2C Entwicklungspsychologie - Kapitel 1 bis 2.1 inkl.

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Grundbegriffe der EP Theorien der EP
Bibische
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Question Answer
Definition von "Entwicklung" nach Trautner (1991) Entwicklung bezieht sich auf relativ überdauernde intraindividuelle Veränderungen des Erlebens und Verhaltens über die Zeit hinweg.
Welche intraindividuellen Veränderungen gelten NICHT als Entwicklung? - kurzfristige Befindlichkeitsänderungen - Veränderungen durch abrupt eintretende äußere Ereignisse
Was ist Gegenstand der EP? - intraindividuelle Veränderungen des Erlebens u. Verhaltens - dabei auftretende interindividuelle Unterschiede - Analyse dieser Veränderungen in Bezug zur jeweiligen materiellen und sozialen Umgebung
Was sind die grundlagenorientierten Aufgaben der EP? - Beschreibung und Erkärung von Entwicklungsphänomenen
Was sind die anwendungsorientierten Aufgaben der EP? - Diagnose aktueller Entwicklungsstand - Prognose zukünftiger Entwicklungsstand - Suche nach Möglichkeiten zur Beeinflussung d. Entwicklungsstands (Interventionen bei ungünstigen Entwicklungsprognosen)
Womit befasst sich die Entwicklungsdiagnostik? Bestimmung des aktuellen Entwicklungsstands (eines Kindes in Relation zu einer Bezugsgruppe)
Die EP befasst sich in erster Linie mit der Ontogenese. Wie lautet deren Definition? Ontogenese ist die Entwicklung des Menschen (als Individuum) von der Konzeption (Empfängnis) bis zum Tod.
Wie lautet die Definition von Phylogenese? - stammesgeschichtliche Entwicklung im Laufe der Evolution - bezieht sich nicht auf einzelne Individuen, sondern auf die Entwicklung von Arten oder Spezies
Wie lautet die Definition von Anthropogenese? - auf die Entwicklung des Menschen bezogener Spezialfall der Phylogenese (von den frühen Vorformen bis zum Homo Sapiens)
Die Ontogenese... - befasst sich mit der Entwicklung im gesamten Lebenslauf - fokussiert aber traditionell auf das Kinder- und Jugendalter - erst in letzter Zeit vermehrt auch Forschung der EP im höheren Erwachsenenalter
Orientierung am Lebensalter - Entwicklung wird oft in Abhängigkeit vom Alter betrachtet - nur sinnvoll, so lange Varianz zwischen Altergruppen größer ist als Varianz innerhalb der Altersgruppe - homogenere Gruppen lassen sich bilden, wenn statt des Alters der Entwicklungsstand als Kriterium genutzt wird
Entwicklungsstand Der Entwicklungsstand kann in unterschiedlichen Entwicklungsbereichen differieren. Mögliche Entwicklungsdimensionen sind z.B. kognitiv, motorisch, sozial. Erst in neueren Theorien werden Entwicklungsbereiche unterschieden (früher Gesamtentwicklungsstand).
Was bedeutet "Kernwissen" in den Entwicklungsbereichen? Teilweise wird angenommen, dass es Entwicklungsmodule (-bereiche) gibt, die bereits frühzeitig vorhanden sind und im Laufe des Lebens ausgebaut werden. So nimmt man z.B. an, dass Kinder früh ein Kernwissen in Physik, Biologie und Psychologie haben.
Definition zweier Entwicklungsformen A) KONTINUIERLICHE: Sind durch quantitative Veränderungen über die Zeit hinweg charaktierisiert B) DISKONTINUIERLICHE: Es treten auch qualitative Zustandsveränderungen auf (z.B. vom vorsprachlichen Denken hin zum sprachlich-symbolischen Denken, sobald ein Säugling sprechen kann)
Ist die Fähigkeit zur Perspektivübernahme eine quantitative oder qualitative Veränderung? Das ist eine Frage des Standpunkts und der zugrunde gelegten Kriterien.
Welche Theorie geht zB von rein quantitativen Entwicklungsverläufen aus? Lerntheorie
Welche Theorie geht zB von qualitativen Entwicklungsverläufen aus? Kognitive Theorie von Piaget
Unterscheide endogene und exogene Entwicklungssteuerung Endogen: Entwicklung ist innengesteuert (Reifungsprozess, gesteuert durch Erbanlagen) Exogen: Entwicklung ist außengesteuert (als Folge von Lernen und Erfahrung)
Anlage (endogen) und Umwelt (exogen) Es wird aktuell von wechselseitigen Einflüssen von Anlagen und Umwelt ausgegangen. In frühester Kindheit eher endogene Faktoren relevant für Entwicklung, später kommen exogene hinzu.
Was ergaben Adoptivstudien zum Intelligenzquotienten der Kinder? Der Grad der Übereinstimmung des IQ der Kinder mit den Adoptiveltern nahm im Laufe der Entwicklung ab. Gleichzeitig nahm die Übereinstimmung des IP mit den biologischen Eltern zu. (Brody, 1992)
Die Psychoanalyse in der Tradition Sigmund Freuds (1930, 1933): Definiere Es, Ich, Über-Ich. ES: Um unmittelbare Triebbefriedigung bemüht (Nahrung, Sex,...) ÜBER-ICH: Repräsentiert die internalisierten Normen der Umgebung (die der unmittelbaren Triebbefriedigung entgegen stehen) ICH: Versucht Wege zu einer Triebbefriedigung zu finden, die mit den Normen im Einklang stehen. Vermittlerrolle zwischen ES und ÜBER-ICH. Im Laufe der Entwicklung steht zunächst das ES im Vordergrund, das ICH und ÜBER-ICH entwickeln sich später (das ICH erhält eine zunehmend stärkere Bedeutung).
Nenne die fünf Entwicklungsphasen in der psychoanalytischen Theorie Freuds, das zugehörige Alter und die Quelle der Triebbefriedigung ORALE PHASE; 0-1 J.; Nahrungsaufnahme und daran beteiligte Organe ANALE PHASE; 1-3 J.; Nahrungsausscheidung und daran beteiligte Organe PHALLISCHE PHASE; 3-6 .J; genitale Zonen LATENZPHASE; 6-11 J.; Alle früheren Zonen, aber vorübergehende Abnahme Lustgewinn GENITALE PHASE; ab 11 J.; Wiederbelebung frühkindlicher Arten des Lustgewinns; Zunahme Bedeutung genitaler Zonen
Was ist der Ödipus- bzw. Elektrakomplex und in welche Phase fällt er? Ödipuskomplex (Jungen) und Elektrakomplex (Mädchen) fallen in die "Phallische Phase". Genitale Unterschiede zwischen Geschlechtern werden erkannt. Kinder fühlen sich zum gegengeschlechtlichen Elternteil hingezogen, um diesen Elternteil für sich alleine zu haben. Furcht vor Rache des gleichgeschlechtlichen Elternteils (ET). Im Anschluss Identikfikation mit gleichgeschlechtlichem Elternteil, um indirekt die eigenen Wünsche zu erfüllen. Durch Identifikation auch Übernahme der Werte und Normen des gleichgeschl. ET und dadurch volle Ausbildung von Über-Ich und Ich. Ich übernimmt nun verstärkt Vermittlerrolle.
In welcher Phase (Freud) kommt es zu einer Zunahme des intellektuellen Wissbegier? Was verliert gleichzeitig an Bedeutung? In der Latenzphase. Die Bedeutung des genitalen Lustgewinns nimmt gleichzeitig ab.
Freud: Wenn die Bedürfnisse des Kindes in den einzelnen Entwicklungsphasen altersangemessen befriedigt werden... ...sind keine Entwicklungsprobleme zu erwarten.
Freud: Wenn die Bedürfnisse des Kindes in den einzelnen Entwicklungsphasen unzureichend oder übermäßig befriedigt werden, kommt es zu... ...Fixationen (Entwicklungsprobleme). Auch in späteren Entwicklungsphasen wird Bedürfnisbefriedigung besonders aus Quellen bezogen, die nicht altersentsprechend sind (zB übermäßige orale Aktivitäten im Erwachsenenalter (Essen, Trinnken, Rauchen)).
Psychoanalytische Konzeption von Erik Erikson - baut auf Theorie Freuds auf - Ich-Entwicklung deutlich stärkeren Stellenwert als bei Freud - sieht Entwicklung als lebenslangen Prozess - verschiedene Entwicklungsphasen, die durch psychosoziale Krisen gekennzeichnet sind, die vom Individuum gelöst werden müssen
Die 8 Entwicklungsphasen nach Erik Erikson: Säuglingsalter 1. Lebensjahr Urvertrauen vs. Urmisstrauen
Die 8 Entwicklungsphasen nach Erik Erikson: Frühes Kindesalter 1-3 Jahre Autonomie vs. Selbstzweifel
Die 8 Entwicklungsphasen nach Erik Erikson: Mittleres Kindesalter 3-5 Jahre Initiative vs. Schuldgefühl
Die 8 Entwicklungsphasen nach Erik Erikson: Spätes Kindesalter 6 Jahre bis Pubertät Kompetenz vs. Minderwertigkeitsgefühl
Die 8 Entwicklungsphasen nach Erik Erikson: Adoleszenz Ab Pubertät Identität vs. Rollendiffusion
Die 8 Entwicklungsphasen nach Erik Erikson: Frühes Erwachsenenalter Ab 20 Jahren Intimität vs. Isolation (Rückzug)
Die 8 Entwicklungsphasen nach Erik Erikson: Mittleres Erwachsenenalter Ab 40 Jahren Generativität vs. Stagnation
Die 8 Entwicklungsphasen nach Erik Erikson: Höheres Erwachsenenalter Ab 60 Jahren Ich-Integrität vs. Verzweiflung
Nenne eine der neueren Konzeptionen von Psychoanalyse, das Jahr, die Autoren und den Hauptgedanken. Konzept der Objektbeziehungen (Mahler, Pine & Bergmann, 1999). Bedürfnis nach physischem und sozialem Kontakt und seine Befriedigung stehen im Vordergrund. Die "Objekte" (zB Mutter) werden dabei weniger als Triebbefriediger gesehen, sondern in ihrer Funktion, die Entwicklung des Ich und der psychischen Unabhängigkeit zu ermöglichen.
Was ist ein gemeinsames Charakteristikum der psychoanalytischen Konzeptionen? Alle psychoanalytischen Konzeptionen entstanden aus Beobachtungen in klinisch-therapeutischen Kontexten (unklar, inwieweit sie auf nicht-klinische Kontexte übertragbar sind).
Wurden die psychoanalytischen Konzeptionen systematisch empirisch überprüft? Viele Annahmen konnte nicht systematisch empirisch überprüft werden! Dennoch hatten viele psychoanalytische Annahmen Einfluss auf die EP, zB geht die BINDUNGSFORSCHUNG auf psychoanalytische und psychobiologische Wurzeln zurück.
Was ist die Psychobiologie? Eigenständige, interdisziplinäre Forschungsrichtung, die sich mit den biologischen Grundlagen psychischer Phänomene beschäftigt, mit Verhaltensbiologie und Psychologie als wichtigsten Teildisziplinen.
Wofür sind psychobiologische Ansätze vor allem relevant? Für die Erklärung frühkindlichen Verhaltens.
Womit befasst sich die Soziobiologie? Mit Beziehungen zwischen genetischen Interessen (Weitergabe von Genen) und Verhalten.
Lerntheoretische Konzeptionen (Basics in Stichpunkten) - Exogene Steuerung von Entwicklung im Vordergrund - Verwendung insbesondere in der pädagogischen und klinisch-psychologischen Verhaltensmodifikation - Zentrale Lernformen: Klassisches Konditionieren Operantes Konditionieren
Was ist die Grundidee, wie Entwicklung abläuft, die sowohl Erikson als auch Havighurst (1972) vertreten? - Individuum wird i. L. seines Lebens mit verschiedenen Entwicklungsaufgaben konfrontiert - diese müssen bewältigt werden - Bewältigung wird erleichtert, wenn frühere Aufgaben erfolgreich bewältig wurden (Bewältigungsmechanismen auf die zurückgegriffen werden kann)
Worin unterscheiden sich die Theorien von Erikson und Havighurst? Erikon: Spezifische Abfolge von 8 psychosozialen Krisen (Stufen) Havighurst: Keine spezifische Abfolge von Krisen, mit denen jedes Individuum konfrontiert wird. Vielmehr unterschiedliche Entwicklungsaufgaben, die von individuellen Lebensumständen abhängen.
Wie lassen sich Entwicklungsaufgaben (EA) nach Havighurst unterscheiden? Vorhersehbare EA (Schuleintritt, Heirat...) Unvorhersehbare EA (Krankheit, Tod...) Manche EA sind von allen Gesellschaftsmitgliedern zu bewältigen, andere nur von einigen. Bewältigung kann unterschiedlich gut gelingen.
Wofür war die EA-Konzeption von Havighurst Vorreiter? Für das "Anforderungs-Bewältigungs-Paradigma": EA = Aufgaben, die vom Individuum zu bewältigen sind. Beim Misslingen einer Anforderungsbewältigung => Belastungserleben. Anforderungen sind daher nicht mit Belastungen gleichzusetzen, denn sie werden erst durch den Bewertungsvorgang (und das Ergebnis) zur Belastung.
Übersicht: Anforderungs-Bewältigungs-Paradigma
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