VL 10: Faktisches Narrativ: Nachricht, Bericht, Interview

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Lernziele: - Wichtigsten Textformen im schreibenden Journalismus kennen - Den Unterschied zwischen Nachricht, Bericht, Interview kennen - Wissen, wie Nachricht, Bericht, Interview aufgebaut sind
Sven Christian
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Sven Christian
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Resource summary

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    Die Nachricht
    faire und verständliche Informationen über Tatsachen für den Leser oder Hörer neu, wichtig oder interessant stellt den höchsten Anspruch an die Objektivität aktuelle, konzentrierte und komprimierte Informationen Wann ist eine Nachricht interessant? (Nachrichtenfaktoren) Aktualität Exklusivität, Überraschung Geographische Nähe Ausmass Persönliche Betroffenheit Unterhaltungswert Gesellschaftliche Folgen Prominenz

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    Wie schreibt man eine Nachricht?
    Aufbau der NachrichtUmgedrehtes Pyramidenprinzip Wichtigste zuerst: Lead (2-3 Sätze) 5 (7) W's Informationen von abnehmender Wichtigkeit  weniger Bedeutsame am Schluss Titel ist meist im Präsens geschrieben und der Fliesstext in der Vergangenheitsform (Imperfekt); ABER 1. Satz steht im Perfekt (Imperfekt = machte, fuhrPerfekt = habe gemacht, bin gefahren) 
    5 (7) W's:  Wer/Wem Was Wo Wann Wie Warum Woher

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    Der Bericht
    informiert objektiv: Ereignis wird eingeordnet ohne es zu kommentieren länger als die Nachricht liefert vertiefte Informationen wie Hintergründe, Zusammenhänge oder Vorgeschichte eines Ereignisses nennt mehrere Quellen lässt Personen zu Wort kommen  Schreibkonzept:  Plan machen: Welche Struktur eignet sich? Anfang, Mitte, Ende einteilen Roter Faden: Erzählfolge muss spannend und stimmig sein Informationen gewichten Personen einbauen, je nach Aufgabe Schauplätze einbauen, Stimmungen erzeugen Überflüssiges entfernen 

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    Bericht: Aufbau
    Titel und Untertitel des Berichts attraktiv und informierend Lead ergänzt Titel und weckt Interesse in 3 Sätzen Lauftext mit rotem Faden hält die Spannung Hierarchisch wie die Hard News: Das Wichtigste zuerst Eine Information pro Absatz Zwischentitel gliedern den Text als innere Überschriften Schluss kann Pointe enthalten, Ausblick geben

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    Weiteres zum Bericht
    Sprache:  Zielgruppengerecht Kurze Sätze Abkürzungen erklären und/oder vermeiden Aktive, starke Verben statt Adjektiven Überflüssiges kürzen Worte: Die Dinge einfach beim Namen nennen Konkret statt abstrakt Anschauliche Bilder erzeugen Füllwörter meiden Kurze Wörter vorziehen Satzbau:  Ein Hauptsatz pro Gedanke Keine Schachtelsätze Zusammengehörende Wörter im Satz nicht trennen
    Überarbeitung:  Kritisch lesen Abstand nehmen Kill your darlings (Nicht an Lieblingsformulierungen hängen) Gegenlesen lassen Gesamtwerk: Besondere Aufmerksamkeit für wichtige Elemente Titel Untertitel Bild Bildlegende Einstieg Zwischentitel Einstieg in Absätze Einstieg und Ende

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    Spezifika Online
    Unterschiede zu Print:  Der Nutzer hat die Abfolge der Informationen selber in der Hand Text-, Audio-, Foto-, Video-Elemente werden vom Produzenten eingeblendet Optische Signale erleichtern die Navigation Beitrag ist eher ein Drehbuch für den User Quintessenz: Orientierung schaffen Absätze Zwischentitel Bildlegenden Textboxen Elemente sinnvoll einblenden und kennzeichnen Keine Sackgassen Inhaltsverzeichnis

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    Das Interview
    Informierende Darstellungsform Gezielte Befragung Ungleicher Dialog Sonderform: Umfrage Arten des Interviews:  Zur Sache: Augenzeugen, Expertenwissen Zur Person: Portraitiert Persönlichkeit, Tätigkeit Zur Meinung: Einschätzung eines Entscheidungsträgers

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    Durchführen des Interviews
    Vorbereiten:  Informationen zur Person, Sache Bereits erschienene Interviews lesen, Umfeld befragen Geeigneten Ort wählen Technik im Griff haben Fragen vorbereiten (Schach/Skipiste)
    Verhalten:  Anständiges Auftreten und Kontaktieren Schweigen aushalten Gespräch in der Hand behalten Kritisch - nicht arrogant Distanz wahren Meinungen gehören in die Antworten (nicht die Fragen) Entscheidende Fragen nicht zuerst Kompetente, einfache Fragen stellen Nachhaken Zu Wort kommen lassen / Unterbrechen  Rechercheresultate, Wissensstand einbringen Überrumpeln, Pokern, Jokerfrage

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    Weiteres zum Interview 
    Nicht vergessen!  Aufnahmegeräte 2x prüfen Klärung der Autorisierung (Prozess, Umfang)  Deadline klären Erreichbarkeit für das Autorisieren prüfen Foto Bedanken
    Schreiben: Ideal: Gesprächsprotokoll Realität: Kunstprodukt Schriftdeutsch Sprache redigieren - Duktus beibehalten Fragen sollten den Leser animieren Zusatzfragen einschieben
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