Klinische Neuropsychologie - Liquor- und Ventrikelsystem, Hirnhäute

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Zellbiologie Psychologie (Klinische Neuropsychologie) Flashcards on Klinische Neuropsychologie - Liquor- und Ventrikelsystem, Hirnhäute, created by Joney Stoney on 07/07/2018.
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Liquor cerebrospinalis -Flüssigkeitskissen, das Rückenmark und Gehirn einbettet -Vorhanden im äußeren Liquorraum (v.a. Pufferfunktion zwischen Gehirn und Schädelknochen) und inneren Liquorraum (Stofftransport, Stoffbarriere) -ca. 150 ml im Liquorsystem vorhanden, stetige Bildung -Zusammensetzung als Indikator für pathologische Veränderungen
Inneres Liquorsystem 4 Ventrikel: -stehen miteinander in Verbindung -bilden ein hintereinander geschaltetes Liquorbildungs- und -transportsystem -jedem Hirnabschnitt kann ein Teil zugeordnet werden: Großhirnhemisphären: Seitenventrikel (1&2) Zwischenhirn: 3. Ventrikel Mittelhirn: Aquäductus cerebri Rautenhirn: 4. Ventrikel
Liquorproduktion -In allen 4 Ventrikeln -Fluss von Seitenventrikeln über 3. Ventrikel in Richtung des 4. -Gesamtmenge an Liquor: ca. 150ml (20% Intraventrikulär, 80% im äußeren Liquorraum (inkl. Rückenmark)
Seitenventrikel -Form durch Hemisphärenrotation erhalten Bestandteile: -Cornu frontale -Pars centralis -Cornu occipitale -Cornu temporale
3. Ventrikel -Verbindung mit Seitenventrikeln über Foramen interventriculare; im Gegensatz zu Seitenventrikeln unpaarig -Verfügt über mehrere recessus (Einbuchtungen) Laterale Begrenzung: Thalami Boden: Hypothalamus Dach: Plexus choroideus
4. Ventrikel Verbindung zum 3. Ventrikel über aquaeductus cerebri (mesencephali) Ventrale Begrenzung: Medulla oblongata, Pons Stelle der Verbindung des inneren und äußeren Liquorraumes, größter Teil des dort produzierten Liquors wird in den Subarachnoidalraum abgegeben
Ependym Liquorraum ist von Gliazellen ausgekleidet (Ependymzellen), tragen zahlreiche Mikrovilli und Kinozilien, welche dem Liquortransport dienen
Zirkumventrikuläre Organe Tanzyten: spezialisierte Neuronen, direkter Kontakt mit Liquor und Blut => Umgehung der Blut-Hirn-Schranke Zirkumventrikuläre Organe: Verdichtung dieser Zellen (starke Vaskularisierung, fehlende Blut-Hirn-Schranke) 7 zirkumventrikuläre Organe: -Area postrema -Eminentia mediana -Neurohypophyse -Epiphyse -Organum vasculosum laminae terminalis -Subfornikalorgan -Subkommissuralorgan
Liquorbildung und Plexus choroideus Plexus choroidei -Täglich Produktion von ca. 500ml Liquor -Produktion größtenteils in Plexus choroidei -In jedem Ventrikel vorhanden -Morphologisch verästelt sowie von Plexusepithel überzogen, welches zahlreiche, sekretionsfördernde Mikrovilli aufweist -Grundgerüst: Tela choroidea
Liquorzusammensetzung -Ultrafiltrat aus Blutgefäßen der Plexus choroidei -Stark modifizierte Zusammensetzung, aktive Sezernierung (Plexus choroidei) -Klare, zell-, eiweiß- und glukosearme Flüssigkeit (verglichen mit Blut)
Blut-Liquor-Schranke Trennung des Blutes vom Liquor durch Kapillarendothel, Basalmembran und Plexusepithel -> bilden in Gesamheit die Blut-Liquor-Schranke; nur für H2O, O2 und CO2 ohne weiteres durchlässig
Liquorresorption Rückresorption des Liquors ins Blut im äußeren Liquorraum -Bereits kleine Schwankungen des Sollvolumens (insg. ca. 150ml) können erhebliche Funktionseinschränkungen des Gehirns verursachen Resorption über 2 Wege: 1. Im Schädelbereich: über Ausstülpungen der Arachnoidea mater (Arachnoidalzotten), die Kontakt zu der venösen Blutleiter der Dura mater hat (Sinus durae matris) 2. Im Wirbelkanal und Schädelbasisbereich: Resorption an den Austrittsstellen der Spinal- und Hirnnerven, Aufnahme des Liquors dort von Venen- und Lymphgefäßplexus Klinik: Liquorresorptionsstörungen/-transportstörungen führen zu Liquoraufstau -> Hydrocephalus => intrakranieller Druck steigt, bei Kindern Schädelgrößenzunahme, bei Erwachsenen: Hirndruckzeichen
Funktion des Liquors -Pufferfunktion: Reduktion des tatsächlichen Gehirngewichts (1.500g) auf ein physikalisches Effektivgewicht von etwa 50g -Konstanhaltung des extrazellulären Milieus, Entfernung potenziell schädlicher Metaboliten -Z.T. direkter Einfluss auf neuronale Funktion (bspw. Regulation des Atemzentrums durch CO2-Plasmaspiegelvermittlung an Medulla oblongata)
Hirndruck Durch Verdrängung/Raumforderung oder Hirnschwellung entsteht ein Hirndruck, das Gehirn wird in Folge dessen verdrängt. Folge: untere Einklemmung: Hirnmasse durch foramen magnum nach unten gepresst obere Einklemmung: meist zeitlich vor unterer Einklemmung, Hirnmasse wird in Incisura tentorii des Tentorium cerebelli gedrückt => Bewusstseinsverlust, lichtstarre Pupillen, Gewebeschäden
Hirnhäute (Meningen) 3 Schichten; umgeben Gehirn und Rückenmark Von außen nach innen: 1. Dura mater (harte Hirnhaut; Pachymeninx) 2. Arachnoidea mater (Spinnengewebshaut, Leptomeninx) 3. Pia mater (Weiche Hirnhaut, Leptomeninx)
Dura mater -Kein Hohlraum zwischen Dura und Schädelknochen -Bei Blutung: Entstehung eines Raumes (Epidurales Hämatom) -Mit Arachnoidea verbunden durch Neurothelschicht -An mehreren Stellen Duplikaturen vorhanden: Entstehung von endothelausgekleideten Hohlräumen (Sinus durae matris) -Sinus sagittalis superior, Sinus sagittalis inferior als Beispiel für Sinus durae matris
Arachnoidea mater -Folgt unterseitig dem kompletten Verlauf der Dura mater -Sehr feine Hirnhaut -Physiologisch kein Raum zwischen Dura mater und Arachnoidea mater, jedoch pathologisch bei Einblutung (Subdurales Hämatom) -Verbindung mit Pia mater durch zahlreiche spinnengewebsartige Bindegewebsfasern => dadurch entstehung eines hohlraumes (Subarachnoidalraum), entspricht dem äußeren Liquorraum, beherbergt zudem Blutgefäße
Pia mater -Legt sich ummittelbar der Oberfläche des Gehirns an und folgt ihr bis in alle Sulci hinein -Umkleidet auch ins Gehirn eintretende Blutgefäße mit einer Bindegewebshülle (Spatium perivasculosum, Virchow-Robin-Raum) und begleitet sie ins tiefe ZNS
Menningeom Hirnhauttumor; ausgehend von sog. Pacchioni-Granulationen, meist gutartig und daher langsam wachsend und spät bemerkt
Meningitis Hirnhautentzündung; Entzündung der Pia oder Arachnoidea mater, meist bakteriell oder viral Symptome: Kopfschmerzen, Fieber, Abgeschlagenheit, Meningismus, Bewusstseinseintrübungen, neurologische Ausfallerscheinungen
Blutversorgung und Innervation der Meningen Hauptstämme der Gefäße und Nerven der Meningen verlaufen in Dura mater Blutversorgung: 3 Gefäße, aus Arteria carotis interna hervorgehend: 1. Arteria meningea anterior 2. Arteria meningea media 3. Arteria meningea posterior Besonders Arteria meningea media im Temporalbereich gefährdet, bei Schädelverletzungen zu reißen => Epidurale Blutung Innervation: Größtenteils über Nervus trigeminus Hirnhäute äußerst schmerzempfindlich (Gehirn hingegen nicht) => Meningen als Kopfschmerzquelle
Epidurale Blutung Akut lebensbedrohliches Ereignis, meist in Folge eines SHT (Schädel-Hirn-Traumas) Symptome: Hirndruckzeichen Diagnostik: CT Therapie: Druckentlastung mittels Bohrlochtrepanation; Kraniotomie zur Gehirnentlastung (bei zusätzlicher Schwellung oder großem Blutungsherd)
Migränekopfschmerz Durchblutungsstörung der Meningen: Vom Hirnstamm ausgehende Impulse => Vasokonstriktion meningealer Gefäße => Ischämie => anschließend Vasodilatation => Hyperfusion
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