Lernen

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Lernen, Emotionen, Motivation
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Lernen
  1. Begrifflichkeit
    1. Lernen = im Sinne der Lernpsychologie eine relativ überdauernde Veränderung im Verhaltenspotenzial eines Organismus als Folge von Erfahrung
      1. alltagssprachlich: absichtsvoller Prozess; führt zu positiven Veränderungen; erfordert ein gewisses Maß an Anstrengung; im gesamten Tagesablauf zu finden
        1. wissenschaftlich: Änderung von Reiz-Reaktionsbeziehungen innerhalb einer Zeitspanne; Veränderung der Verhaltensmöglichkeit aufgrund von Übung und Beobachtung; hat einen Output, der Performanz heißt
        2. Ermüdung = Änderung der körperl. Bedingungen; sensorische Adaption an Reize
          1. Reifung = angeboren und genetisch bedingt (z.B. Sprachentwicklung)
            1. Prägung = angeborene Reaktionstendenz, abhängig von instinktiven biologischen Dispositionen
            2. Physiologische Aspekte
              1. strukturelle Veränderungen bei Lernerfahrungen
                1. Bildung neuer Axone und/oder Dendriten
                  1. Entstehung völlig neuer Synapsen (neue Verbindungen)
                    1. Veränderung bereits bestehender Synapsenverbindungen
                    2. chemische Veränderungen (nur an bestehenden Synapsen!)
                      1. z.B. Stimulieren der Neurone führt zu einer lang anhaltenden Intensivierung der bestehenden Verbindungen zwischen den Neuronen (Langzeitpotenzierung)
                      2. Experiment (Rosenzweig, Mollgaard, Diamond & Bennet): Ratten in zwei verschiedenen Umwelten (Gruppe A: reizarm + sozial isoliert; Gruppe B: angereichert + sozial integriert), nach 80 Tagen anatomische Vergleiche der Gehirne
                        1. Ergebnis: signifikante Gewichtsunterschiede (Gehirne der Gruppe B > Gruppe A), mehr Verzweigungen von Dendriten und somit mehr synaptische Verbindungen
                          1. biologische Dispositionen beeinflussen also die Lernfähigkeit und Erfahrungen verändern die Hirnstrukturen und auch die Hirnchemie!
                      3. Habituation
                        1. Habituation = Abnahme der Reaktionsstärke auf einen Stimulus nach wiederholtem Erscheinen eines reaktionsauslösenden Stimulus; beispielsweise eine Orientierungsreaktion
                          1. dient der Selektion von Reizen (positive/nützliche vs. gefährliche/irrelevante Reize); Vermeiden von Zeit- und Energieverschwendung durch Ignorieren
                            1. Anwendung der Habituation:
                              1. 1. Erstellung einer Angsthierarchie, 2. Entspannungstraining - Exploration einer Ruheszene, 3. Vorstellungsübungen, 4. Darbietung des Angststimulus unter Entspannung, 5. Vorstellung der "leichtesten" Angstsituation mit darauf folgender Entspannung
                            2. Klassische Konditionierung
                              1. Iwan Pawlow (1849-1936) untersuchte Verdauungsprozesse bei Hunden, Entdeckung von Lernprozessen als Zufallsbefund (Phänomen der "psychischen Sekretion von Speichel")
                                1. unkonditionierter Stimulus (UCS) = Stimulus der zuverlässig eine unkonditionierte Reaktion (UCR) auslöst
                                  1. unkonditioniert = Stimulus-Reaktionsverbindung ist angeboren, nicht erlernt
                                    1. ein UCS wird mit einem neutralen Stimulus (CS oder NS) zeitlich, räumlich und situational gekoppelt
                                      1. Wiederholung der gekoppelten Stimuli, bis der CS alleine die Reaktion auslöst; aus dem UCR wird nun eine konditionierte Reaktion (CR)
                                    2. Funktion: adaptive körperliche Reaktion auf lebenswichtige Veränderungen in der Umwelt (evolutionäre Komponente)
                                      1. 4-Stufen-Prozess der klassischen Konditionierung
                                        1. 1. Kontrollphase: umkonditionierter Reiz (UCS) führt zu einer umkonditionierten Reaktion (UCR)
                                          1. 2. Konditionierungsphase: neutraler Reiz (CS) wird mit einem umkonditionierten Reiz (UCS) gekoppelt, der die unkonditionierte Reaktion (UCR) auslöst
                                            1. 3. Performanzphase: der unkonditionierte Reiz (UCS) löst nun eine konditionierte Reaktion (CS) aus
                                              1. 4. Extinktionsphase: der konditionierte Reiz (CS) verliert an Signalcharakter und löst alleine keine Reaktion mehr aus
                                                1. (5. Spontanremission: Wiederauftreten einer bereits gelöschten Reaktion nach einer Pause)
                                      2. Operante Konditionierung
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