1.2 Die Entwicklung der modernen Psychologie

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umfasst: 1.2.1 Historische Grundlagen der Psychologie 1.2.2 Frauen als Pionierinnen der Forschung
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    Allgemein
    Seit Langem stellen sich Gelehrte und Forscher wichtige Fragen über die menschliche Natur:Wie nehmen Menschen Realität wahr?Wie genau ist das Bewusstsein beschaffen?Wo liegen die Ursachen für psychische Erkrankungen? Gegen Ende des 19. Jhd. wird Psychologie zur eigenen Fachdisziplin 1879 das erste ausgewiesene Labor für Psychologie in Leipzig, Wilhelm Wundt als Gründer 1883 erstes Labor für Psychologie (John Hopkins Universitiy)  Es folgt ein Überblick über die historische Entwicklung von Psychologie anhand wichtiger Persönlichkeiten. 
    1892 G.Stanley Hall gründet die "American Psychological Association"1904 wird die "Deutsche Gesellschaft für Psychologie" gegründet. 

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    Platon (427 - 347 v. Chr.)
    Klassischer griechischer Philosoph  Wie funktioniert der Geist? Was ist das Wesen der Willensfreiheit? Beziehung des Einzelnen zu seiner Gemeinschaft / dem Staat Hier liegen die Wurzeln der nativistischen Sichtweise:  Menschen kommen bereits mit mentalen Strukturen auf die Welt. Diese Strukturen bringen Grenzen mit sich, wie sie die Welt erfahren.  Immanuel Kant (folgt) entfaltete diese Position im 18. Jhd. 

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    Aristoteles (384-322 v. Chr.)
    Klassischer griechischer Philosoph  Wie funktioniert der Geist? Was ist das Wesen der Willensfreiheit? Beziehung des Einzelnen zu seiner Gemeinschaft / dem Staat Hier liegen die Wuzeln der empiristische Sichtweise: Zu Beginn des Lebens gleicht der menschliche Geist einer leeren Tafel (tabula rasa). Durch Erfahrungen in der Welt gelangt der Mensch zu Informationen.  John Locke (folgt) verfocht diese Position ausführlich im 17. Jhd. 

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    René Descartes (1596 - 1650)
    Französischer Philosophmenschlicher Körper als eine "Tier-Maschine", welche man wissenschaftlich verstehen kann (durch empirische Beobachtung können Naturgesetze entdeckt werden)Zu seiner Zeit eine neue, sehr radikale Idee. 

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    John Locke (1632-1704)
    englischer Philosoph und Vorreiter der Aufklärung  Vertreter der empiristischen Sichtweise  (Zur Erinnerung: Empiristische Sichtweise hat ihre Wurzeln bei Aristoteles und sagt aus, dass der menschliche Geist zu Beginn des Lebens wie eine leere Tafel (tabula rasa) ist und der Mensch durch Erfahrungen in der Welt zu Informationen kommt)

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    Immanuel Kant (1724-1804)
    Deutscher Philosoph der Aufklärung Vertreter der nativistischen Sichtweise  (Zur Erinnerung: Die nativistische Sichtweise geht in ihren Wurzeln bis zu Platon zurück und sagt aus, dass der Mensch bereits mit mentalen Strukturen auf die Welt kommt, die Grenzen mit sich bringen, wie sie die Welt erfahren)

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    Wilhelm Wundt (1832-1920)
    Deutscher Philosoph, Psychologe und Physiologe 1879 Leipzig: 1. Labor für experimentelle Psychologie Ursprünglich Physiologe verlagerte sich sein Interesse zunehmend in Richtung des menschl. GeistesWollte verstehen: elementare Prozesse der Empfindung und Wahrnehmung Geschwindigkeit mentaler Prozesse   Bemühen um systematische Datenerhebung durch objektive Methoden  ( Betonung der wissenschaftlichen Methode, exakte Messung und statistische Analyse der Daten charakterisieren die psychologische Tradition Wundts) Autor: "Grundzüge der physiologischen Psychologie"Seine Studenten wurden meist Gründer eigener psychologischer Labore weltweit.
    Caption: : Entscheidende Persönlichkeit für die Entwicklung der modernen Psychologie

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    William James (1842 -1910)
    US-amerikanischer Psychologe und Philosoph Harvard Professor für Philosophie, Medizinstudium Vertreter Funktionalismus  Autor: "The Principles of Psychology" (deutsch: Psychologie)(viele Experten halten das Werk für eines des bedeutsamsten Werke)
    Caption: : Bruder von Henry James (Buchautor)

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    John Dewey (1859 -1952)
    Us-amerikanischer Philosoph und Pädagoge Vertreter des Funktionalismus  Beschäftigung mit der praktischen Anwendung mentaler Prozesse führte zu wichtigen Fortschritten in der Pädagogik--> Auswendiglernen abgeschafft, lieber handlungsorientiertes Lernen zur Förderung der intellektuellen Neugier. Beispiel Gerrig S. 10 Reflexe

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    Mary Calkins (1863 – 1930)
    1895 erfüllte sie die Anforderungen für einen Doktortitel der Psychologie an der Harvard University mit Bestleistung Titel blieb ihr zunächst verwährt --> Affront Trotz allem bedeutende Forscherin und erste weibliche Präsidentin der American Psychological Association 

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    einer der ersten Psychologen der USA gründete 1892 ein Labor an der Cornell University brachte den Strukturalismus nach Amerika, um das Bewusstsein zu untersuchen Ziel: Strukturen, die dem menschlichen Geist zugrunde liegen sichtbar machen. --> Vergleich Chemiker:  "Der Psychologe ordnet die mentalen Elemente genauso wie der Chemiker die Elemente klassifiziert." --> Untersuchung Struktur Geist und des Verhaltens durch die Technik der Introspektion (Selbsbeobachtung)
    Edward Titchener (1867 -1927)
    Caption: : Ein Student von W. Wundt

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    Max Wertheimer (1880-1943)
    Hauptbegründer der Gestaltpsychologie Gestaltpsychologie ist neben Funktionalismus  eine Gegenposition zum Strukturalismus  Wie nimmt der menschliche Geist eine Erfahrung als Gestalt wahr? (Als organisiertes Ganzes) Nicht als Summe einzelner Teile(Die Erfahrung eines Gemäldes ist mehr als die Summe der einzelnen Farbtupfer)

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    Charlotte Bühler (1893 -1974)
    Große Leistungen im Bereich der Entwicklungspsychologie und als TherapeutinFloh aus Nazi-Deutschland Mitbegründerin der Humanistischen Psychologie 
    Caption: : Bereits Professorin in den 20ern

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    Hermann Ebbinghaus (1908-1973)
    Caption: : "Die Psychologie besitzt eine lange Vergangenheit, aber nur eine kurze Geschichte"
    einer der ersten Experimentalpsychologen   begründete die experimentelle Gedächtnisforschung mit seinen Arbeiten zur Lern- und Vergessenskurve und bereitete den Weg für die empirische Lehr-, Lern- und Bildungsforschung

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    Während Psychologie entsteht....
    beginnt die Debatte über die richtigen Gegenstände und Methoden der Disziplin  Bis heute haben einige Themen nicht an Aktualität verloren  Hierzu gehört vor allem das Spannungsfeld Strukturalismus - Funktionalismus

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    Der Strukturalismus behauptet einen logischen Vorrang des Ganzen gegenüber den Teilen und versucht, einen internen Zusammenhang von Phänomenen als Struktur zu fassen (Wikipedia) Nach William James , geht auf Wundt zurück, mit seinem Bemühen um systematische Datenerhebung durch objektive Methoden  ( Betonung der wissenschaftlichen Methode, exakte Messung und statistische Analyse der Daten charakterisieren die psychologische Tradition Wundts) Titchener bracht Wundts Psychologie nach Amerika und wollte mit seiner wiss. Methode das Bewusstsein untersuchen .  Ziel: Strukturen, die dem menschlichen Geist zugrunde liegen sichtbar machen. --> Vergleich Chemiker:  "Der Psychologe ordnet die mentalen Elemente genauso wie der Chemiker die Elemente klassifiziert." --> Untersuchung Struktur Geist und des Verhaltens durch die Technik der Introspektion (Selbsbeobachtung)--> Der Geist wird in seine Einzelelemente zerlegt und die Einzelteile untersucht --> Gesetzmäßigkeiten bis heute gültig--> Gütekriterien: (in allen biologischen Wiss. verbindlich) Objektivität Validität Reliabilität Beispiel Thema Lidschluss: Die Wesentlichen Anteile des Reflexes werden identifiziert und genau untersucht. 
    Strukturalismus - Die Element des Geistes

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    Introspektion Selbsbeobachtung
    Das Individuum selbst untersucht systematisch seine eigenen Gedanken und Gefühle im Hinblick auf spezifische Wahrnehmungs- und EmpfindungserlebnisseKritik: unmöglich, mit Sicherheit davon auszugehen, dass die Ergebnisse einer individuellen Introspektion verallgemeinerbare Aspekte menschlicher Psychologie darstellen.

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    Gestaltpsychologie
    Alternative zu Strukturalismus erstmalig eingeführt von Max Wertheimer  Wie nimmt der menschliche Geist eine Erfahrung als Gestalt wahr? (Als organisiertes Ganzes) Nicht als Summe einzelner Teile(Die Erfahrung eines Gemäldes ist mehr als die Summe der einzelnen Farbtupfer)  Grundlegend für die Gestalttheorie ist die Annahme, daß der Wahrnehmungsprozeß nicht vollständig verstanden werden kann, wenn man ihn nur in immer kleinere Teilprozesse zerlegt. Wahrnehmung ist mehr als die Summe dieser Teilprozesse - gemäß der Maxime: Eine Gestalt ist mehr als die Summe der Einzelteile." Zimbardo & Gerrig (1999, 132) Reizfragmente werden - im Sinne der Gestaltpsychologie - bei der Informationsverarbeitung zu einer ‚guten Gestalt’ umorganisiert. 

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    Funktionalismus: Absichtsvoller Geist
    Aufmerksamkeit auf die Absicht mentaler Prozesse  William James: Verstehen, WIE das Bewusstsein funktioniert, um Menschen zu helfen, sich besser an die Umgebung anzupassen John Dewey als Vertreter des Funktionalismus (Beispiel Funktion Reflexe, Gerrig S. 10) Schlüsselfrage: Worin besteht die Funktion/Absicht von Verhalten? Es werden keine Einzelelemente identifiziert und untersucht, wie im Strukturalismus, sondern die Absicht oder die Funktion des Verhaltens im Hinblick auf ein bestimmtes Endziel. James glaubt  an sorgfältiges beobachten, legt jedoch weniger Wert auf die exakten Labormethoden, die von Wundt (Strukturalismus) beschrieben werden.James Psychologie:  Platz für Emotionen und das Selbst für Wille und Werte sogar religiöse und mystische Erfahrungen  "warmherzige" Psychologie erkennt die Einzigartigkeit des Individuums, die nicht auf reine Statistik reduziert werden kann  Ziel: Das Erklären und nicht die experimentelle KontrolleBeispiel Thema Lidschluss Reflex: Es wird nicht auf die einzelnen Bestandteile des Reflexes eingegangen, sondern die Funktion im Hinblick auf das Endziel untersucht: Hier: Schutz des Auges, als wichtiges Organ der Sinneswahnehmung 

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    Übertragung der Ansätze auf "Heute"
    Obwohl weder der Strukturalismus, noch der Funktionalismus in ihrer ursprünglichen Form praktiziert werden, hinterlassen sie uns ein Erbe, was in der modernen Psychologie Relevanz hat: Psychologen untersuchen heute sowohl die Struktur , als auch die Funktion von Verhalten--> Beispiel Sprachproduktion Gerrig, S. 11 "Das Vermächtnis dieser Ansätze"Heute: Es werden viele verschiedene Methoden angewandt, um die allgemeine Kräfte (die für alle gelten) zu untersuchen, und ebenso die Kräfte, welche die Einzigartigkeit eines jeden Individuums ausmachen. 
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