PTBS, F43

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PSYCHOPATHOLOGIE 2 Mind Map on PTBS, F43, created by Kirsten Moser on 26/06/2018.
Kirsten Moser
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PTBS, F43
  1. Akute Belastungsreaktion F43.0
    1.  Erleben einer außergewöhnlichen physischen und/oder psychischen Belastung  Beginn der Symptome unmittelbar (innerhalb einer Stunde) nach der Belastung  Baldiges Nachlassen der Symptome: bei Entfernung aus der belastenden Situation Abklingen der Symptome nach spätestens 8 h, bei Fortbestehen der Belastung Nachlassen der Symptome nach spätestens 2 Tagen
      1. • Vorübergehende Störung mit einem gemischten, wechselnden Bild aus meist anfänglicher »Betäubung«, gefolgt von depressiver Stimmung, Angst, Ärger, Verzweiflung, Überaktivität oder Rückzug • Die Reaktion tritt unmittelbar nach einer außergewöhnlich schweren Belastung auf und lässt rasch wieder nach (innerhalb von Stunden bis wenigen Tagen)
        1. • Gefühl der Betäubung • Bewusstseinseinengung • Aufmerksamkeitsstörung • Desorientiertheit • Sozialer Rückzug • Vegetative Angstäquivalente (Schwitzen, Erröten, Herzrasen) • Dissoziative Phänomene möglich (z.B. Amnesie, emotionale Distanzierung, Depersonalisation, Derealisation)
        2. • Rascher Symptomwechsel • Rasches spontanes Abklingen • Selten Übergang in PTBS (bis zu einem Viertel der Betroffenen) • Übergang auch in andere psychische Störungen möglich (z.B. depressive oder dissoziative Störungen)
        3. Posttraumatische Belastungsstörung F 43.1
          1. verzögerte oder protrahierte Reaktion nach dem Ereignis/Traume (Latenz Wochen bis Monate)
            1.  Erleben eines kurz- oder langanhaltenden Ereignisses von außergewöhnlicher Bedrohung mit katastrophalem Ausmaß, das bei nahezu jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde (»Traumakriterium«)  Wiedererleben der traumatischen Situation durch Flashbacks, sich aufdrängende, lebendige Erinnerungen, Albträume  Vermeidung von Stimuli, die mit dem traumatischen Ereignis in Zusammenhang stehen  Teilweise oder vollständige Amnesie für wichtige Aspekte des traumatischen Geschehens oder anhaltende Symptome eines erhöhten Erregungsniveaus (Hyperarousal) mit wenigstens 2 der folgenden Beschwerden: – Schlafstörungen – Reizbarkeit oder Wutausbrüche – Konzentrationsstörungen – Hypervigilanz – Gesteigerte Schreckhaftigkeit  Die Symptome treten innerhalb von 6 Monaten nach dem traumatischen Ereignis oder nach Ende der extremen Belastungsperiode auf (in einigen Fällen kann ein späterer Beginn berücksichtigt werden) (»Zeitkriterium«)
              1. • Bei den meisten Betroffenen mit einer PTBS entwickeln sich die Symptome innerhalb weniger Wochen und Monate wieder zurück. • Bei etwas mehr als einem Drittel persistieren die Symptome über mehr als 6 Jahre (Kessler et al. 1995). • Insbesondere bei anhaltenden Belastungen besteht die Gefahr der Chronifizierung. Eine PTBS kann dann in eine andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung (ICD-10: F62.0) übergehen (eine solche kann sich aber auch ohne vorausgehende PTBS entwickeln). Eine Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung wird häufiger z. B. bei Überlebenden von Konzentrationslagern diagnostiziert. • Eine PTBS kann durch symptombedingte Beeinträchtigungen wie phobisches Vermeidungsverhalten, erhöhte Schreckhaftigkeit und Reizbarkeit oder Konzentrationsstörungen zu schwerwiegenden psychosozialen Komplikationen wie z. B. Arbeitsplatzverlust oder Konflikten in der Partnerschaft führen.
          2. Anpassungsstörungen F43.2
            1. Identifizierbare psychosoziale Belastung von einem nicht außergewöhnlichen oder katastrophalen Ausmaß, Reaktion von Krankheitswert nicht bei jeder Person (individuelle Prädisposition oder Vulnerabilität spielt eine Rolle), Reaktion innerhalb eines Monats, hält nicht länger als 6 Monate an außer bei längerer depressiver Reaktion, psychosoziale Funktionen beeinträchtigt
              1. Symptome wie bei affektiven/neurotischen/somatoformen Störungen --> Kriterien aber nicht erfüllt
                1. Anpassungsstörung (kurze oder längere depressive Reaktion): Symptome wie bei „depressiver Episode“ möglich, jedoch hinsichtlich Ausmaß und Schweregrad werden die Kriterien einer „depressiven Episode“ nicht erfüllt. Merke: Sind die Kriterien einer „depressiven Episode“ erfüllt, wird diese Diagnose gestellt, auch wenn auslösende Faktoren nachweisbar sind. In diesem Fall handelt es sich nicht um eine Anpassungsstörung! Anpassungsstörungen gelten aber als Risikofaktor für die Entwicklung einer depressiven Störung.
            2. Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen
              1. Entstehen in zeitlichem und inhaltlichem Zusammenhang mit psychosozialen Belastungen -Chronische soziale Konflikte -Chronische Überforderungen -Körperliche Erkrankungen -Akute Lebensereignisse -Traumatische Erlebnisse Entstehen unabhängig von einer neurotischen Disposition (primär keine neurotische Störung)
                1.  Belastendes Ereignis als ausschlaggebender Faktor  Ohne das Ereignis wäre die Störung nicht entstanden  Selten auch Erlebnis des Ereignisses als Zeuge als auslösender Faktor möglich  Erhebliche Beeinträchtigung der sozialen Leistungsfähigkeit  Therapeutischer Schwerpunkt liegt auf den psychotherapeutischen Verfahren
                2. außergewöhnliche Bedrohung von katastrophalem Ausmaß, das bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung auslösen würde
                  1. Symptomtrias: Intrusionen - Konstriktion - Hyperarousal
                    1. Risikofaktoren: • Weibliches Geschlecht • Junges Alter • Niedriger verbaler und kognitiver Entwicklungsstand • Multiple Traumatisierung • Geringes Ausmaß sozialer Unterstützung • Eigene Schuldzuschreibung • Symptome wie Panik, Dissoziation, hoher Stress • Prämorbide Persönlichkeit • Psychische und somatische Vorerkrankungen; unter den psychiatrischen Diagnosen insbesondere Depressionen, Persönlichkeitsstörungen (v. a. Borderline- und abhängige Persönlichkeitsstörung) sowie substanzbezogene Suchterkrankungen • Frühe Trennungserlebnisse in der Kindheit
                      1. gestörte Stressachse, Inhibition des präfrontalen Cortex, Disinhibition der Amygdala, Volumenreduktion des HC, erniedrigte Aktivität des Broca-Areals bei Erinnerung an Traumata
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