Rousseau

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im Kontext der BiWi
EstHa
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EstHa
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Resource summary

Question Answer
"Beiname" Rousseaus in der BiWi "Entdecker des Kindes"
Basis und Ansatz Sehnsucht nach Natürlichkeit und der guten Menschennatur; säkular-verweltlichter Ansatz; Naturrecht, Theodizee, Fortschritt, Freiheit, Ermöglichung bzgl. Mensch; Erziehung menschbezoegn statt Traditionen/Strukturen
Theodizee Frage nach Rechtfertigung des Leidens im Angesicht der Allmacht Gottes
Leitsätze "Kultur schafft Probleme, Wissenschaft sucht sie zu lösen." "zivilisatorischer u. kultureller Fortschritt verursacht moralischen Niedergang" Plädoyer für Naturzustand=natürliche Ordnung Vergesellschaftung der Kultur=Entartung, Entfremdung Naturrecht über juristisches Recht Naturrecht begründet Freiheit und Gleichheit
Naturzustand regulative Idee, Fiktion zur Legitimierung von Folgerungen und Entscheidungen
Natur Spiegel göttl. Vernunft, Paradies, das Wahre/Schöne, Projektionsfläche menschl. Sehnsüchte und Wünsche
Mensch Selbstliebe, autark wird unter zivilisatorischem Einfluss zu Eigenliebe, Selbstsucht (kulturell-zivilisatorischer Sündenfall); kein gesellschaftl.-pol. Wesen sondern 'solitaire'
Selbstliebe fußt auf Gleichgewicht von Bedürfnissen und der Möglichkeit/Fähigkeit ihrer Realisierung
Eigenliebe Resultat eines unglücklichen unzufriedenen Zustands der Disproportion von Bedürfnis und Erfüllung; führt zu Verlust der Unabhängigkeit und zu Abhängigkeit von der Einschätzung anderer
Rolle des Eigentums führt zu Ungleichheit, Streben nach Macht und Herrschaft, Neid, Missgunst
Idee des Gesellschaftsvertrags Staat muss so aufgebaut sein, dass natürliche Rechte des Einzelnen und natürliche Freiheit rechtlich gesichert sind
Theorie des Gemeinwillens (volonté générale) Gesetzgebung in ihrer Vernünftigkeit abhängig von den Menschen, die sie geben (Idee der Volkssouveränität), naturrechtlich gegebene Freiheit des Menschen wird transformiert zur Freiheit der Bürger (Zusammenschluss von Individuum und Gesellschaft, Gesellschaft=soziale Gesamtheit); Überwindung von Ungleichheit, Ermöglichung der Freiheit
Freiheit Gehorsam gegen das selbstgegebene Gesetz
Rolle der öffentlichen Erziehung führt zur Befähigung sich selbst vernünftige Gesetze geben zu können
Erziehungskonzeption Grundfragen nach Freiheit, Gewissen, Vernünftigkeit
Grundzüge der Erziehungstheorie Rousseaus Alles von Gott ist gut, alles verdirbt unter den Händen des Menschen, aber der Mensch kann sich selbst erlösen, da er von Natur aus gut ist (Ablehnung Erbsünde), ermöglicht durch die richtige Erziehung; Schuld am 'Laster': fehlerhafte Entwicklungsprozesse, negative gesellschaftl.-zivilisatorische Einflüsse, unzureichende Erziehung; Lösung: dem "Laster den Zugang versperren"
negative Erziehung indirekt; Stärkung der Autarkie; Wahrung der Natürlichkeit, Sittlichkeit; Schutz vor Entfremdung
positive Erziehung Bildung des Geistes "vor der Zeit"; Einprägung der Kenntnis der Pflichten des Menschen
Problematik der negativen Erziehung Erzieher ist bereits Produkt der Zivilisation; Entfremdung kann nicht zur Befreiung aus der Entfremdung führen
Kernfrage in Émile Wie kann der Mensch unter den Bedingungen der Zivilisation als Naturwesen leben?
Ausgangspunkt für Ziele und Praktiken Entfremdung, Zerrissenheit zw. Natur u. Gesellschaft, zw. innerer Stimme u. äußerem Anspruch
Ziele u. Praktiken (1): Erziehung zum Menschen "zurück zur Natur" führt zu Autarkie, Glück (Kongruenz v. Bedürfnis u. Realisierung, daher nur Stillung existentieller Bedürfnisse, damit sich keine höheren entwickeln), Freiheit; Spiel=Lernen; Abhärtung, Leid als Notwendigkeit; Praxis des Wachsenlassens; Eigenrecht des Kindes (Reifezeit), Entwicklungsphasen, Unterstützung von Reifungsprozessen, keine Beschleunigung möglich
Ziele und Praktiken (2): Erziehung zum Bürger 4. und 5. Phase im "Alter der Vernunft"
drei Erzieher nach Rousseau Natur Dinge Mensch
Perfektibilität des Menschen Fähigkeit zur Vervollkommnung, beruht auf potentia=die Fähigkeit, Fähigkeiten zu entwickeln
Natur als Erzieher Ausgangspunkt für Kräfteformung und Fähigkeitsentwicklung
Dinge als Erzieher durch Auseinandersetzung und reflektierten Umgang Fähigkeiten und Grenzen lernen
Mensch als Erzieher Wahrnehmungen des Zöglings werden in eine Ordnung gebracht u. der pädagogischen Kontrolle unterworfen; Handlungsoptionen werden inszeniert und kontrolliert (Kritikpunkt: moderat scheinende Erziehungspraxis ist in Wahrheit hypertrophe Kontrollpraxis)
Phasen (1): Alter der Natur 0-15: Erziehung der Sinnlichkeit (Grundlage für späteren Vernunftsgebrauch); zentraler Lehrmeister: Natur
Alter der Natur 1. Phase 0-2 (Kleinkind und frühes Kindesalter): schwach, hilfebedürftig, Förderung sinnlicher Reize, Bedürfnisstillung, viel Bewegungsfreiheit, wenig Hilfen, Kind soll lernen, dass es nicht zu befehlen hat
Alter der Natur 2. Phase 2-12 (Kindheit): Gleichgewicht von Stärke und Schwäche, Wünsche und Fähigkeiten, Umgang mit Körper und Intellekt, praktische Erfahrungen durch Arbeit, Erkennen von Sinn und Notwendigkeit der Arbeit
Alter der Natur 3. Phase 12-15 (Kindheit): Überschuss von Stärke und Fähigkeit ggü. Bedürfnissen; Unterricht, Handwerk, Wissen, Bedeutung der Arbeit, Lektüre
Alter der Vernunft 4. Phase 15-20 (Jugend): soziale Bindungen, soziales Leben, Lenkung der Leidenschaften durch Mitgefühl und Selbstliebe, Unterricht in Theologie, Philosophie, Geschichte
Alter der Vernunft 5. Phase 20-25 (junges Erwachsenenalter): Kennenlernen von Menschen und Gesellschaft (Realität), Erfahrung gesellschaftlicher Widersprüche, Frage nach gerechter Gesellschaftsordnung (bei Émile: Rückzug ins Ländliche, da Unterordnung unter Gemeinwohl nicht möglich aufgrund ungerechter Gesellschaft)
Problematik der Phaseneinteilung Es handelt sich um eine reine Denkfigur. Trennung von Sinnlichkeit und Vernunft ist so nicht plausibel; Dualität verdeutlicht Aufbau und Verwobenheit
Ziel der Erziehungstheorie Rousseaus Befreiung des Menschen zum Menschen Natur des Menschen zur Wirkung verhelfen Verbesserung der Gesellschaft Loslösung von tradierten Strukturen
erzieherische Antinomien öffentliche - private Erziehung Selbstliebe - Eigenliebe Macht - Freiheit Individuum - Gesellschaft positive - negative Erziehung Anpassung - Autonomie (nicht auflösbar, aber zu bedenken und reflektiert zu behandeln)
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