Psychopathologie

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Psychologie Flashcards on Psychopathologie , created by Anna V on 31/12/2017.
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Question Answer
Psychopathologie Was macht sie? Erkennen und Dokumentieren von abweichendem Verhalten und Erleben -> Ordnung nach Symptomen und Syndromen -> Symptome allein müssen nicht unbedingt krankhaft sein
Wie verläuft eine Anamnese? 1. aktuelle Krankheitsgeschichte 2. psychiatrische/ somatische Vorgeschichte 3. Drogen- und Medikamente? 4. Biographie 5. Familienanamnese 6. Fremdanamnese 7. Soziale Anamnese (Wohnsituation, Ausbildung, finanzielle Lage etc.)
Bestandteil eines psychopathologischen Befundes (worauf wird geachtet?) 1. Äußeres Erscheinungsbild 2. Verhalten in der Untersuchungssituation 3. Bewusstsein 4. Orientierung 5. Aufmerksamkeit und Gedächtnis 6. Formales Denken 7. Inhaltliches Denken 8. Wahrnehmungsstörungen 9. Ich-Störungen 10. Affektivität 11. Antrieb und Psychomotorik 12. Zirkadiane Besonderheiten 13. Eigen- und Fremdgefährdung
Kategorie Äußeres Erscheinungsbild Körperhaltung, Statur, Kleidung, Haare, Gepflegtheit
Kategorie Bewusstsein quantitativ (Vigilanz) = Wachbewusstsein - wach - benommen - somnolent (erweckbar durch lautes Ansprechen oder Anfassen) - soporös (erweckbar durch starke Weckreize wie Schütteln oder Zwicken) - komatös (nicht erweckbar)
Kategorie Bewusstsein qualitativ - Bewusstseinstrübung (unzureichende Klarheit von Denken und Handeln, zB Delir) - Bewusstseinseinengung (weitgehend handlungsfähig, Einengung von Denkinhalten und Erlebnissen) - Bewusstseinsverschiebung- oder Erweiterung (gesteigertes Intensitäts- und Helligkeitserleben, erhöhte Wachheit, erhöhter Bewusstseinsraum, Bsp unter Hallozinogenen)
Kategorie Orientierung - örtlich (Wo sind wir?) - zeitlich (Welchen Tag haben wir?) - zur Situation (Was machen wir hier?) - zur Person (Wie ist Ihr Name? Haben Sie Kinder? etc.)
Kategorie Aufmerksamkeit und Gedächtnis Definition "Aufmerksamkeit" und herabgesetzte Aufmerksamkeit = Fähigkeit zur gezielten Ausrichtung von Vigilanz z.B. Zerstreutheit, Ablenkbarkeit, verminderte Ausdauer
Konzentrationsvermögen Definition und Konzentrationsstörung Besondere Fokussierung der Aufmerksamkeit auf innere oder äußere Vorgänge unter gleichzeitiger Ausblendung umgebener Reize Störung: Ablenkbarkeit durch Außenreize
Auffassung Definition und Störung Fähigkeit, Wahrnehmungen in ihrer Bedeutung zu begreifen und sinnvoll miteinander in Verbindung zu bringen zB Störung hinsichtlich Korrektheit oder Geschwindigkeit, Beeinträchtigung der Fähigkeit zu abstrahierend-symbolischem Denken (Sprichwörter erklären lassen etc.)
Gedächtnis und Erinnerung Unterscheidung zweier Störungsgruppen 1) Merkfähigkeitsstörungen (mangelnde/ keine Speicherung über einen Zeitraum von ca. 10 Minuten) 2) Gedächtnisstörungen (Informationen nicht länger als ca. 10 Minuten speichern bzw Erlerntes nicht wieder abrufen zu können)
Prüfung des Langzeitgedächtnisses Abfragen der Biographie
Prüfung des Kurzzeitgedächtnisses Merken Sie sich folgende 3 Begriffe und wiederholen Sie sie!
Amnesie (Gedächtnisstörung) totale oder inselartige Lücken - retrograd (Störung der Zeit vor Ereignis) - anterograd (Störung der Zeit danach)
Hypermnesie (Gedächtnisstörung) Steigerung der Erinnerungsfähigkeit
Hypomnesie (Gedächtnisstörung) Herabsetzung der Erinnerungsfähigkeit
Paraamnesie (Gedächtnisstörung) Erinnerungstäuschungen, Gedächtnisillusionen, Deja-vu Emnesie: Vergangenheit wird als Gegenwart empfunden
Zeitgitterstörung (Gedächtnisstörung) Unfähigkeit biographische Inhalte in die richtige Reihenfolge zu bringen
Konfabulation (Gedächtnisstörung) Erinnerungslücken werden mit frei erfundenen Inhalten gefüllt und als erlebt erfunden
Kategorie Formale Denkstörungen Definition objektiv betrachtbare oder subjektiv empfundene Veränderungen in Geschwindigkeit, Kohärenz und Stringenz des Gedankengangs
Denkverlangsamung (formales Denken) verringerte Geschwindigkeit
Denkhemmung Denkhemmung Denken wie gegen inneren Widerstand (wird als störend empfunden)
Umständliches Denken (formales Denken) Wesentliches wird nicht von Nebensächlichem getrennt, inhaltlicher Zusammenhang geht verloren
Eingeengtes Denken (formales Denken) inhaltlich eingeschränkt auf ein oder wenige Themen
Perservationen (formales Denken) Haftenbleiben an estimmten Vorstellungen und Gedanken, werden wiederholt obwohl sie im aktuellen Gespräch nicht mehr sinnvoll sind
Grübeln (formales Denken) unablässige Beschäftigung mit unangenehmen Themen ohne Lösung
Gedankendrängen (formales Denken) Person ist dem Druck vieler Einfälle ausgesetzt
Ideenflucht (formales Denken) Vermehrung von Einfällen, nicht mehr zielgerichtet
Vorbeireden (formales Denken) geht nicht auf Fragen ein, obwohl sie verstanden worden sind
Gedankenabreißen (formales Denken) plötzlicher Abbruch eines zunächst flüssigen Gedankengangs ohne erkennbaren Grund
Inkohärenz (formales Denken) Mangel an logischem Zusammenhang, unbewusst
Kontamination und Neologismen (formales Denken) Verschmelzung von mehreren Wörtern zu einem und Wortneuschöpfungen
Kategorie Inhaltliche Denkstörungen Der Inhalt des Denkens und die Realitätskontrolle sind beeinträchtigt
Hypochondrie (inhaltliches Denken) ausgeprägte Angst an einer ernsthaften Krankheit zu leiden
Phobie (inhaltliches Denken) starke Furcht vor Etwas, unbegründet
Überwertige Ideen (inhaltliches Denken) emotional stark besetzte Erlebnisse und Gedanken meist negativer Art, die die gesamte Person unangemessen stark beherrschen (hier besteht noch Realitätskontrolle also logische Konsistenz der Inhalte)
Zwang (der Gedanken) Definition = Gedanken, die zwar der Perosn zugehörig sind, aber ich-fremd und gegen inneren Widerstand aufgedrängt
Zwangsdenken (inhaltliches Denken) zwanghafte Gedanken und Gefühle, zB Zwangsgrübeln
Zwangsimpulse (inhaltliches Denken) sich zwanghaft aufdrängende Impulse, bestimmte Handlungen auszuführen (zB obszöne Wörter auszusprechen)
Zwangshandlungen auf der Grundlage von Zwangsgedanken und Zwangsimpulsen -> wiederholt ausgeführte Handlungen, die vom Patienten als unsinnig erlebt werden
Wahn (inhaltliches Denken) = Fehlbeurteilung der Realität
Wahnstimmung (inhaltliches Denken) besondere, diffuse emotionale Gespanntheit im Vorfeld des Wahns
Wahnwahrnehmung (inhaltliches Denken) reale Sinneswahrnehmungen erhalten eine abnorme Bedeutung
Wahneinfall (inhaltliches Denken) rein gedankliche, wahnhafte Vorstellung
Systematischer Wahn (inhaltliches Denken) Durch logische Erklärungen werden verschiedenste Wahnideen zu sogenannten Wahngebäuden verknüpft, womit die Verzerrung der Realität für den Kranken nachvollziehbar scheint.
Beeinträchtigungs- und Verfolgungswahn (inhaltliches Denken) erlebt sich als Ziel von Feinseligen
Beziehungswahn (inhaltliches Denken) wahnhaftes Beziehen von Ereignissen auf die eigene Person
Eifersuchtswahn (inhaltliches Denken) wahnhafte Vorstellung betrogen zu werden
Liebeswahn (inhaltliches Denken) wahnhafte Überzeugung von einer Person geliebt zu werden, zu der bisher nicht einmal Kontakt bestanden haben muss
Schuldwahn, Verarmungswahn Wahn stets schuldig zu sein oder zu verarmen
Nihilistischer Wahn (inhaltliches Denken) Überzeugung, alles sei tot, man existiere nicht mehr
Verkleinerungswahn (inhaltliches Denken) Überzeugung unbedeutend und wertlos zu sein
Hypochondrischer Wahn s.o
Größenwahn Überzeugung stets der Beste zu sein
Fantastischer Wahn (inhaltliches Denken) Überzeugung sich fantastisch verwandelt zu haben
Symbiotischer Wahn (inhaltliches Denken) ein "primär gesunder" Mensch übernimmt von einem "primär kranken" Menschen die Wahngedanken (folie a deux)
Kategorie Wahrnehmung Definition = Integral zwischen inneren und äußeren Empfindungen, die unter Einbezug von Gedächtnisinhalten geordnet und verstanden werden -> ermöglichen eine lebensnotwendige Adaption an die Umgebung
Illusion (Wahrnehmungsstörung) Verkennung von realen Gegenständen, Personen, Geräuschen
Akkustische Halluzination (Wahrnehmungsstörung) Stimmenhören oder Hören von Geräuschen
Optische Halluzinationen (Wahrnehmungsstörung) visuelle Wahrnehmung zB Lichtblitze, Farben etc.
Olfaktorische/ Gustatorische Halluzinationen geruchliche oder geschmackliche Halluzinationen
Körperhalluzinationen (Wahrnehmungsstörung) Wahrnehmungen am Körper ohne entsprechende Reizquelle
Pseudohalluzinationen (Wahrnehmungsstörung) eigene Trugwahrnehmung kann vom Patienten erkannt werden
Hypnagoge Halluzination (Wahrnehmungsstörung) optische oder akkustische Halluzination, die beim Einschlafen oder Aufwachen auftritt
Kategorie Ich-Störungen = Störungen der Ich-Umwelt-Grenze, des personalen Einheitserlebens, der IDentität im Zeitverlauf und der Ich-Haftigkeit von Erlebnissen (seelische oder körperliche Vorgänge werden als von außen gemacht oder gelenkt erlebt)
Gedankenausbreitung (Ich-Störung) andere haben Anteil an den eigenen Gedanken
Gedankeneingebung (Ich-Störung) Gedanken sind beeinflusst, gemacht, gesteuert, eingegeben, aufgedrängt
Leibliche Beeinflussung (Ich-Störung) Körperempfindungen werden als von außen gemacht erlebt
Willensbeeinflussung (Ich-Störung) Handlungen werden als von außen gesteuert erlebt
Kategorie Affektivität Problematik? Grenze zwischen Psychopathologie und gesundem Erleben ist hier besonders unscharf!
Deprimiertheit (Affektivität) niedergedrückte Stimmung
Hoffnungslosigkeit (Affektivität) Pessimismus, fehlende Zukunftsorientierung
Insuffizienzgefühl (Affektivität) Vertrauen in eigene Leistungsfähigkeit & eigenen Wert ist vermindert oder verloren
Schuldgefühle (Affektivität) Gefühl etwas falsch gemacht oder gegen Normen verstoßen zu haben
Gefühl der Gefühllosigkeit (Affektivität) Reduktion bis Verlust des affektiven Erlebens
Ratosigkeit (Affektivität) findet sich nicht mehr zurecht, begreift seine Situation und Zukunft kaum oder gar nicht
Affektarmut (Affektivität) Spektrum gezeigter Gefühle ist vermindert
Affektstarrheit (Affektivität) Verminderung der affktiven Modulationsfähigkeit, verharrt unabhängig von äußeren Reizen in bestimmter Affektlage
Störung der Vitalgefühle (Affektivität) Herabsetzung des allg. Gefühls von Kraft, Energie, Lebendigkeit
Euphorie und Dysphorie (Affektivität) übersteigertes Wohlbefinden vs. missmutige Verstimmtheit
Ambivalenz (Affektivität) Koexistenz widersprüchlicher Gefühle, Vorstellungen, Wünsche etc.
Parathymie (Affektivität) Gefühlsausdruck und berichtete Inhalte stimmen nicht überein
Affektlabilität (Affektivität) schneller Wechsel der Affekte
Affektinkontinenz (Affektivität) Affekte können bei geringem Anstoß überschießen, nicht beherrscht werden
Kategorie Antrieb und Psychomotorik Definition "Antrieb" = belebende Kraft, die die Bewegung aller psychischer Funktionen hinsichtlich Tempo, Intensität und Ausdauer bewirkt, vom Willen weitestgehend abhängig
Antriebsarmut (Antrieb & Psychomotorik) Mangel an Energie, Initiative und Interesse
Motorische Unruhe (Antrieb & Psychomotorik) gesteigerte und ungerichtete motorische Aktivität
Parakinesen (Antrieb & Psychomotorik) abnorme, meist komplexe Bewegungen
Stereotypien (Antrieb & Psychomotorik) sprachliche und motorische Äußerungen, die oft längere Zeit hindurch in immer gleicher Form wiederholt werden
Befehlsautomatismus (Antrieb & Psychomotorik) Handlungen wie automatisch, nicht intendiert
Negativismus (aktiver und passiver) (Antrieb & Psychomotorik) passiver: tut nicht, was von ihm verlangt wird aktiver: tut genau das Gegenteil von dem, was verlangt wird
Hyperkinese (Antrieb & Psychomotorik) impulsive Bewegungsunruhe
Akinese, Hypokinese (Antrieb & Psychomotorik) Bewegungslosigkeit/ Mangel an Bewegung
Stupor (Antrieb & Psychomotorik) relative Bewegungslosigkeit, Einschränkung von Reizaufnahme und Reaktionen
Raptus (Antrieb & Psychomotorik) plötzlich auftretender ungeordneter Bewegungssturm
Manieriertheit / Bizarrheit (Antrieb & Psychomotorik) posenhafte, verschnörkelte, verspielte Bewegungen und Handlungen
Theatralismus (Antrieb & Psychomotorik) Selbstdarstellung
Mutismus (Antrieb & Psychomotorik) Wortkargheit oder Verstummen
Logorrhoe (Antrieb & Psychomotorik) verstärkter oder ungehemmter Redefluss
Kategorie Zirkadiane Besonderheiten Regelhafte Schwankungen der Befindlichkeit während 24 Std Perioden Morgentief Abendtief Abends besser (bis hin zum Gefühl von völliger Gesundheit)
Kategorie Eigen- und Fremdgefährdungsaspekte Definition Sozial- und Krankheitsverhalten Sozialer Rückzug oder soziale Umtriebigkeit Mangel an Krankheitsgefühl oder Einsicht Ablehnung der Behandlung Abklärung von Suizidalität!
Selbstgefährdung & Suizidalität Stufen Selbstbeschädigung (Selbstverletzung ohne Suizidabsicht) Suizidideen (gedankliche Auseinandersetzung) Parasuizidale Handlung (Handlung, die prinzipiell zum Suizid geeignet ist, zB Selbstverletzung) Suizidversuch erweiterter Suizid (vorher werden andere Personen getötet)
Kategorie somatische Symptome Schlafstörungen Appetenzstörung (Appetit vermindert/vermehrt, Durstgefühl, Libidoverlust) Gastrointestinale Störungen (Speicheln, Mundtrockenheit, Magenbeschwerden) Kardiorespiratorische Symptome (Atembeschwerden, Druckgefühl) Neurologische Störungen (Muskeltonus, Tremor, Ataxi etc.) Vegetative Störungen (Schwitzen, Kopfdruck, Rückenbeschwerden, Schweregefühl in den Beinen, Hitze oder Frösteln...)
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