Quanti

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3 Sozialforschung (Quanti) Flashcards on Quanti, created by Janita Mucha on 30/04/2016.
Janita Mucha
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3

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Question Answer
Grundfragen der empirischen Sozialforschung Was?, Warum?, Wie?
Entdeckungszusammenhang Was soll erfasst werden? (Thema)
Begründungszusammenhang Wie soll erfasst werden? (Präzisierung des Themas, Operationalisierung, Pretest, Datenerhebung, Datenaufbereitung und Interpretation)
Verwertungszusammenhang Warum soll erfasst werden? (Ergebnisveröffentlichung, ggf. praktische Umsetzung)
Hypothesenprüfende Studien -> erklären (warum?) (Über-) Prüfung wissenschaftlicher Theorien und Hypothesen (bzw. Aufstellen von Prognosen)
Evaluationsstudien -> "bewerten" "Sonderfall" hypothesenprüfender/ beschreibender Studien
Deskriptive Studien -> "beschreiben" (was, wer, wo, wie?) Beschreibung und Quantifizierung gesellschaftlicher Phänomene/ menschlichen Verhaltens
Explorative Studien -> neues "entdecken" Erforschung von unbekannten/ unerforschten Phänomenen/ "Problemen"/ sozialen Feldern
Präzisierung des Themas durch... ... Theoriebildung, Hypothesenformulierung und -prüfung
Theorienbildung Allgemeine Forschungsfrage -> Theorie(n) -> Spezifikation der Forschungsfrage und Formulierung von Hypothesen; - durch Adaption (Übertragung): explizite Theorie liegt bereits vor oder: neue Theorie wird entwickelt
Hypothesenformulierung = Erklärungsversuche von unerklärten/ -geklärten Problemzusammenhängen, Bestimmung abhängige und unabhängige Variablen
Unabhängige Variable Merkmal, dessen Auswirkung auf andere Merkmale (auf abhängige V.) untersucht werden soll Wenn- oder Je- Teil der Hypothese
Abhängige Variable - zeigt die Wirkungen der unabhängigen Variable Dann- oder Desto- Teil der Hypothese
Kriterien für die Formulierung von Hypothesen - Empirische Überprüfbarkeit - logische Relation zwischen Variablen - Allgemeingültigkeit - Falsifizierung
Empirische Überprüfbarkeit - Hypothese bezieht sich auf reale Sachverhalte, die empirisch untersuchbar sind
Falsifizierbarkeit die Hypothese muss potenziell wiederlegt werden können
Getestet wird... die Gegen-/ Alternativhypothese (H1)
Basis der Hypothesenprüfung wissenschaftl. Status quo wird durch die Nullhypothese (H0) repräsentiert
Operationalisierung - Überführung von theoretischen Begriffen in messbare Merkmale
Begriffe zur Beschreibung von Forschungsobjekten Alltagssprache: Objekt (Bsp. Freundin) Wissenschaft: Merkmalsträger, Untersuchungseinheit -> durch Codierung: Statistik: Fälle ("cases")
Alltagssprache: Eigenschaft (Augenfarbe) Wissenschaft: Merkmal Statistik: Variable
Alltagssprache: bestimmte Eigenschaft (blau) Wissenschaft: Merkmalsausprägung Statistik: Variablenausprägung, Wert
Manifeste Merkmale - unmittelbar wahrnehmbar (Geschlecht) - durch einfache Fragen direkt erfassbar (Einkommen) - messbar (Körpergröße)
Latente Merkmale/ theoretische Konstrukte - NICHT direkt wahrnehmbar (usw.) - müssen über Indikatoren erfassbar gemacht werden (Bsp.: Intelligenz, Ängste, Einstellungen, soziale Schicht, Bildung)
diskrete Merkmale - besitzen nur endlich viele oder höchstens abzählbar viele Ausprägungen (Geschlecht, Beruf, Kinderzahl, Bildungsniveau)
stetige Merkmale - können (prinzipiell) unendlich viele Ausprägungen annehmen (Einkommen, Körpergröße, Temperatur)
quantitative Merkmale Zahlen (Anzahl der Studierenden, Alter, Temperatur...)
qualitative Merkmale keine Zahlen (Haarfarbe, Konfession, Geschlecht...) -> Codierung notwendig
Die verschiedenen Messniveaus Nominalskala, Ordinalskala, Intervalls., Ratioskala
Nominalskala Gleichheit/ Verschiedenheit (ohne Rangfolge) (Geschlecht)
Ordinalskala Rangordnung (sozialer Status, Einkommen)
Metrische Skalen: 1. Intervallskala Gleichheit von Differenzen (Temperatur in Celsius)
2. Ratioskala Gleichheit von Verhältnissen, Absoluter Nullpunkt! (Temperatur in Kelvin)
Formen von Fragen - Offene Fragen - Geschlossene Fragen (Einfachnennung, Mehrfachnennung) - Halboffene Fragen (mit Restkategorie)
Inhalte von Fragen 1. Einstellungen und Meinungen 2. Überzeugungen 3. Eigenschaften 4. Verhalten des Befragten
Funktionen von Fragen 1. Kontrollfragen 2. Filterfragen 3. Trichterfragen 4. Eisbrecherfragen 5. Bilanzfragen
Kennzeichen von Einstiegsfragen 1. spannend 2. themenbezogen (inhaltlich) 3. Befragten persönlich betreffen 4. technisch einfach 5. von allen Befragten zu beantworten
Indexbildung - Indizes: Zusammenfassung von mehreren Einzelindikatoren zu einer neuen Variable - werden verwendet, wenn Begriffe einer Theorie mehrere Dimensionen ansprechen, aber die Theorie eine gemeinsame latente Variable postuliert
Additive Indizes - Index = Ind1+Ind2+...+Indn - Einzeldimensionen wirken weitgehend unabhängig auf den theoretischen Sachverhalt (Ausgleich zwischen den Dimensionen möglich) - Gleichgewicht setzt identischen Wertebereich der Indikatoren voraus
Gewichtete additive Indizes - Index= a1 * Ind1+ a2*Ind2+....+an*Indn - weisen bei der Addition jeder Dimension einen Gewichtungskoeffizienten zu - erlauben die Berücksichtigung von unterschiedlichen Relevanzen der einzelnen Dimensionen
Multiplikative Indizes Index= Ind1*Ind2*...*Indn - verknüpfen die einzelnen Dimensionen multiplikativ - erfassen das überproportionale Zusammenwirken von Eigenschaften - Einzeldimensionen wirken nur gemeinsam auf den theoretischen Sachverhalt (Ausgleich zwischen den Dimensionen nicht möglich)
Typologien - wenn die Variablen, die einen Merkmalsraum aufspannen, nur wenige verschiedene Werte annehmen können, so kann man die Kombination der Variablen als Tabelle darstellen (-> Typologie) - T. bestehen aus der Gesamtheit aller verschiedenen Kombinationen (Typen) der zugrundeliegenden Variablen
Skalierungsverfahren - Methoden zur Konstruktion von Messinstrumenten - Bsp.: Likert- Skala, Guttman. Skala, Rasch- Skala, Thurstone- Skala - das Resultat von SV ist eine Skala, die entlang einer Reihe von "Items" entlang EINER Dimension misst - statistisch und empirisch begründet - eigentlich keine Praxisrelevanz mehr
Items - Fragen/ Aussagen, denen die Befragten zustimmen oder die die Befragten ablehnen
Skalen - können als Spezialfall von Indizes aufgefasst werden
Ratingskalen - Begründer: Thurstone und Likert - stellen Bewertungskontinuum dar (z.B. Zustimmung, Intensität, Häufigkeit, Zufriedenheit) - es findet eine Kategorisierung statt
Abstufungsbereiche von Ratings - Häufigkeiten, Wahrscheinlichkeiten, Wertungen, Intensität, Ausmaß, Urteile wie Zufriedenheit, Grad der Zustimmung, Sympathie, Interesse - sind Ordinalskalen, können aber Intervallskalenniveau erreichen!
Hauptgütekriterien von Messungen - Objektivität - Reliabilität - Validität!!!
Objektivität - meint, dass unterschiedliche Personen bei einer Messung dieselben Ergebnisse erzielen
Reliabilität - Zuverlässigkeit - meint, dass Messinstrumente bei wiederholter Messung unter gleichen Rahmenbedingungen gleiche Ergebnisse erzielen
Validität - Gültigkeit - meint, dass das Messinstrument tatsächlich misst, was es messen soll
Zufallsstichproben Stichprobe (Repräsentativität) -> Analyse (Muster und Regelmäßigkeiten aufdecken) -> Schließen auf die Grundgesamtheit -> Grundgesamtheit (Bsp. Kinder einer Kommune) -> Stichprobe usw. (Kreislauf)
Repräsentativität - Eigenschaft von Zufallsstichproben - "Repräsentativität" und "Zufallsstichprobe" sind als Synonyme zu betrachten - Idealziel: verkleinertes, möglichst wirklichkeitsnahes Abbild der Objekte (Grundgesamtheit) - nur wenn die Verteilung aller Merkmale in der Stichprobe auch der der Grundgesamtheit entspricht, kann man (innerhalb von angebbaren Fehlergrenzen) von der Stichprobe auf die Grundgesamtheit schließen
Wie erhält man eine zufällige Stichprobe? - nur durch statistische Zufallsverfahren zu erreichen - Jedes Element der Grundgesamtheit muss die gleiche Chance haben, in die Stichprobe zu gelangen/ befragt zu werden (also: es muss vom statistischen Zufall abhängig sein, wer in die Stichprobe gelangt)
Stichproben und schließende Statistik - SP sind Ergebnisse von Zufallsexperimenten (zufällig ausgewählte Einheiten aus der GG) - jede einzelne Stichprobe ist unterschiedlich zusammengesetzt und hat unterschiedliche Kennwerte - Kennwerte folgen mathematisch bestimmbaren Wahrscheinlichkeitsverteilungen - Aussagen über die Genauigkeit der Schätzungen (Repräsentationsschlüsse) sind möglich
wie erhält man eine zufällige Stichprobe? a) Zufallszahlentabellen b) Zufallszahlengeneratoren c) systematische Stichproben
Zufallszahlentabellen - Zufällige Abfolge der Ziffern 0 bis 9, wobei alle Ziffern, alle Ziffernpaare, Zifferntripel usw. mit der gleichen Häufigkeit auftreten
Zufallszahlengeneratoren - streng genommen Pseudozufallszahlen, da die Zahlen bei bekanntem Algorithmus vorhersagbar sind
systemische Stichprobe - Voraussetzung: Liste aller zufällig geordneten Elemente der Grundgesamtheit Vorgehen: ab einem zufällig gewählten Startpunkt (z.B. in Adressdateien) wird nach einer bestimmten Regel zum jeweils nächsten Element weitergegangen (jede 2-te, jede 5-te...) - Achtung: streng genommen keine reine Zufallsstichprobe
Geschichtete Stichprobe - man zieht eine geschichtete Stichprobe indem man die Zielpopulation auf der Basis eines oder mehrerer Merkmale in Teilpopulationen (Schichten) einteilt- pro Merkmal bzw. Merkmalskombination entsteht eine Teilpopulation- und aus jeder dieser Schichten eine Zufallsstichprobe entnimmt
Vorteile geschichtete Stichprobe 1. damit kleine Subpopulationen in der Stichprobe vertreten sind 2. fast immer genauere Schätzung (Standardfehler kleiner) als bei einfachen Zufallsstichproben -> Schichtungseffekt (umso höher, je größer der Unterschied zwischen den Schichten ist und je homogener die einzelnen Schichten sind)
Nachteile geschichteter Stichproben eine Schichtung ist nicht möglich, wenn: - Infos über Parameter in der GG/ Schichtungsfaktor nicht vorliegen (mind. Umfang der Schichten in der GG muss bekannt sein) - Infos über geeignete Schichtungsfaktoren nicht zugänglich sind (Bsp. Gesundheitszustand, möglicher Ausweg: Alter (da dies mit Gesundheit korreliert) -> je weniger Infos über die GG vorliegen, desto weniger genau kann und sollte man schichten!
Klumpenstichprobe - man zieht eine Klumpenstichprobe, indem man aus einer in natürliche Gruppen (Klumpen) gegliederte Population nach dem Zufallsprinzip eine Anzahl von Klumpen auswählt und diese Klumpen dann vollständig untersucht
Vorteile Klumpenstichprobe 1. es wird keine Liste der Elemente einer Grundgesamtheit benötigt, sondern "nur" eine Liste der Klumpen der Grundgesamtheit 2. weniger Erhebungsaufwand, geringere Kosten als einfache Zufallsstichprobe
Nachteile Klumpenstichprobe - Schätzungen ungenauer, Standardfehler höher als bei einfachen Zufallsstichproben -> Klumpeneffekt
Zweistufige Stichprobe - 1. Ziehungsstufe: Klumpenstichprobe 2. Ziehungsstufe: Zufallsauswahl von Objekten pro Klumpen
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