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Wie wohnten die Bauern?
1. Um das Jahr 1000 gab es nur einen Raum zum wohnen
  1. wohnen, arbeiten und schlafen
2. Haus
  1. Wände bestanden aus Flechtwerk
    1. mit Lehm beworfen
  2. auf dem Fußboden war der Lehm Festgestampft
  3. als Fenster dienten Luken
    1. die im Winter mit Stroh verstopft wurden
  4. Möbel waren Tisch, Bänke und Kisten
  5. Betten gab es nicht
    1. sie schliefen auf Strohsäcken
  6. oft lebte das Vieh unter demselben Dach
    1. so wärmten sie sich gegenseitig
Familie und Ehe
1. es zählte nicht nur das "Haus" zum Gebäude
  1. Dazu gehörten: Frau, Kinder, unverheiratete Verwandte, Knechte, Mägde
    1. selten noch die eigenen Eltern
2. Der Hausherr musste alle beschützen
  1. die unter seinem Dach lebten
  2. und arbeiteten
3. Der Hausherr
  1. er teilte ihnen zu was sie zum Leben brauchten
  2. er vertrat sie vor Gericht
  3. für seinen Schutz mussten die anderen ihm Gehorsam leisten
4. die männlichen Verwandten von Braut und Bräutigam mussten, für ein gemeinsames Leben, einverstanden sein
  1. die dachten nur daran wie man den Besitz erhalten und vermehren kann
5. Unfreie brauchten außerdem die Eheerlaubnis ihres Grundherrn
  1. wenn die Ehe wirtschaftliche Vorteile brachte
Mühselige Landarbeit
1. Schwer war die Arbeit mit dürftigen Geräten
2. vor der Aussaat musste der Boden gepflügt werden
  1. oft nur mit einem Hakenpflug
    1. der die Erde kaum aufriss
    2. und daher mehrmals kreuzweise über den Acker geführt werden musste
    3. Ochsen zogen Pflug und Wagen
      1. ein Stirnjoch übertrug die Kraft auf das Rückgrad des Tieres
3. Dem Pflügen folgte das Eggen
  1. um die Erde zu zerkrümeln
4. Gesät wurde aus der Hand
  1. Die Getreidesorten glichen eher Gräsern
    1. und wuchsen oft mannshoch
5. lange noch schnitt man das reife Getreide mit der Sichel
  1. um möglichst wenig Körner zu verlieren
  2. das war wichtig denn die Ernte betrug nur etwa das Dreifache der Aussaat
    1. Heute ist es zwanzigmal so viel
    2. Die Erträge der Arbeit schwankten sehr, und die Abgaben wirkten in schlechteren Jahren erdrückend
Der Alltag der Frauen
1. Viele Jahre ihres Lebens waren sie schwanger oder sie stillten
  1. das beschränkte ihre Tätigkeiten oft auf den Hofbereich
    1. Die Frauen überwachten die Vorräte
      1. Damit die Familie bis zur nächsten Ernte genug zu essen hatte
    2. sie kümmerten sich um
      1. Hühner, Gänse und Enten
      2. um das Melken, Buttern und die Käseherstellung
    3. Zusammen mit den Männern wurde geschlachtet, eingepökelt und gewurstet
    4. wenn es möglich war arbeiteten die Frauen auch auf den Feldern mit
Eine kurze Kindheit
1. sie wurden schon von früh an mit einfachen und leichten Tätigkeiten an der Arbeit beteiligt
  1. sie sammelten Feuerholz, gruben im Garten, halfen beim Kochen
    1. und hüteten die Gänse, Ziegen und Schweine
  2. So erlebten Mädchen und Jungen eine Lehrzeit
    1. sie wuchsen Tag für Tag in die Welt der Erwachsenen hinein
2. Bilder in Handschriften zeigen aber auch spielende Kinder
  1. Archäologen haben Reste von Spielzeug gefunden
Alltägliche Bedrohung
1. Es gab Regenstürme, Frost, Trockenheit und Naturkatastrophen
  1. häufig waren Hungersnöte und Mangelkrankheiten die Folge
    1. Wer davon verschont wurde der konnte in den Kriegen der Herren ums Leben kommen
      1. oder den Räuberunwesen zum Opfer fallen
2. Die Menschen wurden im Durchschnitt etwa 30 Jahre alt
  1. ungefähr die Hälfte aller Kinder starben
    1. Alte Leute waren selten
      1. man achtete sie daher wegen ihrer Lebenserfahrung
Die Zeit - Im Rhythmus mit der Natur
1. Die einfachen Menschen kannten keine Jahreszahlen und auch nicht das Datum ihrer Geburt
2. Für sie bestand die Zeit aus Tag und Nacht
  1. und den verschiedenen Jahreszeiten
    1. mit ihren Gegensätzen und Aufgaben
3. Auf dem Land war die Zeit wie ein immerwährender Kreislauf
  1. von Aussaat und Ernte
Woher wissen wir etwas über die Bauern?
1. Die meisten Bauern konnten nicht Lesen und Schreiben
2. was wir über sie wissen erfahren wir zum Teil aus schriftlichen Aussagen der Grundherren
  1. Die interessierte z.B. wie viele Abgaben ihrer Bauern machten mussten
3. Anders berichten uns die Strafvorschriften der Volksrechte
4. Bilder über Aussehen und Leben der Bauern sind selten
  1. denn ihre niedrige Stellung in der Gesellschaft versperrte ihnen jede Möglichkeit, sich selbst darzustellen
Forschen auf Friedhöfen und in Abfallgruben
1. Gefunden wurde:
  1. Trachtenschmuck der Frauen
  2. Waffenausrüstung der Männer
  3. Gegenstände der häuslichen Ausstattung
2. An der Größe eines Friedhofes kann man sehen wie viele Einwohner ein Ort hatte
  1. Die Skelette deuten auf kräftige Frauen und Männer hin
    1. sie verrichteten schwere körperliche Arbeiten
  2. Der leichte Skelettbau einer adligen Dame verweist auf leichte Tätigkeit
3. Über das alltägliche Leben erfahren wir am meisten durch Grabungsfunde der Archäologen
4. Essensreste die man in Abfallgruben und Plumpsklos gefunden hat
  1. enthalten Informationen
    1. an ihnen können Wissenschaftler Art und Menge der Kultur ermitteln
    2. oder sie ordnen die gefundenen Knochen den Haus- oder Wildtieren zu
Archäologe im Experiment
1. Um das Leben und die Arbeit der Menschen zu beurteilen, versuchen Wissenschaftler, Fundstücke wie Äxte, Pflüge in Versuchen praktisch zu erproben
2. Bäume werden mit mittelalterlichen Äxten gefällt
  1. um die Dauer von Rodungsarbeiten abschätzen zu können
3. alte Getreidesorten werden ausgesät, geerntet und gemahlen

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