13. Pädagogische Psychologie: Reformpädogik

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Bachelor Pädagogische Psychologie Karteikarten am 13. Pädagogische Psychologie: Reformpädogik, erstellt von arne.doebler am 04/02/2016.
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Reformpädagogik: Kulturkritik als Keimboden Reformpädagogik als internationale Bewegung, ... ... in Deutschland durch kritische Auseinandersetzung mit kultureller Lebenssituation in der zweiten Häfte des 19. Jahrhunderts eingeleitet Sprecher dieser Kulturkritik: Friedrich Nietzsche, 1844-1900 diese Kulturkritik: 1. stellte die artifiziell geschaffene Umwelt des Menschen in Frage 2. umfasste auch eine Bildungskritik Auswirkungen: ➔ Kunsterziehungsbewegung und Jugendbewegung ➔ drängte auf eine Lebensreform ähnlich warnte schon Jean-Jacques Rousseau, 1712-1778: in seinem Erziehungsroman "Émile" davor, (1) dass menschliches Leben unter dem ausschließlichen Einfluss kultureller Vervollkommung verkümmern könnte, wenn nicht (2) der Zusammenhang mit dem Naturgrund aufrechterhalten wird
Freinet 1. Ausgangspunkt: lebensnahes, aktives, untersuchendes Lernen 2. Lernumgebung: echte Umwelt statt Klassenzimmer 3. Bedeutsamkeit der von Kindern gesammelten Erfahrungen betont; Gefühle als Motivatoren 4. demokratische Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch 5. zwei Elemente des Unterrichts: (1) Kommunikation (2) Information ... nicht nur auf Gruppenebene sondern auch regional, national und international ➔ Sprachenübung (z.B Klassen und Schulzeitung zur Information der Eltern und anderer Leser, über Leben und Lernen an der Freinetschule)
Freinet: Methoden, heute 1. Internet: ➔ Web-Knowledge-Forum (Scardamilia & Bereiter) ➔ Web-Quests (angeleitete Such- und Problemlöseaufgaben, deren Lösung per Beurteilungsbogen durch die Lehrkraft bewertet und rückgemeldet wird) 2. Digitale Concept Mapping-Tools (Wissen vernetzen und Zusammenhänge erkennen) 2. Tagebuch-Führen: (bzw. bloggen) zur Selbstorganisation, Spracherziehung und für kreativen Ausdruck ... neue Medien als offene Lernumgebungen
Montessori (Maria Montessori, 1870-1952) Motto: "hilf mir, es selbst zu tun" Ausgangspunkt ihrer Forschungen: Kleinkind; später auch Jugendalter und Familie einbezogen Schlüsselerlebnis: während Tätigkeit als Assistentin an psychiatrischer Klinik der Universität Rom, als Geisteskranke Anstaltskinder aus Ermangelung von Spielsachen mit Brotbrocken auf dem Boden spielten von Rousseau inspirierte Kritik an Laufgestellen, Schutzhelmen, Laufkörben usw., die das Gehenlernen künstlich beschleunigen sollen kindgerechte Gestaltung aller Möbel, Farben, Architektur im Kinderhaus, damit Kinder von Anfang an aktiv Verantwortung für ihr Leben übernehmen und es gestalten können
Montessori: Ziele 1. Kinder zu Unabhängigkeit und Selbstständigkeit erziehen, so wenig wie möglich in ihrer Selbstbestimmung einschränken 2. Prozess des Vergleichens und abstrahierenden Beschreibens didaktisch anregen 3. kindliche Neugier und Neigung nutzen, um Erziehung relativ konfliktfrei zu vermitteln 4. wissenschaftliche Gestaltung von Kinderhäusern und genormten didaktischen Materialien zur Entwicklungsförderung 5. dabei auch Erziehung zu Verantwortung und Disziplin
Montessori: Beispiele für aktuelle Materialen 1. Übungen des praktischen Lebens: Gedults-, Genauigkeits- und Wiederholungsübungen (z.B. Tisch decken, Schraubenleiste); ergänzt durch meditative Übungen 2. Sinnesmaterial (z.B. Geräuschdosen, Fühlmemo, Geschmacksfläschchen) 3. mathematisches Material (z.B. Rechenrahmen, binomischer Würfel) 4. Material zur Sprachförderung (z.B Sandpapierbuchstaben, bewegliches Alphabet)
Waldorf: (Rudolf Steiner, 1861-1925) antrophosophisch orientierte Geisteswissenschaft inspiriert: under anderem durch Goethes naturwissenschaftliche Forschung Kombination von Mystik und neuzeitlicher Wissenschaft Steiner vertrat die Temperamentenlehre und glaubte an eine Weiterexistenz nach dem Tod
Waldorfpädagogik: Geschichte 1919: Gründung der freien Waldorfschule durch Emil Molt (1876-1936) wollte den Kindern seiner Arbeiter und Angestellten eine moderne Erziehung zukommen lassen (Leiter der Waldorf-Astoria-Zigarretenfabrik) 1923: Vrije School im Haag gegründet 1925: Rudolf-Steiner-Schule in Basel 1938: Verbot der inzwischen 8 weiteren Schulen durch die Nationalsozialisten 1983: 80 Waldorf-/Rudolf-Steiner-Schulen in den alten Budnesländern
Waldorf: Methoden, Ideologie 1. Ablehnung von Begabtenauswahl, Einheitsschule 2. Schreiben lernen in Zusammenhang mit Malen, Zeichnen und eurythmischer Körperbewegung, damit es nicht bloße Kopfarbeit bleibt ➔ aus dem kindlich-künstlerischen das intellektuelle herausholen 3. Lesen lernen ergibt sich aus Schreibunterricht 4. Sprechen lernen, durch Vor- und Nacherzählen von Märchen, Sagen 5. Französisch und Englisch als Pflichtsprachen ab der 1. Klasse ... Sprachen werden poetisch und rhytmisch erlernt, über Verse, Lieder, Eurythmie theorethische Grundlagen der Grammatik folgen später 6. Eurythmie: expressive Tanzkunst & plastische Darstellung mit Hilfe des eigenen Körpers 7. Idealismus und Arbeitstüchtigkeit wecken 8. nachahmenden Instinkt bis zum 6., 7. Lebensjahr nutzen (ab 9. Lebensjahr entwickelt sich Ich-Gefühl)
Chemnitzer Schulreformbewegung: Geschichte des CSM CSM = Chemnitzer Schulmodell 1990: Beschluss des Stadtparlaments, die ehemalige Albrecht-Dürer-Schule unbefristet dem CSM zur Nutzung zu überlassen 1994: schriftliche Genehmigung durch das Kultusministerium
Chemnitzer Schulmodell (CSM) CSM: öffentliche Schule in kommunaler Trägerschaft Klassenstufen 1-10 Lehrmitarbeit erfolgt auf freiwilliger Basis Ziel: Vermittlung eines humanistischen Menschenbildes, (1) Selbstbewusstsein, (2) Leistungsbereitschaft, (3) Risikobereitschaft, (4) Teamgeist, (5) Toleranz, (6) Zivilcourage, (7) Kreativität, (8) ökologisches Bewusstsein, (9) Friedensfähigkeit und (10) Sozialfähigkeit fördern
Chemnitzer Schulmodell (CSM): Methoden 1. Methode des offener Unterrichts: Freiarbeit, Teamarbeit, Wochen- und Monatsplanarbeit 2. keine Kopfnoten 3. keine Noten bis einschließlich 7. Klasse 4. halbjährliche verbale Persönlichkeits- und Leistungseinschätzung per Brief 5. Schulkonferenz berät über Bildungs- und Erziehungsarbeit 6. Elternarbeit: monatliche Elternabende, ständige Gesprächsbereitschaft und Möglichkeit zum Besuch an der Schule, pädagogisch thematischer Eltern-Lehrer-Stammtisch, Schulvereinsarbeit, Organisation von Projekttagen, Schullandheimsaufenthalte und Schulferien, vielfältiges Freizeitkursangebot 7. jeden Freitag gemeinsame Wochenendfeier der Schüler Lehrer und Angestellten 8. Im vierzehntägigen Wechsel stellt jede Klasse Ergebnisse aus ihrem Unterricht vor
Freinet: Ausgangspunkt: (1) lebensnahes, (2) aktives, (3) untersuchendes Lernen Bedeutsamkeit der von Kindern gesammelten Erfahrungen betont; Gefühle als Motivatoren demokratische Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch
Freinet: Lernumgebung echte Umwelt statt Klassenzimmer
Freinet: zwei Elemente des Unterrichts 1. Kommunikation 2. Information ... nicht nur auf Gruppenebene sondern auch regional, national und international z.B Klassen und Schulzeitung zur Information der Eltern und anderer Leser, über Leben und Lernen an der Freinetschule
Eurythmie expressive Tanzkunst & plastische Darstellung mit Hilfe des eigenen Körpers
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