird erst dann wirksam, wenn es auch interpretiert und genutzt werden kann (>verinnerlichtes Kapital)
institutionalisiertes Kulturkapital akademische Titel, Zertifikate, Abschlüsse, Zeugnisse; der schulische Titel ist ein Zeugnis für kulturelle Kompetenz
Soziales Kapital ..speist sich aus sozialen Netzwerken und der Zugehörigkeit zu einer Gruppe; Es ist von Bedeutung, welche Menschen man kennt, welchen Umgang man hat und welche Beziehungen; soziales Kapital kann die anderen Kapitalformen multiplizieren (in Abhängigkeit von dem Netz der Beziehungen); unaufhörliche Beziehungsarbeit ist für die Reproduktion notwendig; Je geringer das soziale Kapital, desto größer ist die zu investierende Beziehungsarbeit
Symbolisches Kapital Kennzeichen: Wertschätzung, Ehre, Anerkennung, Status; ..ist keine eigene Kapitalform, geht mit den andern Arten einher; ...kann die Bedeutung der andern Kapitalformen steigern
Ziel von Kapital ...sind Kapitalanhäufungen und Tranformationen mit geringen Umwandlungskosten und Profitmaximierung
Der soziale Raum prägt... ...das Selbst und die Lebensführung; es gibt eine Verbindung zwischen dem Raum, in dem man aufwächst und den Vorlieben und Wahrnehmungsformen, die man hat
Geschmack In Verbindung der sozialen Positionen bilden sich Geschmacksformen aus, die sich in bestimmten Praktiken, bevorzugten Nahrungsmitteln, Wohnverhältnissen, Präferenzen in Sportarten, Unterhaltung oder Kunst niederschlagen; "Geschmack bewirkt, dass man hat, was man mag, weil man mag, was man hat."; anhand des Geschmacks lassen sich die Klassen der Gesellschaft unterscheiden (ein Wechsel ist fast unmöglich!)
Raum der Lebensstile ...ist das Universum von Eigenschaften, anhand deren sich [...] die Inhaber der verschiedenen Positionen im sozialen Raum unterscheiden
"herrschende" Oberklasse ...hat legitimen Geschmack; limitierte Güter werden bevorzugt; es besteht kein Mangel an ökonomisches Kapital oder Zeit; drückt sich aus in Musik, Sportarten, Essen oder der häuslichen Einrichtung; man will sich abheben und nach unten abgrenzen; Luxusgeschmack ist Ausdruck von Macht
Mittelklasse ...hat prätentiösen Geschmack; Kleinbürgertum; ist bestrebt den Geschmack der herrschenden Schicht nachzuahmen und sich ihr anzugleichen
Unterklasse ...hat Notwendigkeitsgeschmack oder illegitimen Geschmack; Bevorzugung von Volksmusik; Geschmack ist pragmatisch und funktionalistisch; es geht um den Erhalt der Existenzbedingungen
Habitus Der Habitus eines Menschen ist seine Seinsweise, er zeigt sich als eine allgemeine Grundhaltung; ...beschreibt eine Art Persönlichkeitsprofil; ...ist eine soziale Struktur, die sich auf den Einzelnen abbildet und zugleich seine Wahrnehmung, sein Denken, Handeln und Empfinden strukturiert; Der Habitus ist das, was wir sind; ..sagt etwas über den Menschen aus (wie er spricht, was er mag, liest und wie er sich kleidet); Habitus ist nicht angeboren, sondern wird erworben
Habitus ist ein System von Grenzen "Wer z.B. über einen kleinbürgerlichen Habitus verfügt, der hat eben auch [...] Grenzen seines Hirns, die er nicht überschreiten kann. Deshalb sind für ihn bestimmte Dinge einfach undenkbar, unmöglich [...]"
Die Freiheit des Einzelnen... ...liegt in den Grenzen der eigenen Sozialisation und der in den Körper eingeschriebenen Geschichte.
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