Privatrecht - Privatautonomie u. Rechtsgeschäft

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Riedler, Zivilrecht I, Kapitel 10
Claudia Loksik
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Claudia Loksik
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Question Answer
Erkläre: Privatautonomie Die Privatautonomie ermöglicht es jedem Rechtssubjekt, durch freie, eigene, willentliche Entscheidung seine Rechtsverhältnisse (Berechtigungen und Verpflichtungen) eigenverantwortlich nach Belieben innerhalb der gesetzlich vorgegebenen Schranken zu gestalten.
Was bedeutet Privatautonomie konkret? Die Freiheit der Selbstbestimmung des Einzelnen im Rechtsleben, d.h. jede rechtsfähige Person ist in der Gestaltung ihrer rechtlichen Verhältnisse grundsätzlich frei.
Nenne das rechtliche Instrumentarium zur Gestaltung der eigenen Rechtsbeziehungen. Willenserklärung
Wozu dient ein Rechtsgeschäft? Ein Rechtsgeschäft ist jenes Mittel, das die Privatrechtsordnung dem Rechtssubjekt zur Verfügung stellt, damit es seine Rechtssphäre eigenverantwortlich willentlich (durch Willenserklärung) mitgestalten kann.
Was ist die Voraussetzung, um ein Rechtsgeschäft abschließen zu können? Die Rechtsfähigkeit - sie gibt jedem Rechtssubjekt die Macht, seine Belange nach freiem Belieben zu regeln, Rechte zu erwerben, zu ändern oder aufzugeben.
Beschreibe den Inhalt der Privatautonomie 1. Abschlussfreiheit: ob, wann, wer 2. Inhaltsfreiheit 3. Typenfreiheit: Vertragstypen 4. Beendigungsfreiheit 5. Änderungsfreiheit 6. Formfreiheit 7. Testierfreiheit: Vermögensnachfolge
Wodurch wird die Privatautonomie begrenzt? 1. Gesetzliche Vorschriften/zwingendes Recht 2. Kontrahierungszwang 3. Drittwirkung der Grundrechte
Beispiele für gesetzliche Einschränkungen der Privatautonomie -) Testierfreiheit: Vorschriften zu Pflichtteilsansprüchen, Enterbungsgründe -) Typenfreiheit: Typenzwang u. Publiztätsprinzip im Sachenrecht -) Inhaltsfreiheit: Verbot d. Gesetz- u. Sittenwidrigkeit -) Formfreiheit: Schriftform im Schuldrecht u. Notariatsakt bei best. Rechtsgeschäften -) Beendigungsfreiheit: Beendigung von Arbeitsverträgen u. Mietverträgen
Was bedeutet Kontrahierungszwang? Das ist die gesetzlich auferlegte Pflicht zur Annahme eines Vertragsangebots - also ein Zwang zum Vertragsabschluss.
Nenne Beispiele vom Kontrahierungszwang 1) durch gesetzliche Anordnung: Monopolbetriebe wie Strom, Gas, Eisenbahn (zB. EisbBFG, KflG, LFG, EIWOG, NahVG) 2) ohne ausdrückliche gesetzl. Vorschrift: Nicht-Abschluss wäre sittenwidrig => bei lebenswichtigen Gütern
Gibt es eine Ausnahme vom Kontrahierungszwang? Ja, wenn sachlich gerechtfertigte Gründe gegen einen Vertragsabschluss vorgelegt werden können, zB. Kreditkartenunternehmen, Versicherer
Inwiefern könnten Grundrechte die Privatautonomie einschränken? 1) durch Interpretation privatrechtl. Normen im Hinblick auf den arbeitsrechtlichen Gleichbehandlungsgrundsatz 2) Gebietskörperschaften sind an Grundrechte gebunden - auch wenn sie als private Rechtsform handeln
Was ist ein Rechtsgeschäft im juristischen Sinn? Ein Tatbestand, der aus einer oder mehreren Willensäußerungen von Rechtssubjekten besteht, an welche die Privatrechtsordnung den Eintritt von Rechtsfolgen knüpft.
Welche Kategorien von Rechtsgeschäften gibt es? (1/2) Ein-, zwei- u. mehrseitige Rechtsgeschäfte (Testament, Kaufvertrag, Gesellschaftsvertrag); einseitig/zweiseitig verpflichtende Rechtsgeschäfte (Schenkungen, Werkveträge); Empfangs- u. nicht empfangsbedürftige Rechtsgeschäfte (Kündigung, Testament)
Welche Kategorien von Rechtsgeschäften gibt es? (2/2) Rechtsgeschäfte unter Lebenden und von Todes wegen (Erbvertrag, Mietvertrag); Entgeltliche/unentgeltliche/entgeltfremde Rechtsgeschäfte; Konsensual/Realverträge; Ziel- u. Dauerschuldverhältnisse; Verpflichtungs-/Verfügungsgeschäfte; Abstrakte/kausale Rechtsgeschäfte; Verbrauchergeschäfte
Was sind synallagmatische Verträge? Gegenseitige Verträge, zB. Leistung und Gegenleistung sind erforderlich
Was ist das Prinzip der kausalen Tradition? Das ist die Lehre von Titel und Modus. Es bedeutet, dass der Abschluss des Vertrags (= Titel = Verpflichtungsgeschäft) noch einer Übergabe (= Modus = Verfügungsgeschäft) bedarf, damit er als abgeschlossen gilt.
Was bewirkt das Prinzip der kausalen Tradition? Ein Verfügungsgeschäft (Modus, willentliche Sachübergabe) führt nur dann die beabsichtigte Verschiebung des Sachenrechtes (zB. Eigentumrecht) herbei, wenn auch ein gültiges Verpflichtungsgeschäft (Titel, zB. Kaufvertrag) existiert. Abstrakte Verfügungsgeschäfte bewirken keinen Sachenrechtsübergang.
Wie bezeichnet man zweiseitige Rechtsgeschäfte zwischen Unternehmer und Verbraucher und welche gesetzlichen Grundlagen gibt es dafür? Verbraucherverträge - neben den Normen des ABGB sind die Vorschriften des KSchG zu berücksichtigen, wobei die Schutznormen des KSchG als leges speciales die Vorschriften des ABGB verdrängen.
Wer ist ein Unternehmer? Ein Unternehmer ist, wer ein Unternehmen betreibt (§ 1 Abs 1 UGB). Ein Unternehmen ist jede auf Dauer angelegte Organisation selbständiger wirtschaftlicher Tätigkeit, mag sie auch nicht auf Gewinn ausgerichtet sein (§ 1 Abs 2 UGB).
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