C3: Sucht

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C3 Flashcards on C3: Sucht, created by Nicolas Wetli on 11/01/2017.
Nicolas Wetli
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Question Answer
Was ist unter Sucht zu verstehen? (Eine Kombination aus ICD10 und der von Konrad definierten Arbeitsdefinition) Starker Wunsch oder Zwang nach Substanzen oder Verhaltensweisen. Diese Substanzen lindert die Missempfindung vorübergehend / löst eine erwünschte Empfindung aus. Substanz wird konsumiert, obwohl damit negative Konsequenzen für die Person und Umfeld verbunden sind. Toleranzentwicklung: zunehmend höhere Mengen für ursprüngliche Wirkung Vernachlässigung anderer Interessen und Vergnügen zugunsten des Suchtmittelkonsums
Was sind Merkmale von Süchten? Durchverhalten wird ein unlustbetonter Zustand *befriedigt Am pathologischen Verhalten wird festgehalten, trotz erlebter Nachteile und Folgeschäden Hoher Zeitaufwand für Vorbereitung und Durchführung des Verhaltens Kontrollverlust über das Verhalten Heimlichkeit, Krankheitsverleugnung Phasen der Sucht der Sucht wechseln ab (Bessere/Schlechtere Kontrolle)
Erklären Sie die Mechanismen der Definition sozialer Probleme im Bereich Sucht? Erklären Sie anhand des Konstruktionsprozesses nach Schetsche wie Sucht zu einem sozialen Problem wird. 1. Sozialer Sachverhalt: 2. Erste Thematisierung: Primäre Akteure beginnen einen Sachverhalt als Problem zu definieren (Jugendliche Trinker an Volksfesten) 3. Öffentliche Anerkennung: Massenmedien berichten (Name des Problems -> Kampftrinken) (Problembewertung, gravierend) (liefern abstrakte Lösungsvorschläge) (Initiative wird eingereicht) 4. Staatliche Anerkennung (Vorstoss im Rat, Gesetzesrevision) 5. Problembekämpfung (Einschränkung der Zugänglichkeit des Alkohols) 6. Problemlösung
Welche Mitwirkungsmöglichkeiten hat die Soziale Arbeit im Bereich Sucht? Auftrag ist vor allem Präventiv Suchtthematik auch Thema in Jugendräumen oder Schulsozialarbeit Arbeitsfeld Suchtberatung Psychosoziale Begleitung Süchtiger
Zeigen Sie anhand der Schutz und Risikofaktoren auf, wie Sucht entstehen kann Schutzfaktoren verweisen auf Ressourcen, Risikofaktoren auf Herausforderungen. Es gibt einerseits Schutzfaktoren: Individuelle Faktoren (Resilienz): z.B. (soziale, emotionale Kompetenz, Persönlichkeit) Faktoren des Umfeldes (Soziale Unterstützung): z.B. Teilhabe und Integration in der Gesellschaft (Bildung, Arbeit) Und anderseits Risikofaktoren: Individuelle Faktoren (Vulnerabilität): z.B. Lebensumstände, Persönlichkeit Faktoren des Umfeldes (Stressoren): z.B. Leichte Erhältlichkeit von Substanzen
Zeigen Sie anhand des neurowissenschaftlichen Ansatzes auf, wie Sucht entstehen kann Der Nervenknoten verbindet lebenswichtige Vorgänge (Essen, Sex) mit einem Lustgefühl. Eine Ausschüttung von Dopamin erfolgt. Dopamin kommt einem Lernsignal gleich, das die besondere Wirkung des Verhaltens betont und so dafür sorgt, dass dieses Verhalten wiederholt wird. Jede Wiederholung verstärkt beim Konsumenten die Erfahrung, dass das Verhalten ihn glücklich macht. Ein Suchtgedächnis entsteht. Das Suchtgedächtnis wird aktiv, wenn der Spiegel an wirksamen Substanzen nachlässt. (Reminder)
Was provoziert eine Sucht- oder dysfunktionale Familie hinsichtlich Kindern? Sie provoziert Rollenmuster, die Kindern helfen zu überleben und sich zu bewähren: Rolle des Helden Rolle des schwarzen Schafs Rolle des Stillen, Fügsamen Rolle des Spassmachers
Was sind Männersüchte? Und welche männlichen Sozialisationsfaktoren sind zu berücksichtigen? Männersüchte können einen Bezug haben zu einem Initiationsritus oder der Demonstration von Macht Sozialisationsfaktoren: Gefordertes Starksein, Versorgung der Familie Positive Erwartungshaltung an Drogen
Was sind Frauensüchte? Und welche weiblichen Sozialisationsfaktoren sind zu berücksichtigen? Frauensüchte können einen Bezug haben zu der Manipulation des Körpers (Schönheitsideal). Oft sind es auch heimliche Suchtformen Sozialisationsfaktoren: Mütterlichkeit, Fürsorge Vernachlässigung eigener Interessen zu Gunsten anderer, Köprerliche Attraktivität
Was sind Doppeldiagnosen? Der Begriff Doppeldiagnose bezeichnet das gleichzeitige Auftreten einer psychoaktiven Stören und weiteren psychiatrischen Störungen. Besipielehafte Substanzen für Substanzstörung: Alkohol, Opioide, Cannabinoide, Kokain beliebig kombinierbar mit Beispielhaften Psychische Störungen: Persönlichkeitsstörungen Depression Schizophrenie
Was ist der Unterschied zwischen einer Doppeldiagnose und Komorbidität? Doppeldiagnose: Gemeinsames Auftreten einer psychischen Störung und einer Substanzstörung (Spezialfall der Komorbidität) Komorbidität: mehr als eine psychische Störung bei einer Person in einem definierten Zeitintervall (nicht auf 2 Störungen und psych. Erkrankung und Substanzstörung beschränkt)
In welchen fünf Erscheinungsformen können Doppeldiagnosen (Substanzbedingte Störung und Psychische Störung) auftreten? 1. Die beiden Störungen treten unabhängig voneinander auf 2. Die psychische Störung ist Folge des Suchtmittelmissbrauchs 3. Sucht ist Folge der psychischen Störung (Selbstmedikation) 4. Sucht und psychische Störung beeinflussen sich gegenseitig 5. Gemeinsamer Faktor (z.B. genetische Faktoren, Antisoziale Persönlichkeit) führt zu Sucht und psychischer Störung
Was wird unter Co-Abhängigkeit verstanden? Co-Abhängigkeit bezeichnet ein Bündel aus spezifischen Verhaltensweisen von Personen, die einem Süchtigen nahe stehen. Diese Bündel tragen dazu bei, dass der Süchtige in seinem Suchtverhalten unterstütz wird und so süchtig bleibt. Co-Abhängigkeit ist eine eigenständige Suchtform, welche den Süchtigen Partner, Elternteil, Kind als Suchtmittel missbraucht. Co-Abhängigkeit ist eine Beziehungsstörung.
Was sind die zentralen Merkmale der Co-Abhängigkeit? Co-Abhängigkeit ist eine Beziehungsstörung Co-Abhängige unterstützen den Partern bis zur eigenen Selbstaufgabe. Sie bewerten nicht die Aussichtlosigkeit ihres Verhalten. Dies kann dazu führen, dass sie sich selbst nicht mehr fühlen und wahrnehmen. Nicht nur Partner oder Kinder von suchtkranken Menschen sind betroffen. Auch Menschen mit einer familiären oder beruflichen Beziehung zu emotional oder geistig gestörten Persönlichkeiten. Die Familie in der Sich Co-Abhängige bewegen ist gekennzeichnet durch starre und extreme Rollenzuschreibungen -> ist die Voraussetzung um die Situation überstehen zu können, Abwehrmechanismus gegen Schmerz
Was sind die typischen Verhaltensmuster von Co-Abhängigen? Aussenorientierung: Co-Anhängige geben sich selbst auf. Sie wollen alles für den suchtkranken regeln, organisieren. Auch Aufgaben die der Abhängige selber übernehmen müsste. Kann dazu führen, dass sie sich ohne den Partner als Nichts empfinden. Übertriebene Fürsorge: Co-Abhängige machen sich in der Familie unentbehrlich. Vorstellung -> ich muss stets helfen -> wenn ich mich genug aufopfere helfe kann ich den Partner retten. Merken ihre eigene Erschöpfung nicht Unehrlichkeit und Leichtgläubigkeit: Durch Lügen erzeugen sie ein falsches Bild von sich selbst. Die Unehrlichkeit ist ihnen und anderen Personen nicht bewusst. Führt zu einer Realitätsverzerrung.
Wer kann von Co-Abhängigkeit betroffen werden? Grundsätzlich alle, die in einer engen privaten/beruflichen Beziehung zu einem Suchtkranken oder emotional/geistig gestörten Persönlichkeit stehen.
Wer ist besonders von Co-Abhängigkeit gefährdet? Warum? Beziehung zur Kindheit: Co-Abhängige haben oftmals dysfunktionale Strukturen in ihrer Herkunftsfamilie erlebt und in ihrer Kindheit die Rolle des Helden übernommen. Die Rolle bringt dem Kind Vorteile -> Aufmerksamkeit, Anerkennung, Bewunder (nicht um seiner selbst willen, sondern aufgrund seiner Leistungen) Erfährt die Co-Abhängigkeit keiner Problembearbeitung so kann es bspw. dazu kommen, dass im Erwachsenenalter eine Beziehung eingagen wird, bei der die in der Kindheit erworbene Rolle wieder ausgefüllt werden kann.
Komm Co-Abhängigkeit nur in suchtmittelbelasteten Settings vor? Nein, gefährdet sind auch Menschen mit einer familiären oder beruflichen Beziehung zu emotional und / oder geistig gestörten Persönlichkeiten
Wie können Professionelle der SA der Co-Abhängigkeit des Klienten entgegenwirken? Co-Abhängige sind erst in der Anklage-Phase ansprechbar für fachliche Behandlung. Nach Fengler muss der Co-Abhängige in einem Netz bestehend aus Betrieb, Arzt, Suchthelfer und Familie gesehen werden. In der Mitte des Netzes steht der Co-Abhängige. Hier gilt es Hilfe durch Nicht-Hilfe zu erlernen. Das ist jedoch nicht Nichts-Tun. Evtl. bei Suchtberatung auch Angehörige miteinbeziehen.
Wie können Professionelle einer potentiell eigenen Co-Abhängigkeit entgegenwirken? Dynamik von "Einladungen in das Co-Muster" (Verschleierung, Schutz vor Veränderung) reflektieren. Professionelle Abstinenz einhalten (nicht durch Co-Verhalten in die Suchtdynamik verstricken lassen) Gut für sich selbst sorgen und bei Bedarf Unterstützung in Anspruch nehmen. Respektvolle und werschätzende Haltung gegenüber den Betroffenen einnehmen - unabhängig davon, ob sie trinken oder nicht. Die Verantwortung für das Trinken und dessen Auswirkungen bei den Betroffenen belassen.
Welche Muster zeigen Co-Abhängige Professionelle auf? Befinden sich in einem Wettbewerb mit seinen Kollegen (Wer setzt sich mehr ein) Machen keine klare Abgrenzung von Arbeit un Freizeit (immer erreichbar) Oft mit "Notfällen" konforntiert sein Rückfälle des Klienten werden als persönliche Schmach erlebt Wenn Klient keine Fortschritte macht, breche ich Beziehung ab.
Hat die SA Interesse an einer Problematisierung von Co-Abhängigkeit? Falls ja: Welches? Ja, Sensibilierung der Gesellschaft durch öffentliche Anerkennung
Was für einen Gewinn ziehen Co-Abhängige aus der Co-Sucht? o Bestätigung eine gute Frau oder ein guter Mann zu sein. Lob von aussen für Hilfsbereitschaft und Stärke o Macht über den Süchtigen und sein Leben o Verantwortung für eigene Leben und Lebensqualität wird abgegeben durch die Übernahme der Verantwortung für den Süchtigen o Auseinandersetzung mit eigener Person resp. Eigenen Problemen kann vermieden werden.
Welche Phasen der Sucht- und Co-Sucht gibt es? Süchtiger: Abwehrphase: (bagatelisieren und leugnen) Rechtfertigungsphase: (Gründe und Erklärungen) Kampfansage: (Versuch auszusteigen--> Angehörige müssen auch in dieser Phase sein sonst funktioniert es nicht). Kapitulationsphase Co-Süchtiger: Beschützen und Erklären: (leugnen und nichtsehen, beschützen und Gründe suchen) Kontrollphase: (versuch Problem zu minimieren) Anklage: (Beschuldigung an Süchtigen du hast mein Leben zerstört) Resignationsphase: (Co-Süchtige sind hier ansprechbar für Hilfe)
Wie kann man den Fürsorgebegriff zu der Co-Abhängigkeit abgrenzen? Das spezifische einer Co-Abhängigkeit: o Trotz negativer Konsequenzen wird eigenes Verhalten beibehalten o Rückfälle des Süchtigen werden als eigenes Versagen interpretiert und führen zu intensieveren Verhalten o Folgekrankheiten wie Burnout, Depression, Zwänge o Man hilft, weil es einem selbst gut tut.
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