Prävention und Behandlung von Übergewicht

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ENBH10 Ernährung und Prävention Teil 4; Prävention und Behandlung von Übergewicht
Rebecca S.
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Question Answer
Wer muss abnehmen? - Die meisten Menschen möchten abnehmen wegen Aussehen, Attraktivität, Akzeptanz, Wohlbefinden - Ernährungsberater betrachten Übergewicht aber rein aus gesundheitlichen Perspektiven
Wann ist eine Gewichtsabnahme gemäss der Leitlinie Prävention und Therapie des Adipositas notwendig? 1. bei einem BMI ab 30 (als wenn Adipositas vorliegt) ODER 2. bei einem BMI von 25 - 29.9 wenn gleichzeit Begleitrisiken bzw. -erkrankungen wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder Diabetes vorhanden sind, ein erhöhter Taillenumfang vorliegt und/oder ein starker psychischer Leidensdruck besteht
Wann ist von einer Gewichtsabnahme abzuraten? - Schwangerschaft - Essstörungen wie Magersucht & Bulimie - schwere Allgemeinerkrankungen, die ohnehin mit einem Gewichtsverlust einhergehen zB schwere Infektionserkrankungen und Krebs => schon eine geringfügige Gewichts-senkungführt zu gesundheitlicher Verbesserung & Senkung des Risikos
Welche Klienten können durch Ernährungsberater beraten werden? - normalgewichtige Menschen am oberen Ende der Skala - übergewichtige Menschen mit einem BMI von 25 - 29.9, die sonst gesund sind => Menschen mit Adipositas (BMI ab 30) und Untergewichtige müssen von Ärzten betreut werden, da das als Krankheit gilt
Vorteile der Gewichtsabnahme - Schon eine Gewichtsabnahme von 1-3 kg kann den Blutzuckerspiegel senken - Nehmen übergewichtige / adioöse Patienten 5-10 kg ab, verbessern sich die Blutfettwerte (LDL-Cholesterin, Gesamt-Cholesterin, Triglyzeriden, Erhöhung des HDL-Cholesterins) - Jedes Kilo weniger senkt den Blutdruck - Unerfüllter Kinderwunsch infolge Übergewichts, kann günstig beeinflusst werden - Senkung des Sterblichkeitsrisikos
Nachteile der Gewichtsabnahme - Erhöht das Risiko von Gallensteinerkrankungen - Knochendichte kann durch zu starke Gewichtsabnahme sinken, so dass es leichter zu Knochenbrücken kommt - Viele können das Gewicht nicht halten, das Auf und Ab kann dazu führen, dass manche am Ende schwerer sind als vorher und dass zu Auf und Ab das Risiko für verschiedene Erkrankungen erhöht
Voraussetzungen für erfolgreiche Gewichtsabnahme - Realistische Ziele - Motivation - Persönliches und berufliches Umfeld
Gewichtsabnahme mit realistischem Ziel Als realisitisches Ziel gilt eine Gewichtsabnahme von 5-10 % des Ausgangsgewichts in einem Zeitraum von 6-12 Monaten. Das richtige Mass sind max. 1-2 kg pro Monat => langsam und moderat aber dafür nachhaltig abnehmen => ab 10% ist bei Adipösen eine Art Grenze erreicht, dann muss erst mal versucht werden das Gewicht zu halten
Gewichtsabnahme mit der richten Motivation - Klient muss ernsthaft gewillt sein, das Ernährungs- und Bewegungsverhalten auf Dauer zu ändern - beim Abnehmen geht es nicht darum, für kurz eine drastische Diät zu machen und hinterher in alte Muster zurückzufallen => Dauerhafte Ernährungsumstellung statt vorrübregehende Diät ! - Das Auf und Ab ist ungesund und gibt das Gefühl des persönl. Versagens - Jede Diät, die mit Verboten und Verzichten verbunden sind, hält kaum jemand dauerhaft durch
Gewichtsabnahme & persönliches / berufliches Umfeld Die Unterstützung der Familie, Partner, Freunde und die Situation am Arbeitsplatz spielt eine wichtige Rolle bei einer erfolgreichen Gewichtsabnahme
Basisprogramm zum Abnehmen Kombination aus Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltensänderung => erfolgreicher als wenn man nur auf die Einzelbausteine setzt
Baustein Ernährung Grundsätzliche Aspekte - indivualisierte Ernährungsempfehlung, die auf den Einzelnen, seine Bedürfnisse & persönl. Ressourchen abgestimmt sind - Einzel- oder Gruppenberatung: Bei Einzelb. kann stärker auf die individuellen Bedürfnisse eingegangen werden. In der Gruppe motivieren sich die Teilnehmenden gegenseitig - Über Ziele, Prinzipien, praktische Aspekte der Umstellung informieren. Klar machen, dass der Betroffene selbst entscheiden was und wie er isst um gesund abzunehmen - persönliche & berufliche Umfeld miteinbeziehen
Baustein Ernährung Praktische Empfehlungen - Ernährungsform muss zu Energiedefizit führen ohne Gesundheitsschäden hervorzurufen - Durch Reduktionskosten Energiedefizit von 500kcal / Tag = ergibt ca. 0.5 kg pro Woche über 3 Monate - max. Fettaufnahme pro Tag ca. 60g. Wenn zusätzlich KH & EW reduziert werden, sind 500-800kcal / Tag mögl. - je nach Situation: Einsatz von Formula-Diäten
Strategien um Energiedefizit zu erreichen 1. Alleinige Reduktion des Fettverzehrs 2. Alleinige Reduktion des KH-Verzehrs 3. Reduktion des Fett- und KH-Verzehrs => Relation der Hauptnährstoffe ist zweitrangig (z.B. "keine KH" = überholt) => wichtiger: Berücksichtigung der persönl. Vorlieben
Mögliches Vorgehen: Stufenweise Gewichtsreduktion 1. alleinige Reduktion von Fett oder KH 2. Reduktion von Fett & KH 3. Mahlzeitenersatz durch Formula-Diäten 4. alleinige Ernährung mit Formula Diät (nur bei Adipositas und zeitl. begrenzt)
Formula-Diäten Definition - frei verkäufliche Pulver zum Anrühren mit Wasser oder Milch - Nährstoffzusammensetzung ist gesetzlich vorgeschrieben - ausschl. Ernährung mit Formula-Diäten (=800-1200 kcal / Tag) nur bei Adipositas und max. 12 Wochen lang - stets in ärztl. Begleitung - für alle anderen höchstens als Mahlzeitenersatz (1-2x / Tag)
Baustein Bewegung Tipps / Empfehlungen - Ermutigung zur körperl. Bewegung, sie steigert den Energieverbrauch - Sicherstellung, dass durch zusätzl. körperl. Bewegung kein Schaden entsteht => Ärztl. Untersuchung vor Aufnahme einer neuen Sportart - mind. 150mind pro Woche bewegen, in erster Linie Ausdauertraining - körperl. Aktivität im Alltag steigern (Treppe, Fahrrad, ...)
Baustein Essverhalten - Verhaltenstherapeutische Massnahmen zur Ernährungsumstellung und Steigerung der körperl. Aktivität => muss individuell auf Betroffenen abgestimmt werden
Baustein Essverhalten Anpassung an Situation - was muss berücksichtigt werden? - Vorgeschichte (Gewichtsentwicklung, Selbstwertgefühl, frühere Abnehmversuche) - Wie gut ist die Motivation - Wie sehen die sozialen Bedingungen aus (Partner, Familie, Freunde, Arbeitsplatz, Freizeitgestaltung) - welche Rolle & Funktion hat das Essen?
geeignete verhaltenstherapeutische Massnahmen 1. Selbstbeobachtung (regelmässiges Wiegen, Ess- & Bewegungstagebuch) 2. Erlernen eines flexibel kontrollierten Ess- und Bewegungsverhaltens 3. Stimuluskontrole d.h. Strategie erlernen, um Umgang mit LM & Essensauslöser besser zu beherschen (zB Einkaufen nur im satten zustand, nicht nebenbei essen, ...) 4. Kognitivie Umstrukturierung: Das negative Selbstbild verbessern 5. Zielvereinbarungen treffen (realisitsch) 6. Problemlöse- & Konfliktlösetraining 7. Soziales Kompetenz- / Selbst-behauptungstraining: Erlernen von Strategien, um sich anderen ggü besser zu behaupten 8. Verstärkerstrategien d.h. positives Gefühl nicht durch Essen sondern andere Dinge (Hobbies, Freunde) verschaffen 9. Rückfallprävention: Gelassenheit erlenen im Umgang mit Rückschlägen (sie sind normal - keine Katastrophe) 10. Soziale Unterstützung
Gewichtsstabilisierung - erfolgreiche Gewichtsabnahme endet nicht mit der Gewichtsreduktion - das schwierigste: erreichte Gewicht halten => Durch Gewichtsreduktion nimmt der Energieverbrauch etwas ab und Energiezufuhr muss daher dauerhaft etw. verringert werden
Gewichtsstabilisierung Empfehlungen - Berater & Klient sollten auch nach Abnahme langfristig in Kontakt bleiben - Massnahmen zur langfr. Gewichts-stabilisierung sollen alle 3 Komponenten berücksichtigen (Ernährung, Bewegung, Verhalten) - Durch vermehrte körperl. Aktivität wird Energieverbrauch erhöht und Muskelmasse erhalten - erleichtert Gewichtsstabilisierung - fettreduzierte Kost gilt als gut geeignet eine Wiederzunahme zu verhindern. Auch kohlenhydratarme Kost - Regelmässiges Wiegen (1x wöchentl)
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