Created by Sarah Zaugg
over 8 years ago
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Question | Answer |
4 Perspektiven von politischer Kommunikation | ▸ Darstellung von Themen/Problemen: (Wann ist bzw. wird ein Thema »politisch« relevant, wie werden sie präsentiert und in der Öffentlichkeit diskutiert?) ▸ Wahrnehmung von Themen/Problemen: (Welche Wirkungen haben diese Diskussionen auf Bevölkerungsgruppen?) ▸ Darstellung von Politik (Wie präsentiert sich Politik öffentlich und wie wird es von Medien dargestellt?) ▸ Wahrnehmung von Politik (Wie nehmen Bevölkerungsgruppen das politische System wahr und wie nimmt sich Politik über Öffentlichkeit selbst wahr?) |
Wann wird ein Thema politisch? (3 Gründe nennen) | ▸ Wenn sich politische Akteure zum Thema äussern. ▸ Wenn politische Akteure von Nicht-Politikern, WählerInnen, Journalisten etc. adressiert werden. ▸ Wenn über politische Akteure, deren Aktivitäten oder das System öffentlich diskutiert wird. |
Akteure im System der Politik | ▸ Akteure der Interessenartikulation -> greifen Interessen der Bevölkerung auf und artikulieren diese als politisch relevant (z.B. Bürgerinitiativen) ▸ Akteure der Interessenaggregation -> greifen artikulierte Interessen auf und bündeln sie (v.a. Parteien) ▸ Akteure der Interessenvermittlung -> bieten ein Forum (Massenmedien) |
Definition Politik + politische Kommunikation | -Politik: Trifft Entscheidungen, die für die Gesellschaft insgesamt (d.h. kollektiv) verbindlich sind. -Politische Kommunikation: Der zentrale Mechanismus bei der Formulierung, Aggregation, Herstellung und Durchsetzung kollektiv bindender Entscheidungen. |
Wann wird ein Thema politisch relevant? | -Problem bzw. Thema «ist da» und wird von den Medien aufgegriffen -> auf die öffentliche Agenda gesetzt. -Eigentlich war das Problem schon immer da (z.B. Abholzung von Regenwäldern), wird dann aber von der Politik aufgegriffen und in die Medien gebracht, somit steigen die Aussagen über Waldsterben. Sprich: Die Medien legen einen Scheinwerfer auf ein issue, dieser Fokus kann aber schnell wieder ändern, obwohl das Problem noch nicht gelöst wurde. -> Medienagenda beeinflusst Publikumsagenda |
Agenda Building | |
Wo beeinflusst öffentliche Kommunikation den politischen Prozess: Phase der Problemartikulation | -Individuen formulieren Probleme, die sie gelöst wissen möchten. -Medien von zentraler Bedeutung, da sie entscheiden, ob Interessen oder Probleme öffentlich werden. -> Medien wirken als Filter wie auch als Verstärker |
Wo beeinflusst öffentliche Kommunikation den politischen Prozess: Phase der Problemdefinition | -Probleme werden für das politische System bearbeitbar gemacht. -Einfluss der Medien immer noch gross, v.a. dann, wenn die Akteure der Interessenaggregation sich daran beteiligen, weil sie sich z. B. Wahlchancen durch das Aufgreifen von Problemen versprechen. |
Wo beeinflusst öffentliche Kommunikation den politischen Prozess: Phase der Politikdefinition | -Problem verlässt die allgemeine Öffentlichkeit, weil nun die Akteure der Interessenaggregation sich des Problems und seiner Lösung annehmen. -Medieneinfluss ist eher gering. |
Wo beeinflusst öffentliche Kommunikation den politischen Prozess: Programmentwicklung | -In hohem Masse von politischen Institutionen und den beteiligten Akteuren bestimmt. -Prozesse vollziehen sich im Parlament und werden von den Medien eher in einem protokollarischen Sinne betrachtet. |
Wo beeinflusst öffentliche Kommunikation den politischen Prozess: Politikimplementation | -Von diesem Vorgang nimmt die Öffentlichkeit nur vereinzelt Notiz -die administrative Umsetzung von Politik ist Sache der Verwaltung. |
Wo beeinflusst öffentliche Kommunikation den politischen Prozess: Evaluation | Stellt sich in der Evaluation ein Problem für den Betroffenen dar, so kann die Problemlösung zu einer erneuten Problemartikulation führen und damit kann wieder ein politischer Prozess «ausgelöst» werden. |
Gewaltenteilungsparadigma | -Normativ - Kritik und Kontrollfunktion - »Vierte Gewalt« - Politik und Medien »sollen« und müssen unabhängig sein, um öffentliche Aufgabe zu gewährleisten. |
Instrumentalisierungsparadigma | - »Übermacht« im Verhältnis von Politik und Medien - Medienpolitik greift (»direkt«) in Autonomie des Journalismus ein - Politik beeinflusst Medien indirekt über Öffentlichkeitsarbeit oder Personalpolitik |
Professionalisierung der politischen Öffentlichkeitsarbeit | Bedeutungsgewinn anhand von finanziellen Investitionen in Wahlwerbung ist in den den letzten Jahren gestiegen |
Dependenzen-Paradigma | Machtverhältnis hat sich zugunsten der Medien verschoben |
Medialisierung (Definition) | Prozess sozialen Wandels, der zu einem Bedeutungsgewinn von Massenmedien, massenmedialer Berichterstattung und/oder der massenmedialen Logik für die Wahrnehmungen und Handlungen von Bürgern, Medien und/oder politischen Akteuren führt |
Medialisierung (bildlich dargestellt) | |
Thesen zur Medialisierung | -Politik kann sich nur noch beschränkt direkt an die Bevölkerung wenden -Medien definieren Rahmen, in dem Entscheidungen akzeptabel und konsensfähig sind ➜ Einfluss auf die Legitimität und Durchsetzbarkeit von Entscheidungen -Modifikation parteiinterner Willensbildung, da führende Politiker Medien ebenfalls für sich nutzen und Parteibasis über die Medien neu gesetzte Themen nur noch ex post facto legitimieren kann |
Gründe für Medialisierung | ▸ permanent einsatzbereit, weltweites Informationsnetz ▸ erhebliche finanzielle Ressourcen ▸ Fernhalten von Themen möglich ▸ Medien wird keine moralische Verantwortung zugeschrieben, daher kaum Legitimationsschwund |
Symbiose-Paradigma | -Wechselseitige Abhängigkeit von Medien und Politik -Information gegen Publizität -Probleme: z.B. Freundschaften zwischen Politikern -Politische Kommunikations«kulturen« |
Trends in der Darstellung von Politik in den Medien (3 nennen) | ▸ Personalisierung, »Amerikanisierung«, Entertainisierung (+ Komplexitätsreduktion, - Verzerrungen) ▸ („Negative Campaigning“); Negativismus (=politische Gegner ins schlechte Licht rücken) ▸ "Politainment" (=Modus der Unterhaltung) |
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