7. Vorlesung: Netzwerke und soziales KapitalDie sozialen Beziehungen zwischen Menschen erschöpfen sich nicht in sozialen Kleingruppen wie Familie, Arbeitsgruppe oder Freizeitgruppen. Während in Kleingruppen ein normativer Druck auf die einzelnen Gruppenmitglieder nachweisbar ist, stellen persönliche Netzwerke (insbesondere ihre schwachen Bindungen) eine offene Ressource dar, derer sich der Akteur wie ein Manager bedienen kann. Neben dieser Sichtweise auf persönliche Netzwerke etabliert sich nach und nach der Begriff des sozialen Kapitals. Es sind drei theoretische Konzepte in den Sozialwissenschaften verbreitet (Bourdieu, Coleman, Putnam). Diese betonen entweder die persönliche Verfügbarkeit oder die sozialstrukturelle Abhängigkeit/Einbettung sozialen Kapitals. Auf Forschungen zum Sozialkapital richten sich große Erwartungen hinsichtlich eines vertiefenden Verständnisses des Zusammenwirkens menschlichen Handelns und sozialer Strukturen. Worin besteht die Grundvorstellung offener Gruppen (Netzwerke)? Wodurch unterscheiden sie sich von sozialen Kleingruppen? Was sind starke, was sind schwache Bindungen? Weshalb eignet sich der Kapitalbegriff auch für die Anwendung auf nicht-ökonomische Sachverhalte? Welchen Einfluss übt die Sozialstruktur auf den Wert sozialen Kapitals aus? Texte zur Vorlesung: Coleman, J.S. (1992): Grundlagen der Sozialtheorie. Bd. 1, München, S. 389-417. [ ] Bourdieu, P. (1983): Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital. In: Kreckel, Reinhard (Hrsg.): Soziale Ungleichheiten. Göttingen, S. 183-198. (Soziale Welt. Sonderband 2). [ ] Franzen, A. und S. Pointner (2007): Sozialkapital: Konzeptualisierungen und Messungen. In: Franzen, Freitag (Hrsg.): Sozialkapital. Grundlagen und Anwendungen. Köl-ner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft 47, S. 66-90. [ ]
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