3. Störungsspezifisches Wissen: Schizophrenie

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Psychotherapie Psychotherapie Flashcards on 3. Störungsspezifisches Wissen: Schizophrenie, created by Christian Leopold on 21/02/2022.
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Question Answer
81. Erklären Sie die High Expressed Emotions. In welchem Zusammenhang treten sie auf und welchen Einfluss können sie auf die Behandlung haben? Das Expressed Emotion-Konzept (EE) ist eine Theorie, die Aussagen über den Therapieverlauf bei psychiatrischen Erkrankungen wie der Schizophrenie innerhalb der Familienbindungen empirisch belegt. Angehörige haben demnach entscheidenden Einfluss auf den Krankheitsverlauf.In einem Testverfahren kann ermittelt werden, ob die Angehörigen einem high-expressed-emotion- oder low-expressed-emotion-Status angehören, dazu wird das Camberwell Family Interview angewandt. High-Expressed-Emotions (HEE) bedeutet dabei, dass die Familienangehörigen gegenüber dem Patienten übermäßig häufig Kritik äußern, Feindseligkeiten zeigen oder von einem emotionalen Überengagement gekennzeichnet sind. Der ungünstige Einfluss von HEE auf die Rückfallquote von Schizophrenie, Depression, der Bipolaren Störung und Essstörungen wurde in einer Reihe von Studien nachgewiesen und gilt als gut etabliert. Zum Wirkmechanismus gibt es dagegen noch keine etablierte Theorie.
82. In welchem Alter tritt eine hebephrene Schizophrenie erstmalig auf? Die hebephrene Schizophrenie wird auch als desorganisierter Typus der Erkrankung bezeichnet. Patienten mit dieser besonderen Form der Schizophrenie wirken auf Außenstehende oft irritierend. Ihr Verhalten erscheint unangemessen, wirr und ziellos. Der Grund: Bei dieser psychischen Störung sind vor allem die Emotionen, das Denken und der Antrieb stark beeinträchtigt. Halluzinationen und Wahnvorstellungen liegen nicht oder nur in leichter Form vor. Die hebephrene Schizophrenie beginnt in der Regel schleichend zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr. Sie kann sich aber auch erst später entwickeln. Vorherrschend sind Sprach- und Antriebsstörungen sowie ungeordnetes Denken. Konzentrationsstörungen und Depesssionen machen sich oft als erste Anzeichen durch die schlechter werdenden Noten in der Schule bemerkbar. Die Betroffenen ziehen sich außerdem immer mehr zurück und vernachlässigen Freunde, Familie und Hobbies. Im Vorfeld der hebephrenen Schizophrenie sind die Betroffenen oft auffällig scheu und zurückgezogen.
83. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit an einer Schizophrenie zu erkranken? Auf 100 000 Personen kommen jährlich 15 bis 50 Neuerkrankungen. Dabei sind Frauen und Männer gleich häufig betroffen. Schizophrenie kann in jedem Lebensalter auftreten. Epidemiologische Studien belegen jedoch eine häufige Ersterkrankung zwischen dem 15. und 40. Lebensjahr – bei einer Abnahme des Morbiditätsrisikos ab dem 30. Lebensjahr. Der Zeitpunkt der Ersterkrankung unterscheidet sich dabei nur geringfügig zwischen den Geschlechtern: Männer trifft der Schicksalsschlag eher zwischen dem 15. und dem 30. Lebensjahr, Frauen dagegen zwischen dem 25. und 35. Lebensjahr. genetische Disposition ausschlaggebend sein kann. Denn für Geschwister liegt das Morbiditätsrisiko bei 20 Prozent, für Kinder bei einem erkrankten Elternteil bei neun bis 16 Prozent und bei 40 Prozent, wenn beide Elternteile darunter leiden. Eineiige Zwillingsgeschwister sind zu 40 bis 60 Prozent betroffen.
84. Nennen Sie 3 Positivsymptome der Schizophrenie. Positivsymptome überwiegen im akuten Schub einer Schizophrenie. Zu ihnen zählen u.a.: # Wahn # Halluzinationen (Sinnestäuschungen, Trugwahrnehmungen) # Denkstörungen # Psychotische Ich-Erlebnis-Störungen Der Begriff Positivsymptomatik oder auch Plussymptomatik fasst verschiedene Symptome zusammen, Sie sind gekennzeichnet durch Ausdrucks-, Erlebnis- und Verhaltensweisen, die im "normalen" Verhalten des Menschen nicht vorkommen, z.B. Übersteigerungen und/oder starke Fehlinterpretationen des normalen Erlebens.
85. Nennen Sie 3 Negativsymptome der Schizophrenie. FLACHER AFFEKT ALLOGIE AVOLITION SOZIALER RÜCKZUG ANHEDONIE Mimischer Ausdruck Stimmlicher Ausdruck Expressive Gesten Quantität der Sprache Spontane Ausführung Sozialer Rückzug: Verhalten Sozialer Rückzug: Inneres Erleben Avolition: Verhalten Avolition: Inneres Erleben Intensität von Freude bei Aktivitäten Häufigkeit von Freude bei Aktivitäten Intensität erwarteter Freude bei zukünftigen Aktivitäten
86. Was kennzeichnet die Prodromalphase bei einer schizophrenen Erkrankung? In der Prodromalphase beherrschen eher unspezifische Symptome und Verhaltensauffälligkeiten das klinische Bild des Patienten. Diese Symptome werden, gerade wenn sie im Vorfeld der ersten Manifestation einer Schizophrenie auftreten, oft noch nicht als mögliche Zeichen einer sich anbahnenden psychischen Erkrankung erkannt. Produktiv psychotische Symptome im engeren Sinne treten in dieser frühen Phase der Schizophrenie meist noch nicht in Erscheinung. Die Schizophrenie beginnt in 75 % der Fälle mit einer etwa fünf Jahre dauernden Vorläuferphase (Prodromalphase). Daran schließt sich eine etwa ein Jahr dauernde Phase mit zunehmenden Positivsymptomen an, bis zum ersten Mal eine akute psychotische Episode beginnt. Diese Zeitspanne wird als der Frühverlauf der Schizophrenie bezeichnet. Die Prodromalphase ist in der Regel von zwei Symptomkomplexen gekennzeichnet: Depressivität und Negativsymptome. Häufig erleiden die Patienten eine soziale Behinderung.
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