Qualitätsprüfung

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7. Logistik (7.2 Wareneingang und Qualitätskontrolle) Mind Map on Qualitätsprüfung, created by etsab1982 on 09/28/2013.
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Qualitätsprüfung
  1. Lieferantenbewertung
    1. Die aus der Wareneingangs- und Qualitätsprüfung gewonnenen Informationen und Daten dienen dem Unternehmen auch zur Durchführung einer Lieferantenbewertung. In dieser werden u.a. die Lieferqualität, die Termintreue, die Liefertreue oder die Preispolitik bewertet.
    2. Aufgabe
      1. Durch die Qualitätsprüfung wird die Beschaffenheit einer Ware überprüft und dient somit der Qualitätssicherung (QS) . Darunter versteht man alle Maßnahmen oder Prozeduren, die sicherstellen sollen, dass ein Produkt oder eine Dienstleistung eine spezifizierte Qualitätsanforderung erfüllt. Diese dienen letztendlich zur Sicherstellung der Qualität des Endproduktes.
        1. Aufgrund hoher Kosten kommen heutzutage oftmals Qualitätssicherungsvereinbarungen mit dem Lieferanten zum Einsatz.
          1. Bei Feststellung eines qualitativen Mangels erst während des Produktionsprozesses fallen folgende Kosten an: ●Kosten für Material und mitverarbeitete Teile ●Löhne, Energie und Gemeinkosten ●Fehlmengenkosten
      2. Voraussetzungen für die Durchführung der Qualitätsprüfung
        1. Damit eine QP erfolgreich durchgeführt werden kann, müssen gewisse Rahmenbedingungen festgelegt worden sein, so das der oder die Prüfer wissen, was alles zu überprüfen ist. Daher muss u.a. festgelegt werden:
          1. ● Welche Produkte oder Produktgruppen zu beprüfen sind ● In welcher Intensität geprüft wird (100%, Stichprobe, nach Wertigkeit) ● Welche Qualitäts- bzw. Prüfmerkmale zu überprüfen sind ● Welche Toleranzgrenzen gelten bzw. Spezifikationen einzuhalten sind ● Mit welchen Prüfgeräten geprüft werden darf
        2. Wer legt die Qualitätsanforderungen fest?
          1. ●Kundenanforderung an das Fertigprodukt ●Qualitätsstandards ●Gesetze und Verordnungen ●DIN-Normen, Verbandsnormen, Gütebestimmungen ●Prüfpläne
          2. Prüfmerkmale
            1. Je nach Material oder Ware gibt es unterschiedliche Eigenschaften, die man überprüfen kann, z.B.:
              1. ● Funktionstüchtigkeit ● Reinheit oder Zusammensetzung ● Feuchtigkeit ● Temperatur ● (Verschleiß-)Festigkeit ● Leitfähigkeit
            2. Arten der Qualitätsprüfungen
              1. Attributenprüfung
                1. Es werden die zu überprüfenden Merkmale stichprobenartig gemessen. Da bei ihr auch die Einhaltung von Toleranzgrenzen überprüft wird, ist sie i.d.R. trotz kleinerer Stichprobenumfänge aufwändiger und stellt höhere Anforderungen an das Prüfpersonal.
                2. Variablenprüfung
                  1. Ja-Nein- oder Gut-Schlecht-Prüfung: Es wird anhand einer Stichprobe nur überprüft, ob das geforderte Qualitätsmerkmal erfüllt wurde oder nicht. Ist die Menge der fehlerhaften Teil größer einer festgelegten Toleranzgrenze pro Lieferung, wird die gesamte Lieferung abgelehnt. Dieses relativ einfache Prüfverfahren ist in der Praxis am ehesten anzutreffen.
                  2. Vollständige Prüfung (Hundertprozentprüfung)
                    1. Jedes Einzelteil wird geprüft und es wird damit die maximale Sicherheit der Einhaltung des Qualitätsstandards gewährleistet. Wirtschaftlich ist diese Prüfart jedoch in Frage zu stellen, vor allem weil der Lieferant spätestens vor Auslieferung selbst Prüfverfahren anwendet und i.d.R. die besseren und spezielleren Prüfeinrichtungen benutzt.
                    2. Stichprobenprüfungen+AQL-Werte(EX)
                      1. Nicht bei allen Materialien und Waren ist eine Vollprüfung nötig oder wirtschaftlich sinnvoll. Diese werden dann gar nicht oder nur stichproben-artig überprüft.
                        1. Unter einer Stichprobe versteht man die (zufällige) Entnahme aus der Grundgesamtheit (komplette Lieferung) oder Teilgesamtheit (ein Los) um somit Rückschlüsse auf die Gesamtheit ziehen zu können, z.B. sind zwei Pakete der Charge OK, ist auch der Rest der Charge OK. Man spricht daher auch von einer „Repräsentativerhebung“.
                    3. Ausnahmen in der Qualitätsprüfung
                      1. Oft gehen Unternehmen davon aus, dass die angelieferten Waren den vereinbarten Qualitätskriterien entsprechen. Somit wird die Aufgabe und die Verantwortung der Qualitätskontrolle (QK) an den Lieferanten übertragen. Diese müssen durch standardisierte und zertifizierte Verfahren (z.B. durch die sog. Erstbemusterung und einem vorhandenen QM-System) nachweisen, dass die Qualitätsanforderungen erfüllt wurden. Um dies auch zu überprüfen, werden regelmäßige Lieferantenaudits durchgeführt.
                        1. In besonders kritischen Fällen bzw. bei besonders sensiblen Waren wird die QK weiterhin im Unternehmen stattfinden, um auch etwaige Gefahren, die während des Transportes gewirkt haben könnten, auszuschließen.
                        2. Prüfverfahren
                          1. ●Abmessungen, Gewicht, Dichte ●Festigkeit ●Leitfähigkeit für Elektrizität, Schall und Wärme ●Korrosion ●Reaktion auf chemische Einflüsse ●Feuchtigkeitsgehalt ●Verschleißfestigkeit
                            1. ●Mechanische Prüfung: Prüfung der Festigkeit auf Zug, Druck und Biegung bei ruhender, dynamischer oder schwingender Beanspruchung ●Korrosionsprüfung: Untersuchung auf Auftreten von Korrosionen an Werkstoffen – meist durch zeitraffende Verfahren ●Chemische Analyse: Feststellung der Zusammensetzung eines Werkstoffes ●Zerstörungsfreie Prüfverfahren: Untersuchung z.B. auf nicht sichtbare Risse, Gasblasen oder auch Fremdeinschlüsse durch z.B.:
                          2. Dokumentation
                            1. Alle Wareneingangs- und Qualitätsprüfungen sollten dokumentiert und aufbewahrt werden. So gelten je nach Branche oder Produkt andere Richtlinien. Im GMP-Umfeld (Arzneimittel und Wirkstoffe) müssen zusätzlich sog. Rückstellmuster aufbewahrt werden.
                              1. Wareneingangsprüfungen werden meist mit Checklisten durchgeführt und etwaige Mängel auf dem Frachtbrief festgehalten. Qualitätsprüfungen und deren Ergebnisse werden in einem sog. Prüfbericht festgehalten. Dieser dient als Nachweis und zur Dokumentation der überprüften Materialeigenschaften bzw. Prüfergebnisse. Außerdem kann er im Falle von späteren Abweichungen zur Fehleranalyse herangezogen werden.
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