Schmerzstörungen, Ausscheidungsstörungen

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Lena Paisdzior
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Question Answer
Klassifikation nach ICD 10 - F.45 Somatoforme Störungen - Wiederholte Darbietung körperlicher Symptome in Verbindung mit hartnäckigen Forderungen nach medizinischen Untersuchungen trotz wiederholter negativer Ergebnisse & Versicherung der Ärzte, dass die Symptome nicht körperlich begründbar sind - Beim Vorliegen von somatischen Störungen erklären diese nicht die Art & das Ausmaß der Symptome, sowie das Leiden der Patient*innen
Klassifikation nach ICD 10 - F.45.4 Anhaltende somatoforme Störung - Anhaltende somatoforme Schmerzstörung: Andauernder, schwerer & quälender Schmerz, der durch einen physiologischen Prozess oder eine körperliche Störung nicht vollständig erklärt werden kann - Er tritt in Verbindung mit emotionalen Konflikten oder psychosozialen Belastungen auf, die schwerwiegend genug sein sollten, um als entscheidende ursächliche Faktoren gelten zu können - Die Folge ist meist eine beträchtlich gesteigerte persönliche oder medizinische Hilfe & Unterstützung
Somatoforme Störungen - weitere Kriterien - Dauer: min. 6 Monate + an den meisten Tagen anhaltender, schwerer und belastender Schmerz in einem Körperteil - Nicht durch physiologische Prozesse oder körperliche Störung adäquat erklärbar - Ausschluss von affektiven Störungen, Somatisierungsstörungen, undifferenzierten Somatisierungsstörungen, Hypochondrie
Funktionelle Bauchschmerzen: - Ursache und ROME IV Kriterien - häufigste Beschwerden im Kindesalter - Ursache vielfältig: Infekte, Nahrungsmittelunverträglichkeit, Angst, Aufregung, etc. - ROME IV Kriterien für wiederkehrende Bauchschmerzen: -> min. 4 Tage pro Monat über 3 Monate -> meist im Bereich des Bauchnabels -> Dauer: 0,5 - 3 Stunden -> Begleitsymptome: Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen
Funktionelle Bauchschmerzen: - Prävalenz, Kritik, Beginn - Prävalenz ca. 5-15% - Kritik: -> repräsentative Studien fehlen -> methodische Mängel (kl. Stichprobe, unterschiedliche Altersspanne) -> kein Konsens über Klassifikation - Beginn meist im Grundschulalter - Mädchen häufiger betroffen als Jungen - ca. 25 - 30% bis ins Erwachsenenalter
funktionelle Bauchschmerzen: Warum könnte dies zum Problem werden? + Folgen - Leidensdauer liegt durchschnittlich bei ca. 25 Monaten bis zur Diagnosestellung - Folgen: -> häufigere Fehlzeiten in der Schule -> Übermäßige Belastung für Kind &Familie -> Deutliche Beeinträchtigung der Tagesaktivität -> Langwierige Diagnostik -> Hoher Zeit- und Kostenaufwand
Kopfscherzen: Epidemiologie - Prävalenz: 14-19% - Mit zunehmendem Altem nehmen Prävalenzen zu - Mädchen deutlich häufiger betroffen als Jungen - Unterschiede hinsichtlich der Kopfschmerzart o Spannungstyp: ca. 25% o Migräne: 7,8% - Prävalenz von Kopfschmerzen bei Kindern und Jugendlichen haben in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen - Mehr als Hälfte der Kinder mit Migräne haben diese auch im Erwachsenenalter
Diagnostik - Schmerzstörungen - Medizinische Diagnostik o Untersuchung beim Kinderarzt, da ernsthafte organische Erkrankung Ursache der Kopfschmerzen sein kann o Ausschluss von -> Hirnorganische Erkrankungen -> Sekundäre Kopfschmerzen, z.B. als Folge eines Sehfehlers -> Biomechanische Funktionsstörungen der Wirbelsäulengelenke - Ausführliche Anamnese (Familiengeschichte, kritische Lebensereignisse, Stressoren, Lebensstil etc.) - Erfassung des subjektiven Schmerzerlebens o Stärke: Visuelle Analogskalen oder numerische Ratingskalen o Qualität -> Zeichnungen des Schmerzes -> Bei Kindern ab ca. 10 Jahren: Adjektivlisten o Lokalisierung: Körperschemazeichnungen - Deutscher Schmerzfragebogen für Kinder, Jugendliche & Eltern (DSF-KJ) Kinderschmerzcomic
Biopsychosoziales Modell - Entstehung einer Schmerzstörung
Sauberkeitsentwicklung - Entwicklungsaufgabe in den ersten Lebensjahren - vorübergehende Schwierigkeiten während der Sauberkeitserziehung sind häufig => kein Anzeichen für eine psychische Störung - Entwicklungsaufgaben in den ersten LJ o Kein Einfluss durch das Kind im 1. Lebensjahr o Drang- & Urinempfindung können im 2. Lebensjahr wahrgenommen werden, Verzögerung möglich, Abnahme der Miktionshäufigkeit o Mit zunehmenden Alter kann Blasen- & Darmentleerung willkürlich aufgeschoben/unterbrochen werden o V.a. nachts muss Kind lernen, volle Blase bzw. Darm als Aufwachsignal zu erkennen
Enuresis: Kriterien nach ICD 10 - unwillkürlicher Harnabgang - am Tag und in der Nacht - untypisch für das Entwicklungsalter - Nicht vor 5. LJ zu diagnostizieren - 2x pro Monat bei unter 7 Jährigen - 1x pro Monat bei über 7 Jährigen - mind. 3 aufeinanderfolgende Monate - Ausschluss organischer Ursachen, Epilepsie
Subtypen
funktionelle Harninkontinenz - heftiger, nicht beherrschbarer Harndrang tagsüber - oft erst späte Registrierung - meist spontane Blasenentleerung -> meist ohne ausreichend Zeit, um Toilette zu erreichen - 3 Hauptformen: -> Idiopathische Dranginkontinenz -> Harninkontinenz bei Miktionsaufschub -> Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination
Idiopathische Dranginkontinenz - Ungewollter Harnabgang mit überstarkem Harndrang - Pollakisurie (häufiger Harndrang bei kleiner Menge) - Verminderte Blasenkapazität - Einsatz von Haltemanövern (z.B. Aneinanderpressen der Oberschenkel, Hüpfen von einem Bein auf das andere, Hockstellung) - Weitere Klinische Merkmale: o Mehr als 7x/Tag Toilettengang o Plötzlich Eintreten o Bei Ermüdung gehäuftes Einnässen
Harninkontinenz bei Miktionsaufschub - Herauszögerung der Miktion (Entleerung der Harnblase) → trotz Haltemanövern kommt es zum Einnässen - Typischerweise bei Beschäftigungen, die die Kinder nicht unterbrechen wollen (beim Spielen, Fernsehen) - Weitere klinische Merkmale o Häufung von Interaktionsproblemen zwischen Eltern & Kind o Erhöhte Rate von anderen psychischen Störungen o Niedrige Miktionsfrequenz: < 5x/Tag
Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination - Fehlende Relaxation & unkoordinierte Kontraktion des Beckenbodens (Sphinkter externus) während der Miktion - Wiederholtes Pressen gegen den Widerstand des kontrahierenden Schließmuskels - typischerweise Pressen zu Beginn der Miktion, der Urinfluss ist unterbrochen, keine vollständige Entleerung - Häufig medizinische Komplikationen u.a. Harnwegsinfekte
Enuresis nocturna - Primäre monosymptomatische Enuresis nocturna -> Unwillkürliches Einnässen nachts mit kompletter, koordinierter Blasenentleerung ohne zusätzliche Miktionsauffälligkeiten tagsüber - Primäre polysymptomatische Enuresis nocturna -> Nächtliches Einnässen mit zusätzlichen Miktionsauffälligkeiten tagsüber (z.B. Drangsymptome, Aufschub, Dyskoordination) - Sekundäre Enuresis nocturna o Rückfall nach einer trockenen Periode > 6 Monaten (mit einer erhöhten Rate psychischer Begleitsymptome) o Symptomatik identisch mit primärer Enuresis nocturna, Einteilung in mono- & polysymptomatisch
Prävalenz von funktioneller Harninkontinenz - Idiopathische Dranginkontinenz häufigste Form - Mädchen häufiger betroffen als Jungs - 6-Jährige: 3 % - 8-Jährige: 5 % - Jugendliche: < 1 % - 80 % der Kinder mit E. diurna haben auch E. nocturna
Prävalenz enuresis nocturna - Gesamtprävalenz: 10 % - 2:1 für Jungen & Mädchen - 7-Jährige: 10 % - 10-Jährige: 3 % - Jugendliche: < 2 % - Bis zu 30 % der Kinder mit E. nocturna haben auch E. diurna
Enuresis: Komorbiditäten - Körperliche Folgen: Harnwegsinfekte, Enkopresis - Psychische Störungen o ADHS o Störung des Sozialverhaltens (SSV) o Angststörungen o Depression o Schlafstörungen
Enuresis: Ätiologie - Genetische Ursachen (größter Anteil) o Familiäre Häufung (v.a. bei Enuresis nocturna, Dranginkontinenz) o Genetisch bedingte Reifungsverzögerung des zentralen Nervensystems - Organische Ursachen (überschätzter Anteil) o Harnwegsinfekte: Ursache oder Folge? o Kleine Fehlbildungen - Psychische Ursachen (geringer Anteil) - Lerntheoretische Ursachen o Wahrnehmungsfähigkeit für spezifische körpereigene Signale nicht erlernt o Realisierung von Handlungsabläufen zur Entleerung nicht gelernt
Enuresis: (Standard-)Diagnostik - Anamnesegespräch - Körperliche Untersuchung - Ultraschalluntersuchung (Niere, Harnwege) - Urinuntersuchung - 48-Stunden-Miktionsprotokoll - Fragebögen zum Einnässen - Screening für psychische Symptome/Störungen weiterführende Diagnostik: -> Uroflowmetrie, Laboruntersuchung, MRT
Enkopresis: Kriterien nach ICD 10 - willkürliches und unwillkürliches Einkoten ab 4 Jahren - min. 1x / Monat über 6 Monate - Ausschluss organischer Ursachen - Subformen: Einteilung nach Vorliegen einer Verstopfung (mit/ohne Obstipation) -> weniger als 3 Stuhlgänge/Woche -> harter und schmerzhafter Stuhl -> tastbare, verhärtete Stuhlballen im Dickdarm -> Harte Stuhlmassen bei rektalen Untersuchungen -> Bauchschmerzen
Enkopresis: klinisches Bild - Absetzen größerer geformter Kotmassen in die Unterwäsche bis zu geringfügigen Schmutzspuren - Kinder versuchen, Symptome zu verstecken oder zu verleugnen; geben an, den Stuhldrang nicht wahrgenommen zu haben - Beschmutzte Wäsche wird an verschiedenen Orten des Zimmers bzw. der Wohnung versteckt - Meist finden sich bei diesen Kindern emotionale Störungen: ADHS, SSV, Enuresis o Insgesamt zeigt sich eine erhöhte Rate an psychischen Auffälligkeiten, jedoch ist unklar, ob Enkopresis Ursache oder Folge dieser ist
Enkopresis: Bestimmung des Schweregrads - Festlegung nach o Häufigkeit der Tage pro Woche o Ggfs. Häufigkeit pro Tag bzw. Nacht o Einkotmenge o Stuhlkonsistenz (Bristol Stool Scale) o Subjektive Beeinträchtigung des Kindes
Enkopresis: Prävalenz - 4-Jährige: 2,8 % - 7-Jährige: 1-2,5 % - 13-Jährige: 1,4 % - Jungen sind 3-4x häufiger betroffen - 79-90 % der Kinder mit Obstipation koten ein - 20-50 % der Kinder mit Enkopresis haben auch E. diurna &/oder E. nocturna
Enkopresis: Ätiologie - Biologische Faktoren o Beeinträchtigung im Dickdarmbereich o Pathologische Kontraktion & reduzierte Entspannung des Schließmuskels (Sphinkter) o Erweitertes Enddarmvolumen o Kinder verlieren allmählich Darmsensitivität & Darmkontrolle - Psychosoziale Faktoren o Streng/zu frühe Sauberkeitserziehung o Ängstlichkeit des Kindes o Intensives Spielen, Vertieft sein in andere Tätigkeiten
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