Literatur - & Sprachdidaktik

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Flashcards on Literatur - & Sprachdidaktik, created by sina emrich on 22/05/2017.
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Question Answer
Kanontypologie nach R. v. Heydebrand (1991) und H. Korte (2002) - Kanon des Gegenwärtigen: noch nicht historisch legitimiert, keine Deutungsgeschichte (kann daher noch nicht neu interpretiert werden) - Kernkanon: Weltliteratur, langlebig, tradierte Werke, zeitüberdauernde Literatur - Gruppenkanon: Ziele sind Abgrenzung und Identifikation, Kollektiverlebnisse Deutungskanon: bestimmter ästhetischer Wert wird unterstellt (außerliterarisch) Bildungskanon: Schullektüre, Lehrplan
Was ist mit dem Begriff "Renaissance der Kanondiskussion" gemeint? - Kanondiskussion anläßl. der Wiedervereinigung Welcher Kanon gilt? DDR Kanon? BRD Kanon?
Was sind nach Müller-Michaels (1993) Kriterien für die Textauswahl (für den Kanon)? - Exemplarität - Aktualität - Wirkungsmächtigkeit (Grad der Komplexität)
Was ist Medienkompetenz? „...ist die Fähigkeit des Rezipienten bzw. Users zum sachgerechten und selbstbestimmten Umgang mit Medien.“ (Wermke 2002, S. 99)
Lesekompetenz „Lesekompetenz (Reading Literacy) heißt, geschriebene Texte zu verstehen, zu nutzen und über sie zu reflektieren, um eigene Ziele zu erreichen, das eigene Wissen und Potenzial weiterzuentwickeln und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.“
Was sind Ziele von PISA? Was will PISA messen? - Ziele: Vergleich der Ressourcen und der Bildungssysteme - Basiskompetenzen, die in modernen Gesellschaften für eine befriedigende Lebensführung in persönlicher und wirtschaftlicher Hinsicht sowie für eine aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben notwendig sind
Welche Aspekte des Lesens kennst du? (5) Textintern - Informationen ermitteln - ein allg. Verständnis des Textes entwickeln - eine textbezogene Interpretation entwickeln Textextern - über den Inhalt des Textes reflektieren - über die Form des Textes reflektieren
Von den 5 Aspekten des Lesen geht der PISA-Test zu 3 Subskalen über. Welche Subskalen sind das? Wie ist PISA aufgebaut? - Infos ermitteln -Textbezogenes interpretieren - bewerten/reflektieren Diese 3 Subskalen gliedern sich wiederum in 5 Kompetenzstufen (werden schwieriger).
Was besagt der handlungs - und produktionsorientierte Literaturunterricht? (HPLU) - 2 Grundformen eines aktiv-produktiven Tuns der SuS handlungsorientiert: praktisches Handeln, spielerisch, aktiver Gebrauch der Sinne produktionsorientiert: neue Texte/Textvarianten werden erzeugt, stärkere kognitive Beanspruchung Mischformen möglich.
Warum HPLU? Reformpädagogik (Anfang 20. Jdt): Kreativität fördern, vorwiegend Schreibziele, Kreativitätsdiskussion Unterricht soll schülerorientiert sein, Einblick in die Produziertheit von Texten, durch Mitgestalten die Textbegegnung stärker individualisieren, mit produktiven Verfahren v.a. literarische Form und ihre Funktion erkennen
Was sind Ziele des HPLU? Was versucht der HPLU? Der HPLU versucht… …schwächere und emotional orientierte Schülerinnen und Schüler (SuS) mit einzubeziehen. …der Individualität der SuS gerecht zu werden. …Sinnlichkeit, Phantasie und Tätigkeitsdrang der SuS anzusprechen. …Lesebereitschaft- und Lust als Grundlage für weitere sinnvolle analytische Tätigkeiten zu fördern. …Bereitschaft zur Selbsttätigkeit zu fördern und kritische, engagierte und kreative Menschen auszubilden.
Was sind die Ziele des Literaturunterrichts? - Lesefreude - Lesemotivation - Textverstehen (neue Sichtweisen lernen, Textelemente erkennen, Deutung, Vorstellungsbildung) - Wissen über Literatur und ihre Kontexte
Unterschied Literarischer Bildung vs. Literarisches Lernen Unterschied zw. Literarischem Lernen und Lesekompetenz? Literarische Bildung orientiert sich eher am Gegenstand und meint die Kenntnis bedeutender Werke und Autoren, Epochen und Formen der Literatur. Literarisches Lernen orientiert sich am lernenden Subjekt und zielt auf die Vermittlung der Fähigkeiten im Umgang mit literarischen Texten ->Entwicklung literarischer Kompetenz. Lesekompetenz bezieht sich auf alle Arten von geschriebenen Texte, also auch Sachtexte -> Informationsgewinnung
11 Aspekte literarischen Lernens nach Kaspar H. Spinner 1. Beim Lesen/Hören Vorstellungen entwickeln 2. Subjektive Involviertheit & genaue Wahrnehmung miteinander ins Spiel bringen 3. sprachl. Gestaltung wahrnehmen 4. Perspektiven literarischer Figuren nachvollziehen 5. Narrative/dramaturgische Handlungslogik nachvollziehen 6. bewusster Umgang mit Fiktionalität 7. metaphorische/symbolische Ausdrucksweise verstehen 8. Sinnbildungsprozess=unabschließbar 9. vertraut werden mit dem literarischen Gespräch 10. Wissen über Gattungen/Genres 11. Literaturhistorisches Bewusstsein entwickeln
Spinner: 1. Beim Lesen/Hören Vorstellungen entwickeln • „Der Leser muß [...] Wörter und Sätze [...] in Bilder umsetzen [...] er muß sie für sich selber mit allen Sinnen wahrnehmbar machen. [...] • wichtig: Imaginative Vergegenwärtigung • Entfaltung des Textes (vs. beliebiges Fantasieren) • Förderung durch kreativ-produktive Verfahren • Lernprogression durch zunehmend differenzierte, flexible und modifizierte Vorstellungen
Spinner: 2. Subjektive Involviertheit & genaue Wahrnehmung miteinander ins Spiel bringen Wechselseitige Beziehung zwischen persönlichem Angesprochensein und einer aufmerksamen Textwahrnehmung
Spinner: 3. Sprachliche Gestaltung aufmerksam • Sprachliche Gestaltung mit ästhetischer Wirkung verbinden • Ziel: selbstständiges Beobachten der sprachlichen Gestaltung sowie Entwicklung einer „Entdeckerfreude“ • Förderung durch produktive Verfahren
Spinner: 4. Perspektiven literarischer Figuren nachvollziehen • Identifikation mit/Abgrenzung von literar. Figur • Zentral für das Figurenverständnis: Zusammenhang von Innenwelt (der Figuren) und äußerer Handlung • Gesteigerte Selbstreflexion durch Irritation oder Alteritätserfahrungen • Verständnis des literarischen Beziehungsgeflechts
Spinner: 5. Narrative und dramaturgische Handlungslogik verstehen • Herstellung innertextlicher Bezüge • Bedeutungsgenerierung durch Einbindung in Textlogik z.B. Spannungsaufbau • Herausforderung in höheren Klassenstufen: Texte ohne Kohärenzbildung, nichtlineares Erzählen etc
Spinner: 6. Mit Fiktionalität bewusst umgehen • literarische T exte verweisen nicht direkt auf außertextliche Wirklichkeit • Fiktion: eigenes Bezugssystem • Schwierigkeit: Grenzüberschreitungen von Fiktion und Wirklichkeit, parabolische Bedeutungen • Fiktionalität kann zu erkenntnistheoretischen Fragen führen • Ziel: Intuitive Vertrautheit ins Bewusstsein rufen (z.B. Rollenspiel)
Spinner: 7. Metaphorische und symbolische Ausdrucksweise verstehen • Metaphorik / Symbolik für Kinder verständlich, aber nicht erklärbar • in literarischen Texten kann wörtliche und metaphorische/symbolische Bedeutung gleichzeitig präsent sein • intuitives Verständnis von Metaphern und Symbolen bei Kindern, z.B. Wald als Gefahr • Vorsicht vor willkürlichen und spekulativen Symboldeutungen
Spinner: 8. Sich auf die Unabschließbarkeit des Sinnbildungsprozesses einlassen • Literarische Texte sind rätselhaft • Literatur als Problematisierungsmedium • Unabschließbarkeit der Sinnbildung und Mehrdeutigkeit • Literarisches Lernen: komplexe Sinnzusammenhänge und -ambivalenzen formulieren • Spannungsverhältnis zu Lesetests
Spinner: 9. mit dem literarischen Gespräch vertraut werden - Entwicklung von (unabschließbaren) Sinndeutungen im literarischen Gespräch (vs. fragend-entwickelnder Unterricht) 1) Eigene Sinndeutungen einbringen 2) Vorschläge anderer nachvollziehen 3) Gespräch als Suchbewegung verstehen 4) Selbstkundgabe, Ernstnehmen des anderen und Textbezug in Balance bringen
Spinner: 10. Prototypische Vorstellungen von Gattungen/Genres gewinnen • Gattungs- und Genrewissen als wichtiges Ziel des literarischen Lernens • Gefahr: die Besonderheit eines Textes verschwindet • Die eindeutige Zuordnung von Merkmalen/ Texten zu einer Gattung ist schwierig. • Empfehlung: Prototypentheorie prototypische Merkmale als Orientierung und Basis für abweichende Variationen
Spinner: 11. Literaturhistorisches Bewusstsein entwickeln - Problematisierung des Epochenbegriffs • Bedeutung von Epochenmerkmalen? • literarische Texte als Reaktion auf Vorausgegangenes (-> insbes. höhere Klassen) • Einblick in intertextuelle Zusammenhänge
Nenne die 5 Phasen des Schriftspracherwerbs! [0. präliteral-symbolische Phase] 1. Logographemische Phase 2. Alphabethische Phase 3. Orthographische Phase [4. Integrativ-automatisierte Phase]
0. präliteral-symbolische Phase • Abstraktionsfähigkeit durch Lösung der bildlichen Darstellung vom dargestellten Gegenstand selbst • Symbolverständnis, wie es auch für den Erstspracherwerb ausgebildet werden muss, ist als notwendige Grundvoraus- setzung des Schriftspracherwerbs zu verstehen • Die Phase oder Strategie ist in beiden Modalitäten (Lesen und Schreiben) dominant, also sowohl bei der kindlichen Bildanschauung als auch beim kindlichen Malen oder Zeichnen.  Das Kind muss schriftsprachliches Material von anderen graphischen Formen unterscheiden!
1. Logographemische Phase - rein visuelle Operationsweise/Strategie die sich an hervorstechenden oder auffälligen Details der äußerlichen Wortegestalt orientiert - z. B.: Wortlänge, auffällige Buchstaben, Buchstabenkombinationen, Buchstabenpositionen, Schrifttypen, Schriftfarbe - "ratendes Lesen"
2. alphabetische Phase • Umorientierung von den kommunikativen Inhalten zur Analyse der lautlichen Struktur • „Phonologische Bewusstheit“ - vorschulisch angebahnt durch z.B Abzählverse, Kinderreime und Kinderlieder - Graphem-Phonem-Korrespondenz wächst - SuS oftmals sehr phonetische Verschriftung
3. orthographische Phase - Leseprozess wird durch wieder kehrende orthographische Muster beschleunigt - Rechtschreibregeln werden gerlernt - vorerst phonetisch orientierte Schreibweise wird von orthographischen Regeln überlagert - teilweise Übergeneralisierungen (also die Ausdehnung eines Strukturmerkmals auf nicht zulässige Bereiche)
5. Die integrativ-automatisierte Phase Die Phase bildet streng genommen keine eigene Strategie, sondern bezeichnet lediglich den kompetenten und routinierten Schriftkundigen, der wegen des hohen Automatisierungsgrades für Schreib- und insbesondere für Lesevorgänge wenig kognitive Ressourcen aufzubringen benötigt.
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