Dramentheorien

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    Besonderheiten der Gattung Dramatik
    Das Drama lebt vom Konflikt. Konfrontation unterschiedlicher Wertauffassungen Quellen dafür sind Widersprüche der Gegenwart Spannungen und Kontraste entwickeln sich im Dialog, dem zentralen Bauelement des Dramas – auch im Monolog Monolog und Dialog bezeichnen die Dialektik der Handlung -> über die sprachliche Darstellung von Widersprüchen zur Handlungsfortführung bis zur Aufdeckung der "Wahrheit" beim klassischen Drama – eine in sich geschlossene Form – zeigt sich im Dramendreieck die Entwicklung und Lösung des Konflikts
    Gliederung des DramasAufzug -> selbständige Einheit, wesentlicher Abschnitt innerhalb der Konfliktentwicklung AktAuftritt -> kleinste Gliederungseinheit Szene -> verknüpft Handlung miteinander

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    Dramentheorie
    I. Katharsis - Lehre des Aristoteles1. Die Tragödie soll Furcht und Mitleid im Zuschauer erregen. (d. h. sie soll durch Lebensechtheit der dargestellten Schicksale den Zuschauer ergreifen;) Der Zuschauer soll sich hineinversetzen in die dargestellte Handlung und sich mit den Leiden des Helden identifizieren. 2. Diese Ergriffenheit soll beim Zuschauer eine Reinigung (Katharsis) bewirken. (Welcher Art diese Reinigung sein sollte, lässt Aristoteles im Unklaren. Verschiedene literarische Epochen haben die kathartische (= reinigende) Wirkung ganz verschieden interpretiert.) 

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    II. Die Ständeregel (formuliert im 16. und 17. Jahrhundert) 1. Die Helden des Trauerspiels (= Tragödie) dürfen nur Könige, Fürsten und hohe Standespersonen sein. Gründe: a) nur ein großes und wichtiges Leben sei für die Zuschauer interessant;                 b) nur Personen von erhabenen Lebensumständen könnten erhabene, tragische Konflikte durchmachen                 c) Die Fallhöhe: Ein König, der durch tragisches Geschick zum Bettler wird, fordere das Mitleid ganz                        besonders heraus. Ein Handwerker, der zum Bettler wird, verliere dagegen nicht viel, da er seine                    Lebensumstände nur relativ wenig ändern müsse. 2. Die Helden des Lustspiels (= der Komödie) dagegen könnten durchaus Mitglieder der bürgerlichen Stände sein. Gründe: a) nur an Niedriggeborenen könne man menschliche Schwächen zeigen;                 b) nur sie könne man der Lächerlichkeit preisgeben.
    Dramentheorie

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    III. Die drei Einheiten Unter Berufung auf Aristoteles formulierten die französischen Klassizisten (Racine, Corneille) die Forderung nach den drei Einheiten im Drama: 1. Einheit der Handlung: Beschränkung des Dramengeschehens auf einen einzigen Handlungsstrang ohne Nebenhandlungen 2. Einheit des Ortes: Der Schauplatz eines Dramas muss das ganze Stück hindurch derselbe bleiben. 3. Einheit der Zeit: Die Handlungszeit darf maximal 24 Stunden umfassen.
    Dramentheorie

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    Dramentheorie von Lessing
    erläutert das Aristotelesprinzip Erregung von Furcht und Mitleid und den wechselseitigen Durchdringen  Bestandteil des Mitleids, das bei der Tragödie entsteht, bleibt auch nach dem Ende erhalten -> die Furcht, dass man selber der bemitleidende Gegenstand werden könnte Reinigung (Katharsis) als Verwandlung der Affekte in tugendhafte Fertigkeiten Folge: Gleichgewicht der Seele durch Verhinderung extremer Effekte

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    Dramentheorie von Schiller
    Gerichtsbarkeit der Bühne als Ergänzung der weltlichen Gerichtsbarkeit mitreißender Ansporn zur Nacheiferung göttlicher Ideale Verbrüderung über alle Standes- und sonstige Schranken hinweg durch ein gemeinsames Theatererlebnis Zuwachs an Mut und Erfahrung an anschaulichen Beispielen Verbindung von Belehrung und Vergnügen, Bildung und Kurzweil Selbstfindung durch Flucht aus Alltag Empfindung ein Mensch zu sein

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    Dramentheorie von Brecht
    demonstriert gesellschaftliche Vorgänge Vermeidung jeglicher Illusion, jeglicher Furcht in „höheren Sphären“, eines genussvollen Erlebnisses keine Erzeugung purer Emotionen Ziel der Demonstration: gesellschaftliches Ein, Verändern Vermittlung einer neuer Haltung: der Mensch als Änderer, der nicht nur in Naturprozesse (Technik) eingreifen kann, sondern auch in der gesellschaftlichen Verhältnisse

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    Dramentheorie von Dürrenmatt
    Komödie als einzig adäquate Vermittlung diese Weltbildes einbeziehen des Tragischen in die Komödie als Moment des Schrecken -> Blick in Abgrund keine klare Botschaft für Zuschauer Verzicht auf allgemeine Hinweise zur Wiederherstellung der verlorenen Weltordnung, was nur der Einzelne leisten kann die Komödie als Mausefalle der List für das Publikum, das sich noch Dinge anhört, die sich sonst Menschen kaum anhören würden schafft keine echte Gemeinschaft 
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