2. Persönlichkeitspsychologie: Begriffe und Methodische Zugänge

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Bachelor Persönlichkeitspsychologie Flashcards on 2. Persönlichkeitspsychologie: Begriffe und Methodische Zugänge, created by arne.doebler on 14/01/2016.
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Question Answer
Wie treffen wir Aussagen über Persönlichkeitseigenschaften? 1. wir erschließen Eigenschaften von Personen anhand von Beobachtungen ähnlicher Verhaltensweisen in ähnlichen Situationen 2. Wir konstruieren also anhand beobachteten Verhaltens ein diesem Verhalten wahrscheinlich zugrunde liegendes aber nicht beobachtbares Merkmal: ein Konstrukt
Konstrukte nicht beobachtbare hypothetische Begriffe (K) können über Zuordnungsregeln aus Beobachtungen (Verhalten R in Situation S) erschlossen bzw. operationalisiert werden
Dispositionen hypothetische Konstrukte, die sich manifestieren als Tendenz, in bestimmten (konstruktspezifischen) Situationen ein bestimmtes (konstruktspezifisches) Verhalten zu zeigen
Unterscheidung: Augenblicksdispositionen / permanente Dispositionen 1. Augenblicksdispositionen: transsituationale Konsistenz 2. permanente Dispositionen: transtemporale Konsistenz (teilweise auch transsituationale) Beispiel zu 1: Angst, die sich nur zu bestimmten Zeiten (Prüfungsperiode, nach Schlafentzug etc.), aber in verschiedenen Situationen (Keller, Gasse, Kino etc.), manifestieren kann Beispiel zu 2: Ängstlichkeit, die sich über längeren Zeitraum bzw. das gesamte Leben hinweg in verschiedenen Situationen manifestieren kann
State Tendenz zu einem Zeitpunkt (T1) ein bestimmtes Verhalten (R) in verschiedenen Situationen (S1-Sx) zu zeigen
Habit Tendenz zu verschiedenen Zeitpunkten (T1-Tx) ein bestimmtes Verhalten (R) in nur einer Situation (S1) zu zeigen
Trait Tendenz, zu verschiedenen Zeitpunkten (T1-Tx) ein bestimmtes Verhalten (R) in verschiedenen Situationen (S1-Sx) zu zeigen
absolute Stabilität absolute Ausprägung eines Merkmals bleibt konstant Beispiel: Wert von 100 bei einem Individuum mit 20 und 40 jahren
relative Stabilität relative Ausprägung eines Merkmals bleibt konstant Beispiel: Werte von 80 und 90 bei zwei Individuen mit 20 J. und Werte von 90 und 100 bei diesen Individuen mit 40 J.
Struktur-Stabilität Zusammenhang zweier Merkmale bleibt konstant
Datenarten nach Cattell (1957) Q-Daten (questionnaire): subjektive Fragebogendaten (z.B.. selbsteingeschätze Intelligenz) L-Daten (life record): Lebensdaten, unterteilbar in subjektive (z.B, Lehrbeurteilungen) und objektive (z.B. Schulnoten) T-Daten (test): objektive Testdaten (z.B. Intelligenztestwerte)
Welche Datenarten (Cattell, 1957) sollten verwendet werden um höchsten Informationsgehalt zu erzielen? alle! (Q-, L- und T-Daten)
Konstrukt-Operationalisierungen: Fragebögen vs. Tests 1. Tests: objektiv, es gibt ein objektiv richtiges Verhalten, das das Individuum nicht bewusst oder unbewusst verfälschen kann 2. Fragebögen: subjektiv, es gibt kein objektiv richtiges Verhalten, das Individuum kann sein Verhalten bewusst oder unbewusst verfälschen Beispiel zu 1: S: 7 + 4? R: 11 Beispiel zu 2: S: Angst im Dunkeln? R: nein
Fragebogen und Testverfahren: klassische Gütekriterien 1. Objektivität: Messung ist unabhängig davon, wer sie durchführt 2. Reliabilität: Messung ist zuverlässig 3. Validität: Messung misst, was sie messen soll
Fragebogen- und Testverfahren: Nebengütekriterien 1. Ökonomie: Messung kommt mit wenig Material aus, ist als Gruppentest durchführbar, nicht unangemessen lang 2. Nützlichkeit: praktisches Bedürfnis für Messung besteht, weiterhin gibt es kein anderes/besseres Verfahren 3. Zumutbarkeit, Fairness, etc.
Reliabilität: Klassische Testtheorie bei einzelnen Merkmalsmessungen setzt sich gemessene Ausprägung zusammen aus der "wahren" Ausprägung und dem Messfehler Messfehler ist unsystematisch (zufällig), daher bei vielen Messungen im Mittel gleich Null ... bedeutet, dass sich nach sehr vielen Verhaltensmessungen der Mittelwert immer weiter dem wahren Wert annähert mehrfache Durchführung derselben Messung in der Praxis unmöglich => möglichst ähnliche Messungen!
Definition: Reliabilität Grad, in dem mehrere Messungen desselben Merkmals tatsächlich dasselbe Messen
Reliabilität Retest-Reliabilität Korrelation der Messwerte aus Merkmalsmessungen zu (zwei) aufeinanderfolgenden Zeitpunkten Voraussetzung: Stabilität des gemessenen Merkmals
Reliabilität: Paralleltest-Reliabilität Korrelation der Messwerte aus Merkmalsmessungen mit Parallelversionen eines Messinstruments eingesetzt wenn Lern- oder Erinnerungseffekte das Retest-Ergebnis verzerren könnten
Reliabilität: interne Konsistenz Zusammenhänge der Items eines Tests untereinander zur Untersuchung ihrer Homogenität
ist hohe interne Konsistenz anzustreben? Im Sinne der klassischen Testtheorie: ja jedoch: eingeschränkter Bedeutungsumfang eines gemessenen Konstruktes => "bandwith-fidelity-dilemma" einerseits: bietet Homogenes Konstrukt wenige Möglichkeiten zu generalisierten Verhaltensvorhersagen andererseits: wirft heterogenes Konstrukt Frage nach sinnvoller EInheit des Konstruktes auf
Validität: Inhaltsvalidität Test-Items aus definiertem Universum möglicher Items Beispiel: Grundrechentest (Additions-, Subtraktions-, Multiplikationsaufgaben etc.)
Validität: Kriteriumsvalidität Zusammenhänge Testwerte x Außenkriterien 1. zum selben Messzeitpunkt => konkurrente Validität 2. zu unterschiedlichen Messzeitpunkten => prädiktive Validität Beispiel zu 1: IQ zum Abitur und Abiturnote Beispiel zu 2: IQ vier Jahre vor dem Abitur und Abiturnote
Konstruktvalidität Übereinstimmung von Theorie und Empirie, umfasst unter anderem: 1. Prüfung der Relation eines Tests zu ähnlichen (konvergente Validität) und unähnlichen Verfahren (diskriminante Validität) 2. Prüfung ob der Test Konstrukt(e) adäquat abbildet (z.B. faktorielle Validität) Beispiel zu 1: IQ-Test korreliert mit anderem IQ-Test, nicht aber mit Persönlichkeitsfragebogen Beispiel zu 2: IQ einheitliche Fähigkeit oder aus Teilfähigkeiten bestehend?
Korrelation höhe der Korrelation zwischen x und y gibt an, wie gut der Wert von y anhand der Kenntnis des Wertes von x vorhergesagt werden kann Keine Information über Kausalität des Zusammenhangs!
positive Korrelation hohe Werte in x gehen mit hohen Werten in y einher ( r > 0)
negative Korrelation hohe Werte in x gehen mit niedrigen Werten in y einher (r < 0)
Null-Korrelation Kenntnis von x erlaubt keine Aussagen über Wert von y (r = 0.00)
Faktorenanalyse: Grundprinzip systematische Analyse der Ähnlichkeitsbeziehungen (Korrelationen) zwischen einzelnen Beobachtungen/Messungen Ziel: Datenreduktion/-kategorisierung
Konsistenz: Unterscheidung 1. transsituational (State) 2. transtemporal (Habit) 3. transsituational + transtemporal (Trait)
Fragebögen und Tests als Konstrukt-Operationalisierungen psychologische Konstrukte vielfach operationalisiert (= messbar gemacht) über (subjektive) Fragebögen und/oder (objektive) Tests Items eines Verfahrens stellen im Idealfall Aussagen zu Verhalten (R) in Situationen (S) dar Positivbeispiel (Negative Emotionalität): "Kritik oder Beschimpfungen (S) verletzen mich ziemlich stark (R)" Negativbeispiel (Negative Emotionalität): "Ich bin kein gut gelaunter Optimist"
Objektivität Messung ist unabhängig davon, wer sie durchführt
Reliabilität Messung ist zuverlässig
Validität Messung misst, was sie messen soll
bandwidth-fidelity-dilemma eingeschränkter Bedeutungsumfang eines gemessenen Konstruktes: 1. einerseits: bietet homogenes Konstrukt wenige Möglichkeiten zu generalisierten Verhaltensvorhersagen 2. andererseits: wirft heterogenes Konstrukt Frage nach sinnvoller Einheit des Konstruktes auf Beispiel zu 1: Ich habe Angst vor Fremden. Wenn sich Fremde nähern, suche ich das Weite. Die Gegenwart von Fremden ist mir unangenehm Beispiel zu 1: Ich habe Angst vor Fremden. Ich gehe gern auf Parties. Ich sehe Filme gern ein zweites oder drittes Mal.
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